Aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2012:

Die Reaktionen nach der ersten Derby-Schlappe seit mehr als fünf Jahren (37:32 am 22. September 2007) waren jedoch auch Indiz dafür, dass der THW nach dem Triple nicht abgehoben ist. Eine Niederlage beim Tabellendritten sei "das normalste der Welt", sagte Gislason. Als Sportler müsse man auch die Leistung der anderen anerkennen können, ergänzte Filip Jicha, der als einziger Kieler Normalform besaß: "Flensburg war klar besser."

Klar besser als der THW war lange kein Gegner mehr in der Liga. Seit 19 Monaten hatte der Tabellenzweite nicht mehr mit sechs Toren Unterschied verloren. Vater des Flensburger Erfolges ist Trainer Ljubomir Vranjes, der sich prompt vor dem Publikum verbeugte. "Das war die beste Unterstützung, seitdem ich hier bin", sagte der 39-Jährige, der seit sechs Jahren ein Flensburger ist. Erst als Spieler, später als Trainer. Und in dieser Funktion impfte er seinen Spielern neues Selbstbewusstsein ein. Der Glaube an die eigene Stärke versetzt bei der SG inzwischen Berge - das mussten in der "Flens-Arena", in der die SG seit einem Jahr unbesiegt ist, auch schon Hamburg und Berlin erfahren. Vranjes hat sich Kiel als Maßstab für seine Arbeit genommen. "Ich will, dass wir uns mit den Besten messen." Als Saisonziel hatte er einen Sieg gegen die "Zebras" ausgegeben. Das ist ihm bereits gelungen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2012)