Mit einer knappen Niederlage ist der neu formierte THW Kiel
in die Pflichtspielsaison 2013/14 gestartet. Vor rund 7.400
Zuschauern in der Bremer ÖVB-Arena musste sich der deutsche
Meister und Pokalsieger dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt
mit 26:29 (12:15) geschlagen geben. Der Vizemeister erarbeitete
sich seinen Vorsprung in den letzten fünf Minuten des ersten
Durchgangs, trotz großen Kampfes konnten die "Zebras", bei denen
Marko Vujin mit 7/5 Treffern am
erfolgreichsten war, diesen Rückstand nicht mehr wettmachen.
So durfte sich Flensburg zum zweiten Mal nach 2000 über den
Super Cup freuen, während die Kieler bei ihrer 15. Teilnahme
zum achten Mal leer ausgingen.
73 Tage nach dem letzten Spieltag der vergangenen Saison und
der 18. Kieler Meisterfeier geht es endlich wieder um Titel
für die Mannschaften der stärksten Handball-Liga der Welt.
Und was könnte ein besserer Rahmen dafür sein als die
mittlerweile 75. Auflage der "Mutter aller Derbys"? Die
Karten wurden allerdings neu gemischt vor der Saison, denn
während der Vizemeister und -pokalsieger aus Flensburg mit
einer eingespielten Mannschaft als erster Favorit auf die
nationalen Titel gilt, muss sich der Rekordmeister
nach vier prominenten
Abgängen und mit den drei Neuzugängen
Johan Sjöstrand,
Rasmus Lauge und
Wael Jallouz
erst noch finden.
Guter Start dank Sjöstrand
Doch was
Alfrd Gislason in der
Anfangsphase der Partie in der nicht ganz ausverkauften Bremer
ÖVB-Arena zu sehen bekam, dürfte den Isländer zuversichtlich
stimmen: Auch ohne den verletzten Regisseur
Aron Palmarsson legten die "Zebras"
einen guten Start hin. Hinter einer 6:0-Deckung mit
Filip Jicha und
Rene Toft Hansen
erwischte
Johan Sjöstrand zunächst
einen starken Pflichtspieleinstand und parierte in der Anfangsviertelstunde
stark gegen Knudsen, Radivojevic, Gustafsson und Mogensen.
Dennoch führte Flensburg nach einem Phantomtor Glandorfs nach
sieben Minuten mit 3:2, weil
Vujin
und
Sigurdsson mit ihren Versuchen
nur jeweils den Pfosten trafen. Doch die Kieler, für
die
Wael Jallouz den ersten
Saisontreffer erzielte, drehten nun auf: Zunächst bediente
Vujin Rene Toft Hansen
am Kreis, der den 3:3-Ausgleich erzielte. Dann legte
Vujin mit einer schönen
Körpertäuschung per Durchbruch zum 4:3 nach, und nachdem
Sjöstrand gegen Gustafsson
parierte, bediente
Jicha den
zunächst nur in der Abwehr aufgebotenen
Christian Zeitz,
der per Gegenstoß auf 5:3 stellte.
Ausgeglichene Partie
Trotz der Führung waren aber auch schon in diesen
ersten zehn Spielminuten einige Baustellen im Kieler
Spiel zu erkennen. Im Angriff bissen sich die "Zebras"
auch in der Folgezeit an der aggressiven und offensiven
Flensburger 6:0-Deckung die Zähne aus. Und die eigene
Abwehr, wahlweise auch mit
Wael Jallouz
und später
Patrick Wiencek im
Mittelblock, wackelte bei schnellen Spielzügen der SG
gehörig. Die Mannschaft von Ljubomir Vranjes kam langsam
besser in die Partie und verkürzte nach einem missglückten
Kreisanspiels
Jichas durch einen
Knudsen-Gegenstoß. Dann scheiterte
Jallouz
am langsam immer stärker werdenden
Mattias Andersson,
der kurz darauf auch zweimal gegen
Vujin
sowie gegen
Jicha Sieger blieb. Als
Folge gelang Mogensen - wunderbar vom nun auf der Mitte
wirbelnden
Weinhold in Szene gesetzt - der Ausgleich, bevor
Knudsen per zweiter Welle die 6:5-Führung für Flensburg
erzielte.
Es blieb in der Folge aber eine ausgeglichene Partie, die
Führung wechselte fast im Minutentakt. Jallouz
tankte sich prima zum 6:6 durch, und der frisch ins Spiel
gekommene Rasmus Lauge egalisierte
den Schlagwurftreffer Weinholds postwendend zum 7:7, ehe der
dänische Spielmacher seinen Landsmann Toft Hansen
wunderbar zum 8:7 bediente. Durch zwei freche Treffer von
Jimmy Gottfridsson drehte Flensburg den Spielstand zwar
wieder auf 8:10, doch nachdem Wiencek
eine Zeitstrafe gegen Heinl herausholen konnte, schafften
Vujin per Siebenmeter und
Zeitz nach einem geblockten
Mogensen-Wurf erneut den Ausgleich. Bis zum 12:12 (25.) -
Jicha per Sprung- und
Lauge per Schlagwurf trafen
für die "Zebras" - konnte sich kein Team einen größeren
Vorteil verschaffen.
Flensburg erarbeitet sich Vorteil
Doch die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte nun
vollends den Flensburgern, bei denen der junge Rechtsaußen
Bogdan Radivojevic nun sein Potential andeutete: Von
Weinhold
in Szene gesetzt, traf der Serbe zum 13:12. Und als
Sigurdsson an
Andersson
scheiterte und Glandorf einen von der Kieler Deckung fast schon
eroberten Ball noch für die SG rettete, legte Radivojevic
sogar das 14:12 nach.
Alfred Gislason
nahm nun seine Auszeit, doch nach Wiederanpfiff scheiterte
Jicha am Flensburger Schlussmann
und Drasko Nenadic sorgte per Sprungwurf für das 15:12. Es
sollte der letzte Treffer des ersten Durchgangs bleiben,
weil auch
Toft Hansen es bei zwei
Versuchen nicht schaffte,
Mattias Andersson
zu überwinden.
THW lässt sich nicht abschütteln
Die Kieler hatten es nach Wiederanpfiff eilig, genossen sie
nach einer Zeitstrafe gegen
Weinhold Ende des ersten Durchgangs
doch noch eine 15-sekündige Überzahl.
Jicha
bediente den neu gekommenen
Dominik Klein,
doch dessen Wurf landete am Pfosten, Eggert erhöhte per Starfwurf
stattdessen auf 16:12 für Flensburg. Und nachdem
Toft Hansen
erneut an
Andersson scheiterte und
Knudsen per zweiter Welle auf 17:13 erhöhte, drohten die "Zebras"
ein wenig den Anschluss zu verlieren. Doch diese fanden nun
zurück in eine Partie, die nun immer umkämpfter von beiden
Mannschaften geführt wurde. Nach einer Parade des ansonsten
unauffälligen
Palicka gegen Gustafsson
traf
Sprenger per Gegenstoß zum 15:17,
und auch nach Glandorfs 20:16 schafften die Kieler durch zwei
Treffer
Toft Hansens, der mehrmals
stark von
Jicha angespielt wurde,
wieder den Anschluss. Als der dänische THW-Kreisläufer auch
noch eine Zeitstrafe gegen Knudsen sowie einen Siebenmeter
herausholte, hatte der deutsche Rekordmeister die Chance, wieder
bis auf einen Treffer zu verkürzen. Doch Rasmussen parierte den
Strafwurf
Vujins, und
Toft Hansen scheiterte einmal mehr
am starken
Andersson.
Kiel in vierfacher Unterzahl
Mit einem fantastischen Sprungwurf verkürzte
Wael Jallouz in der 46. Minute auf
21:23 und läutete damit die verrücktesten vier Minuten der
Partie ein: Der tunesische Neuzugang, der mittlerweile in der
Deckung an der Spitze der offensiven 3:2:1-Formation agierte,
versuchte im nächsten Flensburger Angriff, einen Querpass
abzufangen. Der Ball sprang allerdings unglücklich an dessen
Fuß, und die Schiedsrichter
Pritschow/Pritschow
schickten den Kieler Neuzugang für zwei Minuten auf die Bank.
Nur wenige Sekunden später erwischte es auch
Niclas Ekberg,
der ebenfalls regelwidrig mit seinem Fuß ein Anspiel verhinderte.
Als
Filip Jicha dann auch noch Radivojevics
Abschluss im eigenen Kreis stehend verhinderte, standen die "Zebras"
nur noch mit drei Feldspielern auf dem Parkett. Jedoch:
Johan Sjöstrand parierte den fälligen
Siebenmeter Eggerts, und auf der Gegenseite holte
Rasmus Lauge nach einer feinen Einzelleistung
gegen Radivojevic einen Strafwurf heraus, den
Vujin
zum 22:23-Anschlusstreffer nutzte. Die Flensburger drückten aufs
Tempo, bei
Weinholds Treffer zum 24:22 ging
Toft Hansen
etwas zu ungestüm zu Werke, so dass auch noch der vierte Kieler auf
die Bank musste.
Dominik Klein und
Christian Zeitz sahen sich nun einer
Übermacht von sechs Flensburgern gegenüber.
Zeitz
nahm sich ein Herz, seine "Fackel" aus zehn Metern knallte an die
Unterkante der Latte und von dort tatsächlich hinter die Linie -
der Treffer wurde wegen eines Schrittfehlers allerdings nicht
gegeben. Stattdessen sorgte Eggert mit einem Heber gegen
immerhin wieder vier THW-Spieler für das 25:22 aus Sicht der SG.
Radivojevic und Andersson sorgen für Entscheidung
Die Kieler waren nun endlich wieder komplett, und mit
mächtig Wut im Bauch versuchten sie in den letzten neun
Minuten, den durch einen Radivojevic-Siebenmeter zum 22:26
auf vier Treffer angewachsenen Rückstand doch noch
aufzuholen.
Zeitz setzte mit
einem seiner gefürchteten Schlagwürfe zum 23:26 ein
Zeichen, und nachdem
Jicha
den nächste Saison nach Veszprem wechselnden
Linkshänder wunderbar freigespielt hatte, stand es
fünf Minuten vor Schluss nur noch 24:26. Doch Flensburg
blieb cool: Drasko Nenadic bediente den an den Kreis
auflösenden Radivojevic, der auf 27:24 erhöhte. Und
nachdem der im Abschluss unglücklich agierende
Filip Jicha einmal mehr am
überragenden
Andersson
scheiterte und Gottfridsson Knudsen zum 28:24 bediente,
war das 75. Nordderby zugunsten der SG Flensburg-Handewitt
entschieden.
Samstag Bundesliga-Auftakt gegen den Bergischen HC
Gesenkten Hauptes verließen die "Zebras" nach dem
26:29 das Parkett. Ab Mittwoch aber gilt die komplette
Konzentration dem Bundesligastart am Samstag gegen den
Aufsteiger Bergischer HC. Zuvor tritt der THW Kiel am
Donnerstag zu einem letzten Testspiel beim Zweitligisten
HC Empor Rostock an.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten
und die Nachbetrachtung aus den Kieler Nachrichten vom 22.08..
Flensburg hat verdient gewonnen, weil die SG die bessere Mannschaft war.
Bei uns hat es insgesamt weniger gepasst, wenngleich das heute vielleicht
das beste Spiel der Vorbereitung war. Wir wussten vorher, dass wir noch
sehr viele Baustellen haben. Und die sind immer noch da. Die Neuzugänge
haben ganz ordentlich gespielt, aber insgesamt haben wir zuviele Fehler
gemacht. Bremen als Austragungsort war schön, der Norden hat ein faires
Handball-Fachpublikum. Ich wäre gern nächstes Jahr wieder hier, weil wir
dann mindestens einen Titel gewonnen hätten (lacht).
SG-Trainer Ljubomir Vranjes:
Es war ein harter Kampf, ein typisches Spiel gegen den THW Kiel. Ich bin
besonders zufrieden, dass unsere Neuzugänge die Qualität und den Willen
gezeigt haben, uns zu helfen. Wir haben heute aber keine zwei Punkte
gewonnen, sondern nur einen kleinen Titel vor der Saison. Beiden
Mannschaften hat man angemerkt, dass sie fünf Wochen Vorbereitung in
den Knochen hatten.
Glückwunsch nach Flensburg, beiden Mannschaften hat man angemerkt, dass
sie diesen Titel wollten. Leider hat es für uns nicht gelangt, jetzt
konzentrieren wir uns auf Sonnabend.
SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke:
Das war wie immer ein sehr emotionales Derby und ein Spiel auf hohem
Niveau. Unser Team hat noch Potenzial, aber wir sind noch ganz am
Anfang einer langen Saison. Wir freuen uns über den Titel, so etwas
tut immer gut.
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann:
Die Stimmung in Bremen war gut, und wir wurden hier herzlich empfangen.
In den nächsten Wochen werden wir entscheiden, ob wir in Bremen bleiben.
Heute haben wir vor allem gesehen, dass die vielen Neuzugänge die Liga
bereichern. Der THW Kiel ist auf einem guten Weg, insgesamt liegt es
jetzt an den Trainern, aus den Jungs Weltstars wie
Omeyer, Narcisse
oder Ahlm zu formen.
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (1.-26., 41.-60., 7/1 Paraden),
Palicka (26.-41., 1 Parade);
Toft Hansen (4),
Sigurdsson,
Sprenger (1),
Dahmke (n.e.),
Wiencek,
Ekberg (3/2),
Lauge (2),
Zeitz (4),
Jallouz (4),
Klein,
Jicha (1),
Vujin (7/5);
Trainer: Gislason
- SG Flensburg-Handewitt:
-
Andersson (1.-60., 15/1 Paraden),
Rasmussen (bei 4 Siebenmetern, 1/1 Parade);
Karlsson,
Nenadic (2),
Eggert (3/1),
Glandorf (3),
Mogensen (4),
Weinhold (3),
Heinl,
Gustafsson,
Gottfridsson (3),
Radivojevic (5/1),
Knudsen (5);
Trainer: Vranjes
- Schiedsrichter:
-
Andreas Pritschow / Marcus Pritschow
- Zeitstrafen:
-
THW: 5 (2x Toft Hansen (44., 49.),
Jallouz (47.), Ekberg (48.),
Jicha (48.));
Flensburg: 5 (Heinl (22.), Weinhold (29.), Knudsen (40.), Mogensen (54.),
Gottfridsson (57.))
- Siebenmeter:
-
THW: 9/7 (Rasmussen hält Vujin (41.),
Andersson hält Ekberg (54.))
Flensburg: 4/2 (Eggert an den Pfosten (8.), Sjöstrand hält
Eggert (48.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:1, 2:1 (5.), 2:3, 5:3 (10.), 5:6 (15.), 6:6, 6:7, 8:7, 8:10 (22.),
10:10, 10:11, 11:11, 11:12, 12:12 (25.), 12:15;
2. Hz.: 12:16, 13:16, 13:17, 15:17 (34.), 15:19, 16:19, 16:20, 18:20, 18:21 (39.),
19:21, 19:22, 20:22, 20:23 (46.), 22:23 (49.), 22:26 (52.), 24:26 (55.), 24:29, 26:29.
- Zuschauer:
-
7.393 (ÖVB-Arena, Bremen)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2013:
Flensburg setzt erste Duftmarke
Handball-Supercup in Bremen: THW Kiel unterliegt seinem Landesrivalen verdient mit 26:29 (12:15)
Bremen. Den ersten Titelkampf der neuen Handball-Saison hat
der THW Kiel verloren. Beim Supercup in Bremen mussten
sich die Kieler dem Rivalen aus dem Norden, der SG
Flensburg-Handewitt mit 26:29 (12:15) geschlagen geben.
Es war aus Sicht der Kieler keine unerwartete Niederlage
nach dem Umbruch im Team, während die Flensburger mit ihrer
erfahrenen Mannschaft für die neue Bundesliga-Saison als
einer der großen Titelfavoriten gelten.
Die Kieler verkauften sich dennoch teuer, lieferte den
Flensburgern einen knallharten Kampf, wie er in einem
Derby der beiden Nord-Mannschaften erwartet wird. Ganz
anders als befürchtet, startete die Partie mit viel Tempo.
THW-Trainer Alfred Gislason
hatte bei seinen Spielern zuletzt noch schwere Beine
ausgemacht und eine eher müde Begegnung erwartet. Doch
gegen die Flensburger schien die Müdigkeit trotz des Kräfte
zehrenden Trainingslagers schnell verflogen. Ein Derby setzt
eben immer besondere Energien frei, umso mehr, wenn es
sich um das 75. offizielle Aufeinandertreffen der
Landesrivalen handelt. "Es gab noch einige Schwankungen in
der Leistung. Aber es war sicherlich das beste Spiel in
unserer Vorbereitung", stellte
Gislason später fest.
Die Aufstellung des THW zum Anpfiff sorgte für einige
Überraschungen. Neuzugang Johan Sjöstrand
nahm den Platz im Tor ein und führte sich auch gleich gut
mit einigen starken Paraden in die Mannschaft ein. Auch
Wael Jallouz, das Sprungwunder
aus Tunesien, wurde sogleich ins Feuer geworfen, durfte
nicht nur im Angriff ran, sondern musste auch in der Abwehr
ackern - und das zum Teil sogar im Mittelblock. Er machte
seine Sache gut, warf nicht nur zwei Tore in den ersten 15
Minuten, sondern schloss auch in der Defensive seine Flanke
zu Filip Jicha, der seinem
22-jährigen Nebenmann viel Zuspruch zuteil werden ließ. Für
den 22-jährigen Rasmus Lauge war
dagegen zunächst ein Platz auf der Bank reserviert.
Gislason vertraute im Spielaufbau
auf Jicha, der damit die Position
des weiterhin angeschlagenen Aron Palmarsson
einnahm.
Mit diesem Personal gelang ein guter Start in den
Supercup, den der THW bereits sieben Mal gewonnen hat und der
damit auch in diesem Wettbewerb der Rekordhalter ist. Bis zur
25. Minute waren die Kieler auf Augenhöhe (12:12), ließen
sich auch vom Durchwechseln auf den verschiedenen Positionen
nicht aus dem Rhythmus bringen. Dann aber gelang ihnen bis
zur Halbzeit kein Tor mehr, und die Flensburger setzten sich
auf drei Treffer Vorsprung ab. Entscheidender Faktor war
Mattias Andersson im SG-Tor, der
nicht nur Marko Vujin und
Rene Toft Hansen jeweils mit einer
Doppelparade zur Verzweiflung trieb, sondern im gesamten
Spielverlauf 18 Paraden zeigte und schließlich zum Spieler
der Partie gewählt wurde.
Doch auch durch den Pausenrückstand ließen sich die Kieler
nicht davon abhalten, den Flensburgern weiterhin mit aller
Kraft Kontra zu geben, auch wenn sich einige Lücken in der
Abwehr auftaten. Und selbst als die Schiedsrichter im Kieler
Team kräftig aufräumten, konnten sich die Flensburger noch
nicht entscheidend absetzten. Gleich fünf Kieler mussten
zwischen der 44. und 49. Minute auf die Strafbank -
Jallouz und
Niclas Ekberg unter anderem,
weil sie den Ball mit dem Fuß gestoppt hatten. "Da war ich
mit den Schiedsrichtern überhaupt nicht zufrieden, die wohl
glaubten, in einer Minute die Mehrzahl der Flensburger
Strafzeiten ausgleichen zu müssen", so
Gislason. Zwischenzeitlich
standen nur noch Dominik Klein
und Christian Zeitz auf dem
Parkett und hielten den THW dennoch bis zum 22:25 auf
Tuchfühlung. Dann aber ließen die Kräfte deutlich nach,
und die Flensburger, die in Michael Knudsen und Bogdan
Radivojevic mit je fünf Treffern ihre besten Torschützen
hatten, setzten sich ab und steuerten einem ungefährdeten
Sieg entgegen.
Es war der 24. Erfolg für die SG im Nordderby und der
zweite Erfolg im Supercup nach 2000 - damals auch gegen
den THW. Die Flensburger werden nach diesem Erfolg für
die kommende Saison noch mehr im Fokus stehen und dem
Druck standhalten müssen, dass nach dem Pokalsieg 2005
nun wieder ein nationaler Titel neben dem Supercup
erwartet wird.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2013)