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20./21.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 21.08.2013 Super Cup

THW verliert Nordderby um den Super Cup

Supercup: 20.08.2013, Di., 20.15: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 26:29 (12:15)
Update #3 KN-Bericht, Stimmen und Spielbericht ergänzt...

Mit einer knappen Niederlage ist der neu formierte THW Kiel in die Pflichtspielsaison 2013/14 gestartet. Vor rund 7.400 Zuschauern in der Bremer ÖVB-Arena musste sich der deutsche Meister und Pokalsieger dem Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt mit 26:29 (12:15) geschlagen geben. Der Vizemeister erarbeitete sich seinen Vorsprung in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs, trotz großen Kampfes konnten die "Zebras", bei denen Marko Vujin mit 7/5 Treffern am erfolgreichsten war, diesen Rückstand nicht mehr wettmachen. So durfte sich Flensburg zum zweiten Mal nach 2000 über den Super Cup freuen, während die Kieler bei ihrer 15. Teilnahme zum achten Mal leer ausgingen.
73 Tage nach dem letzten Spieltag der vergangenen Saison und der 18. Kieler Meisterfeier geht es endlich wieder um Titel für die Mannschaften der stärksten Handball-Liga der Welt. Und was könnte ein besserer Rahmen dafür sein als die mittlerweile 75. Auflage der "Mutter aller Derbys"? Die Karten wurden allerdings neu gemischt vor der Saison, denn während der Vizemeister und -pokalsieger aus Flensburg mit einer eingespielten Mannschaft als erster Favorit auf die nationalen Titel gilt, muss sich der Rekordmeister nach vier prominenten Abgängen und mit den drei Neuzugängen Johan Sjöstrand, Rasmus Lauge und Wael Jallouz erst noch finden.
Guter Start dank Sjöstrand
Doch was Alfrd Gislason in der Anfangsphase der Partie in der nicht ganz ausverkauften Bremer ÖVB-Arena zu sehen bekam, dürfte den Isländer zuversichtlich stimmen: Auch ohne den verletzten Regisseur Aron Palmarsson legten die "Zebras" einen guten Start hin. Hinter einer 6:0-Deckung mit Filip Jicha und Rene Toft Hansen erwischte Johan Sjöstrand zunächst einen starken Pflichtspieleinstand und parierte in der Anfangsviertelstunde stark gegen Knudsen, Radivojevic, Gustafsson und Mogensen. Dennoch führte Flensburg nach einem Phantomtor Glandorfs nach sieben Minuten mit 3:2, weil Vujin und Sigurdsson mit ihren Versuchen nur jeweils den Pfosten trafen. Doch die Kieler, für die Wael Jallouz den ersten Saisontreffer erzielte, drehten nun auf: Zunächst bediente Vujin Rene Toft Hansen am Kreis, der den 3:3-Ausgleich erzielte. Dann legte Vujin mit einer schönen Körpertäuschung per Durchbruch zum 4:3 nach, und nachdem Sjöstrand gegen Gustafsson parierte, bediente Jicha den zunächst nur in der Abwehr aufgebotenen Christian Zeitz, der per Gegenstoß auf 5:3 stellte.
Ausgeglichene Partie
Trotz der Führung waren aber auch schon in diesen ersten zehn Spielminuten einige Baustellen im Kieler Spiel zu erkennen. Im Angriff bissen sich die "Zebras" auch in der Folgezeit an der aggressiven und offensiven Flensburger 6:0-Deckung die Zähne aus. Und die eigene Abwehr, wahlweise auch mit Wael Jallouz und später Patrick Wiencek im Mittelblock, wackelte bei schnellen Spielzügen der SG gehörig. Die Mannschaft von Ljubomir Vranjes kam langsam besser in die Partie und verkürzte nach einem missglückten Kreisanspiels Jichas durch einen Knudsen-Gegenstoß. Dann scheiterte Jallouz am langsam immer stärker werdenden Mattias Andersson, der kurz darauf auch zweimal gegen Vujin sowie gegen Jicha Sieger blieb. Als Folge gelang Mogensen - wunderbar vom nun auf der Mitte wirbelnden Weinhold in Szene gesetzt - der Ausgleich, bevor Knudsen per zweiter Welle die 6:5-Führung für Flensburg erzielte.

Es blieb in der Folge aber eine ausgeglichene Partie, die Führung wechselte fast im Minutentakt. Jallouz tankte sich prima zum 6:6 durch, und der frisch ins Spiel gekommene Rasmus Lauge egalisierte den Schlagwurftreffer Weinholds postwendend zum 7:7, ehe der dänische Spielmacher seinen Landsmann Toft Hansen wunderbar zum 8:7 bediente. Durch zwei freche Treffer von Jimmy Gottfridsson drehte Flensburg den Spielstand zwar wieder auf 8:10, doch nachdem Wiencek eine Zeitstrafe gegen Heinl herausholen konnte, schafften Vujin per Siebenmeter und Zeitz nach einem geblockten Mogensen-Wurf erneut den Ausgleich. Bis zum 12:12 (25.) - Jicha per Sprung- und Lauge per Schlagwurf trafen für die "Zebras" - konnte sich kein Team einen größeren Vorteil verschaffen.

Flensburg erarbeitet sich Vorteil
Doch die Schlussphase des ersten Durchgangs gehörte nun vollends den Flensburgern, bei denen der junge Rechtsaußen Bogdan Radivojevic nun sein Potential andeutete: Von Weinhold in Szene gesetzt, traf der Serbe zum 13:12. Und als Sigurdsson an Andersson scheiterte und Glandorf einen von der Kieler Deckung fast schon eroberten Ball noch für die SG rettete, legte Radivojevic sogar das 14:12 nach. Alfred Gislason nahm nun seine Auszeit, doch nach Wiederanpfiff scheiterte Jicha am Flensburger Schlussmann und Drasko Nenadic sorgte per Sprungwurf für das 15:12. Es sollte der letzte Treffer des ersten Durchgangs bleiben, weil auch Toft Hansen es bei zwei Versuchen nicht schaffte, Mattias Andersson zu überwinden.
THW lässt sich nicht abschütteln
Die Kieler hatten es nach Wiederanpfiff eilig, genossen sie nach einer Zeitstrafe gegen Weinhold Ende des ersten Durchgangs doch noch eine 15-sekündige Überzahl. Jicha bediente den neu gekommenen Dominik Klein, doch dessen Wurf landete am Pfosten, Eggert erhöhte per Starfwurf stattdessen auf 16:12 für Flensburg. Und nachdem Toft Hansen erneut an Andersson scheiterte und Knudsen per zweiter Welle auf 17:13 erhöhte, drohten die "Zebras" ein wenig den Anschluss zu verlieren. Doch diese fanden nun zurück in eine Partie, die nun immer umkämpfter von beiden Mannschaften geführt wurde. Nach einer Parade des ansonsten unauffälligen Palicka gegen Gustafsson traf Sprenger per Gegenstoß zum 15:17, und auch nach Glandorfs 20:16 schafften die Kieler durch zwei Treffer Toft Hansens, der mehrmals stark von Jicha angespielt wurde, wieder den Anschluss. Als der dänische THW-Kreisläufer auch noch eine Zeitstrafe gegen Knudsen sowie einen Siebenmeter herausholte, hatte der deutsche Rekordmeister die Chance, wieder bis auf einen Treffer zu verkürzen. Doch Rasmussen parierte den Strafwurf Vujins, und Toft Hansen scheiterte einmal mehr am starken Andersson.
Kiel in vierfacher Unterzahl
Mit einem fantastischen Sprungwurf verkürzte Wael Jallouz in der 46. Minute auf 21:23 und läutete damit die verrücktesten vier Minuten der Partie ein: Der tunesische Neuzugang, der mittlerweile in der Deckung an der Spitze der offensiven 3:2:1-Formation agierte, versuchte im nächsten Flensburger Angriff, einen Querpass abzufangen. Der Ball sprang allerdings unglücklich an dessen Fuß, und die Schiedsrichter Pritschow/Pritschow schickten den Kieler Neuzugang für zwei Minuten auf die Bank. Nur wenige Sekunden später erwischte es auch Niclas Ekberg, der ebenfalls regelwidrig mit seinem Fuß ein Anspiel verhinderte. Als Filip Jicha dann auch noch Radivojevics Abschluss im eigenen Kreis stehend verhinderte, standen die "Zebras" nur noch mit drei Feldspielern auf dem Parkett. Jedoch: Johan Sjöstrand parierte den fälligen Siebenmeter Eggerts, und auf der Gegenseite holte Rasmus Lauge nach einer feinen Einzelleistung gegen Radivojevic einen Strafwurf heraus, den Vujin zum 22:23-Anschlusstreffer nutzte. Die Flensburger drückten aufs Tempo, bei Weinholds Treffer zum 24:22 ging Toft Hansen etwas zu ungestüm zu Werke, so dass auch noch der vierte Kieler auf die Bank musste. Dominik Klein und Christian Zeitz sahen sich nun einer Übermacht von sechs Flensburgern gegenüber. Zeitz nahm sich ein Herz, seine "Fackel" aus zehn Metern knallte an die Unterkante der Latte und von dort tatsächlich hinter die Linie - der Treffer wurde wegen eines Schrittfehlers allerdings nicht gegeben. Stattdessen sorgte Eggert mit einem Heber gegen immerhin wieder vier THW-Spieler für das 25:22 aus Sicht der SG.
Radivojevic und Andersson sorgen für Entscheidung
Die Kieler waren nun endlich wieder komplett, und mit mächtig Wut im Bauch versuchten sie in den letzten neun Minuten, den durch einen Radivojevic-Siebenmeter zum 22:26 auf vier Treffer angewachsenen Rückstand doch noch aufzuholen. Zeitz setzte mit einem seiner gefürchteten Schlagwürfe zum 23:26 ein Zeichen, und nachdem Jicha den nächste Saison nach Veszprem wechselnden Linkshänder wunderbar freigespielt hatte, stand es fünf Minuten vor Schluss nur noch 24:26. Doch Flensburg blieb cool: Drasko Nenadic bediente den an den Kreis auflösenden Radivojevic, der auf 27:24 erhöhte. Und nachdem der im Abschluss unglücklich agierende Filip Jicha einmal mehr am überragenden Andersson scheiterte und Gottfridsson Knudsen zum 28:24 bediente, war das 75. Nordderby zugunsten der SG Flensburg-Handewitt entschieden.
Samstag Bundesliga-Auftakt gegen den Bergischen HC
Gesenkten Hauptes verließen die "Zebras" nach dem 26:29 das Parkett. Ab Mittwoch aber gilt die komplette Konzentration dem Bundesligastart am Samstag gegen den Aufsteiger Bergischer HC. Zuvor tritt der THW Kiel am Donnerstag zu einem letzten Testspiel beim Zweitligisten HC Empor Rostock an.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten und die Nachbetrachtung aus den Kieler Nachrichten vom 22.08..

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Flensburg hat verdient gewonnen, weil die SG die bessere Mannschaft war. Bei uns hat es insgesamt weniger gepasst, wenngleich das heute vielleicht das beste Spiel der Vorbereitung war. Wir wussten vorher, dass wir noch sehr viele Baustellen haben. Und die sind immer noch da. Die Neuzugänge haben ganz ordentlich gespielt, aber insgesamt haben wir zuviele Fehler gemacht. Bremen als Austragungsort war schön, der Norden hat ein faires Handball-Fachpublikum. Ich wäre gern nächstes Jahr wieder hier, weil wir dann mindestens einen Titel gewonnen hätten (lacht).
SG-Trainer Ljubomir Vranjes:
Es war ein harter Kampf, ein typisches Spiel gegen den THW Kiel. Ich bin besonders zufrieden, dass unsere Neuzugänge die Qualität und den Willen gezeigt haben, uns zu helfen. Wir haben heute aber keine zwei Punkte gewonnen, sondern nur einen kleinen Titel vor der Saison. Beiden Mannschaften hat man angemerkt, dass sie fünf Wochen Vorbereitung in den Knochen hatten.
THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Glückwunsch nach Flensburg, beiden Mannschaften hat man angemerkt, dass sie diesen Titel wollten. Leider hat es für uns nicht gelangt, jetzt konzentrieren wir uns auf Sonnabend.
SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke:
Das war wie immer ein sehr emotionales Derby und ein Spiel auf hohem Niveau. Unser Team hat noch Potenzial, aber wir sind noch ganz am Anfang einer langen Saison. Wir freuen uns über den Titel, so etwas tut immer gut.
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann:
Die Stimmung in Bremen war gut, und wir wurden hier herzlich empfangen. In den nächsten Wochen werden wir entscheiden, ob wir in Bremen bleiben. Heute haben wir vor allem gesehen, dass die vielen Neuzugänge die Liga bereichern. Der THW Kiel ist auf einem guten Weg, insgesamt liegt es jetzt an den Trainern, aus den Jungs Weltstars wie Omeyer, Narcisse oder Ahlm zu formen.

Super Cup: 20.08.13, Di., 20.15: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 26:29 (12:15)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-26., 41.-60., 7/1 Paraden), Palicka (26.-41., 1 Parade); Toft Hansen (4), Sigurdsson, Sprenger (1), Dahmke (n.e.), Wiencek, Ekberg (3/2), Lauge (2), Zeitz (4), Jallouz (4), Klein, Jicha (1), Vujin (7/5); Trainer: Gislason
Logo SG Flensburg-Handewitt:
Andersson (1.-60., 15/1 Paraden), Rasmussen (bei 4 Siebenmetern, 1/1 Parade); Karlsson, Nenadic (2), Eggert (3/1), Glandorf (3), Mogensen (4), Weinhold (3), Heinl, Gustafsson, Gottfridsson (3), Radivojevic (5/1), Knudsen (5); Trainer: Vranjes
Schiedsrichter:
Andreas Pritschow / Marcus Pritschow
Zeitstrafen:
THW: 5 (2x Toft Hansen (44., 49.), Jallouz (47.), Ekberg (48.), Jicha (48.));
Flensburg: 5 (Heinl (22.), Weinhold (29.), Knudsen (40.), Mogensen (54.), Gottfridsson (57.))
Siebenmeter:
THW: 9/7 (Rasmussen hält Vujin (41.), Andersson hält Ekberg (54.))
Flensburg: 4/2 (Eggert an den Pfosten (8.), Sjöstrand hält Eggert (48.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 2:1 (5.), 2:3, 5:3 (10.), 5:6 (15.), 6:6, 6:7, 8:7, 8:10 (22.), 10:10, 10:11, 11:11, 11:12, 12:12 (25.), 12:15;
2. Hz.: 12:16, 13:16, 13:17, 15:17 (34.), 15:19, 16:19, 16:20, 18:20, 18:21 (39.), 19:21, 19:22, 20:22, 20:23 (46.), 22:23 (49.), 22:26 (52.), 24:26 (55.), 24:29, 26:29.
Zuschauer:
7.393 (ÖVB-Arena, Bremen)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2013:

Flensburg setzt erste Duftmarke

Handball-Supercup in Bremen: THW Kiel unterliegt seinem Landesrivalen verdient mit 26:29 (12:15)
Bremen. Den ersten Titelkampf der neuen Handball-Saison hat der THW Kiel verloren. Beim Supercup in Bremen mussten sich die Kieler dem Rivalen aus dem Norden, der SG Flensburg-Handewitt mit 26:29 (12:15) geschlagen geben. Es war aus Sicht der Kieler keine unerwartete Niederlage nach dem Umbruch im Team, während die Flensburger mit ihrer erfahrenen Mannschaft für die neue Bundesliga-Saison als einer der großen Titelfavoriten gelten.

Die Kieler verkauften sich dennoch teuer, lieferte den Flensburgern einen knallharten Kampf, wie er in einem Derby der beiden Nord-Mannschaften erwartet wird. Ganz anders als befürchtet, startete die Partie mit viel Tempo. THW-Trainer Alfred Gislason hatte bei seinen Spielern zuletzt noch schwere Beine ausgemacht und eine eher müde Begegnung erwartet. Doch gegen die Flensburger schien die Müdigkeit trotz des Kräfte zehrenden Trainingslagers schnell verflogen. Ein Derby setzt eben immer besondere Energien frei, umso mehr, wenn es sich um das 75. offizielle Aufeinandertreffen der Landesrivalen handelt. "Es gab noch einige Schwankungen in der Leistung. Aber es war sicherlich das beste Spiel in unserer Vorbereitung", stellte Gislason später fest.

Die Aufstellung des THW zum Anpfiff sorgte für einige Überraschungen. Neuzugang Johan Sjöstrand nahm den Platz im Tor ein und führte sich auch gleich gut mit einigen starken Paraden in die Mannschaft ein. Auch Wael Jallouz, das Sprungwunder aus Tunesien, wurde sogleich ins Feuer geworfen, durfte nicht nur im Angriff ran, sondern musste auch in der Abwehr ackern - und das zum Teil sogar im Mittelblock. Er machte seine Sache gut, warf nicht nur zwei Tore in den ersten 15 Minuten, sondern schloss auch in der Defensive seine Flanke zu Filip Jicha, der seinem 22-jährigen Nebenmann viel Zuspruch zuteil werden ließ. Für den 22-jährigen Rasmus Lauge war dagegen zunächst ein Platz auf der Bank reserviert. Gislason vertraute im Spielaufbau auf Jicha, der damit die Position des weiterhin angeschlagenen Aron Palmarsson einnahm.

Mit diesem Personal gelang ein guter Start in den Supercup, den der THW bereits sieben Mal gewonnen hat und der damit auch in diesem Wettbewerb der Rekordhalter ist. Bis zur 25. Minute waren die Kieler auf Augenhöhe (12:12), ließen sich auch vom Durchwechseln auf den verschiedenen Positionen nicht aus dem Rhythmus bringen. Dann aber gelang ihnen bis zur Halbzeit kein Tor mehr, und die Flensburger setzten sich auf drei Treffer Vorsprung ab. Entscheidender Faktor war Mattias Andersson im SG-Tor, der nicht nur Marko Vujin und Rene Toft Hansen jeweils mit einer Doppelparade zur Verzweiflung trieb, sondern im gesamten Spielverlauf 18 Paraden zeigte und schließlich zum Spieler der Partie gewählt wurde.

Doch auch durch den Pausenrückstand ließen sich die Kieler nicht davon abhalten, den Flensburgern weiterhin mit aller Kraft Kontra zu geben, auch wenn sich einige Lücken in der Abwehr auftaten. Und selbst als die Schiedsrichter im Kieler Team kräftig aufräumten, konnten sich die Flensburger noch nicht entscheidend absetzten. Gleich fünf Kieler mussten zwischen der 44. und 49. Minute auf die Strafbank - Jallouz und Niclas Ekberg unter anderem, weil sie den Ball mit dem Fuß gestoppt hatten. "Da war ich mit den Schiedsrichtern überhaupt nicht zufrieden, die wohl glaubten, in einer Minute die Mehrzahl der Flensburger Strafzeiten ausgleichen zu müssen", so Gislason. Zwischenzeitlich standen nur noch Dominik Klein und Christian Zeitz auf dem Parkett und hielten den THW dennoch bis zum 22:25 auf Tuchfühlung. Dann aber ließen die Kräfte deutlich nach, und die Flensburger, die in Michael Knudsen und Bogdan Radivojevic mit je fünf Treffern ihre besten Torschützen hatten, setzten sich ab und steuerten einem ungefährdeten Sieg entgegen.

Es war der 24. Erfolg für die SG im Nordderby und der zweite Erfolg im Supercup nach 2000 - damals auch gegen den THW. Die Flensburger werden nach diesem Erfolg für die kommende Saison noch mehr im Fokus stehen und dem Druck standhalten müssen, dass nach dem Pokalsieg 2005 nun wieder ein nationaler Titel neben dem Supercup erwartet wird.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2013)


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