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29./31.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 31.08.2013 Bundesliga

THW will am Samstag beim TV Emsdetten nachlegen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TV Emsdetten.
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Der Auftakt in die Bundesliga-Spielzeit 2013/14 ist dem THW Kiel am vergangenen Wochenende geglückt. Nach dem 34:24-Erfolg über den Bergischen HC wollen die "Zebras" am kommenden Sonnabend gegen den nächsten Aufsteiger nachlegen. Die Kieler sind dann in Westfalen beim TV Emsdetten zu Gast. Der Anwurf in der ausverkauften Emshalle erfolgt um 19.00 Uhr, zeitnahe Informationen zum Spiel gibt es im Internet unter kiel-liveticker.de.
Institution der zweiten Liga stieg erstmals auf
Bester Torhüter der vergangenen Zweitliga-Saison: Emsdettens Eigengewächs Nils Babin.
Bester Torhüter der vergangenen Zweitliga-Saison: Emsdettens Eigengewächs Nils Babin.
In der 32-jährigen Geschichte der zweiten Handball-Bundesligisten gehörte der TV Emsdetten zum Inventar: 27 Spielzeiten absolvierten die Westfalen seit 1985 direkt unterhalb der Beletage, nur ein einziges Mal (1990) konnte die Spielklasse nicht gehalten werden. Bis zur vergangenen Spielzeit, als der souveräne Spitzenreiter der Ewigen Zweitliga-Tabelle endlich den Aufstieg in die Erstklassigkeit bejubeln durfte. Nach einem spannenden Zweikampf mit dem Bergischen HC, der später in der Tabelle die Nase vorne hatte, machten beide Vereine am 8. Mai 2013 gleichzeitig den Aufstieg perfekt. Mehrfach zuvor stand der TVE kurz vor dem Aufstieg, ganz dicht war man 2010 dran, als man erst in der Relegation aufgrund eines Treffers am TSV Dormagen scheiterte. Nach einem etwas enttäuschenden siebten Platz in der ersten eingleisigen Spielzeit 2011/12 vertraute Trainer Patrik Liljestrand auf ein eingespieltes Team: Mit Fannar Fridgeirsson (Wetzlar) verließ damals lediglich ein Leistungsträger den Verein, sein Landsmann Olafur Bjarki Ragnarsson (kam aus Ahlen) ersetzte ihn aber mehr als glänzend. Und dank der zweitbesten Abwehr der Liga mit dem starken Torhüterduo bestehend aus Nils Babin und Routinier Vitali Feshchanka sowie den Treffern von Linkshänder Janko Bozovic und Linksaußen Jeffrey Boomhouwer, die gemeinsam über 300 Treffer markierten, nistete sich der TVE schnell an der Tabellenspitze ein.
Aufstiegstrainer Liljestrand verließ den Verein
Der neue Trainer Gennadij Chalepo.
Der neue Trainer Gennadij Chalepo.
Von dort ließ man sich auch nicht verdrängen, als der Verein mitten in der heißen Aufstiegskampfphase Anfang April verkündete, dass sich die Wege des TV Emsdetten und des Erfolgstrainers Patrik Liljestrand nach dem Saisonende trennen würden. "Die beiden Parteien konnten sich trotz intensiver Verhandlungen über den finanziellen Rahmen nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen, weil die Ideen der künftigen strategischen Ausrichtung der Mannschaft nicht in Einklang zu bringen waren", teilte der Klub mit. Während der schwedische Erfolgscoach mittlerweile beim polnischen Erstliga-Klub NMC Powen Zabrze angeheuert hatte, wurde der TV Emsdetten auf der Suche nach Liljestrands Nachfolger Anfang Juni fündig: Mit Gennadij Chalepo, in der vergangenen Saison noch beim TuS N-Lübbecke unter Vertrag, wurde ein Erstliga-erfahrener Coach an die Ems gelockt. "Wir haben, nachdem uns Patrik Liljestrand über seine Entscheidung nicht zu verlängern informiert hat, schnell den Kontakt zu Gennadij Chalepo gefunden, der zum beinahe gleichen Zeitpunkt den Abschied aus Nettelstedt verkündete. Das Konzept, was er uns vorgelegt hat, ist schlüssig. Wir freuen uns nun auf die Zusammenarbeit und werden alles dransetzen, den Klassenerhalt zu realisieren", sagte Emsdettens Pressesprecher Dirk Kersting bei der Verpflichtung.
Multi-Kulti-Truppe mit Erfahrung
Rückraumspieler Elvir Selmanovic war in der vorletzten Spielzeit der erfolgreichste Torschütze im deutschen Handball.
Rückraumspieler Elvir Selmanovic war in der vorletzten Spielzeit der erfolgreichste Torschütze im deutschen Handball.
Das Konzept - es scheint ein anderes zu sein als das der im Abstiegskampf letztlich gescheiterten Aufsteiger der letzten Jahre wie beispielsweise Hüttenberg, Neuhausen oder Friesenheim. Statt auf junge deutsche Talente setzt man in Westfalen auf eine bunt zusammengewürfelte Truppe: Aus zwölf unterschiedlichen Ländern stammen die 18 Spieler aus dem Kader, trotzdem sei die Mannschaft laut Chalepo "ein verschworener Haufen und eine sehr homogene Truppe". Der Aufstiegskader wurde dabei zusammengehalten und nur punktuell sinnvoll verstärkt. "Es ist ein tolles Zeichen vom Verein, allen Spielern die Möglichkeit zu geben, in der Bundesliga zu spielen", so Chalepo weiter. Lediglich Routinier Andrej Kurtschew und der Österreicher Janko Bozovic, die sich die Position im rechten Rückraum teilen, sowie Torhüter Feshchanka verfügen bereits über deutsche Erstligaerfahrung. Grün hinter den Ohren sind viele Spieler der Mannschaft dennoch nicht: Der serbische Rückraumspieler Elvir Selmanovic wurde beispielsweise mit 281 (!) Treffern mit weitem Abstand Zweitliga-Torschützenkönig 2012 und hofft nach einer schwierigen Saison, wieder daran anknüpfen zu können. Die Isländer Olafur Bjarki Ragnarsson und Ernir Arnarsson sowie der niederländische Flügelflitzer Jeffrey Boomhouwer durften bereits für die Auswahlmannschaften ihres Landes auflaufen. Und Eigengewächs Nils Babin wurde zum besten Torhüter der vergangenen Saison in der zweiten Liga gekürt.
Emsdetten mit personellen Sorgen
Linksaußen Jeffrey Boomhouwer erzielte zum Saisonauftakt sieben Treffer - und verletzte sich am Ellenbogen.
Linksaußen Jeffrey Boomhouwer erzielte zum Saisonauftakt sieben Treffer - und verletzte sich am Ellenbogen.
Allerdings hat der TV Emsdetten bereits einige personelle Sorgen: Während Nils Babin seinen doppelten Bänderriss aus der Vorbereitung mittlerweile auskuriert hat, muss Chalepo gegen den THW weiterhin auf die Verletzten Kurtschew und Gretarsson verzichten. Drei weitere Leistungsträger des TVE bangen noch um ihren Einsatz: Jeffrey Boomhouwer, mit 7/1 Treffern erfolgreichster Torschütze bei der 23:27-Auftaktniederlage in Gummersbach, klagte über Schmerzen im Ellenbogen des Wurfarms. Der Champions-League-erprobte Neuzugang Nikola Prce handelte sich in der Partie beim Altmeister, die Emsdetten in der ersten Halbzeit noch bestimmt hatte, einen Pferdekuss ein. Und bei Kapitän Stefan Thünemann zwickte es in der Leiste, weshalb der 29-jährige Kreisläufer zuletzt nicht mittrainieren konnte.
Emshalle ausverkauft
Die Euphorie vor dem ersten Bundesliga-Heimspiel in der Vereinsgeschichte ist dennoch riesig. Die 2.300 Zuschauer fassende Ems-"Hölle" wird gegen den THW Kiel restlos ausverkauft sein, und die Fans hoffen darauf, dass ihre Mannschaft den deutschen Rekordmeister ein wenig mehr wird ärgern können als bei den bislang drei Pokalbegegnungen (1996, 1998 und 2004), die die Kieler allesamt souverän für sich entscheiden konnte (siehe auch Gegnerdaten TV Emsdetten).

Die Schiedsrichter am Samstag in der Emshalle sind Hans-Peter Brodbeck und Simon Reich.

(Sascha Krokowski)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2013:

Emsdetten setzt auf Multikulti

Zehn verschiedene Nationen im Kader des Aufsteigers - 27 Jahre Zweitligist
Was haben Martin Luther King, Walter Ulbricht, Neil Armstrong und Dirk Scheman gemeinsam? Sie haben "große Worte" gesprochen, die in einem Video auf der Internetseite des TV Emsdetten gewürdigt werden. Und was ist schon "I have a dream", "ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für die Menschheit" oder "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" gegen "Vitaly hält, Vitaly hält, der TV Emsdetten steigt auf", ins Mikrofon des eigenen Fanradios bei der Liveübertragung des entscheidenden Zweitligaspiels in Bietigheim gebrüllt von Hallensprecher und Radiokommentator Dirk Scheman?

27 Jahre lang war der TV Emsdetten in der Zweiten Liga, nun gelang der Aufstieg ins Oberhaus. Die Stadt im westfälischen Kreis Steinfurt mit ihren rund 35.000 Einwohnern stand Kopf, 4000 Fans empfingen die Mannschaft am Morgentaubrunnen zu einer spontanen Aufstiegsfeier, die eigentlich als öffentliche Pressekonferenz geplant war.

Am Abend des Spiels in Bietigheim hatten sich die Fans, die nicht mit nach Schwaben gereist waren, zum bereits zur Tradition gewordenen "Rudelhören" des Fanradios "elive" in der Gaststatte Graute Beik versammelt. Und dann war es geschafft - die ganze Saison lang hatten sich die Westfalen mit dem Bergischen HC ein heißes Rennen geliefert, am Ende stiegen beide auf. Dank der Parade des weißrussischen Torwartdinos Vitall Feshchanka, der mit dem Schlusspfiff den 28:27-Erfolg in Bietigheim mit einem Siebenmeter sicherstellte.

Wahrend Feshchanka auch das "Abenteuer Bundesliga" in der Emshalle mitbestreitet, hatte sich der Trainer schon vor Erreichen des Traumziels verabschiedet. Völlig überraschend gab der Schwede Patrick Liljestrand schon im April bekannt, dass er den TVE verlässt, egal, wie die Saison ausgeht. Offizielle Begründung seinerzeit: Trainer (nun in Polen) und Vorstand konnten sich im Hinblick auf die Strategie für die Bundesliga nicht einigen.

Doch ein Nachfolger war schnell gefunden und kam wie Liljestrand zwei Jahre zuvor vom TuS N-Lübbecke: der Weißrusse Gennadij Chalepo, der erst zum Start der Saison 2012/13 in Nettelstedt Markus Baur abgelöst hatte. Und der langjährige Bundesligaspieler (unter anderem in Lemgo, Nettelstedt und Wetzlar) hat nun die heikle Mission, den Klassenerhalt zu sichern, am kleinsten Bundesligastandort.

Die zweitwichtigste Entscheidung konnte kurz nach dem Aufstieg geklärt werden. Die Ems-Halle wird auch in der 1. Liga die Heimstätte bleiben. Stadt und Verein haben sich auf umfangreiche Sanierungsmaßnahmen geeinigt, die dazu führten, dass die Halle für acht Wochen in der Vorbereitung nicht fürs Training zur Verfügung stand. Gemeinsam sucht man allerdings in Emsdetten nach einer langfristigen Lösung, vor allem um die Zuschauerkapazität von 2300 auf 3500 zu erhöhen. Der Dauerkartenverkauf boomte in ungeahnten Dimensionen, alle wollen den THW Kiel, den HSV oder die Füchse in Westfalen "auf der Platte" sehen. Und auch das Motto, das Emsdetten im Vorjahr so groß machte, soll die Gegner das Fürchten lehren: "Herzblut. Zeigt Wirkung!"

Beim TVE hat man die Bodenhaftung nicht verloren, der Aufstiegskader wurde größtenteils zusammengehalten - angefangen vom Torhüterduo Feshchanka und Nils Babin, der zum besten Schlussmann der Zweiten Liga gewählt worden war. Im Angriff setzt man vor allem auf Elvir Selmanovic. Der Serbe war vor zwei Jahren der beste Torschütze im bezahlten deutschen Handball, erzielte 281 Treffer - und verlängerte semen Vertrag wie zehn weitere Aufstiegshelden. Dazu zählt auch "Ösi-Bomber" Janko Bozovic oder der äußerst erfahrene Weißrusse Andrej Kurtschew. Wie der Rest der Mannschaft sind auch die Neuzugange äußerst international - eine echte Multikulti-Truppe. Der bosnische Serbe Nikola Prce kommt aus Spanien, wo er für Ademar Leon spielte und zuvor auch schon Champions-League-Luft in Bregenz und Ljubuski (Bosnien) inhalierte. Aus Norwegen kommt Steffen Berg Lökkebö, aus Slowenien Uros Paladi, aus Schweden der Däne Johan Koch - die Kontakte von Manager Stefan Bögel in den ost- und südosteuropäischen Raum lassen grüßen. Aus zehn Nationen setzt sich der Kader zusammen, von Island (Emir Arnasson) bis Japan (Akira Kajihara).

Und Chalepo ist zuversichtlich, vor allem zuhause die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sichern: "Wie jeder Aufsteiger stehen wir bei allen ganz oben auf der Liste der potenziellen Absteiger. Ich denke aber, dass wir es schaffen können, in den Duellen mit Eisenach, Minden, Balingen, Gummersbach und dem Bergischen HC. Viel wird auf den Saisonstart ankommen." Und gleich das erste Heimspiel wird die ganze Region in Aufruhr versetzen - der THW kommt. Über 10.000 Kartenanfragen gab es, aber die Emshalle fasst nur 2300 Fans. Der Handball boomt beim Tabellenführer der ewigen Zweitligatabelle, der schon 2010 ans Tor zur Bundesliga klopfte, in der Relegation aber an Dormagen gescheitert war - Bayer hatte sich für diese Spiele extra die Dienste von Chalepo gesichert.

Auch in der Ersten Liga soll das Familiäre großgeschrieben werden - so nahm zum Beispiel die sportliche Leitung kurzfristig zwei Neuzugänge auf, deren Wohnungen zum Trainingsstart noch nicht fertig renoviert waren. Und auch die Fans sind beim TV Emsdetten gefragt. Weil die HBL die bisher gültige Anwurfzeit am Sonnabend um 19.15 Uhr nicht erlaubt, waren sie aufgefordert, ihr Votum abzugeben 19 Uhr? Oder 20 Uhr? Fast 2000 beteiligten sich an der Online-Umfrage, 75 Prozent für 19 Uhr. Und sie werden in die Emshalle pilgern, wohlwissend, dass das "Abenteuer Erste Liga" schnell wieder vorbei sein kann. "Wir werden keine wirtschaftlichen Risiken eingehen", betont die Klubführung, aber sollte es mit dem Klassenerhalt nicht klappen, wollen sie "definitiv nicht noch einmal 27 Jahre auf den Aufstieg warten."

(aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 31.08.2013:

Emsdetten ist heiß auf Kiel

Bundesliga-Debütant erwartet Handballmeister
Emsdetten. Eine Stadt im Ausnahmezustand: In Emsdetten begann gestern nicht nur die Herbstkirmes mit Geisterbahn und Piratenrutsche, in der Heimat des Bundesliga-Neulings TV Emsdetten wird heute (19 Uhr) auch Handballmeister THW Kiel zum ersten Heimspiel der Saison erwartet. "Wir hätten 7000 Karten verkaufen können", sagt Manager Stefan Bögel, der in der ausverkauften Emshalle nur 2300 Fans einen Platz bieten kann. Ein angedachtes Public Viewing musste er streichen - wegen der Kirmes mangelt es in diesen bunten Tagen an einem freien Platz.

Um 22 Uhr wird das Fest, bei dem mehr als 100 Schausteller die Straßen verschließen werden, mit einem Feuerwerk seinen Höhepunkt erleben. Während Emsdetten feiert, wollen die Kieler bereits wieder in ihrem Bus sitzen. Auf eine Einladung zum Abendessen haben sie verzichtet, Bögel wird ihnen Pizzen organisieren. Wenn es nach ihm geht, hat er dann zu Fungi und Salami auch noch zwei Punkte mitgeliefert. Daran, den Rekordmeister zu besiegen, glaubt er nicht. "Wir wünschen uns, dass die Niederlage einstellig bleibt." Will heißen, dass der THW nicht mit mindestens zehn Toren Differenz gewinnt. Sätze wie diese sind in der Regel auch dazu gedacht, den Favoriten ein wenig einzuschläfern. Der ist aber hellwach, was auch daran liegt, dass die neuformierte Mannschaft sich derzeit keine Selbstverständlichkeiten leisten kann.

"Der Gegner ist für uns im Moment egal", sagt Alfred Gislason. Derzeit, so der Trainer, sei seine Mannschaft noch ausreichend mit sich selbst beschäftigt. "Das wird ein interessantes Spiel, die Stimmung ist dort immer riesig." Die enge Emshalle, in der die Zuschauer über den Köpfen der Spieler sitzen, erinnert er noch zu gut von einem Besuch mit dem SC Magdeburg. Daran, dass sich seine Mannschaft im "Gladiatorenkäfig" (Bögel) beeindrucken lassen wird, glaubt er nicht. "Wir haben so viele Baustellen, da können wir auf die Stimmung gar nicht achten." Er hat großen Respekt vor dem Gastgeber, der zum Saisonauftakt nur unglücklich beim VfL Gummersbach (23:27) verlor. "Das ist kein Zufallsaufsteiger", sagt Gislason. "Sie haben viele erfahrene Spieler und sich gut verstärkt." Neu ist beim TV Emsdetten, in dem zehn Nationen ein Ziel haben, auch der Trainer - Gennadij Chalepo. Er wirkte zuvor in Lübbecke und Wetzlar. Einer, der die Liga und den THW kennt. Pech für ihn, dass sich mit dem Holländer Jeffrey Boomhouwer, dem Bosnier Nikola Prce und dem Isländer Oddur Gretarsson, der aus dem Gislason-Dorf Akureyi stammt, drei Stammspieler am vergangenen Wochenende verletzten. Für Bögel drei weitere Argumente, um die Chancenlosigkeit der Münsterländer zu belegen. "Unser einziger Vorteil ist, dass wir jetzt gegen Kiel spielen. In zehn Wochen sind sie eingespielt, da wären wir noch chancenloser." Er vergisst aber nicht, auch Historisches zu erwähnen. Zwar spielte Emsdetten noch nie in der Bundesliga. Doch in der vergangenen Saison hatte der TVE im Achtelfinale um den DHB-Pokal den HSV Hamburg am Rande einer Niederlage. Der ewige Zweitligist verlor mit einem Tor (29:30). Äußerst ungerechtfertigt, wie Bögel befindet.

Die Zebras, denen ein guter Start (34:24 gegen den Bergischen HC) gelang, müssen weiter auf Aron Palmarsson (Reha) verzichten. Außer ihm werden alle im Bus sitzen, der es schwer haben wird, einen Weg durch eine brodelnde Kleinstadt zu finden. In der Halle, so viel steht fest, wird es für sie dann kaum ruhiger werden. Aber auch für die Gastgeber wird es ein ungewohntes Gefühl sein, durften sie die Emshalle, deren Beleuchtung und Bodenbelag erstklassig werden mussten, nach einer achtwöchigen Umbauphase erstmals wieder am Donnerstag betreten.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 31.08.2013)

 

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