|
Johan Sjöstrand war mit zahlreichen
Paraden einer der Garanten des Erfolgs.
|
Mit einer Energieleistung hat der THW Kiel seine
weiße Weste in der DKB Handball-Bundesliga verteidigt
und die ersten "Big Points" gegen einen Meisterschaftskonkurrenten
eingefahren. Vor etwa 11.500 Zuschauern in der Hamburger
o2-World besiegten die "Zebras" den Champions-League-Sieger
HSV Hamburg mit 32:26 (16:14). Die Rückraumspieler
Marko Vujin (10/3) und
Filip Jicha (7) erzielten dabei
mehr als die Hälfte der Treffer für den THW, der aber
besonders mit starker Abwehrarbeit, zwei gut aufgelegten
Torhütern und einigen taktischen Kniffen des Geburtstagskinds
Alfred Gislason den
Gastgebern den Zahn zog.
Überraschenderweise blieben beim Heimauftakt des HSV
Hamburg - noch dazu gegen den Rivalen aus Kiel - einige
Sitze in der o2-World frei. Während
Alfred Gislason
an seinem 54. Geburtstag
Aron Palmarsson
zwar wieder im Aufgebot stehen hatte, seinen Landsmann nach
dessen langer Knieverletzung aber nicht einsetzte, hatte
Martin Schwalb die Qual der Wahl: Gleich 17 Spieler meldeten
sich fit und damit ihre Ansprüche auf einen Platz
auf dem Spielberichtsbogen an. Torhüter Max-Henri Herrmann,
Rückraumspieler
Blazenko Lackovic und Rechtsaußen Stefan
Schröder mussten letztlich passen.
Torhüter bestimmen Anfangsphase
|
Marko Vujin war besonders im
ersten Durchgang nicht zu stoppen.
|
Es entwickelte sich vom Anpfiff an ein sehr umkämpftes,
intensives Spitzenspiel, bei dem sich zunächst die
Torhüter auf beiden Seiten auszeichnen konnten: Johannes
Bitter parierte gegen
Jicha,
Lauge und sogar einen
Vujin-Siebenmeter, während
Johan Sjöstrand die ersten
Wurfversuche von
Duvnjak und
Markovic entschärfte, ehe Lindberg per Siebenmeter den
ersten Treffer der Partie setzte. Zu dieser Zeit waren
die "Zebras" bereits das erste Mal in Unterzahl, und es
sollten in der Anfangsviertelstunde noch zwei weitere
Zeitstrafen gegen den zwar hart, aber selten unfair
verteidigenden THW geben.
Die Mannschaft von Alfred Gislason
ließ sich aber hiervon nicht aus dem Konzept bringen.
Angetrieben von einem bärenstarken Marko Vujin
hatten die Kieler auch in Unterzahl immer eine passende
Antwort parat, obwohl Jicha
auch den zweiten Siebenmeter für seine Mannschaft verwarf.
Die aufmerksame THW-Deckung - im 6:0-Verbund mit
Jicha und Toft Hansen
im Mittelblock - ließ Domagoj Duvnjak
und Co. kaum zur Entfaltung kommen, lediglich Rückraumshooter
Petar Djordjic wusste in Überzahl Lücken zu finden und zu nutzen.
So legte der THW nach einem Steal Lauges
und einem resultierenden Gegenstoß Sigurdssons
beim 4:3 (10.) sogar erstmals vor. Durch einen Vujin-Strafwurf,
einen verdeckten Zeitz-Hüftwurf und
einen Jicha-Gegenstoß nach einer
Parade des famosen Sjöstrand
lagen die "Zebras" noch drei weitere Male in Führung. Dennoch
stand es nach 15 Minuten 7:7 unentschieden - schmeichelhaft
für die sechs Minuten in Überzahl agierenden Gastgeber.
5:0-Lauf für den THW
Dann begann die erste richtig starke Phase der Kieler:
Rasmus Lauge hatte
Vujin
mutergültig bedient, der Serbe erzielte seinen vierten Treffer
zum 8:7. Der gegen seinen zukünftigen Verein blasse
Duvnjak scheiterte dann an
Sjöstrand, und vorne netzte
Toft Hansen nach Vorarbeit
Vujins zur ersten Zwei-Tore-Führung
der Partie ein. Doch damit nicht genug: Kreisläufer Nilsson
wurde ein Offensivfoul abgepfiffen, und nachdem
Vujin einen von
Toft Hansen
herausgeholten Siebenmeter zum 10:7 verwandelte, nahm
Martin Schwalb seine Auszeit. Davon ließ sich aber der
THW nicht stoppen, denn nachdem
Sjöstrand
auch gegen den frisch eingewechselten
Canellas sowie gegen
Djordjic Sieger blieb und
Vujin
sowie der erneut brillant von
Lauge
eingesetzte
Toft Hansen auf 12:7
erhöhten, waren in der o2-World kurzzeitig nur noch die
mitgereisten Kieler Schlachtenbummler zu vernehmen.
HSV kämpft sich zurück
|
Immer dann, wenn Hamburg wieder heran kam, war
Filip Jicha zur Stelle.
|
Allerdings gab es in der Folgezeit einen kleinen Bruch
im Kieler Spiel: Fanden
Lauge,
Vujin und
Jicha
gegen die offensive 3:2:1-Deckung der Hamburger mit
Duvnjak auf der Spitze zuvor immer
spielerische Lösungen, scheiterten sie in der Folgezeit:
Jichas Wurf flog weit über den
Kasten des mittlerweile blassen Bitter, dann unterliefen
Lauge und
Jicha
zwei ungenaue Pässe, ehe der gerade eingewechselte
Jallouz an Bitter scheiterte.
Binnen fünf Minuten gelang dem HSV Hamburg, der insbesondere
durch Gegenstöße und per zweiter Welle zu punkten wusste,
der Ausgleich. Und nachdem
Christian Sprenger
nach einem bösen Zusammenprall mit Pascal Hens ein Stürmerfoul statt
einen Siebenmeter zugesprochen bekam, hatten die Gastgeber sogar
die Chance zur ersten Führung seit dem 3:2. Die mittlerweile
offensive 3:2:1-Abwehr um
Wael Jallouz
auf der Spitze provizierte aber ein Fußspiel Markovics, ehe
Vujin mit einem von
Sigurdsson herausgeholten Siebenmeter
die sechsminütige Kieler Torflaute beendete. Und da
Filip Jicha in den Schlussminuten des
ersten Durchgangs noch einmal zwei krachige Würfe losließ,
Johan Sjöstrand gegen Landsmann
Nilsson parierte und
Vujin per
zweiter Welle seinen bereits achten Treffer folgen ließ, gingen
die "Zebras" doch noch mit einer 16:14-Führung in die Kabinen.
Kiel hält den Vorsprung
|
Erst stark Regie geführt, dann mit Verdacht auf
schwere Schultereckgelenksprellung raus:
Rasmus Lauge.
|
Und Kiels Serbe legte nach Wiederanpfiff mit seinem neunten
Treffer gleich zum 17:14 nach. Allerdings scheiterte er
kurz darauf per Siebenmeter an Bitter, und aufgrund einer
Zeitstrafe gegen
Christian Zeitz
stand es statt 18:14 nach einem Schlagwurf durch Hens und
einem Treffer Henrik Toft Hansens nur noch 17:16 für den THW.
Die Gastgeber schienen nun am Drücker zu sein, zumal bei den
Kielern die Dauerläufer
Jicha und
Vujin verständlicherweise langsam
müde wurden und Johannes Bitter nun einige Paraden zeigen
konnte. Jedoch gelang es dem Rekordmeister zunächst, immer noch
den Angriffen der Hamburger standzuhalten. So sorgte ein
fulminanter Schlagwurf
Lauges zum
18:16 ebenso zum Durchatmen wie ein Steal von
Zeitz
direkt nach einem Einwurf Mahes auf Hens. Auch kam bei den
Kielern etwas Glück dazu, als zwei Kreisanspiele
Jallouz'
über Umwege bei
Toft Hansen landeten.
So verteidigte der THW bis zum 22:20 (44.) die Zwei-Tore-Führung
des Seitenwechsels, obwohl
Rasmus Lauge
mittlerweile angeschlagen raus musste und kurzzeitig durch
Marko Vujin auf der Rückraummitte
ersetzt wurde.
Palickas Paraden bringen neue Impulse
|
Hans Lindberg war mit 8/4 Treffern erfolgreichster Hamburger.
|
Dann aber hatten die Hamburger den THW doch gestellt: Nachdem
Bitter zunächst gegen
Zeitz und
kurz darauf gegen
Jicha pariert
hatte, gelang Lindberg mit zwei frechen Siebenmeter-Hebern
der Ausgleich zum 22:22. Die heimischen Fans wurden nun laut,
doch
Filip Jicha hatte sofort die
perfekte Antwort parat, traf per Sprungwurf zum 23:22 und
holte nach dem neuerlichen Ausgleich durch
Jansen einen
Siebenmeter heraus:
Niclas Ekberg
knallte diesen jedoch an den Querbalken - der vierte verworfene
Siebenmeter der Partie ermöglichte dem HSV Hamburg nun doch die
Chance zur Führung. Allerdings war der frisch eingewechselte
Andreas Palicka gleich auf seinem
Posten: Der Schwede parierte zunächst gegen Lindberg und
ließ nach
Lauges 24:23 noch eine
Glanztat gegen
Duvnjak folgen.
Jicha antwortete aus dem rechten
Rückraum zum 25:23 für die Kieler. Und als
Canellas den Ball
dann an die Oberkante der Latte hämmerte, die "Zebras" den
hohen Abpraller unter Kontrolle brachten und
Sigurdsson per Konter auf 26:23
für den THW erhöhte, nahm Martin Schwalb seine Auszeit.
Mit zwei Kreisläufern zum Sieg
|
Am Ende jubelten einmal mehr die Kieler in der Hamburger o2-World.
|
Der Hamburger Trainer forderte von seinen Spielern, in der
Abwehr noch offensiver zu agieren und vor allem
Filip Jicha zu attackieren.
Alfred Gislason allerdings
erstickte diesen Plan im Keim, indem er mit
Patrick Wiencek einen zweiten
Kreisläufer aufbot und damit die Deckung der Gastgeber
wieder an den eigenen Torkreis zurück zwang. Zwar gelang Hens
der Anschluss, doch
Jicha hatte
hierauf ebenso eine Antwort parat wie wenig später
Wiencek auf den Treffer von
Canellas. Kiel führte acht Minuten vor Schluss mit
28:25, und den Hamburgern lief langsam die Zeit davon -
zumal der THW in der Deckung weiter stark stand und
Duvnjaks Verzweiflungsversuch
bei angezeigtem Zeitspiel geblockt wurde.
Christian Zeitz, mittlerweile
für
Sprenger gekommen, gelang
aus dem Rückraum per Sprungwurf das wichtige 29:25, und
nachdem dem Kieler Linkshänder ein Ballgewinn in der
Abwehr gelang, legte
Sigurdsson
sogar das 30:25 nach - die Vorentscheidung.
Am Mittwoch kommt Gummersbach
Zwar zwangen die Gastgeber den THW Kiel im Angriff noch
einmal zu Ballverlusten, doch spätestens als
Andreas Palicka
mit einem Wahnsinnsreflex einen Lindberg-Gegenstoß am
Tor vorbei lenkte, der dänische Goalgetter einen
Strafwurf an den Pfosten setzte und
Patrick Wiencek
artistisch das 31:26 für den THW besorgte, hielt
es auf der Kieler Bank niemanden mehr. Mit 6:0
Punkten führen die "Zebras" die Tabelle der
DKB Handball-Bundesliga vor den punktgleichen
Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg an. Ausruhen
können sich die Kieler aber nicht, denn nun beginnen
die "englischen Wochen": 26 Pflichtspiele stehen für
den THW bis zum Jahresende noch auf dem Plan, bereits
am kommenden Mittwoch soll im Heimspiel gegen den VfL
Gummersbach die Tabellenspitze verteidigt werden.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch folgende Berichte aus den Kieler Nachrichten:
- HSV Hamburg:
-
Bitter (1.-60., 10/2 Paraden),
Cleverly (bei einem Siebenmeter, keine Parade);
Duvnjak (1),
Jansen (2),
Flohr (1),
Canellas (2),
H. Toft Hansen (1),
Djordjic (3),
Lindberg (8/4),
Nilsson (2),
Mahe (1),
Hens (3),
Dominikovic,
Markovic (2);
Trainer: Schwalb
- THW Kiel:
-
Sjöstrand (1.-47., 13 Paraden),
Palicka (47.-60. und bei einem Siebenmeter, 5 Paraden);
R. Toft Hansen (3),
Sigurdsson (3),
Sprenger,
Wiencek (3),
Ekberg (1/1),
Lauge (2),
Zeitz (3),
Jallouz,
Palmarsson (n.e.),
Klein (n.e.),
Jicha (7),
Vujin (10/3);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Holger Fleisch / Jürgen Rieber
- Zeitstrafen:
-
Hamburg: 1 (Dominikovic (25.));
THW: 5 (Sigurdsson (4.), Toft Hansen (8.),
Vujin (12.), Zeitz (34.),
Jallouz (41.))
- Siebenmeter:
-
Hamburg: 5/4 (Lindberg an den Pfosten (57.));
THW: 8/4 (Bitter hält 2x Vujin (2., 34.), Jicha an die Latte (6.), Ekberg an die Latte (48.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1 (5.), 2:2, 3:2, 3:4, 4:4 (10.), 4:5,
5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 7:7 (15.), 7:12 (20.), 12:12 (25.),
12:13, 13:13, 13:14, 14:14, 14:16;
2. Hz.: 14:17, 16:17 (36.), 16:18, 17:18, 17:19 (41.),
18:19, 18:20, 19:20, 19:21, 20:21, 20:22, 22:22 (46.),
22:23, 23:23, 23:26 (50.), 24:26, 24:27, 25:27,
25:28, 25:30 (55.), 26:30, 26:32.
- Zuschauer:
-
11.569 (o2-World, Hamburg)
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:
Coole Zebras schocken den HSV
Handballmeister THW Kiel gewinnt Bundesliga-Gipfel mit 32:26 - Lauge verletzt - Vujin zehnfacher Torschütze
Hamburg. Die Konkurrenz ist entsetzt, die Fans
des THW Kiel entzückt - der Titelverteidiger in
der Handball-Bundesliga setzte mit dem verdienten
32:26 (16:14)-Erfolg beim HSV Hamburg am Sonnabend
ein Ausrufezeichen. Das Team von Alfred Gislason,
der am Freudentag der Zebras seinen 54. Geburtstag
feierte, übernahm die Tabellenführung. 6:0 Punkte,
ein Plus von 31 Toren, der Rekordmeister zieht schon
wieder einsam seine Kreise. Oder?
Eher nicht. In der 48. Minute deutete nicht viel auf
den Coup hin. Vor 11 569 Zuschauern stand es 23:23, als
sich Kiels Rasmus Lauge
verletzte. Der Mittelmann, zu Saisonbeginn aus Silkeborg
gekommen, hatte bis dahin ein gutes Spiel abgeliefert.
Seine Aktionen sind nicht spektakulär, aber er dirigiert
mit geringer Fehlerquote und ruhiger Hand. Zudem überzeugt
der Däne auch in der Deckung. Doch dann rempelte ihn
Landsmann Hans Lindberg so ungeschickt, dass er mit Verdacht
auf eine schwere Prellung im rechten Schultereckgelenk
aufgeben musste. Heute soll Lauge
geröntgt werden, Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker
will auf Nummer sicher gehen, um festzustellen, ob auch die
Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sollte das der Fall
sein, droht Lauge eine lange Pause.
Sollte er Glück gehabt haben, wird er, so Brandecker,
für das Heimspiel am Mittwoch gegen den VfL Gummersbach
(20.15 Uhr) voraussichtlich trotzdem nicht zur Verfügung stehen.
Gislason, der in der Schrecksekunde
auf das Feld geeilt war, gestikulierte wild in Richtung Ersatzbank.
Doch dort fühlte sich keiner angesprochen. Patrick Wiencek,
der kein Rückraumspieler ist, blickte fragend zu
Niclas Ekberg. Der Rechtsaußen war
bis dato nur bei Siebenmetern gefragt gewesen, hatten
Marko Vujin (2) und
Filip Jicha doch bereits drei
verworfen. Also Dominik Klein?
Nein. An einem zweiten Linksaußen bestand kein Bedarf, zudem
spielte "Goggi" Sigurdsson stark.
Die Blicke der Zebras richteten sich also auf
Wael "Willi" Jallouz, positionstechnisch
wäre er der logische Ersatz gewesen, doch der Tunesier fremdelt mit
der Bundesliga, auch in Hamburg war er den Kollegen noch keine Hilfe.
Johan Sjöstrand? Der Schwede konnte
ganz gelassen bleiben. Er hatte stark gehalten, nach dem
Seitenwechsel etwas nachgelassen und folgerichtig
Andreas Palicka Platz gemacht. Mit
zwei Torhütern, das war Sjöstrand
klar, würde auch Taktikfuchs Gislason
den HSV nicht überraschen wollen. Also blieb als Adressat für
das hektische Winken des Trainers nur noch Aron Palmarsson,
der nach seiner schweren Knieoperation im Juni darauf gehofft
hatte, in Hamburg sein Comeback geben zu dürfen. Doch für ihn
kam ein Einsatz noch zu früh. Also? Wiencek.
"Wir hatten mit zwei Kreisläufern trainiert", sagte
Gislason, der sich um Alternativen
bemüht, weil Jallouz noch nach den
richtigen Koordinaten sucht. Wiencek
("Das war ein Sieg der ganzen Mannschaft") und
Rene Toft Hansen als Doppelpack am Kreis,
ein wacher Palicka, der in seiner ersten
Szene gleich den guten Lindberg stoppte - die Not-Sieben zog auf
26:23 davon und brach den Widerstand der Hamburger, die ihre
ungewöhnlich hohe Fehlerquote nicht in den Griff bekamen.
"In diese Situation wollten wir nicht kommen", sagte
"Goggi" Sigurdsson, der mit seinem
Tor zum 30:25 (54.) endgültig den Deckel auf den Topf setzte.
"Beim THW hat es noch nie an Rückraumspielern gemangelt.
Verletzte sich einer, kam ein neuer. Das ist im Moment anders."
Doch auch der routinierte Isländer konnte die Freude über den
Schachzug seines Landsmannes nicht verhehlen. "Für uns bedeutet
dieser Sieg sehr viel, gerade für das Selbstbewusstsein der
Neuen ist er sehr wichtig."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:
Toft Hansen: Treffen der drei Generationen
Großfamilie Toft Hansen in Hamburg vereint: Ulrika Agren
(Lebensgefährtin von Henrik), Henrik Toft Hansen, Oma Ingrid,
Rene Toft Hansen und seine Ehefrau
Kathrine Buus Nielsen, Mutter Britta, Bruder Allan, Schwester
Majbritt, Opa Jens Christian und Vater Böje (v.li.) - nach dem
Abpfiff reiste die Familie nach Melsdorf, ins Haus von
Rene Toft Hansen. Die Gastgeber waren
vorbereitet, hatten Fleisch, Kartoffeln und Salate in großen Mengen
besorgt. "Ich werde gleich den Grill anwerfen", sagte
Rene Toft Hansen, der vier Geschwister
hat. Nur Jeanette, die Jüngste, fehlte, weil sie selbst Handball
spielen musste. Das Zebra freute sich besonders über den Besuch
seiner Großeltern. Opa (85) und Oma (75) würden, so
Rene Toft Hansen, jedes seiner
Spiele im Fernsehen oder via Internet verfolgen. "Sie sind
technisch sehr versiert, haben iPad und Facebook", sagt
Rene Toft Hansen. "Wir chatten
regelmäßig miteinander."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:
Schwalb beim HSV unter Druck
Hamburg. Martin Schwalb war auf 180. "Unverschämt",
zischte der Trainer des HSV Hamburg. Für die Frage, ob
er angesichts des kapitalen Fehlstarts noch die
Rückendeckung der Klubführung spüre, fehlte ihm
jegliches Verständnis: "Vor drei Monaten haben wir
noch die Champions League gewonnen und uns alle in
den Armen gelegen. Diese Frage ist ungebührlich."
Fakt ist: Noch am Abend nach der Heimpleite gegen den
THW steckten die Bosse um Präsident Matthias Rudolph
die Köpfe zusammen. Keine 100 Tage nach dem Triumph in
der europäischen Königsklasse findet sich der selbsternannte
Meisterschaftsanwärter im Tabellenkeller wieder - und
Schwalb ist in der Hansestadt nicht mehr unantastbar.
"Wir sind hier in Hamburg. Da kriegst du gleich auf die
Fresse. Volles Rohr", raunte Schwalb seinem Kieler Kollegen
Alfred Gislason nach der
Pressekonferenz zu. Fragen zu seiner Person sind selbst im
nervösen Umfeld des Meisters von 2011 etwas völlig Neues.
Mit zwei Niederlagen war der HSV unter Schwalb, der mit
kurzer Unterbrechung seit 2005 auf der Hamburger Bank
sitzt, noch nie gestartet. Die Reisestrapazen (Teilnahme
am lukrativen Super Globe in Doha), die Integration der
acht Neuen und das Mammutprogramm (inklusive
Champions-League-Qualifikation bereits neun Pflichtspiele)
sind zum Bumerang geworden.
"Das war ein sehr schlechter
Saisonstart", sagte Geschäftsführer Christoph Wendt verärgert,
"aber der Trainer hat unsere Rückendeckung. Wir sind nicht
zum 100-Meter-Sprint angetreten, sondern zu einem
Marathonlauf." Die Saison sei noch lang. Zum Auftakt hatte
sich der Vorjahresfünfte am Mittwoch beim Bergischen HC
blamiert (27:34).
"Der Zug ist noch nicht abgefahren. Aber wir müssen uns
jetzt irgendwie reinfressen in die Saison", sagte HSV-Torhüter
Johannes Bitter. Gegen die HSG Wetzlar am Mittwoch und vier
Tage später bei der MT Melsungen sind Siege Pflicht, sonst
dauert es nicht lange, bis in Hamburg wieder einmal der Name
von Talant Duschebajew die Runde macht. Der Erfolgstrainer ist
nach der Insolvenz des spanischen Spitzenclubs Atletico Madrid
auf Jobsuche.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)