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07.-09.09.2013 - Letzte Aktualisierung: 09.09.2013 Bundesliga

32:26 in Hamburg - THW holt sich die "Big Points"

Bundesliga, 3. Spieltag: 07.09.2013, Sa., 15.00: HSV Hamburg - THW Kiel: 26:32 (14:16)
Update #3 KN-Berichte, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Johan Sjöstrand war mit zahlreichen Paraden einer der Garanten des Erfolgs.
Klicken Sie zum Vergrößern! Johan Sjöstrand war mit zahlreichen Paraden einer der Garanten des Erfolgs.
Mit einer Energieleistung hat der THW Kiel seine weiße Weste in der DKB Handball-Bundesliga verteidigt und die ersten "Big Points" gegen einen Meisterschaftskonkurrenten eingefahren. Vor etwa 11.500 Zuschauern in der Hamburger o2-World besiegten die "Zebras" den Champions-League-Sieger HSV Hamburg mit 32:26 (16:14). Die Rückraumspieler Marko Vujin (10/3) und Filip Jicha (7) erzielten dabei mehr als die Hälfte der Treffer für den THW, der aber besonders mit starker Abwehrarbeit, zwei gut aufgelegten Torhütern und einigen taktischen Kniffen des Geburtstagskinds Alfred Gislason den Gastgebern den Zahn zog.
Überraschenderweise blieben beim Heimauftakt des HSV Hamburg - noch dazu gegen den Rivalen aus Kiel - einige Sitze in der o2-World frei. Während Alfred Gislason an seinem 54. Geburtstag Aron Palmarsson zwar wieder im Aufgebot stehen hatte, seinen Landsmann nach dessen langer Knieverletzung aber nicht einsetzte, hatte Martin Schwalb die Qual der Wahl: Gleich 17 Spieler meldeten sich fit und damit ihre Ansprüche auf einen Platz auf dem Spielberichtsbogen an. Torhüter Max-Henri Herrmann, Rückraumspieler Blazenko Lackovic und Rechtsaußen Stefan Schröder mussten letztlich passen.
Torhüter bestimmen Anfangsphase
Marko Vujin war besonders im ersten Durchgang nicht zu stoppen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marko Vujin war besonders im ersten Durchgang nicht zu stoppen.
Es entwickelte sich vom Anpfiff an ein sehr umkämpftes, intensives Spitzenspiel, bei dem sich zunächst die Torhüter auf beiden Seiten auszeichnen konnten: Johannes Bitter parierte gegen Jicha, Lauge und sogar einen Vujin-Siebenmeter, während Johan Sjöstrand die ersten Wurfversuche von Duvnjak und Markovic entschärfte, ehe Lindberg per Siebenmeter den ersten Treffer der Partie setzte. Zu dieser Zeit waren die "Zebras" bereits das erste Mal in Unterzahl, und es sollten in der Anfangsviertelstunde noch zwei weitere Zeitstrafen gegen den zwar hart, aber selten unfair verteidigenden THW geben.

Die Mannschaft von Alfred Gislason ließ sich aber hiervon nicht aus dem Konzept bringen. Angetrieben von einem bärenstarken Marko Vujin hatten die Kieler auch in Unterzahl immer eine passende Antwort parat, obwohl Jicha auch den zweiten Siebenmeter für seine Mannschaft verwarf. Die aufmerksame THW-Deckung - im 6:0-Verbund mit Jicha und Toft Hansen im Mittelblock - ließ Domagoj Duvnjak und Co. kaum zur Entfaltung kommen, lediglich Rückraumshooter Petar Djordjic wusste in Überzahl Lücken zu finden und zu nutzen. So legte der THW nach einem Steal Lauges und einem resultierenden Gegenstoß Sigurdssons beim 4:3 (10.) sogar erstmals vor. Durch einen Vujin-Strafwurf, einen verdeckten Zeitz-Hüftwurf und einen Jicha-Gegenstoß nach einer Parade des famosen Sjöstrand lagen die "Zebras" noch drei weitere Male in Führung. Dennoch stand es nach 15 Minuten 7:7 unentschieden - schmeichelhaft für die sechs Minuten in Überzahl agierenden Gastgeber.

5:0-Lauf für den THW
Aron Palmarsson jubelte auf der Bank mit.
Klicken Sie zum Vergrößern! Aron Palmarsson jubelte auf der Bank mit.
Dann begann die erste richtig starke Phase der Kieler: Rasmus Lauge hatte Vujin mutergültig bedient, der Serbe erzielte seinen vierten Treffer zum 8:7. Der gegen seinen zukünftigen Verein blasse Duvnjak scheiterte dann an Sjöstrand, und vorne netzte Toft Hansen nach Vorarbeit Vujins zur ersten Zwei-Tore-Führung der Partie ein. Doch damit nicht genug: Kreisläufer Nilsson wurde ein Offensivfoul abgepfiffen, und nachdem Vujin einen von Toft Hansen herausgeholten Siebenmeter zum 10:7 verwandelte, nahm Martin Schwalb seine Auszeit. Davon ließ sich aber der THW nicht stoppen, denn nachdem Sjöstrand auch gegen den frisch eingewechselten Canellas sowie gegen Djordjic Sieger blieb und Vujin sowie der erneut brillant von Lauge eingesetzte Toft Hansen auf 12:7 erhöhten, waren in der o2-World kurzzeitig nur noch die mitgereisten Kieler Schlachtenbummler zu vernehmen.
HSV kämpft sich zurück
Immer dann, wenn Hamburg wieder heran kam, war  Filip Jicha zur Stelle.
Klicken Sie zum Vergrößern! Immer dann, wenn Hamburg wieder heran kam, war Filip Jicha zur Stelle.
Allerdings gab es in der Folgezeit einen kleinen Bruch im Kieler Spiel: Fanden Lauge, Vujin und Jicha gegen die offensive 3:2:1-Deckung der Hamburger mit Duvnjak auf der Spitze zuvor immer spielerische Lösungen, scheiterten sie in der Folgezeit: Jichas Wurf flog weit über den Kasten des mittlerweile blassen Bitter, dann unterliefen Lauge und Jicha zwei ungenaue Pässe, ehe der gerade eingewechselte Jallouz an Bitter scheiterte. Binnen fünf Minuten gelang dem HSV Hamburg, der insbesondere durch Gegenstöße und per zweiter Welle zu punkten wusste, der Ausgleich. Und nachdem Christian Sprenger nach einem bösen Zusammenprall mit Pascal Hens ein Stürmerfoul statt einen Siebenmeter zugesprochen bekam, hatten die Gastgeber sogar die Chance zur ersten Führung seit dem 3:2. Die mittlerweile offensive 3:2:1-Abwehr um Wael Jallouz auf der Spitze provizierte aber ein Fußspiel Markovics, ehe Vujin mit einem von Sigurdsson herausgeholten Siebenmeter die sechsminütige Kieler Torflaute beendete. Und da Filip Jicha in den Schlussminuten des ersten Durchgangs noch einmal zwei krachige Würfe losließ, Johan Sjöstrand gegen Landsmann Nilsson parierte und Vujin per zweiter Welle seinen bereits achten Treffer folgen ließ, gingen die "Zebras" doch noch mit einer 16:14-Führung in die Kabinen.
Kiel hält den Vorsprung
Erst stark Regie geführt, dann mit Verdacht auf schwere Schultereckgelenksprellung raus: Rasmus Lauge.
Klicken Sie zum Vergrößern! Erst stark Regie geführt, dann mit Verdacht auf schwere Schultereckgelenksprellung raus: Rasmus Lauge.
Und Kiels Serbe legte nach Wiederanpfiff mit seinem neunten Treffer gleich zum 17:14 nach. Allerdings scheiterte er kurz darauf per Siebenmeter an Bitter, und aufgrund einer Zeitstrafe gegen Christian Zeitz stand es statt 18:14 nach einem Schlagwurf durch Hens und einem Treffer Henrik Toft Hansens nur noch 17:16 für den THW. Die Gastgeber schienen nun am Drücker zu sein, zumal bei den Kielern die Dauerläufer Jicha und Vujin verständlicherweise langsam müde wurden und Johannes Bitter nun einige Paraden zeigen konnte. Jedoch gelang es dem Rekordmeister zunächst, immer noch den Angriffen der Hamburger standzuhalten. So sorgte ein fulminanter Schlagwurf Lauges zum 18:16 ebenso zum Durchatmen wie ein Steal von Zeitz direkt nach einem Einwurf Mahes auf Hens. Auch kam bei den Kielern etwas Glück dazu, als zwei Kreisanspiele Jallouz' über Umwege bei Toft Hansen landeten. So verteidigte der THW bis zum 22:20 (44.) die Zwei-Tore-Führung des Seitenwechsels, obwohl Rasmus Lauge mittlerweile angeschlagen raus musste und kurzzeitig durch Marko Vujin auf der Rückraummitte ersetzt wurde.
Palickas Paraden bringen neue Impulse
Hans Lindberg war mit 8/4 Treffern erfolgreichster Hamburger.
Klicken Sie zum Vergrößern! Hans Lindberg war mit 8/4 Treffern erfolgreichster Hamburger.
Dann aber hatten die Hamburger den THW doch gestellt: Nachdem Bitter zunächst gegen Zeitz und kurz darauf gegen Jicha pariert hatte, gelang Lindberg mit zwei frechen Siebenmeter-Hebern der Ausgleich zum 22:22. Die heimischen Fans wurden nun laut, doch Filip Jicha hatte sofort die perfekte Antwort parat, traf per Sprungwurf zum 23:22 und holte nach dem neuerlichen Ausgleich durch Jansen einen Siebenmeter heraus: Niclas Ekberg knallte diesen jedoch an den Querbalken - der vierte verworfene Siebenmeter der Partie ermöglichte dem HSV Hamburg nun doch die Chance zur Führung. Allerdings war der frisch eingewechselte Andreas Palicka gleich auf seinem Posten: Der Schwede parierte zunächst gegen Lindberg und ließ nach Lauges 24:23 noch eine Glanztat gegen Duvnjak folgen. Jicha antwortete aus dem rechten Rückraum zum 25:23 für die Kieler. Und als Canellas den Ball dann an die Oberkante der Latte hämmerte, die "Zebras" den hohen Abpraller unter Kontrolle brachten und Sigurdsson per Konter auf 26:23 für den THW erhöhte, nahm Martin Schwalb seine Auszeit.
Mit zwei Kreisläufern zum Sieg
Am Ende jubelten einmal mehr die Kieler in der Hamburger o2-World.
Klicken Sie zum Vergrößern! Am Ende jubelten einmal mehr die Kieler in der Hamburger o2-World.
Der Hamburger Trainer forderte von seinen Spielern, in der Abwehr noch offensiver zu agieren und vor allem Filip Jicha zu attackieren. Alfred Gislason allerdings erstickte diesen Plan im Keim, indem er mit Patrick Wiencek einen zweiten Kreisläufer aufbot und damit die Deckung der Gastgeber wieder an den eigenen Torkreis zurück zwang. Zwar gelang Hens der Anschluss, doch Jicha hatte hierauf ebenso eine Antwort parat wie wenig später Wiencek auf den Treffer von Canellas. Kiel führte acht Minuten vor Schluss mit 28:25, und den Hamburgern lief langsam die Zeit davon - zumal der THW in der Deckung weiter stark stand und Duvnjaks Verzweiflungsversuch bei angezeigtem Zeitspiel geblockt wurde. Christian Zeitz, mittlerweile für Sprenger gekommen, gelang aus dem Rückraum per Sprungwurf das wichtige 29:25, und nachdem dem Kieler Linkshänder ein Ballgewinn in der Abwehr gelang, legte Sigurdsson sogar das 30:25 nach - die Vorentscheidung.
Am Mittwoch kommt Gummersbach
Zwar zwangen die Gastgeber den THW Kiel im Angriff noch einmal zu Ballverlusten, doch spätestens als Andreas Palicka mit einem Wahnsinnsreflex einen Lindberg-Gegenstoß am Tor vorbei lenkte, der dänische Goalgetter einen Strafwurf an den Pfosten setzte und Patrick Wiencek artistisch das 31:26 für den THW besorgte, hielt es auf der Kieler Bank niemanden mehr. Mit 6:0 Punkten führen die "Zebras" die Tabelle der DKB Handball-Bundesliga vor den punktgleichen Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg an. Ausruhen können sich die Kieler aber nicht, denn nun beginnen die "englischen Wochen": 26 Pflichtspiele stehen für den THW bis zum Jahresende noch auf dem Plan, bereits am kommenden Mittwoch soll im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach die Tabellenspitze verteidigt werden.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch folgende Berichte aus den Kieler Nachrichten:


3. Spieltag: 07.09.13, Sa., 15.00: HSV Hamburg - THW Kiel: 26:32 (14:16)

Logo HSV Hamburg:
Bitter (1.-60., 10/2 Paraden), Cleverly (bei einem Siebenmeter, keine Parade); Duvnjak (1), Jansen (2), Flohr (1), Canellas (2), H. Toft Hansen (1), Djordjic (3), Lindberg (8/4), Nilsson (2), Mahe (1), Hens (3), Dominikovic, Markovic (2); Trainer: Schwalb
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-47., 13 Paraden), Palicka (47.-60. und bei einem Siebenmeter, 5 Paraden); R. Toft Hansen (3), Sigurdsson (3), Sprenger, Wiencek (3), Ekberg (1/1), Lauge (2), Zeitz (3), Jallouz, Palmarsson (n.e.), Klein (n.e.), Jicha (7), Vujin (10/3); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Holger Fleisch / Jürgen Rieber
Zeitstrafen:
Hamburg: 1 (Dominikovic (25.));
THW: 5 (Sigurdsson (4.), Toft Hansen (8.), Vujin (12.), Zeitz (34.), Jallouz (41.))
Siebenmeter:
Hamburg: 5/4 (Lindberg an den Pfosten (57.));
THW: 8/4 (Bitter hält 2x Vujin (2., 34.), Jicha an die Latte (6.), Ekberg an die Latte (48.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1 (5.), 2:2, 3:2, 3:4, 4:4 (10.), 4:5, 5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 7:7 (15.), 7:12 (20.), 12:12 (25.), 12:13, 13:13, 13:14, 14:14, 14:16;
2. Hz.: 14:17, 16:17 (36.), 16:18, 17:18, 17:19 (41.), 18:19, 18:20, 19:20, 19:21, 20:21, 20:22, 22:22 (46.), 22:23, 23:23, 23:26 (50.), 24:26, 24:27, 25:27, 25:28, 25:30 (55.), 26:30, 26:32.
Zuschauer:
11.569 (o2-World, Hamburg)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:

Coole Zebras schocken den HSV

Handballmeister THW Kiel gewinnt Bundesliga-Gipfel mit 32:26 - Lauge verletzt - Vujin zehnfacher Torschütze
Hamburg. Die Konkurrenz ist entsetzt, die Fans des THW Kiel entzückt - der Titelverteidiger in der Handball-Bundesliga setzte mit dem verdienten 32:26 (16:14)-Erfolg beim HSV Hamburg am Sonnabend ein Ausrufezeichen. Das Team von Alfred Gislason, der am Freudentag der Zebras seinen 54. Geburtstag feierte, übernahm die Tabellenführung. 6:0 Punkte, ein Plus von 31 Toren, der Rekordmeister zieht schon wieder einsam seine Kreise. Oder?

Eher nicht. In der 48. Minute deutete nicht viel auf den Coup hin. Vor 11 569 Zuschauern stand es 23:23, als sich Kiels Rasmus Lauge verletzte. Der Mittelmann, zu Saisonbeginn aus Silkeborg gekommen, hatte bis dahin ein gutes Spiel abgeliefert. Seine Aktionen sind nicht spektakulär, aber er dirigiert mit geringer Fehlerquote und ruhiger Hand. Zudem überzeugt der Däne auch in der Deckung. Doch dann rempelte ihn Landsmann Hans Lindberg so ungeschickt, dass er mit Verdacht auf eine schwere Prellung im rechten Schultereckgelenk aufgeben musste. Heute soll Lauge geröntgt werden, Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker will auf Nummer sicher gehen, um festzustellen, ob auch die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sollte das der Fall sein, droht Lauge eine lange Pause. Sollte er Glück gehabt haben, wird er, so Brandecker, für das Heimspiel am Mittwoch gegen den VfL Gummersbach (20.15 Uhr) voraussichtlich trotzdem nicht zur Verfügung stehen.

Gislason, der in der Schrecksekunde auf das Feld geeilt war, gestikulierte wild in Richtung Ersatzbank. Doch dort fühlte sich keiner angesprochen. Patrick Wiencek, der kein Rückraumspieler ist, blickte fragend zu Niclas Ekberg. Der Rechtsaußen war bis dato nur bei Siebenmetern gefragt gewesen, hatten Marko Vujin (2) und Filip Jicha doch bereits drei verworfen. Also Dominik Klein? Nein. An einem zweiten Linksaußen bestand kein Bedarf, zudem spielte "Goggi" Sigurdsson stark. Die Blicke der Zebras richteten sich also auf Wael "Willi" Jallouz, positionstechnisch wäre er der logische Ersatz gewesen, doch der Tunesier fremdelt mit der Bundesliga, auch in Hamburg war er den Kollegen noch keine Hilfe.

Johan Sjöstrand? Der Schwede konnte ganz gelassen bleiben. Er hatte stark gehalten, nach dem Seitenwechsel etwas nachgelassen und folgerichtig Andreas Palicka Platz gemacht. Mit zwei Torhütern, das war Sjöstrand klar, würde auch Taktikfuchs Gislason den HSV nicht überraschen wollen. Also blieb als Adressat für das hektische Winken des Trainers nur noch Aron Palmarsson, der nach seiner schweren Knieoperation im Juni darauf gehofft hatte, in Hamburg sein Comeback geben zu dürfen. Doch für ihn kam ein Einsatz noch zu früh. Also? Wiencek.

"Wir hatten mit zwei Kreisläufern trainiert", sagte Gislason, der sich um Alternativen bemüht, weil Jallouz noch nach den richtigen Koordinaten sucht. Wiencek ("Das war ein Sieg der ganzen Mannschaft") und Rene Toft Hansen als Doppelpack am Kreis, ein wacher Palicka, der in seiner ersten Szene gleich den guten Lindberg stoppte - die Not-Sieben zog auf 26:23 davon und brach den Widerstand der Hamburger, die ihre ungewöhnlich hohe Fehlerquote nicht in den Griff bekamen. "In diese Situation wollten wir nicht kommen", sagte "Goggi" Sigurdsson, der mit seinem Tor zum 30:25 (54.) endgültig den Deckel auf den Topf setzte. "Beim THW hat es noch nie an Rückraumspielern gemangelt. Verletzte sich einer, kam ein neuer. Das ist im Moment anders." Doch auch der routinierte Isländer konnte die Freude über den Schachzug seines Landsmannes nicht verhehlen. "Für uns bedeutet dieser Sieg sehr viel, gerade für das Selbstbewusstsein der Neuen ist er sehr wichtig."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:

Toft Hansen: Treffen der drei Generationen

Familientreffen nach dem Schlusspfiff: Die  Toft Hansens.
Klicken Sie zum Vergrößern! Familientreffen nach dem Schlusspfiff: Die Toft Hansens.
Großfamilie Toft Hansen in Hamburg vereint: Ulrika Agren (Lebensgefährtin von Henrik), Henrik Toft Hansen, Oma Ingrid, Rene Toft Hansen und seine Ehefrau Kathrine Buus Nielsen, Mutter Britta, Bruder Allan, Schwester Majbritt, Opa Jens Christian und Vater Böje (v.li.) - nach dem Abpfiff reiste die Familie nach Melsdorf, ins Haus von Rene Toft Hansen. Die Gastgeber waren vorbereitet, hatten Fleisch, Kartoffeln und Salate in großen Mengen besorgt. "Ich werde gleich den Grill anwerfen", sagte Rene Toft Hansen, der vier Geschwister hat. Nur Jeanette, die Jüngste, fehlte, weil sie selbst Handball spielen musste. Das Zebra freute sich besonders über den Besuch seiner Großeltern. Opa (85) und Oma (75) würden, so Rene Toft Hansen, jedes seiner Spiele im Fernsehen oder via Internet verfolgen. "Sie sind technisch sehr versiert, haben iPad und Facebook", sagt Rene Toft Hansen. "Wir chatten regelmäßig miteinander."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013:

Schwalb beim HSV unter Druck

Hamburg. Martin Schwalb war auf 180. "Unverschämt", zischte der Trainer des HSV Hamburg. Für die Frage, ob er angesichts des kapitalen Fehlstarts noch die Rückendeckung der Klubführung spüre, fehlte ihm jegliches Verständnis: "Vor drei Monaten haben wir noch die Champions League gewonnen und uns alle in den Armen gelegen. Diese Frage ist ungebührlich."

Fakt ist: Noch am Abend nach der Heimpleite gegen den THW steckten die Bosse um Präsident Matthias Rudolph die Köpfe zusammen. Keine 100 Tage nach dem Triumph in der europäischen Königsklasse findet sich der selbsternannte Meisterschaftsanwärter im Tabellenkeller wieder - und Schwalb ist in der Hansestadt nicht mehr unantastbar.

"Wir sind hier in Hamburg. Da kriegst du gleich auf die Fresse. Volles Rohr", raunte Schwalb seinem Kieler Kollegen Alfred Gislason nach der Pressekonferenz zu. Fragen zu seiner Person sind selbst im nervösen Umfeld des Meisters von 2011 etwas völlig Neues.

Mit zwei Niederlagen war der HSV unter Schwalb, der mit kurzer Unterbrechung seit 2005 auf der Hamburger Bank sitzt, noch nie gestartet. Die Reisestrapazen (Teilnahme am lukrativen Super Globe in Doha), die Integration der acht Neuen und das Mammutprogramm (inklusive Champions-League-Qualifikation bereits neun Pflichtspiele) sind zum Bumerang geworden.

"Das war ein sehr schlechter Saisonstart", sagte Geschäftsführer Christoph Wendt verärgert, "aber der Trainer hat unsere Rückendeckung. Wir sind nicht zum 100-Meter-Sprint angetreten, sondern zu einem Marathonlauf." Die Saison sei noch lang. Zum Auftakt hatte sich der Vorjahresfünfte am Mittwoch beim Bergischen HC blamiert (27:34).

"Der Zug ist noch nicht abgefahren. Aber wir müssen uns jetzt irgendwie reinfressen in die Saison", sagte HSV-Torhüter Johannes Bitter. Gegen die HSG Wetzlar am Mittwoch und vier Tage später bei der MT Melsungen sind Siege Pflicht, sonst dauert es nicht lange, bis in Hamburg wieder einmal der Name von Talant Duschebajew die Runde macht. Der Erfolgstrainer ist nach der Insolvenz des spanischen Spitzenclubs Atletico Madrid auf Jobsuche.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 09.09.2013)


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