13.09.2013 | Mannschaft / Bundesliga |
Grund war ein Team auf dem Parkett, das zwei Drittel der Spielzeit seiner Leistung aus dem Sieg beim HSV hinterher lief. "Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen, haben viele Bälle weggeworfen", sagte Gislason. Es sei nicht zu übersehen, dass Wael Jallouz noch den Schlüssel zum Kieler Spiel sucht. "Das ist natürlich auch ein sprachliches Problem. Wir wussten, dass es dauern wird, und müssen im Training einfach immer weiter mit ihm arbeiten", so Gislason.
Einen schweren Stand hatten die Kieler in der ersten Hälfte zudem gegen die kompakte Gummersbacher Abwehr. Rene Toft Hansen rackerte am Kreis und wurde unbeanstandet von den Schiedsrichtern ständig von zwei Mann beackert. "Wenn dem Kreisläufer das Trikot über den Kopf gezogen wird, ist es schwierig, die Pässe anzubringen", ärgerte sich der THW-Trainer. Allerdings stand auch die Kieler Abwehr lange neben sich, ließ vor allem die VfL-Außen nahezu ungehindert agieren.
All das zwang Gislason, den Rekonvaleszenten Aron Palmarsson viel früher und länger als erhofft in den Ring schicken zu müssen. "Die Belastung war eigentlich zu hoch für ihn. Er hat daher erst einmal eine Trainingspause eingelegt. Und auch das Spiel gegen Eisenach folgt nun zu schnell", fürchtet Gislason eine erneut schwere Partie am Sonnabend (19 Uhr) in Thüringen. Angeschlagen sind auch die Torhüter. Johan Sjöstrand klagt über Knieprobleme, und Andreas Palicka kassierte gegen Gummersbach einen Kopftreffer und musste zwischenzeitlich mit blutender Nase ausgewechselt werden. Hart traf es allerdings auch Gegenüber Carsten Lichtlein. Dem National-Torhüter flog in der 42. Minute ein Wurf von Toft Hansen ins Gesicht. Mit "einem weißen Schleier auf dem linken Auge" musste er raus. Lichtlein betonte aber auch, dass den Kieler Kreisläufer keine Schuld traf. Durch ein Foul hatte der den Wurf nicht kontrollieren können. Beruhigen darf den THW-Tross für die kommenden Spiele der eigene Kampfgeist. Als Gummersbach fast schon enteilt war, fand die Abwehr immer besser den Zugriff, wurden die Gegenstöße besser gelaufen und riss Kapitän Filip Jicha mit seinen sechs Toren in der Schluss-Viertelstunde die Partie noch aus dem Feuer.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 13.09.2013)
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