11.10.2013 | Mannschaft / Bundesliga / Champions League |
"Wir haben unglaublich schlecht gedeckt", ärgerte sich Rene Toft Hansen. Allerdings - auch im Angriff kam das Team um den zehnfachen Torschützen Filip Jicha nicht auf Touren. "Wir haben uns immer wieder festmachen lassen", sagte Jicha. "Das darf uns in dieser Form eigentlich nicht passieren." Den Zebras fehlte das Tempo, immer wieder landeten sie im Klammergriff der wie aufgedreht verteidigenden Magdeburger. Kurios: Auch der schmächtige Maximilian Musche ("Wir hatten nichts zu verlieren") saugte sich an Marko Vujin so fest, dass der Serbe am Ende entnervt ausgewechselt werden musste. Erleichternd kam für die Hausherren dazu, dass sie die Grenze des Erlaubten überschreiten durften. Besonders der Umgang mit Rene Toft Hansen war oft zu rau. "Das war gegen Kolding und Plock auch schon so", sagte der Kreisläufer, der nach der erneuten Intensivbehandlung ratlos wirkte. "Es ist nicht einfach für mich, damit klar zu kommen." In Magdeburg hätten sich seine Arbeitsbedingungen erst im zweiten Durchgang verbessert. "Da wurden Fouls mit Siebenmetern geahndet", sagte Toft Hansen, der ausschloss, dass er und seine Kollegen den in einer Notbesetzung angetretenen SCM unterschätzt hätten. "Das Team war trotzdem sehr gut, nur die Wechselmöglichkeiten waren eingeschränkt", sagte der Däne. "Es war eines der schwersten Auswärtsspiele des Jahres. Und dafür waren wir nicht gut genug."
Jicha, der die Strafwürfe in Serie verwandelte, bewahrte den Seinen lange die Hoffnung auf eine Wende, doch hatten die Zebras einmal ausgeglichen, warfen sie sich mit leichten Fehlern selbst wieder zurück. "Niederlagen gehören zu einem Lernprozess dazu", sagte der Kapitän, der davor warnte, nun den Umbruch grundsätzlich zu hinterfragen. "Es war klar, dass uns hier kein Spaziergang erwarten würde. Aber: Trotz aller Härte hatten wir eine faire Chance."
Während Carstens seinen Spielern zwei freie Tage schenkte, stand bei den Zebras gestern Nachmittag schon wieder die Champions League im Fokus: Training für das morgige Spiel beim FC Porto (21.15 Uhr, Eurosport). "Da müssen wir anders auftreten", sagte Patrick Wiencek. "Die Mannschaft, die mehr kämpft, gewinnt." Zuletzt wäre das der SC Magdeburg gewesen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.10.2013)
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