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23./24.10.2013 - Letzte Aktualisierung: 24.10.2013 DHB-Pokal

DHB-Pokal: THW nach klarem Sieg in der nächsten Pokal-Runde

DHB-Pokal, 2. Runde: 23.10.2013, Mi., 20.00: SG Wallau - THW Kiel: 24:39 (8:18)
Update #1 KN-Bericht und Fotos ergänzt ...

Zu elft traten die "Zebras" bei der SG Wallau an.
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Der THW Kiel hat das erste K.o.-Spiel der Saison erfolgreich bestritten: Beim Drittligisten SG Wallau gewannen die "Zebras" am Mittwochabend klar und ungefährdet mit 39:24 (18:8) und zogen damit ins Achtelfinale des DHB-Pokals ein. Bester Torschütze in der ausverkauften Großsporthalle in Rüsselsheim war Rene Toft Hansen mit neun Treffern, Andreas Palicka parierte zwei Siebenmeter und insgesamt 18 Bälle.
Drei Tage nach der Rückkehr aus Kielce machte sich der THW-Tross am Mittwochmorgen ins 550 Kilometer entfernte Rüsselsheim. Per Flugzeug ging es nach Frankfurt und von dort mit dem Bus in die nahe gelegene Opel-Stadt. Nicht mit an Bord war Aron Palmarsson (Knie), und auch der zweite Kieler Mittelmann musste kurz vor der Abfahrt passen: Rasmus Lauge blieb mit einer Grippe in der Landeshauptstadt. Da auch Patrick Wiencek nicht eingesetzt werden sollte, standen Trainer Alfred Gislason gerade einmal neun spielbereite Feldspieler für das erste K.o.-Spiel des Jahres zur Verfügung.
Sigurdsson auf der Mitte
Gudjon Valur Sigurdsson übernahm die Spielmacherposition.
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Deshalb baute der Trainer auch um: Auf die Mittelposition beorderte er Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson, für den in der Verteidigung Wael Jallouz eingewechselt wurde. Die Partie begann symptomatisch für die erste Halbzeit: Mit einem Anspiel von Filip Jicha auf Rene Toft Hansen, der den Ball zum 1:0 und 2:1 in die Maschen wuchtete. Nachdem Jicha nach schönem Eins-gegen-Eins das 3:1 erzielt hatte, schien alles seinen Gang zu gehen. Doch weil Schermuly im Wallauer Kasten einen guten Tag erwischt hatte, durfte der Drittligist nach zwei Gegenstößen von Jamin den ersten Ausgleich bejubeln. Nach dem 4:4 (4.) machten die Kieler in der Defensive aber Ernst: Gegen zunehmend nervöser werdende Gastgeber kassierten sie zwölf Minuten lang keinen Gegentreffer mehr - was auch an der guten Leistung von Andreas Palicka gelegen haben dürfte.
Palle hält zwei Siebenmeter nacheinander
Andreas Palicka parierte im ersten Durchgang 60 Prozent aller Würfe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Andreas Palicka parierte im ersten Durchgang 60 Prozent aller Würfe.
Der hatte seine ganz großen Momente beim Stand von 11:4, zwischendurch hatten Niclas Ekberg, Zeitz - der auch mit einer Vielzahl an Steals auffiel -, Toft, erneut Ekberg nach furiosem Palicka-Pass über das gesamte Feld und wieder Toft für ordentlich Bewegung auf der Anzeigentafel gesorgt. Diese 17. Minute aber gehörte Palicka ganz allein: Erst parierte er den Siebenmeter von Botzenhardt, der beim Nachwurfversuch aber von Jicha gefoult wurde. Wieder gab es einen Strafwurf, dieses Mal versuchte sich Teuner. Aber auch in diesem Duell blieb "Palle" Sieger - und war mit insgesamt zwölf Paraden in Halbzeit eins Garant für die 18:8-Führung des Titelverteidigers, für den bis zum Wechsel Toft Hansen acht- und Niclas Ekberg fünfmal trafen. Und auch das letzte Sahnestück dieser ersten dreißig Minuten gehörte Toft Hansen: Er wurde von Jicha mustergültig bedient, fing auch diesen Ball und markierte den Halbzeitstand.

Rene Toft Hansen brillierte im Angriff mit neun Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Rene Toft Hansen brillierte im Angriff mit neun Treffern.
Die Partie war natürlich vorentschieden, und so gönnte Gislason seinem Kapitän zu Beginn der zweiten Hälfte eine Pause. Aber nur bis zur 40. Minute. Dann durfte Rene Toft Hansen nach seinem neunten Treffer zum Verschnaufen auf die Bank. Jicha wechselte an den Kreis, und Vujin ersetzte Zeitz. Auch Christian Sprenger wurde nun gebracht, so versuchte Gislason, die neun verbliebenen Feldspieler gleichmäßig einzusetzen. Der Kieler Überlegenheit tat dies aber keinen Abbruch: Weil auch Vujin traf, und weil die Gastgeber den Kielern vor allem in der Größe unterlegen waren. Aber trotzdem versuchte die SG alles, die Niederlage in Grenzen zu halten. Der Kampfgeist wurde mit großem Jubel für jede gelungene Aktion belohnt.

Hamburg und Hannover ausgeschieden
Direkt nach dem Schlusspfiff bevölkerten die Autogrammjäger das Spielfeld.
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Für die Kieler stand unterdessen natürlich der Achtelfinal-Einzug im Vordergrund - und die verletzungsfreie Rückreise. Für die Runde der letzten 16 konnten sich neben dem THW neun weitere Erstligisten sowie sechs Zweitligisten qualifizieren. Für die größte Überraschung sorgte der VfL Bad Schwartau, der Europapokal-Teilnehmer TSV Hannover-Burgdorf mit 38:31 aus dem Wettbewerb warf. Auch der HSV Hamburg musste bereits frühzeitig die Segel streichen: In der Alsterdorfer Sporthalle unterlag die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb dem kommenden Kieler Bundesligagegner Frisch Auf Göppingen mit 31:33 nach Verlängerung. Den Überblick über die retlichen Begegnungen der zweiten Runde finden Sie hier.
Jetzt geht es nach Göppingen
Nach dem klaren Erfolg richtet sich die Konzentration der "Zebras" nun auf die wohl ungleich schwerere Auswärtsaufgabe am kommenden Wochenende in Göppingen: Am Sonntag fordert Frisch Auf die Kieler in der ausverkauften "Hölle Süd" zum Bundesligaduell heraus. Für den THW geht es dabei um die Verteidigung der Tabellenspitze. Sport1 zeigt das Spiel ab 15 Uhr im Internet-Livestream, zeitnahe Informationen liefert auch kiel-liveticker.de.

Lesen Sie auch den ausführlichen KN-Spielbericht.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Ich bin sehr zufrieden, dass wir in der nächsten Runde sind. Wir haben uns auf Wallau genauso vorbereitet wie auf den HSV. Ich habe drei Spiele gesehen und wusste, dass das eine junge, hungrige Mannschaft ist. Meine Mannschaft hat gut gespielt, und Wallau hatte große Probleme mit unserem Kreisläufer-Spiel. Aber: Ich habe noch nie eine Halbzeit mit plus zehn Toren beendet, in der der Torwart der anderen Mannschaft so stark war. Heute musste ich improvisieren, aber wir haben das Spiel konzentriert zu Ende gebracht.
Wallaus Trainer Ralf Ludwig:
Das war heute für uns das Spiel unseres Lebens. Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass wir 24 Tore erzielen und unter 40 Gegentoren bleiben, hätte ich das sofort unterschrieben. Viel besser hätte es für uns nicht laufen können. Ein wenig ist untergegangen, dass das heute ein Pflichtspiel war. Deswegen gratuliere ich dem THW Kiel zum Einzug in die nächste Runde. Ich hoffe, dass der THW Pokalsieger wird. Dann können wir von uns sagen, dass wir gegen den Sieger ausgeschieden sind. Aber: Wir waren heute hoffnungslos unterlegen. Wenn der THW den Kreisläufer nicht so oft angespielt hätte, hätte er eben mehr Tore aus dem Rückraum erzielt. Das ist schon eine sehr hohe Qualität. Aber auch wir haben gezeigt, dass wir Handball spielen können.

DHB-Pokal, 2. Runde: 23.10.13, Mi., 20.00: SG Wallau - THW Kiel: 24:39 (8:18)

Logo SG Wallau:
Kosel (46.-60., 3 Paraden), Eichhorn, Schermuly (1.-46., 15 Paraden); Schreiber (2), Seeger (4), Scheer (1), Konrad (3), Teuner (1), Bonnkirch (4), Jamin (3), Hutmacher (2), Botzenhardt (2), Mrowietz, Schermuly, Sterker, Lorenz (2); Trainer: Ludwig
Logo THW Kiel:
Sjöstrand (n.e.), Palicka (1.-60., 18/2 Paraden); Toft Hansen (9), Sigurdsson (2), Sprenger (3), Ekberg (8/4), Zeitz (5), Jallouz (6), Klein (2), Jicha (2), Vujin (2); Trainer: Gislason
Schiedsrichter:
Philipp Dinges / Daniel Kirsch
Zeitstrafen:
Wallau: 3 (Teuner (19.), Scheer (25.), Mrowietz (34.));
THW: 0
Siebenmeter:
Wallau: 2/0 (Palicka hält Botzenhardt (17.) und Teuner (17.));
THW: 4/4
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:3, 3:3, 3:4, 4:4 (5.), 4:11 (16.), 5:11, 5:13 (19.), 6:13, 6:14, 7:14, 7:16 (26.), 8:16, 8:18;
2. Hz.: 9:18, 9:19, 10:19, 10:20, 11:20, 11:22 (36.), 12:22, 12:25 (40.), 13:25, 13:26, 14:26, 14:27, 15:27, 15:29 (47.), 16:29, 16:30, 17:30, 17:32, 18:32, 18:33 (52.), 19:33, 19:36 (56.), 20:36, 20:37, 21:37, 21:38, 22:38, 23:38, 23:39, 24:39.
Zuschauer:
2.900 (ausverkauft) (Großsporthalle Rüsselsheim, Rüsselsheim)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.10.2013:

THW ohne Pokalsorgen gegen Wallau

39:24 beim Drittligisten - HSV patzt
Rüsselsheim. Der THW Kiel hat souverän die dritte Runde des DHB-Pokals erreicht. Der deutsche Handball-Rekordmeister setzte sich gestern Abend beim einzig verbliebenen Drittligisten SG Wallau mit 39:24 (18:8) durch. Jubel auch beim Zweitligisten VfL Bad Schwartau, der Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf mit 38:31 (17:12) auf die Heimreise schickte. Lange Gesichter machte der HSV Hamburg, der in eigener Halle Frisch Auf Göppingen mit 31:33 (17:17) nach Verlängerung unterlag.

Die 2750 Zuschauer in der Rüsselsheimer Großsporthalle sahen couragierte Gastgeber, die in der Anfangsphase dem Kieler Weltklasse-Ensemble noch Paroli boten und bis zum 4:4 nach fünf Minuten mithielten. Richtig laut wurde es in der Halle, als Torhüter Sebastian Schermuly zwei Bälle abwehrte und Marcel Jamin innerhalb von nicht einmal einer Minute den 1:3-Rückstand wettmachte. Matthias Konrad blockte einen Wurf von Jicha, das waren Höhepunkte in der Anfangsphase.

Dann bekam die Abwehr der Kieler den Gastgeber in den Griff, ließ keinen Gegentreffer in den kommenden zwölf Minuten zu, da THW-Torwart Andreas Palicka gut hielt und die Wallauer zu viel Respekt hatten, sich teilweise gar nicht richtig trauten, forsch gegen die Abwehr zu gehen. Die Kieler Deckung stand, nutzte die Wallauer Fehlversuche und Ballverluste teilweise zu Gegenstößen.

Sehenswert war für die Zuschauer das Kieler Spiel über den exzellenten Kreisläufer Rene Toft Hansen, der selbst teilweise kaum noch erreichbare Anspiele fing und sich mit seinem Körper immer wieder durchsetzte. Acht Treffer erzielte er alleine in der ersten Halbzeit, genauso viel wie die Wallauer zusammen. Mit einer 18:8-Führung gingen die Kieler in die Halbzeit, hatten dabei ihrerseits aber durch Jicha, Hansen und Jallouz auch zahlreiche Chancen liegenlassen, die Wallaus Torhüter Sebastian Schermuly glänzend abwehrte. Der Wallauer Torhüter war bis zu seiner Auswechslung bester Spieler der Gastgeber, wehrte in 45 Minuten 14 Bälle ab.

In der zweiten Halbzeit boten die Kieler beste Handball-Unterhaltung, auch die Wallauer spielten munter mit, kamen immerhin zu doppelt so vielen Treffern wie im ersten Abschnitt. Der deutsche Rekordmeister baute seine Führung aber kontinuierlich aus und gewann locker. Trainer Alfred Gislason war dementsprechend positiv gestimmt: "Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Gerade in der ersten Halbzeit war es taktisch eine sehr gute Leistung. Ich habe noch nie erlebt, dass wir mit zehn Toren geführt haben und ein Torhüter so überragend gehalten hat wie es Sebastian Schermuly getan hat." Zudem sprach der Kieler Trainer die dünne Spielerdecke an, nur zehn Feldspieler kamen beim THW Kiel gestern Abend zum Einsatz.

(von Volker Hofbur, aus den Kieler Nachrichten vom 24.10.2013)


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