16./17.12.2013 - Letzte Aktualisierung: 17.12.2013 | Mannschaft |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Rune Dahmke erhält im Sommer einen Profivertrag. |
Verantwortlich für den Nachwuchs-Leistungshandball ist der Sportliche Leiter Raul Alonso, der Dahmke unter anderem in der A-Jugend des THW Kiel intensiv betreute. "Unser langfristiges und ganzheitliches Konzept in der Förderung unseres Handball-Nachwuchses trägt schon seit Jahren Früchte - und das, obwohl wir in Kiel zum Beispiel noch nicht auf Internatsstrukturen zurückgreifen können. Dass es mit Rune jetzt ein Spieler tatsächlich in den Kader unserer Weltklasse-Mannschaft geschafft hat, macht mich einerseits stolz, ist aber gleichzeitig auch Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen."
Für den 20-jährigen Dahmke, der in dieser Saison mit einem Zweitspielrecht für den THW Kiel ausgestattet ist, beim THW-Kooperationspartner TSV Altenholz in der 2. Liga spielt und dort von Ex-"Zebra" Klaus-Dieter Petersen und Teammanager Peter Linke gefördert wird, ist es "eine Ehre, das Trikot auf dem Spielfeld tragen zu dürfen. "Ich bin mir bewusst, dass es nun darum geht, meine Leistung abrufen zu können und mich so schnell wie möglich an die harte Bundesliga-Luft zu gewöhnen." Besonders freut sich der 1,89 Meter große Dahmke auf die Zusammenarbeit mit Dominik Klein. "Als ich vor zwei Jahren das erste Mal mit dem Bundesliga-Team trainieren durfte, hat er mir sofort angeboten, gemeinsam in Extraeinheiten an meinem Wurf zu feilen. Ich kann unheimlich viel von seiner Erfahrung profitieren und lernen."
Rune Dahmke, der 2008 vom SV Mönkeberg in die B-Jugend des THW Kiel wechselte, um in den täglichen Trainingseinheiten leistungsorientiert zu arbeiten, setzt beim THW Kiel in gewissem Maße eine Familientradition fort: Sein Vater Frank spielte von 1981 bis 1991 im Rückraum der "Zebras".
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2013:
Dahmke, der einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieb, hat schon über 100 Glückwünsche erhalten, als er seine Mittagspause für ein erstes Interview unterbricht. Er fürchtet in diesen Minuten, dass sein Handy explodieren werde. "Noch habe ich nicht ganz realisiert, was gerade mit mir passiert", sagt er. Am Sonnabend hätte ihm Mutter Jasmin beim Frühstück die Lektüre der Kieler Nachrichten angeboten. Sie bereitete ihn, der noch bei seinen Eltern in Mönkeberg wohnt, aber nicht darauf vor, worüber er bereits auf der Titelseite stolpern sollte. "Da sehe ich plötzlich ein Bild von mir", sagt Dahmke. "Das war aufregend." Mit seinem Bild verband sich die Spekulation, dass er der Nachfolger des Isländers "Goggi" Sigurdsson werden soll, der Kiel verlassen wird.
Dahmke, der Kieler, nur ein Werbegag? "Nein", sagt er selbstbewusst. "So fühle ich mich nicht. Außerdem würde das irgendwann auffallen." Er freue sich vielmehr darauf, anderen Talenten zu beweisen, dass der Sprung möglich sei. Der aus der Jugend in die A-Mannschaft. Darauf, ihnen ein Vorbild zu sein. "Mein Plan ist, mich beim THW durchzusetzen. Und ich glaube, dass ich das schaffen kann."
An diesem Montag hat er mit seinem Ausbildungsleiter darüber gesprochen, ob er seine Lehre zum Immobilienkaufmann bei Haus & Grund um acht Monate verkürzen kann. Er will seine Prüfungen im Mai ablegen, um im Juli als Zebra Vollgas geben zu können. "Ich hoffe, das klappt", sagt Dahmke, der mit Doppelspielrecht für den Zweitligisten TSV Altenholz aktiv ist, wegen eines Muskelfaserrisses aber bis Ende Januar pausieren muss.
Training, Arbeit, Training - die ersten Monate, in denen er diesen Spagat lebte, sind ihm in besonderer Erinnerung geblieben. "Um sieben Uhr los, nie vor 22.30 Uhr zu Hause." Da wären ihm Zweifel gekommen, ob er das auf Dauer durchhalten könne. Das Hobby "Party", das Rune Dahmke einst in seinem THW-Steckbrief angegeben hat, sei schon längst nicht mehr aktuell. "Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt", sagt der Junggeselle, der von Tischtennis bis Golf keine Sportart ausließ, in seiner Jugend als Fußballer sogar in die Landesauswahl berufen wurde. Er betont, dass ihm diese Fortschritte nicht möglich gewesen wären, wenn sein Betrieb ihm nicht Auszeiten gegönnt hätte, um vormittags trainieren, oder auch als Aushilfe den THW zu einem Spiel nach Bukarest begleiten zu können. Dahmke war auch vor vier Monaten dabei, als die Zebras sich im dänischen Faaborg vorbereiteten. Filip Jicha, sein neuer Kapitän, lobte ihn dort als einen jungen, deutschen Spieler, der hart arbeiten und Demut zeigen würde. "Das ist keine Selbstverständlichkeit."
Ähnlich positiv äußerte sich auch Alfred Gislason über ihn, der vom SV Mönkeberg in die B-Jugend des THW wechselte. "Ich habe ihn zwei Jahre lang intensiv beobachtet. Er hat sich super entwickelt." Gislason ist überzeugt davon, dass der pfeilschnelle Dahmke sich in der Bundesliga durchsetzen wird.
Maßgeblichen Anteil daran hat neben Till Wiechers (B-Jugend THW) und "Pitti" Petersen (Altenholz) auch Raul Alonso, der verantwortliche Trainer für den Zebra-Nachwuchs. "Dass es mit Rune ein Spieler in den Kader unserer Weltklasse-Mannschaft geschafft hat, macht mich stolz", sagt er. "Es ist aber auch ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen."
Dahmke, einer von zwei Söhnen des Ex-Zebras Frank Dahmke (1981 bis 1991, sieben Länderspiele für Deutschland), freut sich auf die Zusammenarbeit mit Dominik Klein, der gestern seinen 30. Geburtstag feierte. "Als ich vor zwei Jahren erstmals mit dem Bundesliga-Team trainieren durfte, hat er mir sofort angeboten, in Extraeinheiten an meinem Wurf zu feilen", sagt er über Klein, der seinen Vertrag jüngst bis Juni 2016 verlängert hat und bereits seine achte THW-Saison bestreitet. "Ich kann unheimlich viel von seiner Erfahrung profitieren."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.12.2013)
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