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24.01.2014 EM 2014

Kieler Nachrichten: Teil zwei der Reise beginnt für Dänemark

Toft Hansen warnt vor Duvnjak

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2014:

Die Handball-Europameisterschaft 2014  findet vom 12. bis 26. Januar 2014 in Dänemark statt.
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Herning. Auf diesen Tag hat Rene Toft Hansen lange gewartet. Im September 2005 debütierte der Kreisläufer des Handballmeisters THW Kiel in der dänischen Nationalmannschaft. Heute (21 Uhr, Sport1) trifft er vor 14000 Zuschauern in den ausverkauften "Jyske Bank Boxen" von Herning im Halbfinale der Europameisterschaft auf Kroatien.
Beim lockeren 32:23-Sieg gegen die Isländer, die am Nachmittag gegen Polen um Platz fünf spielen werden, wurde er geschont. "Das war gut für mich", sagt der 27-Jährige. "Ich bin absolut frisch." Spricht sein Nationaltrainer Ulrik Wilbek über ihn, ist er voll des Lobes. "Vor seinem Wechsel nach Kiel war er nicht in der Lage, 60 Minuten lang ein hohes Niveau zu halten. Jetzt kann er es."

Der bislang ungeschlagene Gastgeber ist ausgeruht, der Gegner musste dagegen in seinem letzten Hauptrundenspiel erneut an seine Grenzen gehen, um sich neben Spanien und Frankreich (ab 18.30 Uhr/Sport1) für das Halbfinale zu qualifizieren. In Aarhus setzte sich das Team um den überragenden Domagoj Duvnjak (HSV Handball) in einem intensiven Spiel gegen Polen erst in der Schlussphase durch. Das Tor ins Glück öffnete Marathonmann Duvnjak, der in Unterzahl zum 28:24 (55.) traf. Der Mittelmann, der zum THW Kiel wechseln wird, stand in sechs Spielen bereits knapp fünf Stunden auf dem Platz, eine mehr als Mikkel Hansen, der bislang am stärksten belastete Däne. "Es ist unglaublich schwer, gegen ihn zu decken", sagt Toft Hansen über Duvnjak. "Er bedeutet alles für das kroatische Spiel." Das Zebra rechnet damit, dass der Gegner versuchen wird, ihnen mit Aggressivität den Schneid abzukaufen. "Aber davor habe ich keine Angst."

Angst - das ist auch für die Kroaten ein Fremdwort. "Wir hatten schon zwei Auswärtsspiele", sagt Duvnjak. "Da macht uns ein drittes auch nichts aus." In der Vorrunde besiegten sie in Kopenhagen die Schweden, die von einigen tausend Fans unterstützt worden waren. In der nur spärlich besetzten Arena in Aarhus wurde es in der Hauptrunde nur dann laut, wenn die Polen spielten. So wie am Mittwoch. Schlüssel zum Erfolg war die Umstellung auf die 5:1-Deckung, mit Igor Vori als Spitze. "Die hatten wir einstudiert, uns aber als Überraschung aufgehoben", sagt Duvnjak.

Wenn sein kongenialer Partner Vori über den ersten Auftritt in Herning spricht, glänzen seine Augen. "Jetzt beginnt der zweite Teil unserer Reise." Der hünenhafte Kreisläufer ist stolz auf Teil eins, schließlich hätten sie bereits zum achten Mal in Folge das Halbfinale bei einem Turnier erreicht. "Für ein kleines Volk wie unseres ist das eine tolle Leistung." Denkt er an die Kulisse, grinst er breit. "Ich kann mir keine größere Freude vorstellen, als die Dänen in dieser Halle zu besiegen."

Zu welchen Leistungen die Fans des Gastgebers in der Lage sind, zeigten sie beim 31:28-Sieg gegen Spanien. Der Weltmeister wurde schon beim Aufwärmprogramm gnadenlos ausgepfiffen, die erste La-Ola-Welle schwappte eine Viertelstunde vor dem Anpfiff durch die riesige Messehalle, in der das Herz dieses Turniers schlägt. Als die Dänen ihre umjubelte Revanche für das verlorene WM-Finale (19:35) feierten, saßen zwei Millionen Landsleute vor den Bildschirmen - fast jeder Zweite. Heute werden es noch mehr sein.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2014)


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