16.02.2014 | Bundesliga |
Der Ex-Kieler Nikolaj Jacobsen, während der EM als TV-Experte gefragt, wird im Sommer neuer Trainer der Rhein-Neckar Löwen. |
Nur einen Fehler darf man nicht machen: Wer denkt, zu den Löwen kommt ein Gute-Laune-Onkel, dürfte sich schnell umgucken. Auch wenn Jacobsen sagt, dass er die Spieler eher an der langen Leine führt, schließlich seien das "erwachsene Menschen", kann er schnell umschalten und streng werden, wenn etwas droht, aus dem Ruder zu laufen. Mit Aalborg hat er mit seinem Führungsstil in der vergangenen Saison überraschend die dänische Meisterschaft gewonnen. Die den Skandinaviern eigene Lockerheit verbindet er mit der nötigen Zielstrebigkeit, um erfolgreich zu sein.
In Kiel hat Nikolaj Jacobsen bis heute den Spitznamen "Zaubermaus" inne. |
Das werden auch die Spieler feststellen, die künftig mit ihm zusammenarbeiten. Mit Stefan Kneer (SC Magdeburg), Mads Mensah Larsen (Aalborg HB), Harald Reinkind (Fyllingen Handball/Norwegen) und Tim Suton (HG Saarlouis) wurden in Absprache mit Jacobsen schon einige Spieler verpflichtet. Die Löwen haben in der Nachfolge von Gudmundur Gudmundsson, der ab 1. Juli Nationaltrainer der Dänen sein wird, einen guten Griff getan und es stellt sich nur die Frage, ob der skandinavisch geprägte Führungsstil zu den Löwen passt. Nachdem es dem Klub gelungen ist, die im Juni 2014 auslaufenden Verträge mit allen Leistungsträgern zu verlängern, soll die dadurch entstandene Ruhe nun dafür sorgen, dass die Löwen dem ersten Titel der Vereinsgeschichte einen weiteren folgen lassen. Der EHF-Cup-Triumph im zurückliegenden Mai in Nantes hat sie gierig auf mehr gemacht. Und die besten Chancen auf einen weiteren Titel gibt es beim "Final Four" im April in Hamburg. "Der Pokal ist so spannend wie lange nicht, weil mit Kiel und Hamburg zwei große Favoriten ausgeschieden sind", sagt Gudmundsson.
In der Liga haben die Badener eine deutlich bessere Ausgangslage aus der Hand gegeben, weil sie in Göppingen trotz hoher Führung nur Unentschieden spielten und beim TuS N-Lübbecke verloren. "Diesen Minuspunkten rennen wir hinterher", sagt Spielmacher Andy Schmid. Zur Fortsetzung der Liga stehen die Löwen im Vergleich der Top-Teams in besonderer Pflicht. Denn nur gegen die SG Flensburg-Handewitt mussten (am vergangenen Mittwoch, d. Red.) sie reisen, alle anderen Teams aus der oberen Tabellenhälfte empfangen die Badener in der heimischen Arena. Auch den THW, der drei Tage nach dem "Final Four" zu Gast ist - die Halle wird ausverkauft sein. Der Traum der Löwen: mehr als 13.000 Fans den Pokal präsentieren und dann den Dominator der vergangenen Jahre besiegen.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 08.02.2014)
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