Der THW vor dem Anpfiff. © K. Pustan/P. Wieburg

Von Beginn an war den Gastgebern der große Respekt vor dem Deutschen Meister anzumerken. Dieser kam aus einer stabilen Abwehr heraus vor allem durch sein bekannt schnelles Tempogegenstoß-Spiel zu Torerfolgen. Wie in den letzten Testspielen auch sorgten in besonderem Maße die Kieler Außen für ein wahres Tempo-Gewitter, jedoch konnten auch aus dem Positionsspiel viele Torerfolge

THW-Kapitän Stefan Lövgren. © K. Pustan/P. Wieburg

bejubelt werden. Die Achse Lövgren/Ahlm funktionierte bestens, aber auch aus dem Rückraum wurde konsequent abgeschlossen, sodass am Ende der ersten Hälfte ein klares 21:9 für die Kieler stand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erinnerten sich die Schwartauer an die Vorgabe ihres Co-Trainers Christian Voss, möglichst eine "Klatsche" zu vermeiden und agierten im Abwehrverband bissiger. Vor allem Zeschke stopfte in der VfL-Abwehr immer wieder die Lücken, die zuvor einfache Kieler Tore ermöglicht hatten. Dennoch geriet der THW, der weiterhin mehr als gefällig agierte, nie wirklich in Gefahr. Am Ende fuhren die Zebras, bei denen Trainer Noka Serdarusic bis auf die angeschlagenen Jeppesen und Linders alle Spieler einsetzte, einen weiteren klaren Testspielerfolg locker nach Hause.

(Christian Robohm)

Weitere Fotos vom Spiel finden Sie in der Foto-Galerie von K. Pustan/P. Wieburg.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2006:

THW: Zum letzten Mal leichte Kost

Kiel gewann in Bad Schwartau mit 45:23

Bad Schwartau - Mit dem 45:23 (21:9)-Sieg gegen den VfL Bad Schwartau beendete der THW Kiel am Sonnabend die Testspielserie gegen Leichtgewichte. Am Dienstag und Mittwoch (8./9. August) warten beim "Spar Nord Cup" in Aalborg u.a. mit dem dänischen Meister KIF Kolding die ersten Gegner mit Format auf die Zebras.

Nikola Karabatic. © K. Pustan/P. Wieburg

In der Jahnhalle des Regionalligisten kamen die rund 600 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Bis zum 2:2 (4.) hielten die Hausherren, die in der letzten Saison den Aufstieg nur knapp verpassten, das Ergebnis sogar offen. Doch der THW Kiel hatte Spiellaune eingepackt und wirkte phasenweise wie eine Show-Truppe auf Schleswig-Holstein-Tournee. Die Anspiele von Stefan Lövgren auf Kreisläufer Marcus Ahlm waren allein das saftige Eintrittsgeld von acht bzw. zwölf Euro wert. Allerdings schlichen sich bei den unterforderten Zebras immer wieder Nachlässigkeiten in der Abwehr ein, die dem THW am Ende 23 Gegentore bescherten. Mehr, als Trainer Noka Serdarusic lieb waren. Die Strafe: zusätzliche Sprints im Training heute Abend.

Möglich, dass Pelle Linders diese Extraschichten erspart bleiben. Der Schwede saß wegen einer Entzündung im rechten Fuß nur auf der Bank. "Wäre es ein Bundesligaspiel gewesen, hätte ich mitgemacht", meinte der Kreisläufer, der seit Donnerstag über Beschwerden klagt. Gestern ließ sich der 30-Jährige noch vom Physiotherapeuten behandeln, heute sollen Röntgenbilder endgültig Klarheit bringen. "Die Schmerzen sind kein Problem. Aber ich möchte wissen, was es ist."

Neben Linders saß auch Lars Krogh Jeppesen nur auf der Bank. Die Wadenzerrung machte erneut einen Einsatz des Dänen unmöglich.

Zumindest für wenige Minuten durfte dagegen Moritz Weltgen mitmischen. Der 19-Jährige, der seine Jugend beim VfL verbrachte, räumte bei der Präsentation des THW zunächst den stärksten Applaus ab. "Das war ganz schön aufregend", meinte Weltgen, der am Ende sogar noch einen Siebenmeter gegen seinen Kumpel Hannes Loose verwandeln durfte. Bereits am Sonnabend (16.30 Uhr) feiert Weltgen ein Wiedersehen mit dem VfL. Diesmal kommt er im Dress des Zweitligisten TSV Altenholz, für den er ein Doppelspielrecht besitzt.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2006)