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28.07.-01.08.2000 - Letzte Aktualisierung: 01.08.2000 Vorbereitung

THW gewinnt Schlecker-Cup - Final-Sieg über Fotex Veszprem


Am Wochenende spiele der THW beim gut besetzten Schlecker-Cup in Ehingen.

Generelles:

Am Wochenende spielt der THW beim gut besetzten Schlecker-Cup in Ehingen. Im letzten Jahr unterlag der THW dem spanischen Top-Team Ademar Leon im Finale knapp mit 26:27, auch dieses Jahr warteten wieder starke Gegner: Der TV Großwallstadt, die tschechische Nationalmannschaft und das ungarische Spitzen-Team Fotex Veszprem bildeten Gruppe A, in Gruppe B gab es für die Zebras ein Wiedersehen mit dem israelischen Meister Hapoel Rishon Le Zion, die rumänische Equipe komplettiert die Gruppe.
Mit dem Flieger ging es am Freitag von Hamburg nach Stuttgart, beim Bustransfer nach Ehingen legte der THW einen Zwischenstopp in Ottobeuren ein, wo man gegen den heimischen Regionalligsten TSV Ottobeuren spielte (siehe Extra-Bericht). Am Samstag traf der THW dann um 17.30 auf Tschechien, um 20.50 kam es dann für die Israelis aus Rishon Le Zion zur möglichen "Revanche" nach der letztjährigen CL-Viertelfinals-Niederlage.

Gruppeneinteilung:

Gruppe AGruppe B
Fotex Veszprem (HUN) Gegnerdaten
Rumänien
TV Großwallstadt Gegnerdaten
Hapoel Rishon Le Zion (ISR) Gegnerdaten
Tschechien
THW Kiel

Spielplan:

Samstag 29. Juli 2000: Vorrundenspiele
12.00 - 13.10Fotex Veszprem-TV Großwallstadt24:20
13:40 - 14:50Tschechien-Hapoel Rishon Le Zion20:24
15:00offizielle Begrüßung der Mannschaften
15:40 - 16:50TV Großwallstadt-Rumänien24:21
17:20 - 18:30Tschechien-THW Kiel29:41
ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung
19:10 - 20:20Fotex Veszprem-Rumänien28:26
20:50 - 22:00THW Kiel-Hapoel Rishon Le Zion32:19
ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung
Sonntag 30. Juli 2000: Finalspiele
13:00 - 14:15Spiel um Platz 5:Rumänien-Tschechien25:36
14:45 - 16:00Spiel um Platz 3:TV Großwallstadt-Hapoel Rishon Le Zion24:16
16:30 - 17:45Spiel um Platz 1:Fotex Veszprem-THW Kiel25:27
ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung

Update #1: THW mit zwei Siegen ins Finale

In einem rasanten aber sehr fairen Spiel (nur drei Zeitstrafen) hatte die tschechische Nationalmannschaft gegen den THW nie eine Chance. Tschechiens Trainer Vladimir Haber sprach respektvoll über "eine Mannschaft vom anderen Stern". In der ersten Halbzeit ließen es die Zebras noch gemächlich angehen, hätten zur Pause höher führen müssen als mit 18:16. Große Freude bereitete den Zuschauern THW-Linksaußen Nikolaj Jacobsen mit zehnTreffern und tollen Tricks.
In der zweiten Hälfte trumpfte der THW dann so richtig auf, zogen ein schnelles Kombinationsspiel ohne technische Fehler auf. "Wir haben erst vor acht Tagen mit der Vorbereitung begonnen und ausschließlich Konditionsgrundlagen trainiert", sagte Haber im Interview. "Außerdem sind wichtige Spieler wie Lothar Schacke bei diesem Turnier nicht dabei", entschuldigte er sich.
Das wirklich eindeutige Endergebnis mit 29:41 ist so zwar zu erklären, der THW war aber auch die eindeutig stärkere Mannschaft. Nikolaj Jacobsen war mit 10/2 Toren bester Schütze, nach ihm trafen Martin Schmidt (6), Magnus Wislander und Nenad Perunicic (jeweils 5).

Auch das zweite Spiel des Tages gewannen die Zebras klar. Mitr 32:19 schlugen sie den letztjährigen CL-Viertelfinalsgegner Hapoel Rishon Le Zion (ISR). Von Beginn an bestimmte der THW die Begegnung, zog schnell auf 6:2 davon, unter den Torschützen zeichneten sich besonders Olsson und Lövgren aus. Trotz leichter Fehler und einigen unnötigen Ballverlusten konnten die Zebras ihren Vorsprung rasch ausbauen, die Israelis zeigten deutliche Schwächen, ließen ihre Chancen meist ungenutzt, konnten die Kieler Abwehr fast nie überwinden. Der Halbzeitstand: 17:9.
Obwohl der THW im zweiten Durchgang unkonzentrierter agierte, hielt er einen Abstand von mindestens zehn Toren jederzeit mühelos. Im letzten Drittel der zweiten Halbzeit drehte Kiel noch einmal auf und beendete das Spiel mit 32:19. In dieser Partie verteilte sich die Trefferquote gleichmäßig, Wislander, Ernelind, Perunicic, Lövgren und Olsson waren je fünfmal erfolgreich. Noka Serdarusic zeigte sich mehr als zufrieden mit der Leistung - "Wir haben gezaubert und sie auseinandergenommen" - warnte aber vor dem Finalgegner Fotex Veszprem (HUN): "Fotex Veszprem ist eine der vier Top-Mannschaften Europas. Es wird ein schweres Spiel werden."

Fotex-Trainer Zovko Zdravko (früher Trainer der kroatischen Nationalmannschaft und letztes Jahr Coach des THW-CL-Gegners Badel Zagreb) meinte: "Im Sport gibt es immer mehr oder weniger Chancen. Es gibt keine Mannschaft, der wir nicht mit Ehrfurcht entgegentreten. Mal sehen..."

THW-Manager Uwe Schwenker meinte nach dem ersten Tag: "Das war sehr positiv. Besser als in den ersten beiden Partien kann man kaum Handball spielen." Und Noka Serdarusic stimmte ein: "Wir waren konzentriert, der Ball lief gut. Und dann haben wir mit Kabinettstückchen auch noch für die Galerie und das Publikum gespielt."

Update #2: Finalsieg gegen Fotex Veszprem

Spielszene aus dem Finale
Spielszene aus dem Finale
In einer teilweise verbissen geführten Partie mit vielen versteckten Fouls besiegte der THW im Finale des Schlecker-Cups die ungarische Spitzenmannschaft Fotex Veszprem und holte sich damit nach 1994 und 1998 zum dritten Mal den Titel in Ehingen. Fotex trat mit diversen Stars an, unter ihnen die beiden Kroaten von Badel Zagreb, Jovic und Saracevic, dazu die beiden Kubaner Perez und Diaz. Vor 1200 entwickelte sich ein zunächst spannendes Match, beide Mannschaften spielten sehr schnell, besonders der THW überraschte mit blitzschnellen Kombinationen und ansatzlosen Würfen. Die aufkommende Härte zeigte sich schon in den Anfangsminuten, als Perez Wislander schwer am Jochbein traf. Der Schwede spielt fortan mit einem heftigen Schädelbrummen.
Mitte der ersten Halbzeit führte der THW mit vier Toren, doch die Ungarn konnten noch einmal zum 8:8 ausgleichen. Dann aber Unstimmigkeiten im Spiel von Veszprem, der THW nutzte seine Chance und ging mit einer 14:11-Führung in die Pause. Nach Wiederanpfiff wurde die Partie nun deutlich härter, der THW kassierte einige Zeitstrafen, zwischenzeitlich waren nur neun Feldspieler auf dem Platz, Wolfgang Schwenker sah nach dritter Zeitstrafe sogar die rote Karte. "Wir mußen dreimal mit vier Feldspielern auskommen, obwohl wir bestimmt nicht härter gespielt haben als Fotex." Aber auch in Unterzahl hielt der THW weiter gegen, konnte es sich sogar leisten, die letzten fünf Minuten locker anzugehen.
Magnus Wislander bedankt sich beim Publikum
Magnus Wislander bedankt sich beim Publikum
Die Ungarn holten zwar durch zwei Anschlußtreffer noch auf 27:25, doch den Schlecker-Cup gewann trotzdem der THW verdientermaßen.
Nikolaj Jacobsen war nicht nur bester Werfer des Spiels (mit 11/3 Toren vor Perunicic (7)) und mit 25 Toren auch bester Schütze des Turniers, sondern wurde von den Trainern auch zum besten Feldspieler des Turniers gewählt. Zum besten Torhüter wurde Christian Ramota (Großwallstadt) auserkoren.
THW-Trainer Noka Serdarusic zeigte sich zufrieden: "Das Zusammenspiel zwischen den Spielern klappte sehr gut. Die Gegner haben sich gegenseitig nicht mit Samthandschuhen angefasst, aber einige Schiedsrichter-Entscheidungen kann ich nicht nachvollziehen. Aber wir haben uns nicht beirren lassen."
"Kiel war besser vorbereitet als wir. In der zweiten Halbzeit hatten wir viele unnötige Ballverluste und die Kondition ließ stark nach", sagte Zdravko Zovko, Ungarns Trainer, enttäuscht nach dem Spiel. "Eigentlich hatten wir uns von Anfang an vorgenommen, den ersten Platz zu belegen."

Update #3: Fotos vom Schlecker-Cup

THW-Fan Frank Vo. war so freundlich, uns ein paar Fotos vom Schlecker-Cup zukommen zu lassen:

Die Zebras beim Anpfiff des Finales
Die Zebras beim Anpfiff des Finales
 
Noka noch mit Handicap Nenad rettet den Ball
Noka noch mit Handicap
 
Magnus mit dem Pott
Magnus mit dem Pott
 
Nenad rettet den Ball
 
Niko beim Siebenmeter - er wurde bester Spieler des Turniers
Niko beim Siebenmeter - er wurde bester Spieler des Turniers
 


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