Am Wochenende spiele der THW beim gut besetzten Schlecker-Cup in Ehingen.
Am Wochenende spielt der THW beim gut besetzten Schlecker-Cup in Ehingen.
Im
letzten Jahr unterlag der THW dem spanischen
Top-Team Ademar Leon im Finale knapp mit 26:27,
auch dieses Jahr warteten wieder starke Gegner:
Der TV Großwallstadt, die tschechische Nationalmannschaft und
das ungarische Spitzen-Team Fotex Veszprem bildeten Gruppe A,
in Gruppe B gab es für die Zebras ein Wiedersehen mit dem israelischen
Meister Hapoel Rishon Le Zion, die rumänische Equipe komplettiert die Gruppe.
Mit dem Flieger ging es am Freitag
von Hamburg nach Stuttgart, beim Bustransfer nach Ehingen
legte der THW einen Zwischenstopp in Ottobeuren ein, wo man
gegen den heimischen Regionalligsten TSV Ottobeuren spielte
(siehe
Extra-Bericht).
Am Samstag traf der THW dann um 17.30 auf Tschechien, um 20.50
kam es dann für die Israelis aus Rishon Le Zion zur möglichen "Revanche"
nach der
letztjährigen CL-Viertelfinals-Niederlage.
Samstag 29. Juli 2000: Vorrundenspiele
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12.00 - 13.10 | | Fotex Veszprem | - | TV Großwallstadt | 24:20
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13:40 - 14:50 | | Tschechien | - | Hapoel Rishon Le Zion | 20:24
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15:00 | | offizielle Begrüßung der Mannschaften
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15:40 - 16:50 | | TV Großwallstadt | - | Rumänien | 24:21
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17:20 - 18:30 | | Tschechien | - | THW Kiel | 29:41
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| | ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung
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19:10 - 20:20 | | Fotex Veszprem | - | Rumänien | 28:26
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20:50 - 22:00 | | THW Kiel | - | Hapoel Rishon Le Zion | 32:19
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ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung
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Sonntag 30. Juli 2000: Finalspiele
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13:00 - 14:15 | Spiel um Platz 5: | Rumänien | - | Tschechien | 25:36
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14:45 - 16:00 | Spiel um Platz 3: | TV Großwallstadt | - | Hapoel Rishon Le Zion | 24:16
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16:30 - 17:45 | Spiel um Platz 1: | Fotex Veszprem | - | THW Kiel | 25:27
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ausführlicher Bericht der Schwäbischen Zeitung
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In einem rasanten aber sehr fairen Spiel (nur drei Zeitstrafen)
hatte die tschechische Nationalmannschaft gegen den THW nie eine
Chance. Tschechiens Trainer Vladimir Haber sprach respektvoll
über "eine Mannschaft vom anderen Stern".
In der ersten Halbzeit ließen es die Zebras noch gemächlich angehen,
hätten zur Pause höher führen müssen als mit 18:16.
Große Freude bereitete den Zuschauern THW-Linksaußen
Nikolaj Jacobsen mit zehnTreffern und
tollen Tricks.
In der zweiten Hälfte trumpfte der THW dann so richtig auf,
zogen ein schnelles Kombinationsspiel ohne technische Fehler auf.
"Wir haben erst vor acht Tagen mit der Vorbereitung begonnen und
ausschließlich Konditionsgrundlagen trainiert", sagte Haber im Interview.
"Außerdem sind wichtige Spieler wie Lothar Schacke bei diesem Turnier nicht
dabei", entschuldigte er sich.
Das wirklich eindeutige Endergebnis mit 29:41 ist so zwar zu erklären, der
THW war aber auch die eindeutig stärkere Mannschaft.
Nikolaj Jacobsen war mit 10/2 Toren bester
Schütze, nach ihm trafen
Martin Schmidt (6),
Magnus Wislander und
Nenad Perunicic (jeweils 5).
Auch das zweite Spiel des Tages gewannen die Zebras klar.
Mitr 32:19 schlugen sie den letztjährigen CL-Viertelfinalsgegner
Hapoel Rishon Le Zion (ISR). Von Beginn an
bestimmte der THW die Begegnung, zog schnell auf 6:2 davon,
unter den Torschützen zeichneten sich besonders
Olsson und
Lövgren aus.
Trotz leichter Fehler und einigen unnötigen Ballverlusten konnten die
Zebras ihren Vorsprung rasch ausbauen, die Israelis zeigten deutliche
Schwächen, ließen ihre Chancen meist ungenutzt, konnten die Kieler
Abwehr fast nie überwinden. Der Halbzeitstand: 17:9.
Obwohl der THW im zweiten Durchgang unkonzentrierter agierte,
hielt er einen Abstand von mindestens zehn Toren jederzeit mühelos.
Im letzten Drittel der zweiten Halbzeit drehte Kiel noch einmal auf und
beendete das Spiel mit 32:19.
In dieser Partie verteilte sich die Trefferquote gleichmäßig,
Wislander,
Ernelind,
Perunicic,
Lövgren und
Olsson waren je fünfmal erfolgreich.
Noka Serdarusic zeigte sich mehr als zufrieden mit
der Leistung - "Wir haben gezaubert
und sie auseinandergenommen" - warnte aber vor dem Finalgegner Fotex Veszprem (HUN):
"Fotex Veszprem ist eine der vier Top-Mannschaften Europas.
Es wird ein schweres Spiel werden."
Fotex-Trainer
Zovko Zdravko (früher Trainer der kroatischen Nationalmannschaft und
letztes Jahr Coach des THW-CL-Gegners Badel Zagreb) meinte:
"Im Sport gibt es immer mehr oder weniger Chancen.
Es gibt keine Mannschaft, der wir nicht mit Ehrfurcht entgegentreten.
Mal sehen..."
THW-Manager Uwe Schwenker meinte nach
dem ersten Tag: "Das war sehr positiv. Besser als in den ersten beiden
Partien kann man kaum Handball spielen." Und
Noka Serdarusic stimmte ein:
"Wir waren konzentriert, der Ball lief gut. Und dann haben wir mit
Kabinettstückchen auch noch für die Galerie und das Publikum gespielt."
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Spielszene aus dem Finale
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In einer teilweise verbissen geführten Partie mit vielen versteckten
Fouls besiegte der THW im Finale des Schlecker-Cups die ungarische
Spitzenmannschaft Fotex Veszprem und holte sich damit nach 1994 und
1998 zum dritten Mal den Titel in Ehingen.
Fotex trat mit diversen Stars an, unter ihnen die beiden Kroaten von
Badel Zagreb, Jovic und Saracevic, dazu die beiden Kubaner Perez und
Diaz.
Vor 1200 entwickelte sich ein zunächst spannendes Match, beide Mannschaften spielten
sehr schnell, besonders der THW überraschte mit blitzschnellen
Kombinationen und ansatzlosen Würfen. Die aufkommende Härte zeigte sich
schon in den Anfangsminuten, als Perez
Wislander
schwer am Jochbein traf. Der Schwede spielt fortan mit einem heftigen
Schädelbrummen.
Mitte der ersten Halbzeit führte der THW mit vier Toren, doch die
Ungarn konnten noch einmal zum 8:8 ausgleichen. Dann aber Unstimmigkeiten
im Spiel von Veszprem, der THW nutzte seine Chance und ging mit einer
14:11-Führung in die Pause.
Nach Wiederanpfiff wurde die Partie nun deutlich härter, der THW kassierte
einige Zeitstrafen, zwischenzeitlich waren nur neun Feldspieler auf
dem Platz,
Wolfgang Schwenker sah nach dritter
Zeitstrafe sogar die rote Karte.
"Wir mußen dreimal mit vier Feldspielern auskommen, obwohl wir bestimmt
nicht härter gespielt haben als Fotex."
Aber auch in Unterzahl hielt der THW weiter gegen,
konnte es sich sogar leisten, die letzten fünf Minuten locker anzugehen.
Die Ungarn holten zwar durch zwei Anschlußtreffer noch auf 27:25,
doch den Schlecker-Cup gewann trotzdem der THW verdientermaßen.
Nikolaj Jacobsen war nicht nur
bester Werfer des Spiels (mit 11/3 Toren vor
Perunicic (7)) und mit 25 Toren auch bester Schütze des
Turniers, sondern wurde von den Trainern auch zum besten Feldspieler
des Turniers gewählt. Zum besten Torhüter wurde Christian Ramota (Großwallstadt)
auserkoren.
THW-Trainer
Noka Serdarusic
zeigte sich zufrieden:
"Das Zusammenspiel zwischen den Spielern klappte sehr gut.
Die Gegner haben sich gegenseitig nicht mit Samthandschuhen angefasst,
aber einige Schiedsrichter-Entscheidungen kann ich nicht nachvollziehen.
Aber wir haben uns nicht beirren lassen."
"Kiel war besser vorbereitet als wir. In der zweiten Halbzeit
hatten wir viele unnötige Ballverluste und die Kondition ließ stark
nach", sagte Zdravko Zovko, Ungarns Trainer, enttäuscht nach
dem Spiel. "Eigentlich hatten wir uns von Anfang an vorgenommen,
den ersten Platz zu belegen."
THW-Fan Frank Vo. war so freundlich, uns ein paar Fotos vom Schlecker-Cup
zukommen zu lassen:
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Die Zebras beim Anpfiff des Finales |
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Noka noch mit Handicap |
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Magnus mit dem Pott |
Nenad rettet den Ball |
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Niko beim Siebenmeter - er wurde bester Spieler des Turniers |