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10.-12.08.2000 - Letzte Aktualisierung: 12.08.2000 Bundesliga

Sonntag Ligastart in Wuppertal

Erster Bundesliga-Gegner: HC Wuppertal
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Sonntag um 17.00 beginnt für den THW beim HC Wuppertal die wahrscheinlich härteste Saison aller Zeiten: 38 Liga-Spiele warten, dazu kommen maximal 18 DHB- und Europapokal und die Einsätze in den jeweiligen Nationalmannschaften.
Vor der Olympiapause (16.9. bis 1.10.) dürfen die THW-Spieler zunächst in
13.08.2000, So., 17.00 Wuppertal - THW
16.08.2000, Mi., 20.00 THW - Dormagen
19.08.2000, Sa., 20.00 Lemgo - THW
23.08.2000, Mi., 20.00 THW - Großwallstadt
26.08.2000, Sa., 19.30 THW - Hameln
fünf Bundesliga-Spielen im Rhythmus Mittwoch - Wochenende ran (siehe Tabelle rechts).

Nach Ansicht vieler Fachleute dürfte der HC Wuppertal dem THW da als Einstiegsgegner gerade recht kommen. Die Wuppertaler, die nach einem Gerichtsentscheid nicht in die Relegation mußten, werden von vielen Experten als Abstiegskandidat betrachtet. Auch der ehemalige Nationaltorhüter Andreas "Hexer" Thiel meinte in der Handball-Woche, daß der HC es "ganz schwer haben wird", die Klasse zu halten. Im Handball-Magazin war Bundestrainer Heiner Brand der gleichen Meinung, verteilte an Wuppertal das Etikett "Abstiegszone".

Doch der HCW ist in dieser Saison nicht nur für den THW eine Unbekannte, das Gesicht der Mannschaft hat sich vollkommen verändert: Zehn Abgängen von Spielern stehen acht Neuverpflichtungen gegenüber, nur fünf Spieler sind noch aus der vorherigen Saison dabei. Dazu kam für den ehemaligen Spielertrainer Stephan Schöne der Solinger Coach Bob Hanning, der zusätzlich Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und Trainer der DHB-B-Auswahl ist. Hanning gilt als handballverrückt, ordnet alles seinem Sport unter, verlangt dies aber auch in aller Konsequenz von seinen Spielern. Die Spieler seines vorigen Teams, dem Erstligaaufsteiger SG Solingen, zogen nicht mehr mit. So kam es zum Bruch, das Lokal-Idol Hanning mußte gehen.

Im nur 20 km entfernten Wuppertal will Bob Hanning nun weiter an seiner Erfolgsvita arbeiten. Dazu steht ihm nur ein sehr kleiner Kader zur Verfügung. Namhaftester Neuzugang ist der ehemalige Nationaltorhüter Henning Wiechers. Er wird neben dem Schweden Martin Andersson das Wuppertaler Gehäuse hüten. Im Rückraum geblieben sind Ingo Strauß (RM) und Heidmar Felixson (RR). Neu hinzugekommen sind der erfahrene Zdenek Vanek (32 Jahre, RM, 168 Länderspiele für Tschechien, kam aus Eisenach) und die Youngster Timm Schröder (RL) und Christian Prokop (RL/RM). Ob Schröder und Prokop aber die Lücke schließen können, die der norwegische Nationalspieler Stig Rasch auf Rückraum Links hinterläßt, darf bezweifelt werden.

Die Außen sind nur einfach besetzt, auf der linken Flügelposition spielt der international erfahrene Dimitri Filippow (136 Länderspiele für Rußland), rechts das Talent Tim Bauer, der zusammen mit Hanning von der SG Solingen nach Wuppertal wechselte. Für die Kreisposition sind Neuzugang Jens Tiedtke und Jörg Schürmann, der auch Linksaußen spielen kann, vorgesehen. In Angesicht diesen dünnen Kaders wurde man in den letzten Tagen in Wuppertal noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete den 2,08m großen dänischen Abwehrspezialisten Uffe Fredesgard, der zuletzt in Spanien bei Bidasoa Irun und in Dänemark aktiv war (siehe Gegnerkader Wuppertal).

Die Zeiten, in denen der HC Wuppertal der Angstgegner des THW war (in der Saison 1997/98 verlor man beide Bundesliga-Spiele gegen das Team aus der Schwebebahn-Stadt), sind nach vier Zebra-Siegen in Folge vorbei. Die personelle Überlegenheit des THW sollte auch diesmal einen Sieg ermöglichen. Im letzten Jahr gelang ein knapper 26:23-Erfolg (siehe auch Gegnerdaten Wuppertal).

Aktualisierung 12. August:

Die Wuppertaler wissen vor dem ersten Ligaspiel um ihre schwierige Situation: "Der Klassenerhalt ist mit unserem derzeitigen Kader nicht zu schaffen", meinte HCW-Manager Odendahl am Rande des Supercups in Hannover. Auch sein Trainer Bob Hanning, der auf eine verkorkste Sommerpause zurückblickt, weiß um die Probleme: "Als ich das Amt übernahm, standen viele Abgänge bereits fest. Wir befanden uns in einem sportlichen Vakuum. Spielern, die zu uns wollten, konnten wir nicht sagen, ob die Zukunft in der Ersten oder Zweiten Liga stattfinden würde."

"Für die drei Gummersbacher Khodkov, Houlet und Stankiewicz, die einen Vorvertrag mit uns hatten, war das Thema Transfer erledigt, als der VfL nachträglich die Lizenz erhielt. Danach gingen in Deutschland nur noch zwei bedeutende Wechsel über die Bühne. Morten Bjerre hätte ich auch gerne gehabt. Aber mit Uwe Schwenker mitzubieten ist so, als ob Luxemburg gegen die USA antritt. Der zweite Kracher war Henning Wiechers, und den haben wir uns fürs Tor geholt. Mehr gibt der Markt einfach nicht her."

Hanning stellte seinen neuen Arbeitgeber vor die Alternative: "Entweder ihr macht den Laden dicht, oder ihr habt genug Luft, etwas komplett Neues für die Zukunft auzubauen." Für diese Variante entschied man sich, will um die Routiniers Filippow und Vanek eine junge Mannschaft formen.

Auf das Spiel gegen den Deutschen Meister freut sich Hanning; der auch Co-Trainer der Nationalmannschaft ist, schon: "Das garantiert eine gute Kulisse. Außerdem sind gegen den THW alle voll motiviert. Da kann man doch nur Spaß haben. Angst vor einer Klatsche habe ich nicht." Er geht davon aus, daß die Zebras einen Gang zurückschalten, wenn der Vorsprung groß genug ist.

Radio-Tips:

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo So., 17.00-18.30: Live-Einblendungen mit Stefan Brasse
    Mo., 7.00 und 8.00: Nachberichte mit Stimmen
  • Radio: RSH, ab 17.00: Live-Einblendungen


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