13./14..08.2000 - Letzte Aktualisierung: 14.08.2000 | Bundesliga |
Wislander trifft zum 13:9 |
Das waren die stärksten fünf Minuten des THW im ersten Durchgang, dann schloß Wuppertal auf 10:13 auf. Der THW spielte bei jedem der langen Wuppertaler Angriffe zunächst eine sichere 6:0, dann nach 30 Sekunden aber meist eine Unkonzentriertheit, ein Zebra kommt raus, Anspiel an den Kreis, Tor für Wuppertal. Nach 14:10-Führung traf Jacobsen mit seinem ersten Feldtor zum 15:11, zuvor hatte er schon drei Siebenmeter verwandelt. Perunicic mußte eine Zeitstrafe absitzen, hatte zuvor schon dreimal getroffen, aber auch schon fünf Fehlwürfe in seiner Statistik.
Ernelind machte zwei Tore |
Mit ernsten Mienen betraten die THW-Spieler zum Wiederanpfiff das Feld, begannen fulminant: Das erste Tor der zweiten Halbzeit machte der "neue Schwede" des THW, Jonas Ernelind, zum 18:12, dann zog der THW endlich wieder an, nach 37 Minuten und fünf Toren in Folge führten die Zebras klar mit 22:12, sie waren damit zwölf Minuten ohne Gegentor geblieben. In der 45. Minute war es mit 24:15 immer noch eine deutliche Führung für den Deutschen Meister.
Am Ende brach die junge Wuppertaler Mannschaft von Trainer Bob Hanning
ein, war überfordert, nur der erfahrene Russe Filippow (11/5 Tore) zeigte noch Gegenwehr.
Zwei Minuten vor Abpfiff, der dänische Abwehrspezialist Fredsgaard
hatte gerade seine dritte Zeitstrafe erhalten, stand es 28:22, dann erhöhte
der THW bis zum Abpfiff noch einmal auf 31:22.
Noch war beim THW nicht alles Gold, was glänzt. In beiden Halbzeiten präsentierten sich die Zebras mit einigen Schwächeperioden, doch letztendlich zählt allein der (klare) Erfolg. Beste Schützen für den THW waren Jacobsen (8) und Lövgren (5). Stgefan Lövgren war auch der überragende Feldspieler des THW, er tanzte ein ums andere Mal die Wuppertaler Deckung aus. Nenad Perunicic und Nikolaj Jacobsen wurden dagegen erst im zweiten Durchgang richtig warm.
Die THW-Neuzugänge Jonas Ernelind (3 Treffer) und Morten Bjerre (1 Tor) konnten gefallen. Bjerre erhielt im Angriff 60 Minuten Spielzeit, weil er laut THW-Trainer Noka Serdarusic auf der rechten Rückraumposition in den letzten Partien der Vorbereitung mehr Druck auf die gegnerische Abwehr entwickelt hatte.
Das war ein schönes Spiel. Beide Seiten haben sehr offen gespielt. Meine Mannschaft war auf allen Positionen besser besetzt, da war eigentlich nicht mehr Spannung zu erwarten.[Vor der Leistung von Morten Bjerre, der nur überlegt warf, war er duchaus angetan:]
Morten sollte hier ja auch nicht 60 Minuten Wurftraining veranstalten. Er hat keinen unnötigen Wurf genommen. Vor allem muß er lernen. Als Neuzugang muß er sich erstmal in unser Spiel und unser System hineinfinden. Das ist seine Aufgabe.[Zu den (gerecht verteilten) zwölf Zeitstrafen des Spiels:]
Noka Serdarusic. Im Hintergrund Wuppertals Trainer Bob Hanning
Das gibt dem ganzen einen bitteren Beigeschmack, dabei waren das doch meist nur ganz normale Fouls.
[Zu den Zeitstrafen:] Wir sind hier doch nicht beim Ballett.Ich freue mich vor allem über den Enthusiasmus der 1600 Zuschauer trotz des deutlichen Rückstands. Wir liegen mit zehn zurück, werfen ein Kontertor und die Fans machen einen Lärm, als wenn der Ausgleich gefallen wäre.
Wir haben heute schon versucht, so gut wie möglich zu spielen. Das ist nicht immer gelungen. Aber letztendlich sind wir hier hundertprozentig reingegangen und haben auch versucht, so zu spielen, auch wenn das nicht immer so geklappt. Ab und zu standen wir gut in der Abwehr, ab und zu haben wir ein paar schöne Anspiele gezeigt, aber die Konstanz ist immer noch nicht da.
Magnus Wislander im N3-Interview
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