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10./12.02.2001 - Letzte Aktualisierung: 12.02.2001 Bundesliga

THW verliert in Dormagen

Bundesliga, 21. Spieltag: 10.02.2001, Sa., 19.30: Bayer Dormagen - THW Kiel: 26:24 (12:11)
Update #3

Der THW mußte in Dormagen eine herbe Schlappe einstecken und verlor bei den Rheinländern mit 24:26 (11:12).
Schon zu Beginn hatte der THW Probleme, Dormagen ging mit 1:0 in Führung, während der THW achteinhalb Minuten brauchte, um durch Stefan Lövgren zu seinem ersten Torerfolg zum 1:1 zu kommen. Zuvor hatte Nikolaj Jacobsen schon vier Fehlwürfe produziert, darunter einen verworfenen Siebenmeter.

Nachdem Mirko Bernau, bei dem sich nach seinem Bänderriß bei der WM der Einsatz erst kurzfristig entschied, per Siebenmeter Dormagen mit 6:4 in Führung brachte, verkürzte Jacobsen mit seinem dritten Treffer auf 5:6 und wenig später konnte der deutsche Meister sogar auf 6:6 und 7:7 (19.) ausgleichen.

Als Olsson, der große Probleme in der Deckung hatte, wegen einer Zeitstrafe das Feld verlassen mußte, gelang dem THW in Unterzahl durch Jonas Ernelind in der 24. Minute die erste Führung: 9:8. Doch dann noch zwei weitere Zeitstrafen gegen die Zebras und Dormagen ging wieder mit 10:9 und 11:10 in Führung. Weder Lövgren noch Olsson oder Perunicic (zu dritt nur drei Treffer bei 13 Versuchen) nutzten ihre Chancen. Zwar glichen die Zebras eine Minute vor dem Seitenwechsel zum 11:11 aus, Dormagen gelang wenige Sekunden vor der Pausensirene der erneute Führungstreffer zum 12:11.

Nach Wiederanpfiff gelang dem THW durch Gegenstoß Jacobsen erneut der Ausgleich (13:13, 34.), doch Dormagen schaffte dann durch starken Österreicher Szilagyi einen 15:13-Vorsprung. Tore von Perunicic und Olsson brachten die Zebras wieder auf 15:15 heran. Inzwischen hatte THW-Trainer Noka Serdarusic auf die deutliche Deckungsschwäche der Zebras reagiert, brachte Wolle Schwenke für Nenad Perunicic, der schon mit zwei Zeitstrafen belastet war.

Beim Stand von 16:16 (40.) kassierte dann auch Wolle seine erste Zeitstrafe, aber immerhin konnte Steinar Ege den folgenden Siebenmeter gegen Bernau parieren und Ernelind erzielte sauber von Rechtsaußen die zweite Führung zum 17:16. Dormagen blieb dran, egalisierte zum 17:17, THW legte per Lövgren wieder auf 18:17 (43.) und 19:17 (durch Olsson (44.) vor.

Die Begegnung stand nun auf des Messers Schneide, an Dramatik war die Partie kaum noch zu überbieten. Ernelind vergab einen Heber, Perunicic traf aus vier Metern nur an die Latte, Jacobsen produzierte aus denkbar ungünstigen Wurfwinkeln Fahrkarten. Der Vorsprung konnte nicht gehalten werden, innerhalb von drei Minuten drehten die Gastgeber das Match um, führten ihrerseits nun mit 21:20 (51.) und erhöhten bis zur 53. Minute auf 23:20. Perunicic und Ernelind verkürzten noch einmal auf 22:23 (54.), aber Dormagen traf zum 24:22 (56.), das war die Vorentscheidung.

Zwei Minuten vor den Abpfiff hatte Jacobsen In Unterzahl die Chance zum 25:25-Ausgleich, aber der Däne konnte den Ball nicht im Dormagener Gehäuse unterbringen, stattdessen trafen die Westdeutschen per Konter durch Robert Sighvatsson zum 26:24. In der 60. Minute scheiterte dann noch einmal Perunicic. Der THW versuchte noch einmal alles, Steinar Ege kam aus dem Tor, aber auch Wislander verwarf. Zwar gab es 13 Sekunden vor Schluß noch einen Siebenmeter für die Zebras, aber den konnte Jacobsen nicht unterbringen, so blieb es beim 26:24 für Bayer Dormagen.

Laut RSH war der THW-Angriff zwar nicht berauschend, aber die Abwehrleistung noch schlechter. Auch die Torhüter Ege und Geerken, zwischen denen Serdarusic häufig wechselte, hatten keinen guten Tag erwischt. Zwar parierten sie 17 Bälle, doch laut KN mußten sie die wirklich wichtigen passieren lassen.

Bei Dormagen waren der österreichische Nationalspieler Szilagyi (9) und Bernau (8/5) am erfolgreichsten, für den THW erzielte Jacobsen (7/2) die meisten Tore. Doch der Däne hatte eine mehr als schlechte Quote: 15 Würfe, 7 Tore - genauso uneffektiv war Nenad Perunicic: neun Würfe, vier Tore.

Stimmen zum Spiel:

Bayer-Trainer Gudmundur Gudmundsson:
Ich hatte schon am Donnerstag ein gutes Gefühl nach unserem gemeinsamen Training mit Essen. Ich bin sehr zufrieden. Kompliment an meine Mannschaft.
Bayer-Pressesprecher Knut Kleinsorge:
Das waren nur zwei Punkte gegen den Abstieg. Es sind noch 17 Spiele zu spielen. Das wird noch schwer genug.
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir sind jetzt erst einmal aus dem Titelrennen. Meine Haupttorschützen haben eine schwache Quote gehabt. Der Sieg von Dormagen war verdient.

Heute war nicht unser Tag.

Ich glaube nicht, daß wir in der Meisterschaft noch einmal eine Chance kriegen werden. So wie wir uns heute präsentiert haben, kann man darauf nicht hoffen. Wenn unsere Haupttorschützen eine Quote unter 50 Prozent haben, kann man gegen einen Gegner, der bis zum Umfallen kämpft, nicht gewinnen.

[Frage: Hat die Unruhe der letzten Tage geschadet?]
Keiner hat seine normale Leistung gebracht. Von daher kann man sicher sagen, daß die Ereignisse nicht unbedingt beruhigenden Einfluß ausgeübt haben.

THW-Torhüter Steinar Ege:
Wir wollten gewinnen, aber irgendwie ist es überhaupt nicht gelaufen.

21. Spieltag: 10.02.01, Sa., 19.30: Bayer Dormagen - THW Kiel: 26:24 (12:11)

Logo Bayer Dormagen:
Bernacki, Kurth (n.e.); Andersson, Kottwitz, Szilagyi (9), Ericsson (2), Sighvatsson (4), Bernau (8/5), Wallgren, Bedzikowski (3), Beelmann, Bommes, Mahe; Trainer: Gudmundsson
Logo THW Kiel:
Ege, Geerken; Wislander (2), Ernelind (4), Jacobsen (7/2), Schwenke, Bjerre (1), Perunicic (4), Petersen, Lövgren (3), Olsson (3); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Dang (Kriftel) / Zacharias (Mainz)
Zeitstrafen:
Dormagen: 6 (dreimal Mahe, Szilagyi, Wallgren, Bezdikowski);
THW: 7 (zweimal Wislander, zweimal Olsson, zweimal Perunicic, Schwenke)
Rote Karte:
Dormagen: Mahe nach dritter Zeitstrafe (52.)
Siebenmeter:
Dormagen: 7/5 (Bernau scheitert an Ege und Geerken)
THW: 4/2 (Jacobsen scheitert an Bernacki und übers Tor)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 3:1, 5:3, 6:4, 6:6, 7:7, 8:8, 8:9, 10:9, 11:10, 11:11, 12:11;
2. Hz.: 13:11, 13:13, 15:13, 16:16, 16:17, 17:17, 17:18, 17:19, 20:20, 21:20, 23:20, 23:22, 24:22, 25:24, 26:24
Zuschauer:
1450 (ausverkauft) (Sporthalle, Dormagen)


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