02.05.2001 | Bundesliga |
Update #2 |
In der ersten Halbzeit agierte der THW zunächst vor dem Eisenacher Tor zu überhastet. |
Die Thüringer machten das, was fast alle Teams in der Ostseehalle versuchen: Lange ausspielen - immer am Rande des Zeitspiels - und auf die Chance warten. Die Zebras nervte diese destruktive Spielweise und so versuchten sie, schnell abzuschließen. Zu schnell und überhastet, wie sich zunächst herausstellte. Doch in der 20. Minute gelang dem THW dann endlich die erste Führung durch Nenad Perunicic, die man in der Folge nicht mehr abgab.
Nikolaj Jacobsen erzielt per Strafwurf das 10:8 (27.). |
Nach der Pause verloren die Eisenacher dann ihre Linie, der THW ging schnell mit 14:9 (37.) und 16:10 (39.) in Führung. Bis zum 13:18 (44.) hielten die Gäste den Rückstand noch erträglich, dann brachen alle Dämme und der THW erhöhte bis zur Minute 54 auf 23:13. Der Rest war nur noch Formsache.
Mit dem fünften Sieg in Folge wahrt sich der THW weiter eine große Chance auf die Teilnahme am europäischen Wettbewerb.
Beste Werfer beim THW waren Wislander (6),
Perunicic (6) und
Jacobsen (6/1). Für Eisenach trafen Vildalen (4) und
Schwank (4/1) am besten.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Hallensprecher Körting, ThSV-Trainer Rost, ThSV-Manager Dröge |
In der ersten Halbzeit haben wir wie geplant lange ausgespielt, durchdacht und konzentriert agiert, sind nicht ins Messer des THW gelaufen. Im zweiten Durchgang sind wir von unserer Linie abgekommen, hätten um die 45. Minute ein besseres Ergebnis erzielen können, haben da aber mehrfach Chancen vergeben, dann hat der THW mit uns Kontertraining gemacht.Bei uns ist es leider so: Wenn wir mit sechs Toren in Rückstand geraten, wollen wir es unbedingt erzwingen, aber das ist der falsche Weg.
Vor dem Spiel habe ich fast genau vorhergesagt, was in der ersten Halbzeit passieren würde. Ich habe die letzten fünf Spiele von Eisenach auf Video gesehen. Das Eisenacher Ziel war es, keine Klatsche zu bekommen, deshalb haben sie so lange ausgespielt. Wir standen im ersten Durchgang 20 Minuten in der Deckung und nur zehn Minuten im Angriff, Eisenach spielte sehr lange Angriffe, wir waren genervt vom destruktiven Spiel, wollten zu schnell zum Torerfolg kommen. Daher machten wir dann den einen oder anderen Fehler.In der zweiten Halbzeit haben wir dann auch lange Angriffe gespielt, geduldiger auf die Chance gewartet und sie genutzt.
Das Ergebnis spiegelt die Qualität meiner Mannschaft und die momentane Qualität von Eisenach nicht wider, wir hätten höher gewinnen können.
Die Schiedsrichter haben allerdings das Spiel der Eisenacher auch zugelassen. Sie haben 20 Mal Zeitspiel angezeigt aber kein einziges Mal gepfiffen, das hat Eisenach geholfen.
Nach der ersten Halbzeit wußte ich, daß wir mit zehn Toren gewinnen würden.
Es war ein Pflichtsieg und nicht mehr.
Die Trauben in Kiel hängen sehr hoch. Wir wollten hier nicht untergehen, für uns sind die zehn Tore doch etwas zu viel. Mit einer Niederlage mit fünf, sechs Toren wäre ich zufrieden gewesen. Im Abstiegskampf könnte am Ende die Tordifferenz entscheidend sein.
Es war ein Pflichtsieg. Vielleicht etwas mühevoll, aber in der Höhe verdient.Ich hoffe, daß Eisenach nun trotzdem noch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holt. Es wäre schade, eine solche Mannschaft aus der Bundesliga verabschieden zu müssen, die diese Tradition und ein handballbegeistertes Umfeld hat. Ich wünsche für die verbleibenden Spiele alles Gute.
(02.05.2001) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |