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Kurz vor dem Anpfiff der Partie Portland San Antonio gegen THW Kiel.
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Der THW hat das Finale der Vereins-EM unglücklich verpaßt. Die Zebras unterlagen
dem Champions League-Sieger und Titelverteidiger Portland San Antonio (ESP)
aus Spanien nach Siebenmeterwerfen mit 28:29 (25:25, 14:14).
Nun treffen die Zebras morgen im Spiel um Platz 3 (Anpfiff 12.00 Uhr)
auf die SG Flensburg-Handewitt,
die sich im zweiten Halbfinale dem SC Magdeburg mit 25:27 (14:16)
geschlagen geben mußte.
Der THW begann konzentriert und führte nach fünf Minuten 3:0.
Nach dem 2:3-Anschlußtreffer von San Antonio zeigte
Mattias Andersson,
der von Minute eins an im Kieler Tor stand, seine ganze Klasse.
Drei Paraden - darunter ein gehaltener Siebenmeter gegen Iakimovich
ermöglichten dem THW wieder einen Drei-Tore-Vorsprung (5:2, 10.).
Christian Scheffler hatte zum 4:2 und
5:2 getroffen.
Der THW behielt - mit einer starken Deckung im Rücken - weiter
das Heft in der Hand. Und als der in der 16. Minute
eingewechselte Nikolaj Jacobsen
nach fast zwei Monaten endlich wieder für den THW traf
(10:6, 20.), war die THW-Welt völlig in Ordnung.
Beim Stand von 11:8 (26.) für den THW brachte
Noka Serdarusic dann erstmals
den Neuzugang
Julio Fis.
Der Kubaner, der in einer Blitzaktion die Freigabe erhalten hatte,
deutete in den ersten Minuten schon seine enorme Sprung- und
Wurfkraft an, doch ein Tor erzielen konnte er nicht.
Denn inzwischen stand für den glücklosen Hombrados
Rivero im Tor von San Antonio, und der führte sich nicht nur
mit einer Parade gegen
Fis gut ein, sondern
sollte später noch eine entscheidende Rolle spielen.
Doch zunächst blieb der THW am Drücker und ging mit einer verdienten
14:10-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel lief bis zum 16:12 (34.) alles seinen gewünschten Gang,
doch dann konnte Portland aus Ballverlusten des THW Kapital schlagen und
verkürzte auf 15:16 (37.). Daß der Abwehrhaudegen Kisselev nach dritter Zeitstrafe
das Feld verlassen mußte (38.), daraus konnten die Zebras kein Kapital schlagen.
Stattdessen blieb San Antonio dran, verkürzte auf 16:17 (40.) und
glich in Unterzahl sogar zum 18:18 (43.) aus.
Nach dem 20:19 (45.) durch Lövgren begann eine Schwächeperiode
des THW. Acht Minuten blieb man ohne Torerfolg,
immer wieder scheiterte man am Teufelskerl Rivero im spanischen Tor.
Henning Fritz, in der 47. Minute für
Andersson in den Kasten gekommen, führte sich mit drei Paraden
zwar gleich gut ein, doch der THW lief nun einem 20:22-Rückstand hinterher.
Erst Demetrio Lozano konnte in der 53. Minute
die Torflaute beenden.
Als Wislander und
Lövgren den THW in der 55. Minute wieder
mit 23:22 in Führung gingen liessen, schöpfte der THW-Anhang wieder Hoffnung.
San Antonio nahm eine Auszeit und glich kurz darauf zum 23:23 aus, doch
ein toller Treffer von Pettersson von
Außen und eine schöne Einzelaktion von Lövgren
bedeuteten die 25:23-Führung für den Gastgeber. 120 Sekunden war noch
zu spielen.
Iakimovich markierte 60 Sekunden vor Abpfiff das 24:25, nun nahm der THW
eine Auszeit. 30 Sekunden vor Abpfiff schloß
dann Demetrio Lozano aus dem Rückraum - zu früh -
ab, und scheiterte an Rivero. Ortigosa machte per Gegenstoß das
25:25 und beide Teams mußten zum Siebenmeterwerfen antreten.
Das Siebenmeterwerfen im Protokoll:
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Jacobsen verwandelte den ersten Siebenmeter.
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- Jacobsen verwandelt gegen Hombrados - 26:25 für den THW.
- Ortigosa verwandelt gegen Fritz - 26:26-Ausgleich.
- Lozano verwandelt gegen Rivero - 27:26 für den THW.
- Urdiales verwandelt gegen Fritz - 27:27-Ausgleich.
- Nun trat Lövgren gegen Rivero an. Der Schwede zögert etwas,
doch Momente vor dem Wurf reklamiert der Torhüter. Lövgren,
leicht irritiert, scheitert an Rivero. Die THW-Fans fordern Wiederholung, doch die
isländischen Schiedsrichter sehen den vergebenen Strafwurf als regelgerecht an.
- Jovanovic verwandelt gegen Fritz - 28:27-Führung für San Antonio.
- Pettersson verwandelt gegen Hombrados - 28:28-Ausgleich.
- Garralda verwandelt gegen Andersson - 29:28-Führung für San Antonio.
- Schmidt scheitert an Rivero. Aus, vorbei!
Bester Schütze für den THW war
Stefan Lövgren mit acht Toren,
für San Antonio traf Jovanovic mit 7/3 Toren am besten.
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Stimmen zum Spiel:
Portland-Trainer Francisco Javier Equisoain:
Für uns war es schwer, in der Ostseehalle zu spielen.
Sie ist bekannt, die Mannschaft und die Spieler sind gut.
Wir haben heute schlecht gespielt.
In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, in der 2. Halbzeit wurden wir besser,
weil unser zweiter Torhüter einen guten Einstand hatte und uns auch andere
Dinge gelungen sind.
Am Ende entschied in der "Lotterie" Siebenmeterwerfen das Glück.
[Frage: Der Stellenwert dieser Vereins-EM?]
Es ist eine weitere Möglichkeit einen Titel zu gewinnen.
In der ersten Halbzeit waren wir gut, brachten eine Abwehrleistung wie schon lange nicht mehr.
Mattias Andersson zeigte eine gute Leistung,
vorne spielten wir sehr variabel.
In der zweiten Halbzeit waren Wislander und
Petersen dann ausgepumpt, weil sie gegen Perez
viel Kraft verloren hatten, deshalb standen sie dann defensiver. Nach 16 Minuten
hatten wir in der zweiten Halbzeit genauso viel Tore kassiert wie in der
ganzen ersten Halbzeit.
Ich habe versucht Julio Fis einzubauen,
aber das war noch nicht möglich. Es wird noch etwas länger dauern, bis
er eingespielt ist.
Wenn man vorne acht Gelegenheiten von sechs Metern verschießt,
dann wird man natürlich am Schluß bestraft.
Ich bin enttäuscht, weil ich so viele Spieler mit internationaler Erfahrung habe,
die so ein Spiel nach Hause schaukeln sollten.
[Zum Siebenmeterwerfen und dem umstrittenen Strafwurf von Lövgren:]
Ich habe keine Erfahrung damit. Aber ich habe mir nach dem Spiel von Leuten, die es
wissen müssen, sagen lassen, daß der spanische Torhüter zwei Minuten hätte bekommen
und daß der Strafwurf hätte wiederholt werden müssen.
Portland-Trainer Francisco Javier Equisoain zum umstrittenen Siebenmeter:
Der Torhüter wollte nur andeuten, daß drei Sekunden vorbei sind.
Eigentlich hätte das wegen grober Unsportlichkeit eine rote Karte geben und
der Wurf wiederholt werden müssen.
- Portland San Antonio (ESP ):
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Hombrados (1.-19.),
Rivero (19-60.);
Ortigosa (6/1),
Jovanovic (7/3),
Garralda (6/1),
Martin (1),
Kisselev,
Urdiales (2),
Richardson (2),
Martin,
Beuchler,
Iakimovic (3/1),
Perez (2);
Trainer: Equisoain
- THW Kiel:
-
Andersson (1.-47.),
Fritz (47.-60. und vier 7m);
Wislander (1),
Pettersson (3/1),
Jacobsen (5/2),
Fis,
Bjerre,
Lozano (4/1),
Petersen,
Lövgren (8),
Schmidt,
Scheffler (2),
Olsson (5);
Trainer: Serdarusic
- Schiedsrichter:
-
Arnaldsson / Vidarsson (Island)
- Zeitstrafen:
-
San Antonio: 6 (Jovanovic, dreimal Kisselev, Perez);
THW: 2 (Wislander,
Olsson)
- Rote Karte:
-
San Antonio: Kisselev nach 3. Zeitstrafe (38.)
- Siebenmeter:
-
San Antonio: 8/6 (Martin scheitert an Fritz,
Iakimovic scheitert an Andersson);
THW: 6/4 (Lövgren und Schmidt
scheitern im 7m-Werfen an Rivero)
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:3, 2:3, 2:5, 3:5, 3:6, 4:6, 4:7, 5:7, 5:8, 6:8, 6:10, 7:10, 7:11, 9:11, 9:12, 9:13, 10:13, 10:14;
2. Hz.: 12:14, 12:16, 15:16, 15:17, 16:17, 16:18, 18:18, 18:19, 19:19, 19:20, 22:20, 22:23, 23:23, 23:25, 25:25;
Siebenmeterwerfen: 25:26, 26:26, 26:27, 27:27, 28:27, 28:28, 29:28
- Zuschauer:
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7000 (Ostseehalle Kiel)
- Spielgraphik:
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