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07.11.2001 Bundesliga

Minden ohne Chance gegen starken THW

Bundesliga, 11. Spieltag: 07.11.2001, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 33:24 (17:12)
Update #2

Wislander: Nach langer Zeit  wieder einmal auf der Spielmacherposition.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wislander: Nach langer Zeit wieder einmal auf der Spielmacherposition.
Die Befürchtungen haben sich nicht bestätigt: Obwohl der THW mit großen Verletzungssorgen heute abend gegen Minden antreten mußte, gelang den Zebras ein nie gefährdeter 33:24 (17:12)-Sieg.
Der THW mußte gegen Minden neben den langzeitverletzten Ege und Przybecki auch auf Kapitän Lövgren (Muskelfaserriß im Oberschenkel) und Schmidt (Rückenprobleme) verzichten. Immerhin war ein Einsatz von Nikolaj Jacobsen nach seinen erneuten Knieproblemen Anfang der Woche möglich. Doch auch die Gäste aus Ostwestfalen waren vom Verletzungspech gebeutelt: Kapitän Frank von Behren hatte sich beim Supercup der Nationalmannschaften eine Muskelverletzung im Wurfarm zugezogen und konnte in der Ostseehalle nur in der Deckung eingesetzt werden. Zudem fiel Außen Gustav Bjarnason mit einer ansteckenden Augenentzündung aus.

Ohne Lövgren trat der THW mit einer veränderten Anfangsaufstellung an: Magnus Wislander rückte auf die Spielmacherposition, die er schon lange nicht mehr bekleidet hatte und "Pitti" Petersen spielte für den "alten Schweden" am Kreis. Die Linksaußenposition besetzte zunächst "Ritchie" Scheffler, der eine gute Partie machte und von Außen das 1:0 für den THW erzielte. Nach zwei Ballverlusten von Minden besorgte Demetrio Lozano aus dem Rückraum und per zweiter Welle das 2:0 und 3:0 (4.).

THW mit zwei Kreisläufern.
THW mit zwei Kreisläufern.
Nachdem Minden auf 2:3 (6.) durch Kouzelev und Lisicic verkürzte, trat der THW in der Offensive mit zwei Kreisläufern - Petersen und Wislander - an. Das machte sich beim 4:2 durch "Max" vom Kreis (7.) bezahlt. Der THW trat motiviert und hellwach auf, zweimal war Christian Scheffler in der Anfangsphase nach schnellem Anwurf erfolgreich (5:3, 8. und 8:5, 11.), Olsson erhöhte auf 9:5 (12.).

Nach Treffern von Lozano (Rückraum) und Pettersson (Gegenstoß) hatte der THW die Partie beim Stand von 11:6 (15.) fest im Griff, GWD-Trainer Rymanov nahm eine Auszeit. Zwar verkürzte Minden nach einigen Paraden des inzwischen eingewechselten Torhüters Besirevic auf 9:11 (17.) und 11:13 (22.), doch wirklich in Gefahr gerieten die Gastgeber nicht. THW-Trainer Noka Serdarusic hatte seine Offensive inzwischen umgestellt, schickte Lozano auf die Spielmacherposition, brachte den kubanischen Neuzugang Fis im linken Rückraum und gab Nikolaj Jacobsen auf Linksaußen erste Spielanteile nach seiner erneuten Verletzung. Seit der 16. Minute war zudem Mattias Andersson für Henning Fritz ins Kieler Tor gekommen. Der Schwede hatte nicht nur eine starke Szene, als er gegen Lisicic einen Strafwurf und den folgenden Nachwurf parierte. Der THW ging mit einer klaren 17:12-Führung in die Pause, nachdem "Deme" Lozano die letzten beiden Treffer für die Zebras erzielt hatte.

Ab der 25. Minute im Spiel: Julio Fis (Mitte).
Klicken Sie zum Vergrößern! Ab der 25. Minute im Spiel: Julio Fis (Mitte).
Julio Fis, in den letzten Minuten der ersten Halbzeit noch etwas nervös, erzielte in der 32. Minute nicht nur den ersten Treffer des zweiten Durchgangs - sondern auch seinen ersten Bundesliga-Treffer für den THW. Der Kubaner tankte sich kraftvoll bis zum Kreis durch und markierte das 18:12 - Jubel auf den Rängen. Nach zwei Gegenstoßtreffern von Pettersson führte der THW klar mit 20:13, die Gäste verkürzten noch einmal auf 16:22, dann schlug wieder der "kubanische Hammer" Fis wurfgewaltig aus dem Rückraum zum 23:16 (41.) zu.

Der Kubaner war es auch, der mit einem Hüftwurf auf 26:18 (45.) erhöhte. Mindens Trainer Rymanov setzte nun im Angriff auf den Youngster-Rückraum aus Niemeyer, Prokop und Buschmann. Doch der hatte keine Chance gegen einen abgeklärt spielenden THW, der die Partie längst als entschieden ansah und locker auf 31:22 (57.) und den Endstand von 33:24 erhöhte.

Beste Werfer beim THW waren Johan Pettersson (7/1) und Demetrio Lozano (6). Bei Minden konnte vor allem Torhüter Besirevic gefallen.

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Hallensprecher Körting, GWD-Trainer Rymanov.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Hallensprecher Körting, GWD-Trainer Rymanov.
GWD-Trainer Aleksandr Rymanov:
Aleksander Rymanov fand keine Erklärung.
Aleksander Rymanov fand keine Erklärung.
Wenn man das Ergebnis Nordhorn - Wallau sieht (38:26, Anm. d. Red.), sind wir noch gut bedient. Man kann hier in Kiel sicherlich mit neun Toren verlieren, die Frage ist aber wie.

Meine jungen Leute haben ohne Feuer, ohne Kampf im Angriff gespielt. Da frage ich mich, was sie so in der Bundesliga suchen, was sie so lernen wollen. Aber die Kritik gilt der gesamten Mannschaft. Wie wir die Tore - schnelle Mitte usw. - kassiert haben, dafür habe ich keine Erklärung.

Ich mußte auf Bjarnason verzichten, weil er auf einem Auge nichts sehen kann. Von Behren hat sich beim Nationalmannschaftseinsatz eine Muskelverletzung im Wurfarm zugezogen, daher konnte er im Angriff nicht spielen.

Die Männer auf der Bank haben heute viel zu wenig gezeigt.

Glückwunsch an den THW, ein verdienter Sieg.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Noka Serdarusic: "Rundherum zufrieden".
Noka Serdarusic: "Rundherum zufrieden".
Ich bin rundherum zufrieden. Vor dem Spiel hatte ich kein gutes Gefühl. Im Training am Montag und Dienstag ist bei uns im Angriff mit Julio Fis kaum etwas gelaufen. Natürlich ist es etwas schwierig, weil nur Lozano mit ihm sprechen und ihm etwas erklären kann. Julio hat erst fünf-, sechsmal mit uns trainiert, da kann man nicht mehr erwarten.

Daher habe ich mit Magnus Wislander in der Mitte begonnen und war sehr zufrieden. Ich war überrascht, wie er das Spiel gelenkt hat. Natürlich nicht so schnell wie Stefan Lövgren, aber er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Nachher habe ich es mit Lozano und Fis im Rückraum probiert, da ist unser Spiel etwas ins Stottern geraten.

Dennoch waren wir in jeder Phase die überlegene Mannschaft und die Fehler, die wir gemacht haben, haben uns nicht weh getan.

Nikolaj Jacobsen konnte zweimal zehn Minuten spielen. Ich freue mich, daß er nach dem Spiel keine Schmerzen verspürte.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Uwe Schwenker.
Uwe Schwenker.
Was soll ich noch sagen, wenn unser Trainer rundherum zufrieden ist, was nicht oft vorkommt?

Ich hatte auch vorher Bedenken. Zu den Dauerverletzten waren noch neue Verletzte dazugekommen, zudem hatten wir in der Vorbereitung gegen Minden nicht gut ausgesehen.

Nun bin ich zufrieden, denn die Mannschaft ging konzentriert in die Partie, hielt das Heft in der Hand und gewann souverän.

Dennoch ist die Zuversicht für die nächsten Spiele nicht riesig groß. Wir haben ein schweres Europapokalspiel am Wochenende vor un. Bisher haben wir 4000 Karten verkauft. Ich hoffe, daß uns die Zuschauer noch etwas zahlreicher unterstützen. Danach müssen wir dann zum Tabellenführer Lemgo, da sind wir klarer Außenseiter. Doch zunächst konzentrieren wir uns ganz auf das Europapokalspiel.


11. Spieltag: 07.11.01, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 33:24 (17:12)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-16, 21.-23 und drei 7m), Andersson (16.-21. und 23.-60.); Wislander (4), Preiß (1), Pettersson (7/1), Jacobsen (4/3), Fis (4), Bjerre, Lozano (6), Petersen, Scheffler (5), Olsson (2); Trainer: Serdarusic
Logo GWD Minden:
Asmussen (1.-12. und ein 7m), Besirevic (12.-60.); von Behren, Niemeyer, Kouzelev (5), Prokop (4), Habbe (2), Axner (5/2), Buschmann (2), Carstens (1), Lisicic (5/2); Trainer: Rymanov
Schiedsrichter:
Geipel (Steuden) / Helbig (Halle)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Wislander, Petersen);
Minden: 2 (von Behren, Lisicic)
Siebenmeter:
THW: 6/4 (Jacobsen wirft an den Pfosten und scheitert an Besirevic);
Minden: 7/4 (Axner wirft vorbei und scheitert an Andersson, Lisicic scheitert an Fritz)
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0, 3:2, 3:2, 4:2, 4:3, 5:3, 5:4, 7:4, 7:5, 9:5, 9:6, 11:6, 11:9, 13:9, 13:11, 16:11, 16:12, 17:12;
2. Hz.: 18:12, 18:13, 20:13, 20:15, 22:15, 22:16, 24:16, 24:17, 25:17, 25:18, 26:18, 26:20, 28:20, 28:21, 29:21, 29:22, 31:22, 31:23, 32:23, 32:24, 33:24
Zuschauer:
9730 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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