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04.-06.03.2002 - Letzte Aktualisierung: 06.03.2002 Bundesliga

Die "Woche der Wahrheit" beginnt am Mittwoch in Offenburg

Update #3

Hier geht's zur Aktualisierung vom 06.03., vom 05.03. und vom 04.03...

Will gegen den THW punkten: Die SGWS.
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Uwe Schwenker machte am Sonntag abend in Lemgo deutlich: "Auf uns wartet die Woche der Wahrheit". Damit meint der THW-Manager die Bundesliga-Auswärtsspiele seiner Zebras bei der SG Willstätt/Schutterwald (Mi., 19.30 Uhr) und bei Frisch Auf Göppingen (Sa., 19.30 Uhr). Will man am Ende der Saison vor Lemgo über die Zielgerade, gilt es, bei den beiden baden-würtembergischen Teams unbedingt Punkte einzufahren, denn der TBV hat das vermeintlich leichtere Rest-Programm.
Kein Wunder, daß der Trip in den Süden professionell angegangen wird. Dienstag geht's per Flieger nach Stuttgart, von dort nach Offenburg, wo der THW dann am Mittwoch abend gegen die SG Willstätt/Schutterwald antritt. Willstätt ist für das Topspiel gegen den THW, wie auch schon gegen Magdeburg, in die Offenburger Ortenauhalle umgezogen, die 5000 Zuschauer fasst. Bis zum Samstag bleibt der THW-Tross dann in Offenburg, wo er mit der Hilfe der SGWS-Verantwortlichen trainieren kann. Samstag nachmittag geht es dann per THW-Bus (der schon heute in den Süden vorfährt) 180 Kilometer nach Osten, wo die Zebras schon von Frisch Auf Göppingen in der ausverkauften Hohenstaufenhalle erwartet werden.

SGWS-Top-Torjäger Stig Rasch konnte nur gespritzt in Göppingen auflaufen.
SGWS-Top-Torjäger Stig Rasch konnte nur gespritzt in Göppingen auflaufen.
Dort empfing Frisch Auf am vergangenen Samstag im Südderby auch die SG Willstätt/Schutterwald und machte nach 1:15-Punkten in Folge beim 19:13 (11:7)-Heimsieg kurzen Prozeß mit den Ortenauern. "Es war kein attraktives Spiel, eines ohne taktische Finessen, aber eines, in dem gekämpft werden musste", sagte Göppingens Trainer Fitzek nach dem Spiel. Willstätts Hauptsponsor Hilzinger zürnte nach der Partie: "Bei nur 19 Gegentoren - da musst du gewinnen."

Daß die SGWS in Göppingen unterlag, begründete Willstätts Coach Bob Hanning so: "Wir waren nach den Heimsiegen über Wallau, Solingen und Magdeburg nicht mehr aggressiv genug, um in Göppingen bestehen zu können. Frisch Auf hat verdient gewonnen. Mit unserer Abwehr war ich zufrieden, nicht aber mit dem Angriff, denn bei 24 Wurfversuchen aus dem Rückraum trafen wir gerade drei Mal." Zudem haderte die SG mit Verletzungspech, ihr Top-Torjäger Stig Rasch wurde nach Muskelproblemen im Oberschenkel fit gespritzt. "Mir fehlt das letzte Bisschen", beschrieb der Norweger sein "Gefühl, etwas tun zu müssen, aber es von meinem Körper untersagt zu bekommen". Branko Kokir, nach dem 7:11-Rückstand zur Pause ins Spiel geschickt, fehlten nach zwölf Wochen Pause (Ermüdungsbruch im Fuß) Timing und Selbstvertrauen: "Ich habe noch Angst", sagte er, "zudem fehlt mir das Gefühl für den Ball." Zudem war SGWS-Trainer Bob Hanning nach Ellbogencheck des Göppinger Brasilianders Bruno Souza an dem Willstätter Dänen Jesper Degn-Jensen (Platzwunden im Gesicht und Verdacht auf Jochbeinbruch) gezwungen, die jungen Aschenbroich-Brüder in den Hexenkessel zu schicken.

Nach zuletzt 6:4 Punkten - alle drei Heimspiele gegen Wallau, Solingen und Magdeburg wurden gewonnen (siehe Kurve Willstätt) - hat Willstätt im Abstiegskampf wieder ein wenig Luft bekommen und liegt mit nun 14:28 Punkten auf Platz 14 der Tabelle. Da käme ein weiterer Heimsieg gegen den THW gerade recht. Zum Heimspiel gegen die Zebras zieht die SGWS erneut in die Ortenauhalle nach Offenburg um. Dieses Rezept hatte schon gegen den deutschen Meister SC Magdeburg funktioniert, der vor 4300 Zuschauern mit 24:25 nach Hause geschickt wurde.

Ein Spaziergang im Badischen ist für den THW also nicht zu erwarten, auch wenn der THW gegen Willstätt in der Bundesliga noch nie verloren hat (siehe Gegnerdaten Willstätt) und im Hinspiel in der Ostseehalle ein klarer 32:27 (14:13)-Sieg heraussprang (siehe Bericht). In der vergangenen Saison erkämpfte sich der THW in der Hanauerlandhalle in Willstätt einen knappen 26:24 (12:12)-Erfolg (siehe Bericht).

Martin Valo: Statt zum THW zur SGWS.
Klicken Sie zum Vergrößern! Martin Valo: Statt zum THW zur SGWS.
Bester Schütze der SGWS ist Stig Rasch, der mit 131/37 Toren auf Platz vier der Bundesliga-Torschützenliste liegt. Leichte Unruhe gibt es im Kader der SG Willstätt/Schutterwald zur Zeit um die zwei Nicht-EU-Ausländerplätze. Zum Saisonstart wurden diese vom kroatischen Torhüter Vlado Sola und dem jugoslawischen Spielmacher Branko Kokir belegt. Nachdem jedoch der Slowake Martin Valo (an dem der THW auch Interesse gezeigt hatte, siehe Bericht) in der Saison verpflichtet wurde, hat sich die Hackordnung verändert, Valo ist gesetzt, Sola unzufrieden mit der Jokerrolle. Der Torhüter, der zuletzt vom Schweden Lindbland verdrängt wurde, liebäugelt nun mit der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft.

Aktualisierung vom 4.3.

Natürlich will der THW aus den Spielen gegen Willstätt und Göppingen alle vier zu vergebenen Punkte mitnehmen. "Wenn wir da nicht alle vier holen, könnten die uns in der Endabrechnung im Mai fehlen", sagt THW-Trainer Noka Serdarusic. Dennoch nimmt er beide Spiele nicht auf die leichte Schulter. "Göppingen hat sehr gut angefangen, ist eine Bereicherung für die Liga. Warum es zuletzt nicht so lief, weiß ich nicht. Willstätt hat mit Rasch, Kokir, Degn-Jensen und Sola eine zu gute Qualität, um abzusteigen." Doch weil beide Vereine nun kurz vor den Abstiegsplätzen sind, erwartet der THW-Trainer einen heißen Tanz in der Ortenauhalle, in der schon Magdeburg Probleme bekam, und in der Hohenstaufenhalle in Göppingen: "Die werden mit allen Mitteln versuchen, sich zu retten."

Wichtig ist für Serdarusic, wie das "erste Spiel gegen Willstätt ausgeht. Wenn wir das erste Spiel gewinnen, ist die Moral und Lust zum Training und zur Vorbereitung für das Göppingen-Spiel natürlich größer. Verlieren wir, geht das Grübeln los..."

Aktualisierung vom 5.3.

Der Däne Jesper-Degn Jensen wird für Willstätt am Mittwoch auflaufen können, auch wenn er im Gesicht arg ramponiert ist. Das rechte Auge ziert ein Veilchen, und eine Platzwunde an der Nase wird mit drei Klammerpflastern zusammengehalten, berichtet die Mittelbadische Zeitung. Jensen war am Samstag vom Göppinger Souza mit einem Ellenbogencheck niedergestreckt worden. "Jochbein und Nase sind nicht gebrochen, ich kriege Luft. Das ist kein Problem für Kiel", sagt der Däne der Mittelbadischen Zeitung. Gefährdet ist dagegen der Einsatz von Top-Torjäger Stig Rasch, der bereits für das Spiel in Göppingen fit gespritzt wurde. Über seinen Einsatz wird der Däne erst am Mittwoch zusammen mit Trainer Bob Hanning und Mannschaftsarzt Dr. Helmut Renner entscheiden. Denn bereits am Samstag kommt der ebenfalls abstiegsbedrohte deutsche Rekordmeister VfL Gummersbach in die Ortenau-Halle nach Offenburg. Und da ist ein gesunder Stig Rasch wichtiger. "Gegen Kiel, eine der besten Mannschaften der Welt, kann man auch zu Hause verlieren, gegen Gummersbach muss man gewinnnen", betont der norwegische Torjäger gegenüber der Mittelbadischen Zeitung, der in Göppingen wegen seiner Verletzung "nicht richtig springen und sprinten konnte" und nicht ein einziges Feldtor erzielte. "Es geht nicht so gut. Die Bauchmuskelverletzung ist schlimmer geworden", meinte der 34-Jährige allerdings gestern: "Schon jedes Treppensteigen schmerzt."

Daß die beiden Nordlichter gegen Göppingen angeschlagen waren, sah die Mittelbadische Zeitung auch als eine der Hauptursachen der Niederlage an, denn der skandinavische Rückraum war maßgeblich an den drei Heimsiegen in Folge beteiligt. "Der Rückraum war katastrophal. Bei insgesamt 21 Würfen gelangen uns nur drei Tore. Dazu hatten wir noch viele technische Fehler", packt sich Stig Rasch in der Mittelbadischen Zeitung nach dem Göppingen-Desaster an die eigene Nase. Auch Jesper Degn Jensen meinte: "Im Rückraum lief gar nichts. Wir haben uns zu oft fest machen lassen oder zu früh geworfen", so der Däne. Gegen Kiel wolle man nun aus diesen Fehlern lernen. "Alles ist möglich", glaubt Rasch auch für Kiel. Degn Jensen sieht's laut Mittelbadischen Zeitung ähnlich: "Wenn man Göppingen außen vor lässt, haben wir uns seit Weihnachten kontinuierlich gesteigert. Wir sind in unserer Leistung stabiler geworden", blickt der Däne zuversichtlich in die Zukunft.

Aktualisierung vom 6.3.

SGWS-Trainer Bob Hanning stapelt gegenüber der Mittelbadischen Zeitung vor dem Spiel tief: "Wir wollen eine Party feiern, Spaß haben - und den Samstag gegen Gummersbach vorbereiten." Und weiter: "Wir wollen eins nach dem anderen, aber wir wissen auch, was wir gewinnen müssen und was wir vielleicht gewinnen können", setzt Hanning die Priorität und geht dabei noch einen Schritt weiter: "Gegen Kiel wird es quasi als Test eine Umstellung in der Abwehr geben, die dann gegen Gummersbachs Torjäger Yoon greifen soll."

Der norwegische Top-Torjäger der SG Willstätt/Schutterwald, Stig Rasch, wird aller Voraussicht nach spielen: "Entweder ganz, sprich vierzehn Tage, rausnehmen - oder gar nicht", sagt Hanning, "denn heute pausieren und Samstag spielen, das bringt für die Verletzung nicht viel." Auch Degn-Jensen (Jochbein) und Kroner (Oberschenkel) werden auflaufen. "Wir treten also in Bestbesetzung an, auch wenn nicht alle in bester Verfassung sind", sagt Hanning, der seine Ziele gegen den THW so formuliert: "Für die Bindung zu den Fans ist es wichtig, dass wir nicht schon in der ersten Hälfte hoch hinten liegen. Die Leute müssen die Jungs tragen - auch bei einem Rückstand." Und der wäre gegen den THW normal - denn: "Diese Mannschaft ist auf dem Weg zur Meisterschaft", sagt Bob Hanning.

Den Unterschied zwischen Lemgo und dem THW bringt Hanning laut Mittelbadischer Zeitung so auf den Nenner: "In Kiel wird nicht gejammert. Dabei haben die in Jacobsen und Scheffler auch zwei wichtige Ausfälle."

An eine Wiederholung des "Magdeburger Wunders" (die SGWS schlug den deutschen Meister mit 25:24) glaubt Hanning nicht: "Nicht jedes Jahr fallen Weihnachten und Ostern auf einen Tag."

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel laufend aktualisiert!

Radio- und TV-Tips:


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