30.09.2001 | Bundesliga |
Update #2 |
Sebastian Preiß hatte in der Ostseehalle einen tollen Einstand. |
Nach Wiederanpfiff bejubelten die Fans dann besonders den 16:14-Treffer des THW durch Youngster Sebastian Preiß. Es war sein erstes - aber sicher nicht letztes - Tor in der Ostseehalle. Der Juniorennationalspieler, eingewechselt in der 19. Minute, zeigte mit vier Toren und zwei herausgeholten Siebenmetern einen tollen Einstand in der Kieler Arena.
Nachdem Henning Fritz nach zwei Paraden bei 17:15-THW-Führung (34.) gegen den frei vom Kreis werfenden Kokir sensationell hielt, erhöhten Pettersson (per Gegenstoß) und Olsson (per zweiter Welle) auf 19:15 (37.) Nach Team-Timeout der Willstätter (39.) gab es dann ein "Zeitstrafenfestival". Die in der Halle höchst umstrittenen Schiedsrichter-Zwillinge Methe/Methe schickten erst innerhalb von einer Minute Olsson und Pettersson vom Parkett, wenig später folgten dann auf der Gegenseite Kantimm (40.) und Kroner (42.). Doch erst der THW konnte aus seiner Überzahl ein wenig Kapital schlagen und erhöhte auf 22:17 (44.).
In der zweiten Halbzeit stand die Deckung des THW aggressiver. |
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Hanning. |
Ich denke, daß wir einen verdienten Heimsieg vom THW Kiel gesehen haben. Wir haben uns hier sehr viel vorgenommen, sicherlich auch deshalb, weil der THW nicht in Bestbesetzung antreten konnte. Wir haben uns in der Woche sehr intensiv auf die 3:2:1-Deckung vorbereitet und ich denke, daß man dies in der ersten Halbzeit auch gesehen hat.Die Umstellung des THW nach 20 Minuten gegen Stig Rasch hat uns nicht geschmeckt. Wir haben dann zu wenig ohne Ball und zu viel mit Ball gemacht, zu viele Eins-zu-Eins-Aktionen. Branko Kokir hat als Mittelmann dann das Spiel nicht mehr so gelenkt, wie er es hätte müssen, damit wir ein besseres Ergebnis erzielen können. Nichtdestotrotz haben wir noch kurz vor der Pause geführt. Wenn man Kiel dann zwei, drei Möglichkeiten gibt, in dem man freie Bälle verwirft, dann wird man klassisch ausgekontert. Wir sind dann in den Gegenstoß gerannt und dementsprechend schnell mit einem Rückstand in die Pause gegangen.
In der zweiten Halbzeit war der THW deutlich verbessert, man hat gemerkt, daß sie aggressiver waren, sie haben sich taktisch wesentlich geschickter angestellt, so daß wir in der zweiten Halbzeit dann chancenlos waren, das Spiel zu gewinnen. Nachdem Jesper Degn-Jensen nicht mehr spielen konnte und Stig Rasch praktisch elemeniert war, hat zwar Branko Kokir dann noch die Tore gemacht, aber letztlich auch zu viele Fehler, und das war ausschlaggebend.
Gefreut habe ich mich für Sebastian Preiß, er hat eine ganz tolle Leistung gezeigt.
Nach 30 Minuten lagen wir mit einem Tor in Führung. Man hat vor einer Woche in der Ostseehalle gesehen, wie aggressiv meine Jungs da agiert haben. In den ersten 30 Minuten heute habe ich diese Aggressivität total vermißt bei meiner Mannschaft. Ich hatte das schon im Vorfeld des Spiels gesagt: Wenn hier Lemgo, Flensburg oder Magdeburg spielen, dann brauche ich mir keine Gedanken machen. Dann weiß ich, daß sie richtig brennen, daß sie engagiert sind. Aber in solchen Spielen wie gegen Willstätt oder Eisenach usw. sieht man öfter einmal, daß wir Probleme hinsichtlich der Einstellung haben.Wir konnten uns auch letzte Woche gar nicht vorbereiten. Ich bin jetzt neun Jahre hier und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn meine Spieler von einer Nationalmannschaftsmaßnahme kommen, haben sie noch nie gut gespielt.
Gut war, daß wir in der zweiten Halbzeit ein bißchen aggressiver gespielt haben. Aber auch da haben wir gerade nur das gespielt, was nötig war, um das Spiel zu gewinnen. Wir sind nicht konzentriert genug gewesen, haben nicht hundert Prozent gegeben.
Henning Fritz war für mich heute der beste Mann. Und das Sebastian Preiß so einen Einstand in der Ostseehalle hat, freut mich besonders. Er hat ein tolles Spiel gemacht; ich hoffe, daß er für uns noch einige tolle Spiele macht und wir mit ihm einen Nachfolger am Kreis haben.
[Frage: Bei der momentanen Spielerbelastung, paßt da die Vereins-EM Ende Oktober ins Programm?]
Ich kann nichts daran ändern. Andererseits ist es für uns natürlich eine gute Sache, daß wir die Vereins-EM in Kiel haben und daran teilnehmen können. Da mußte man sofort ja sagen. Wir haben nun einige Verletzte, aber wir müssen da durch.
Es war sicherlich heute ein Pflichtsieg für uns. Wir kennen das schon aus den Spielzeiten zuvor, daß wir nach Nationalmannschaftsmaßnahmen immer erhebliche Probleme hatten. Von daher war es ganz gut, daß wir heute zu Hause spielen konnten. Und ich hoffe, daß wir in der nächsten Woche wieder etwas mehr Schwung finden.Gefreut hat mich natürlich auch die Leistung, der Einsatz und das Engagement von Sebastian Preiß. Er hat heute sicherlich gezeigt, daß in der Zukunft auf ihn zu zählen ist. Und hier gilt auch noch einmal ein besonderer Dank an Bob Hanning, der seinerzeit, als wir uns - neben anderen Vereinen aus der Liga - sehr um Sebastian bemüht haben, Sebastian sehr zugeredet und positiv auf ihn eingewirkt hat, den Schritt zum THW Kiel zu gehen.
Am Dienstag müssen wir ja schon wieder in Hildesheim im Pokal antreten. Wir haben ja immer noch einige Verletzte. Ich denke nicht, daß Wislander und Jacobsen in den nächsten Spielen wieder dabei sein werden. Dennoch sollten wir bei dem nötigen Einsatz in die nächste Runde des DHB-Pokals einziehen können.
[Zum Vorverkauf bei der Vereins-EM:]
Wir haben mittlerweile 3000 Kombikarten für Samstag und Sonntag abgesetzt. Es wird sicher eine tolle Sache mit Magdeburg, Flensburg und Pamplona mit Jackson Richardson. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen. Natürlich an der Ostseehalle, aber auch an allen Vorverkaufsstellen, die an das Ticket-Online-System angeschlossen sind.
Einfach ein geiles Gefühl, hier zu spielen. Ich bin richtig happy. Vier Punkte an einem Wochenende, so soll es sein.
Er hat viel Selbstvertrauen, er bewegt sich gut und fängt die Bälle. Heute hat er keinen verschossen. Er macht schon jetzt fast alles so, wie es sein soll. Ihm fehlen nur noch Kleinigkeiten, zum Beispiel manchmal das Timing.
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