25.-27.03.2002 - Letzte Aktualisierung: 27.03.2002 | Bundesliga |
Update #3 |
Der SC Magdeburg.
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SC Magdeburg |
Dafür steht der SCM nach seinem 29:19-Kantersieg im Hinspiel des Champions League-Halbfinals vor dem Einzug in das Endspiel des wichtigsten europäischen Wettbewerbs - der Triumph in der Champions League scheint für den SCM zum Greifen nahe. Gegen Kolding stimmte beim "Noch-Meister" alles. Torhüter Gaudin zeigte laut Magdeburger Volksstimme eine "Weltklasseleistung", der Abwehr-Innenblock stand felsenfest und ermöglichte Kontertore und der Rückraum hatte mit Olafur Stefansson und Nenad Perunicic zwei brandgefährliche Schützen, die zusammen 17 Tore erzielten. So scheint das Rückspiel in Dänemark am kommenden Sonntag schon fast zur Formsache geworden zu sein. Doch vor die internationalen Titelträume hat der Spielplan ein Aufeinandertreffen des SC Magdeburg und des THW Kiel in der Bundesliga gesetzt.
Spielt wieder:
SCM-Regisseur Oleg Kuleschow.
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SCM |
Rückraumshooter Olafur Stefansson:
Wechselt er schon im Sommer nach Spanien?
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SCM |
Der SC Magdeburg hat zudem weiter mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Linksaußen Stefan Kretzschmar soll nach einem Jochbeinbruch an diesem Montag wieder ins Training einsteigen. Beim THW sind die Personalsorgen bekannt: Die langzeitverletzten Jacobsen, Ege und Przybecki fallen aus, Lozano ist angeschlagen.
Seit der Saison 96/97 holte der THW bei seinen Auftritten in Magdeburg in der Liga und im Pokal zwei Siege, eine Niederlage und zwei Unentschieden. Remis trennte man sich zuletzt in Ende vergangenen Saison in einer hitzigen Partie (24:24, siehe Bericht und Gegnerdaten).
Henning Fritz vor der Rückkehr in "seine" Bördelandhalle. |
Jetzt könne er mitreden, und viele Vorurteile über die Kieler hätten sich nicht bestätigt. "Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass Schweden Handball mit Herz spielen und überhaupt nicht kühl und arrogant sind. Das sind ganz normale Typen mit viel Familiensinn, man macht auch vor und nach dem Spiel viel gemeinsam. Das Wort Teamgeist wird hier wirklich mit Leben erfüllt, das hat mich stark beeindruckt", gibt der Keeper einige seiner jüngsten Erfahrungen preis.
Mit Wehmut tritt "Fritze" also am Mittwoch nicht in der Bördelandhalle an, aber ein Kribbeln im Bauch wird sicher da sein: "Da mache ich mir nichts vor, es ist nun mal kein Partie wie jede andere. Irgendwie ist es ein Heimspiel für mich, nur eben im gegnerischen Tor", sagt der Nationaltorhüter der Magdeburger Volksstimme. Mit gemischten Reaktionen rechnet er: "Auf Pfiffe bin ich vorbereitet", sagt der einstige Kapitän des SCM und glaubt, daß viele Fans ihm den Wechsel noch nachtragen. "Die betrachten einen fast als Eigentum und nehmen es persönlich, wenn einer geht." Dafür hat Henning Fritz Verständnis, nicht aber für den Vorwurf, er sei dem Lockruf des Geldes gefolgt. Der Wechsel sei ein "ganz normaler Vorgang" gewesen. "Warum muss ich mich für etwas entschuldigen, was in der Berufswelt ganz alltäglich ist? Ich habe kein schlechtes Gewissen, und das muss ich auch nicht haben."
Ob Henning in seiner alten Heimat von Beginn an im Tor stehen wird, weiß er nicht: "Eine Tendenz ist noch nicht absehbar. Die Entscheidung, wer zum Anfang im Kasten steht, ist auch nicht so einfach, schließlich hat Andersson zu Hause gut gegen den SCM gehalten. Klar brenne ich darauf zu spielen, aber Vorrang hat der Erfolg. Wenn wir in der Meisterschaft weiter im Rennen bleiben wollen, müssen wir gewinnen."
Doch neben dem sportlichen gibt's ja auch noch den privaten Henning Fritz. Und der hat eine gute Nachricht, Nachwuchs ist im Anmarsch. "Im Juni ist es soweit, es wird ein Mädchen", verriet Henning der Magdeburger Volksstimme.
Doch nach dem Pfiffen gegen Perunicic im Hinspiel Ende September ist bei den Magdeburgern laut Magdeburger Volksstimme "Schluss mit lustig". Stiebler: "Das ging nicht nur Peru, sondern uns allen an die Nieren. Aber wir wollen keine Retourkutsche und geben unsere Anwort lieber auf dem Parkett", so der Abwehrspezialist, der sich gestern zusammen mit der Mannschaft noch einmal das Video von dieser Partie "reingezogen" hat.
Auch der THW braucht keine Motivationshilfe. "Die Spiele gegen Magdeburg sind ein Selbstläufer", so THW-Coach Serdarusic gegenüber der Magdeburger Volksstimme, der einen Sieg für machbar hält: "Bisher haben wir in der Bördelandhalle immer gut ausgesehen. Auch wenn die Magdeburger in der Favoritenrolle sind, ich fahre zu keinem Spiel mit weißer, sondern immer mit einer schwarz-weißen Flagge."
Vorbericht aus der Kieler Nachrichten vom 27.3., von Jens Kunkel:
Für Henning Fritz ist das heutige Gipfeltreffen in der Handball-Bundesliga die Geschichte vom verlorenen Sohn, der in die Heimat zurückkehrt. Dem Magdeburger Jung' schwant, dass sein Auftritt mit dem THW Kiel beim amtierenden deutschen Meister SCM (19.30 Uhr/live im DSF) für ihn alles andere als ein normales Spiel werden wird. "Aber das ist im Endeffekt nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass wir gewinnen", weiß Deutschlands Nummer eins zwischen den Pfosten, dass der THW auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft in der Bördelandhalle ganz große Steine aus dem Weg räumen könnte. Natürlich erwartet der abtrünnige Profi daheim keinen überschwänglichen Empfang, ein Pfeifkonzert der SCM-Fans aber auch nicht unbedingt. "Es gibt keinen Grund für Pfiffe. Mein Vertrag war ausgelaufen. Ich bin zu einem anderen Verein gewechselt. Das ist das übliche Geschäft. Und ich habe das nicht bereut. Im Gegenteil. Ich wollte mich weiter entwickeln und bin sehr froh, dass ich in Kiel neue Methoden und neue Spieler kennengelernt habe."
Dass die Zebras heute Abend vor einer ganz hohen Hürde stehen ist für Fritz keine Frage: "Magdeburg ist für mich absoluter Favorit. Wir haben Verletzte, aber wir können uns keine Niederlage leisten." Magdeburg hat nach einer verkorksten Hinrunde in den letzten Wochen auch in der Handball-Bundesliga Fahrt aufgenommen. Nicht zuletzt dank des Rückenwindes aus der Champions-League, in der die Truppe von Trainer Alfred Gislason nach den 29:19 im Halbfinalhinspiel gegen Dänemarks Meister Kolding schon mit mehr als einem Bein im Endspiel steht. Der Isländer kann im Gegensatz zu seinem Kieler Kollegen Noka Serdarusic personell fast aus dem Vollen schöpfen. Mit Uwe Mäuer und Oleg Kuleschow sind zwei langzeitverletzte Leistungsträger in den Kader zurück gekehrt.
Für ein Comeback von Stefan Kretzschmar dürfte es noch ein paar Tage zu früh sein. Der National-Linksaußen hat nach seinem Jochbeinbruch das Training mit einer Spezialmaske wieder aufgenommen, allerdings wird "Kretzsche" kaum vermisst. "Angesichts der Vorstellungen von Bennet Wiegert muss sich Stefan seinen Stammplatz erst einmal zurück erobern", mutmaßte SCM-Marketingchef Siegfried Wagener gestern. zum Pokalwochenende in Hamburg.
Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel laufend aktualisiert!
Sieg Magdeburg: | 1,40 |
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Unentschieden: | 5,80 |
Sieg THW: | 2,80 |
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