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25.07.2002 Medien / Mannschaft

Sport1: THW kämpft um Marcus Ahlm

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Gefunden hatte ihn der THW Kiel schon zu Beginn der vergangenen Serie. Erste Kontakte wurden vor der Europameisterschaft geknüpft, während der EM 2002 wurden sich THW-Manager Uwe Schwenker und sein Wunschkandidat schnell einig.
Jetzt ist es perfekt: Kiel hat seinen "neuen Wislander". Marcus Ahlm, Kreisläufer des schwedischen Europapokal-Teilnehmers IFK Ystad. 23 Jahre alt, 23 Länderspiele, aktueller Europameister. Der Rechtshänder, den zahlreiche Top-Klubs aus Europa - unter anderem der FC Barcelona - jagten, soll Magnus Wislanders Position beim Deutschen Meister übernehmen.

Ahlm, eines der größten Talente am Kreis im Welthandball, ist sich über einen Wechsel nach Kiel mit den "Zebras" einig. Das bestätigt Trainer Noka Serdarusic gegenüber Sport1. "Wir wissen nur nicht, wann", meint Serdarusic. 2003 endet der Vertrag von Ahlm in Ystad. Am liebsten hätte ihn der THW jedoch sofort. Allerdings fordert sein schwedischer Klub eine Rekordablöse in Höhe von 250.000 Euro. "Die sind wir nicht bereit zu zahlen", meint Serdarusic. "Und die könnten wir auch gar nicht zahlen."

Marcus Ahlm.
Marcus Ahlm.
Doch der Coach hofft auf die Verstärkung. Derzeit hat er zwei Kreisläufer im Team, Sebastian Preiß und Klaus-Dieter Petersen. "Der eine ist zu jung, der andere zu erfahren", meint der Trainer. "Aber 'zu' ist nicht gut." Stattdessen plant er mit Petersen als Abwehrchef sowie mit Preiß als Allrounder im Angriff. "Bei der Klasse der anderen Teams würde Ahlm uns ein paar Prozentpunkte bringen", analysiert der Coach. "Die könnten sehr, sehr wichtig werden."

Geht es allerdings nach dem Gesetz der Serie, muss sich Serdarusic wenig Sorgen machen. Dann heißt der Deutsche Handball-Meister 2003 wieder THW Kiel. Nach dem Hattrick von 1994 bis 1996 folgte ein Hattrick von 1998 bis 2000. Unterbrochen wurde die Phalanx der Schleswig-Holsteiner nur 1997 (TBV Lemgo) und 2001 (SC Magdeburg). 2002 holten sich Trainer Noka Serdarusic und seine Männer die Schale zurück. "Meistermacher" Serdarusic weiß, dass sein Team erneut der Gejagte ist. "Da müssen wir uns nichts vormachen", sagt er. Doch von einer Favoritenrolle will er nichts wissen: "Es wird wieder ein enger Titel-Kampf. Kleinigkeiten werden entscheiden. Wir werden versuchen, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Am Ende sehen wir, was dabei herauskommt."

Der Trainer vertraut ansonsten weitestgehend auf sein Meister-Team. Mit Wislander und Julio Fis (zurück zu Ciudad Real) verließen nur zwei Akteure den THW. Ergänzt wurde der Kader lediglich mit dem kroatischen Nationalspieler Davor Dominikovic, einem Rückraum-Shooter, der auch Stärken in der Deckung hat.

"Es gibt keine großen Änderungen", sagt Serdarusic. Die große Stärke des THW ist die Homogenität des mit Stars gespickten Kaders. Allein im Tor wird es einen heißen Kampf um die Nummer eins geben: Steinar Ege, der ein Jahr wegen einer Knieverletzung fehlte, greift wieder an. Der norwegische Nationalkeeper will Henning Fritz oder Mattias Andersson verdrängen. Serdarusic hat die - angenehme - Qual der Wahl.

Auch auf dem Feld sind die "Neuen" zwei alte Bekannte: Nikolaj Jacobsen sowie Piotr Przybecki kämpfen nach Knieverletzungen um den Anschluss. Während der Pole bereits gute Ansätze zeigt, ist Linksaußen Jacobsen noch weit von seiner Weltklasse-Form entfernt.

Allerdings wird Serdarusic in der nächsten Saison wohl nie seinen stärksten Kader beisammen haben. "Demetrio Lozano fällt nach seiner Knieverletzung mindestens bis Februar aus. Aber ich kenne Knieverletzungen", meint Serdarusic. "Ich bin skeptisch."

Doch ein angeschlagener THW war schon immer am gefährlichsten.

(© 2002 Sport1, von Michael Schwartz)


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