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04./06.09.2002 - Letzte Aktualisierung: 06.09.2002 Supercup

Supercup: THW unterliegt Lemgo

Supercup: 04.09.2002, Mi., 20.30: THW Kiel - TBV Lemgo: 27:34 (14:16)
Update #3

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Angeschlagen: Kapitän Stefan Lövgren.
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Der TBV Lemgo hat gegen den THW den ersten Titel der Saison eingefahren. Die Ostwestfalen schlugen die stark verletzungsgeschwächten Zebras im Spiel um den Supercup mit 34:27 (16:14).
Schon die Startformation Lemgos machte deutlich, daß der TBV mit aller Macht den Supercup holen: Lemgo trat mit der erwarteten Stammsieben an. Dagegen hatte THW-Coach Noka Serdarusic große Probleme, überhaupt eine Aufstellung zu finden. Neben den langzeitverletzten Preiß, Lozano und Jacobsen, der erst frühestens in vier Wochen wieder eingreifen kann, gesellte sich Kapitän Stefan Lövgren zu den Problemfällen. Der Kapitän leidet unter eine Muskelverhärtung im unteren Oberschenkelbereich, THW-Arzt Dr. Brandecker diagnostizierte eine Überbelastung.

So verzichtete THW-Trainer Serdarusic in den ersten 13 Minuten auf seinen Dreh- und Angelpunkt. Zudem startete man ohne gelernten Linksaußen, denn dem einzigen "Fachmann" auf der Flügelposition, Christian Scheffler, gestattete die medizinische Abteilung des THW nur Kurzeinsätze. So vertraute man auf Wisotzki (LA), Przybecki (RL), Dominikovic (RM), Olsson (RR), Pettersson (RA), Petersen (K) und Andersson (Tor). In der Deckung setzte der THW auf eine 5:1-Formation, bei der zunächst Wisotzki vorgezogen gegen den Halblinken der Lemgoer spielte.

Lemgo kam gut in die Partie und führte nach Treffern von Stephan, Zerbe und Kehrmann mit 3:0 (4.). Pettersson gelang per Strafwurf in der 5. Minute der erste Treffer für die Zebras, doch Baur erhöhte umgehend ebenfalls per Siebenmeter auf 4:1 (6.).
Hielt gut: Mattias Andersson.
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Mattias Andersson, der zu Beginn im Tor stand, ermöglichte dem THW dann mit seinen Paraden (insgesamt zwölf in den ersten 28 Minuten) von 2:5 (7.) auf 6:6 (zweites Tor von Przybecki, 16.) auszugleichen. Stefan Lövgren, der dann doch in der 13. Minute gehandicapt in die Partie gekommen war, markierte dann mit seinem ersten Treffer zum 7:6 (17.) die erstmalige Führung für die Zebras.

Nach 7:7-Ausgleich durch den Pokalsieger aus Lemgo schaffte der THW dann durch Tore von Przybecki, Pettersson und Lövgren einen Drei-Tore-Vorsprung (10:7, 20.), den man auch beim 12:9 (23.) noch hielt. Das Spiel des THW wirkte nun insgesamt geordneter. Als Christian Scheffler (ab der 14. Minute im Spiel) dann aber eine Zeitstrafe nach Foul an Stephan absitzen mußte, erzielte der TBV vier Tore in Folge zur 13:12-Führung (27.).

Dem deutschen Meister gelang zwar noch einmal der 13:13-Ausgleich (28.), Baur aus dem Rückraum und Stephan und Lima per Gegenstoß ließen die Ostwestfalen mit 16:13 in Führung gehen. Kurz vor der Pause gelang dann Pettersson mit einem durch Petersen herausgeholten Siebenmeter der 14:16-Anschluß.

Einer der Knackpunkte beim THW in der ersten Halbzeit war sicherlich die zu hohe Zahl an Ballverlusten, wie die folgende DSF-Halbzeitstatistik ausweist:

DSF-Halbzeitstatistik
THW Kiel TBV Lemgo
14/2948%Angriffe53%16/30
3/475%Gegenstöße75%6/8
11/2446%Wurfeffektivität43%12/28
3/3100%Siebenmeter80%4/5
10/2934%Ballverluste17%5/30
1Zeitstrafen1

Nach Wiederanpiff traf Kehrmann zum 17:14. Diesen Drei-Tore-Vorsprung hielt der Pokalsieger bis zum 22:19 (42.), dann zogen die Männer von Trainer Volker Mudrow auf 26:19 (45.) davon, Noka Serdarusic nahm eine Auszeit und wechselte erneut die Torhüter: Für den ab der 29. Minute haltenden Henning Fritz kam nun Steinar Ege. Doch auch der Norweger konnte dem Spiel keine Wende mehr geben. Lemgo zog über 30:23 (53.) auf 34:26 (60.) davon, Staffan Olsson verkürzte wenige Sekunden vor dem Abpfiff auf 27:34.

Bester Schützen beim THW waren Pettersson (6/3) und Lövgren (5/1), Andersson hielt 12 Bälle in 28 Minuten. Auf der Gegenseite waren Baur (9/4) und Kehrmann (6) am erfolgreichsten. Nationaltorhüter Christian Ramota kam in 60 Minuten auf 17 Paraden.

Aktualisierung vom 6.9.

Noka Serdarusic hat die Supercup-Schlappe per Videoanalyse aufgearbeitet. Das geschah noch in der Nacht - "weil mir solche Dinge keine Ruhe lassen." Das Ergebnis fiel eindeutig aus. "Wir haben das Spiel durch eine eklatant hoch ausfallende Fehlerquote im Angriff verloren." Nur 27 Tore aus 72 Angriffen, so errechnete Serdarusic, seien eine katastrophale Ausbeute. Die daraus resultierenden Tempogegenstöße mit 13 Torerfolgen für Lemgo hätten dem THW das Genick gebrochen.

Stimmen zum Spiel:

TBV-Trainer Volker Mudrow:
Ich bin froh über den ersten Titel. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft, sie hat sehr gut gespielt.
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir hätten auch gerne gewonnen, aber Lemgo hat verdient gesiegt. Der TBV war besser, stand in der Abwehr stabiler. Wir haben vorne zu viele Bälle weggeworfen, unvorbereitet abgeschlossen, Lemgo ist momentan besser drauf.

Ich habe für Samstag keine Ausweichmöglichkeit mehr, alle Gesunden müssen spielen. Christian Scheffler durfte laut medizinischer Abteilung zwei mal fünf Minuten eingesetzt werden. Man sah, daß Piotr Przybecki nach der Pause noch nicht wieder voll in Form ist. Wir müssen am Samstag [in Lübbecke, die Red.] einiges besser machen.

TBV-Manager Fynn Holpert:
Ein guter Start, auch im Hinblick auf das Spiel gegen Magdeburg am Samstag. In der Bundesliga hängen die Trauben sehr hoch, die deutsche Meisterschaft wird über die Heimpartien entschieden, zu Hause darf man keine Punkte abgeben.

Wir haben heute Top-Handball gespielt. Wir wollen den Moment genießen. Es kommt selten vor, daß man den THW auf dem falschen Bein erwischt.

TBV-Rückraumspieler Daniel Stephan:
Es war ein interessantes Spiel von beiden Mannschaften. Wir haben uns Selbstvertrauen geholt, sind nun gut gerüstet. In der ersten Halbzeit haben wir leichtfertig einige Bälle vergeben.

Trotz dieser Niederlage ist der THW Favorit in der Liga.

Wir haben dem THW unser Spiel aufgezwängt, ich hoffe, das ist ein Fingerzeig für die Saison.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Lemgo war einfach besser. Wir haben nicht in letzter Konsequenz hinten zugepackt und vorn zu leichtfertig die Bälle aus der Hand gegeben. Wichtig war, dass sich keiner verletzt hat. Wir wissen nun, was wir zu tun haben. Ich hoffe, der misslungenen Generalprobe folgte eine gute Premiere.

Supercup: 04.09.02, Mi., 20.30: THW Kiel - TBV Lemgo: 27:34 (14:16)

Logo THW Kiel:
Andersson (1.-14., 15.-29.), Fritz (14.-15., 29.-47. und zwei 7m), Ege (47.-60. und ein 7m); Pettersson (6/3), Przybecki (4), Bjerre (1), Petersen (4), Lövgren (5/1), Schmidt (n.e.), Scheffler (2), Wisotzki, Dominikovic (1), Olsson (4); Trainer: Serdarusic
Logo TBV Lemgo:
C. Ramota (1.-60. und ein Tor), Zereike (zwei 7m); Stephan (4/1), Tempelmeier (1), Schwarzer (2), M. Ramota, Zerbe (4), Baumgartner (4), Bonath, Kehrmann (6), Binder, Lima (2), Baur (9/4), Kothe; Trainer: Mudrow
Schiedsrichter:
Becker / Hack (Halberstadt)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Scheffler);
Lemgo: 3 (Stephan, Baumgartner, Baur)
Siebenmeter:
THW: 5/4 (Pettersson scheitert an Zereike);
Lemgo: 6/5 (Stephan scheitert an Fritz)
Zuschauer:
4000 (Stadionsporthalle, Hannover)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:3, 1:3, 1:4, 2:4, 2:5, 4:5, 4:6, 7:6, 7:7, 10:7, 10:8, 11:8, 11:9, 12:9, 12:13, 13:13, 13:16, 14:16;
2. Hz.: 14:17, 15:17, 15:19, 17:19, 17:20, 18:20, 18:21, 19:21, 19:26, 20:26, 20:28, 21:28, 21:29, 23:29, 23:30, 25:30, 25:32, 26:32, 26:34, 27:34
Spielgraphik:
Spielgraphik


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