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05.-07.09.2002 - Letzte Aktualisierung: 07.09.2002 Bundesliga

Auftakt in Lübbecke: Wie stark ist der Aufsteiger? - THW geht am Stock

Update #3

Hier geht's zur Aktualisierung vom 7.9., vom 6.9. und vom 5.9...

Der Kader des TuS N-Lübbecke.
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Am Samstag startet der THW mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke in die Saison. Anpfiff in der Kreissporthalle in Lübbecke ist um 19.15 Uhr. Wir berichten live im Ticker.
Der Traditionsverein aus Ostwestfalen, der seit vergangener Saison nicht mehr unter TuS Nettelstedt sondern unter TuS N-Lübbecke firmiert, sieht sich im Duell mit dem Meister als klarer Außenseiter. Angesichts des Startprogramms (THW (H), Wallau (A), Nordhorn (H), Pfullingen (A), siehe Kurve Lübbecke) stapelt TuS-Teamchef Robert Hedin tief: "Wenn wir aus den ersten vier Spielen drei Punkte holen, wäre ich sehr zufrieden". Hedin weiter: "Als Aufsteiger muss man mit dem gehörigen Respekt an die Bundesliga herangehen. Priorität hat natürlich der Klassenerhalt. Außerdem müssen wir die Ruhe bewahren, wenn es anfangs nicht wie gewünscht laufen sollte."

Der ehemalige schwedische Nationalspieler, der erstmals als Trainer in der Bundesliga arbeitet, mußte fünf Neuzugänge integrieren: Aus Bilbao kam der Rückraumspieler Damir Radoncic (früher Minden und Hameln), von Virum Sorgenfri der französische Torhüter Jerome Cazal, aus Schweden der Nationalrechtsaußen Pierre Hammarstrand, aus Kolding der junge schwedische Spielmacher Sebastian Seifert und aus Pfullingen der österreichische Nationalkreisläufer Patrick Fölser.
Sebastian Seifert: Wie schnell kann er die Führungsrolle beim TuS übernehmen?
Sebastian Seifert: Wie schnell kann er die Führungsrolle beim TuS übernehmen?
Besonderer Augenmerk dürfte dabei auf der Einbindung von Seifert als Lenker des Spiels liegen. Seifert (23 Jahre und bereits 54 Länderspiele für Schweden) bekam in der Vorbereitung als Regisseur 40 Prozent Spielanteile, ebenso wie der erfahrene Weißrusse Andrej Siniak. Alternativ besetzte auch Linksaußen Sven Lakenmacher, Kapitän und seit 1997 beim TuS, die Rückraum-Mitte (siehe Kader Lübbecke).

Mit Andrej Lawrow hat der TuS den erfolgreichsten Handballer der Welt im Tor, doch der Russe dürfte mit nun 40 Jahren seinen Zenith überschritten haben. Personell kann Hedin im Spiel gegen den THW fast aus dem Vollen schöpfen, nur Kreisläufer Srdjan Skercevic wird mit einem gebrochenen Finger definitiv ausfallen. Der Einsatz von Radoncic (Probleme mit dem Fußgelenk des Sprungbeins) ist noch nicht entschieden. Auf die Abwehrformation hat sich der TuS-Teamchef ebenfalls noch nicht festgelegt: Sowohl eine 5:1- als auch eine 6:0-Deckung sind möglich.

Die Einschätzung seines Landsmann Magnus Wislander in der Handball-Woche, der TuS sei ein Abstiegskandidat, kommentierte Hedin mit einem Grinsen: "Magnus Wislander ist halt ein Nordschwede, die werden von uns als Lappen bezeichnet. Die Aussagen darf man nicht so ernst nehmen."

Der THW reist mit großen Verletzungssorgen nach Ostwestfalen. Neben den langzeitverletzten Lozano, Preiß und Jacobsen hat nun auch noch Kapitän Lövgren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Der Schwede leidet an einer Muskelverhärtung im unteren Oberschenkelbereich - eine Überlastungsfolge, wie THW-Arzt Dr. Brandecker diagnostizierte. Kleiner Lichtblick: Supercup in Hannover waren die Außen Scheffler und Schmidt nach längerer Pause erstmals wieder im Kader.

Die letzten vier Partien in der Kreissporthalle in Lübbecke konnte der THW für sich entscheiden (siehe Gegnerdaten Lübbecke), zuletzt verloren die Zebras an der Wiehen in der Saison 96/97 mit 25:28 (siehe Bericht). In dieser Spielzeit wurde der TuS auch City-Cup-Sieger.

Kuriose Auslosung

Am Mittwoch kam es bei der Auslosung zur 2. Runde des DHB-Pokals zu einem kuriosen Ergebnis: Der TuS N-Lübbecke muß zum Erzrivalen, dem Nachbarn GWD Minden. Im Vorjahr lautete die Begegnung 2. Runde amüsanterweise TuS N-Lübbecke gegen GWD Minden. Teamchef Robert Hedin kommentierte das Los so: "Das ist wirlich so gelost worden. Richtig begeistert bin ich nicht, weil ich gegen Minden lieber in Hamburg gespielt hätte. Aber wir können es nicht ändern und jetzt kommt richtig Stimmung auf!" Die Wahrscheinlichkeit für die Möglichkeit, in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in der zweiten Runde auf GWD zu treffen, lag übrigens bei einem Zehntel Prozent...

Aktualisierung vom 5.9.

THW-Coach Noka Serdarusic war nach der Supercup-Niederlage niedergeschlagen: "Vielleicht ist die Zeit gekommen, dass eine andere Mannschaft da steht, wo der THW letzte Saison war." Die Verletzungsmisere macht dem THW sehr zu schaffen. So viele Spieler sind verletzt oder rekonvaleszent, wie Serdarusic es seit seinem Amtsantritt in Kiel 1993 noch nicht erlebt hat. "Wir können vielleicht etwas verbessern, aber die Lage wird sich nicht ändern", gab der Trainer eine pessimistische Prognose ab.

Aktualisierung vom 6.9.

Aus den Kieler Nachrichten vom 6.9.2002:

THW geht am Stock: Training abgeblasen

Verletzungsstand nimmt prekäre Züge an
Zwei Tage bevor sich für den THW Kiel der Bundesliga-Vorhang bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke hebt, nimmt die Verletzten-Serie in Reihen des deutschen Handball-Meisters prekäre Züge an. Zwar erschienen die Zebras gestern Abend pünktlich an ihrer Trainingsstätte. Das aber nur, um geplante Fernseh-Aufnahmen abzudrehen. Danach fiel die Klappe: Trainer Noka Serdarusic hatte die vorgesehene Einheit kurzfristig abgesetzt.

Der Grund: Personalnot nach der 27:34 (14:16)-Abfuhr im Supercup am Mittwoch in Hannover gegen den TBV Lemgo. In der Praxis von Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker herrschte dagegen Hochbetrieb. Stefan Lövgren klagt über Muskelverhärtungen in beiden Oberschenkeln, Klaus-Dieter Petersen nach einer Lemgoer Finger-Attacke über Schmerzen im linken Auge, Morten Bjerre macht eine Verletzung im rechten Sprunggelenk zu schaffen und zu den Kniebeschwerden von Piotr Przybecki gesellte sich ein grippaler Infekt. Außerdem sind Christian Scheffler und Martin Schmidt nicht voll belastbar. Sebastian Preiß, Nikolaj Jacobsen und Demetrio Lozano befinden sich in Reha-Maßnahmen.

So hätte Serdarusic aus seinem 16-er-Kader gerade sieben gesunde Spieler um sich versammeln können, darunter drei Torhüter. "Ein sinnvolles Training wäre nicht möglich gewesen", begründet Kiels Trainer die Absage. Dr. Brandecker bezeichnet die Momentaufnahme im Krankenlager zwar "als nicht dramatisch, aber im Hinblick auf den nahen Bundesligastart doch bedenklich." Die kurze Trainingspause sei daher hilfreich.

Derweil hat Serdarusic die Supercup-Schlappe per Videoanalyse aufgearbeitet. Das geschah noch in der Nacht - "weil mir solche Dinge keine Ruhe lassen." Das Ergebnis fiel eindeutig aus. "Wir haben das Spiel durch eine eklatant hoch ausfallende Fehlerquote im Angriff verloren." Nur 27 Tore aus 72 Angriffen, so errechnete Serdarusic, seien eine katastrophale Ausbeute. Die daraus resultierenden Tempogegenstöße mit 13 Torerfolgen für Lemgo hätten dem THW das Genick gebrochen.

Ob die Zebras die hohe Fehlerquote am Sonnabend in Lübbecke abstellen können? Serdarusic hofft darauf. Fest steht indes nur soviel: "An der personellen Zusammensetzung des Kaders wird sich im Vergleich zum Lemgo-Spiel nichts verändern."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 6.9.2002)

TuS-Teamchef Robert Hedin auf der Homepage des TuS N-Lübbecke zum Spiel am Samstag:

Wenn alles gut läuft, haben wir eine Chance gegen den THW. Allerdings ist klar, dass Kiel gegen uns nicht so spielen wird, wie am Mittwoch gegen Lemgo. Man hatte den Eindruck eines Freundschaftsspiels. Für uns war es beruhigend zu sehen, dass der THW schlagbar ist und seine Neuzugänge noch nicht perfekt ins Spiel gefunden haben.

Psychologisch ist das gut. Unsere Jungs sind richtig heiß auf das Spiel. Man merkt das an der steigenden Anspannung. Ich rechne damit, dass der THW eine 6:0-Deckung gegen uns spielt. Ich gehe davon aus, dass Lövgren und Scheffler voll einsatzfähig sein werden. Bei uns sind bis auf Sergi Skercevic und Damir Radoncic alle fit. Bei Damir werden wir wohl erst am Samstag sehen, ob er spielen kann. Er hat seit Sonntag nicht trainiert und somit insgesamt in der Vorbereitung drei Wochen lang pausiert. Er hat echt Pech gehabt."

(Entnommen der Homepage des TuS N-Lübbecke)

Aktualisierung vom 7.9.

Aus den Kieler Nachrichten vom 7.9.2002:

Viele Fragezeichen im Zebra-Gepäck

Meister THW startet beim TuS N-Lübbecke in die Handball-Bundesliga
Kennen Sie noch das Fragezeichen? Das stand in den 70-er Jahren bei Rudi Carrell in der gleichnamigen Fernseh-Sendung "Auf dem laufenden Band". Und dahinter verbarg sich stets der Hauptpreis. Ginge es im richtigen Leben zu wie einst in der Spiel-Show des Holländers, wäre Noka Serdarusic heute auf jeden Fall der strahlende Sieger. Denn der Trainer des THW Kiel hat gleich mehrere Fragezeichen im Gepäck, wenn die Zebras um 19.15 Uhr in der Kreissporthalle beim TuS N-Lübbecke in die Handball-Bundesliga starten.

"Es sieht personell eher noch schlechter aus als beim Supercup gegen Lemgo", hofft der Kieler Coach, dass ihm nach der unfreiwilligen Trainingspause am Donnerstag, als beim Arzt stärkerer Zebra-Auftrieb als in der Sporthalle herrschte, zumindest der Kader zur Verfügung steht, der beim 27:34 in Hannvover phasenweise völlig von der Rolle war.

Die Frage, ob der in Flensburger Diensten stehende Däne Lars Christiansen (30) in absehbarer Zeit der Mann sein könnte, der den Kieler Engpass auf der linken Außenbahn behebt, beantwortete THW- Manager Uwe Schwenker gestern diplomatisch. "Das ist ein hoch interessanter Spieler mit einem auslaufenden Vertrag. Es hat aber noch kein konkretes Gespräch gegeben. Erste Priorität hat für uns, dass Nikolaj Jacobsen und Christian Scheffler wieder gesund werden."

Während Ex-Zebra Magnus Wislander Gastgeber Nettelstedt im Jahresheft der "Handball-Woche" als klaren Abstiegskandidaten handelt, stuft Serdarusic die Truppe von Team-Chef Robert Hedin weit höher ein. "Schwank, Sinjak, Lakenmacher und Lawrow im Tor, dazu zwei neue Schweden ... die haben richtig gute Leute", erwartet er beim Wiederaufsteiger keinen Spaziergang.

Hedin, der in der Schweiz schon einmal als Spielertrainer tätig war, kommt der deutsche Meister zu seiner Deutschland-Premiere auf der Bank gerade recht. "Das ist doch toll, mit so einer Partie in die Saison zu starten." Personell ist er im Gegensatz zum THW fast auf Rosen gebettet. Nur Kreisläufer Skercevic (Handbruch) muss passen. Allerdings sieht Hedin sein Team trotz gelungener Vorbereitung noch am Anfang eines langen Weges: "Ich habe zehn Nationalitäten im Kader und kann doch immer nur sieben Leute spielen lassen. Das braucht seine Zeit."

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 7.9.2002)

Die Sparkasse Minden-Lübbecke überträgt in einem Pilotprojekt Live-Bilder des Spiel mittels Web-Cam auf www.Markt-Minden-Luebbecke.de

Radio- und Internet-Tips:


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