12.09.2002 | Mannschaft |
Schwarzseher prophezeien mit Blick auf die nächsten fünf Aufgaben (auswärts in Großwallstadt, Flensburg, Wetzlar und Magdeburg/daheim gegen Lemgo) einen Saisonstart mit 1:13-Punkten und ein erstes Abstiegsendspiel gegen Aufsteiger Pfullingen am 16. Oktober in der Ostseehalle. Davon will Schwenker jedoch nichts wissen: "Natürlich haben wir ein ganz schweres Programm. Aber jetzt haben wir eine Woche Pause, spielen in Großwallstadt und sehen dann in aller Ruhe weiter."
Statt des üblichen Auslaufens nach einem Spiel stand gestern Entmüdungsschwimmen auf dem Trainingsplan. Allerdings ohne Stefan Lövgren. Der THW-Kapitän, der seit einem Sturz bei der Europameisterschaft im Januar unter Rückenproblemem leidet, lag gestern in der "Röhre". Das Ergebnis der Untersuchung: Bandscheibenvorfall. Noch geht man beim THW allerdings davon aus, dass der Schwede bei reduziertem Training weiterhin in den Punktspielen eingesetzt werden kann.
Für Verärgerung sorgte in der Zebra-Zentrale ein Artikel in der "Sport-Bild", in dem über die Rückkehr von Magnus Wislander spekuliert wird. "Das ist absoluter Blödsinn. 'Max' hat bei uns einen hervorragenden Abgang gehabt und seine Gründe, nach Göteborg zurück zu kehren." Dass das Loch, das der Weggang des Welt-Jahrhunderthandballers gerissen hat, nicht von heute auf morgen geschlossen werden würde, lag auf der Hand. Doch, die Idee, dass der 38-jährige Wislander in Kiel sein eigener Nachfolger werden könnte, verweist Schwenker ins Reich der Fabel.
Ein erster kleiner Schritt, die großen Fußstapfen Wislanders besser zu füllen, könnte die fortschreitende Genesung von Sebastian Preiß sein. Der 21-jährige ist nach seinem Knorpeleinriss ins Lauftraining zurück gekehrt, kann vielleicht in der nächsten Woche "60-Minuten-Mann" Klaus-Dieter Petersen am Kreis und in der Abwehr ein bisschen entlasten. "Das passiert aber nur in Absprache mit den Ärzten. Wir werden Sebastian auf gar keinen Fall verheizen. Der hat doch gerade erst die Krücken weggeworfen", kündigt Schwenker Geduld an.
Gleiches gilt in Sachen Nikolaj Jacobsen. Der auf der linken Außenbahn schmerzlich vermisste Däne hat im individuellen Training körperliche Defizite aufgearbeitet und "Gewicht gemacht". "Nächste Woche soll eine weitere Kniespiegelung Aufschluss darüber bringen, in welchem zeitlichen Rahmen sich das angestrebte Comeback der "Zaubermaus" vollziehen könnte.
Hektische Aktivitäten auf dem Transfermarkt schließt der GmbH-Geschäftsführer aus, das Thema Fehler in der Transferpolitik stellt sich für ihn nicht: "Wir haben 16 Spieler in Lohn und Brot. Mehr als jemals zuvor. Unser Pech ist, dass die längst nicht alle spielen können und selbst einige, die spielen, wie Lövgren oder Morten Bjerre, eigentlich gar nicht spielen sollten."
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 13.09.2002)
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