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19.09.2002 Mannschaft / Bundesliga

Wislander in Sport1: "Die Spieler wissen genau, was los ist"

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Sport1 berichtet über die aktuelle Lage des THW:

Der Fehlstart bei Meister Kiel ist perfekt. Jahrhundert-Welthandballer Magnus Wislander beobachtet dies mit Sorgen. "Es wird sehr schwer, die verlorenen vier Punkte irgendwo anders zu holen", sagte der Ex-Kieler Sport1. Nun kommt auch noch Tabellenführer Lemgo nach Kiel.
München - Der Meister kommt nicht in Tritt. Nach der 27:34-Pleite im Supercup gegen Lemgo blieb Kiel auch in den drei Bundesliga-Spielen bei Aufsteiger N-Lübbecke, gegen den HSV und beim TV Großwallstadt ohne Sieg.

Der schlechteste Start unter Noka Serdarusic als Trainer bei den Zebras ist nach dem hart erkämpften 24:24-Unentschieden bei Angstgegner TV Großwallstadt perfekt. Geht es nach der Statistik, hat der THW sogar schon alle Chancen auf die Titelverteidigung verspielt: Noch nie seit Vereinigung von DDR- und westdeutschem Handball wurde eine Mannschaft nach einem Saisonstart mit 2:4 Punkten Meister.

"Meisterschaft ist noch nicht weg"

Jahrhundert-Welthandballer Magnus Wislander, der den THW nach dem Ende der vergangenen Serie nach sieben Titeln in zwölf Jahren verlassen hatte, beobachtet die Entwicklung aus dem fernen Göteborg mit Sorge.

"Die Meisterschaft ist zwar noch nicht weg", sagte Wislander am Donnerstag gegenüber Sport1. "Aber es wird sehr schwer, diese verlorenen vier Punkte irgendwo anders zu holen. Diese vier Punkte braucht man, um den Titel zu holen. Lemgo wird zum Beispiel keine Punkte in Lübbecke und Großwallstadt abgeben."

Wislander hat noch immer regen Kontakt in seine alte Heimat. "Dem THW fehlte in den Spielen die Kraft am Ende", analysiert der schwedische Nationalspieler. "Das ist einfach zu erklären: Kiel hat viele Verletzte, und wenn Piotr Przybecki nicht voll spielen kann, fehlt auch noch ein Halblinker. Auch Staffan Olsson hat Probleme mit seinem Rücken und keine Kraft in den Beinen. Es tut der ganzen Mannschaft weh, wenn Staffan nicht voll durchziehen kann."

Schwenker bleibt ruhig

Die Kieler Verantwortlichen wissen um die Probleme, Manager Uwe Schwenker bleibt jedoch ruhig: "Wir haben im Moment Probleme, das ist keine Frage. Aber wir haben genügend Selbstvertrauen und Souveränität, um uns selbst zu helfen."

Das Hauptproblem beim Top-Favoriten, der mit 2:4 Punkten der Tabellenspitze und den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt, ist die lange Verletztenliste. Demetrio Lozano und Nikolaj Jacobsen fehlen dem EHF-Cup-Sieger an allen Ecken und Enden.

"Wir haben gleich auf drei oder vier Positionen Probleme. Dass man das in so einer starken Liga nicht kompensieren kann, ist doch klar", erklärt Schwenker.

Nun Prestigeduell gegen Lemgo

Doch nun kommt es happig für den THW: Am Samstag reist Tabellenführer TBV Lemgo zum Prestigeduell an. Vor der Supercup-Revanche ist Schwenker nicht bange: "Ich erwarte eine vernünftige kämpferische Leistung und die Unterstützung der Fans. Dann wird Lemgo es nicht leicht haben, die Punkte aus der Ostseehalle zu entführen."

Auch Wislander schreibt den THW noch lange nicht ab. "Man muss der Mannschaft vor dem Lemgo-Spiel nichts sagen. Die Spieler wissen genau, was los ist. Lemgo ist genau der richtige Gegner, um alles zu geben und zu zeigen, dass man oben mitspielen kann und oben hingehört."

Rückkehr kein Thema mehr

Er selbst hat das Kapitel Kiel beendet. An einer Rückkehr zum THW ist nichts dran. "Ich fühle mich sehr sehr wohl in Göteborg. Ich kann mir nicht vorstellen, zurückzukommen. Es war eine schöne Zeit in Kiel, aber die ist vorbei. Ich hatte einen tollen Abschied. Es ist für alle das Beste, wenn ich hier bleibe."

(© 2002 Sport1, von Michael Schwartz)


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