15.-17.09.2003 - Letzte Aktualisierung: 17.09.2003 | Bundesliga |
Update #3 | Aktualisierung vom 17.9., vom 16.9. (#2) und vom 16.9. (#1)... |
Der Kader der SG Wallau-Massenheim.
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SG W/M |
Das Team von Trainer Martin Schwalb musste vor Saisonbeginn einen großen Aderlass hinnehmen. Mit Pascal Hens verließ das deutsche Supertalent im linken Rückraum die SG Richtung Hamburg und der erfahrene Regisseur Steffen Weber, ebenfalls deutscher Nationalspieler, heuerte bei der SG Kronau/Östringen an. Zudem wechselte Kreisläufer Markus Krauthoff zum VfL Pfullingen und der reaktivierte Mike Fuhrig beendete nun wirklich seine Karriere.
Im linken Rückraum ist nach Hens' Abgang nun Jan-Olaf Immel umso stärker in der Pflicht, ebenso Igor Lawrow als Regisseur, der sich die Königsposition nun mit dem isländischen Neuzugang Runar Sigtrygsson und dem deutschen Juniorennationalspieler Dominik Klein teilt. Nach der Verletzung des Linkshänders Christian Rose (Bänderabriss im Wurfarm), der mehrere Wochen ausfällt, sah die SG-Führung Handlungsbedarf und verpflichtete kurzfristig den jungen Maik Makowka von der SG Flensburg-Handewitt. Erster auf der rechten Rückraumposition dürfte nach Roses Ausfall allerdings Jan-Henrik Behrends (elf Tore gegen Minden) sein. Gut eingefunden hat sich scheinbar auch der neue Kreisläufer Jens Tiedtke (weitere Informationen zum Wallauer Team unter Gegnerkader SG Wallau-Massenheim).
Im vergangenen Jahr schlug der THW die SG Wallau-Massenheim in der Ostseehalle mit 34:30 (19:14) (siehe Spielbericht und Gegnerdaten Wallau). THW-Manager Uwe Schwenker will gegen Wallau "auf unseren 5:1 Punkten natürlich aufbauen". Dass Wallau einen guten, unbekümmerten Handball spiele sei bekannt, aber "ich erwarte einen Heimsieg", so Schwenker.
Schiedsrichter der Partie sind Ehrmann (Riedstadt) / Künzig (Karlsruhe).
Mit seinem aktuellen Kader ist Schwalb dennoch äußerst zufrieden. Zwar machen sich Abgänge wie zum Beispiel Pascal Hens bemerkbar, aber er bezeichnet seine Mannschaft als sehr charakterstark und ist sich sicher, dass sie noch enger zusammen wachsen wird. Er setzt nach wie vor auf die "jungen Wilden" - wohl auch, weil die SG Wallau-Massenheim zu keiner Zeit ein wirklich finanzstarker Verein gewesen ist. "Wir hatten noch nie eine Mannschaft mit vielen älteren, erfahrenen Spielern", sagt der einstige Abwehrrecke, "dafür geben wir jungen Leuten Selbstvertrauen und versuchen auch alles, um sie zu halten. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Wir und auch die Spieler wissen, was wir ihnen zahlen können und ich denke, diese Ehrlichkeit wissen viele Akteure zu schätzen."
Wild gaben sich die jungen Panther im letzten Jahr insbesondere in der Deckung. Doch die vielen Gegentore der letzten Saison hängen seiner Meinung nach nicht mit der von ihm bevorzugten offensiven Abwehr zusammen. "Im Angriff fängt die Verteidigung an", gibt der Trainer der Hessen zu bedenken, "und wenn man so viele Ballverluste hat wie wir und die Gegner diese in Tempogegenstöße verwandeln, hat man keine Chance auf eine geringe Anzahl von Gegentoren.÷ Nach den ersten beiden Saisonspielen beim HSV (30:24) und gegen die HSG Wetzlar (34:28) liegen seine Mannen exakt im Schnitt der vergangenen Spielzeit (29 Gegentore pro Spiel).
Den Kommentaren von "zahnlosen Panthern" zum Saisonstart in Hamburg entgegnet Schwalb: "Ich finde keinesfalls, dass wir zahnlos waren. Wir haben gut gekämpft. Der HSV hat nun mal eine starke Mannschaft." Ebenso hält er die nächsten Gegner seiner Mannschaft (Lemgo und THW) für sehr stark und betrachtet die Spiele als echte Herausforderungen. Ob der THW um die Meisterschaft mitspielt, weiß der Ex-Nationalspieler nicht. "Sie müssen auch erst einmal zueinander finden und es ist noch viel zu früh, um über Tabellenplätze zu spekulieren." Schwalb glaubt an seine Mannschaft. In der Ostseehalle jedenfalls werden seine Panther wieder ordentlich Biss zeigen.
Auch der neue Kapitän der SG, Linksaußen Carsten Bengs, freut sich auf die Partie in der Ostseehalle. Er war auch beim letzten Erfolg der Hessen in Kiel dabei, als Wallau in der Saison 2000/2001 mit 28:26 (13:12) gewann (siehe Spielbericht). "Das war mit das Grösste", sagt Bengs der Wallauer Homepage. Um erneut eine Chance zu haben, müsse natürlich alles passen und auch die Schiedsrichter seien wichtig, so Bengs, der dennoch positiv nach Kiel anreist: "Wir haben nichts zu verlieren und konnten in den letzten Spielen Selbstbewusstsein tanken. Jetzt sind wir geil auf die Ostseehalle", so Bengs gegenüber der Homepage der SG Wallau-Massenheim.
Schwalb trauert derweil im Wiesbadener Tagblatt noch ein wenig Christian Zeitz hinterher, der in der vergangenen Saison ein Doppelspielrecht für Kronau/Östringen und Wallau-Massenheim hatte, aber nach Bekanntwerden seines Wechsels zum THW von Schwalb nicht mehr eingesetzt wurde.
Kiel muss weiterhin ohne Spielmacher Stefan Lövgren auskommen. Trainer Noka Serdarusic rechnet erst Mitte Oktober wieder mit seinem Kapitän. "Wir werden nichts überstürzen, er muss langsam gesund werden, egal, wie es der Mannschaft geht", sagt Serdarusic. Bisher erging es der Mannschaft gut. Die Integration der Neuzugänge macht laufend Fortschritte. Martin Boquist gewinnt als zentrale Figur zunehmend an Sicherheit, außerdem haben sich Marcus Ahlm und Klaus-Dieter Petersen (genannt die "Wand") in der Abwehrmitte gesucht und gefunden. Der THW hat jetzt eine "Doppelwand".
Gute Voraussetzungen also, die noch zarte Erfolgsserie fortzuschreiben. Gegen die offensivstarken Wallauer übrigens wieder unter der Schiedsrichterregie von Jutta Ehrmann und Susanne Künzig. Rückblende: Am 6. März 2002 wurde das einzige weibliche A-Kader-Gespann der Männer-Bundesliga bei Kiels 23:25-Niederlage gegen Willstätt zum Zankapfel. Die Frauen waren der hitzigen Atmosphäre in der Offenburger Messehalle nicht gewachsen, verpfiffen den hohen Favoriten und hätten um ein Haar alle Titelambitionen des Meisters von 2002 zerstört. Serdarusic ging damals auf die Palme und verweigerte jegliche weitere Zusammenarbeit mit den Frauen. Die Wogen haben sich geglättet. Ein erstes Hände schütteln gab's vor knapp vier Wochen im Vorbereitungsspiel bei der SG Kronau, Probleme sieht Serdarusic nicht mehr: "Man muss auch vergessen können."
(Von Reimer Plöhn, entnommen einem Bericht der Kieler Nachrichten vom 17.09.2003)
Dieser Vorbericht wird laufend aktualisiert...
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