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13.-15.11.2002 - Letzte Aktualisierung: 15.11.2002 Bundesliga

"Super gespielt!" - Toller THW schlägt Wallau mit 34:30

Bundesliga, 11. Spieltag: 13.11.2002, Mi., 20.00: THW Kiel - SG Wallau-Massenheim: 34:30 (19:14)
Update #5 Stimmen und Spielbericht ergänzt.

Starke Leistung: Morten Bjerre konnte sich sieben Mal durchsetzen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Starke Leistung: Morten Bjerre konnte sich sieben Mal durchsetzen.
Der THW hat heute Abend mit einer tollen spielerischen und kämpferischen Leistung den Tabellenfünften SG Wallau-Massenheim mit 34:30 (19:14) geschlagen. Damit rücken die Zebras auf Platz sieben der Tabelle vor.
Der THW, der auf Olsson, Lövgren, Fritz und Lozanzo verzichten mußte, begann mit der in Rumänien erfolgreichen Formation: Wisotzki führte Regie, Bjerre und Dominikovic spielten auf den Halbpositionen, Jacobsen und Pettersson besetzten die Flügel, Preiß die Kreisposition und Andersson das Tor.

Nach 0:1-Rückstand durch Bengs deutete sich schon mit dem 1:1-Ausgleich durch Bjerre (3.) nach schöner Kombination an, daß der THW spielerisch gut drauf war. Die Zebras, von Beginn an engagiert bis in die Haarspitzen und hellwach, erhöhten durch Pettersson (Strafwurf zum 2:1, 3.), Bjerre (aus dem Rückraum zum 3:1, 5.) und Preiß (zweite Welle vom Kreis) auf 4:1 (6.). Derweil hatte Wallau mit der sicheren 6:0-Deckung des THW große Probleme und vergab viele Bälle - die gefürchteten Rückraumschützen der Hessen kamen nicht zur Entfaltung.

Nachdem Krauthoff vom Kreis auf 2:4 verkürzte (8.), legten Bjerre, Preiß und Jacobsen mit dem 5:2 (Einzelaktion, 8.), dem 6:2 (Heber vom Kreis, 9.) und dem 7:2 (Gegenstoß, 10.) nach. Wallaus Trainer Schwalb nahm eine Auszeit. Doch der THW konnte seine Fünf-Tore-Führung in der Folge behaupten, agierte vorne weiter spielerisch stark und stand hinten sicher.

Nach 10:5 (14., Wisotzki) und 12:7 (17., Dominikovic) baute der THW seine Führung auf sieben Tore aus: Preiß traf vom Mittelkreis zum 16:9 (22.), nachdem der für den frustrierten Djordjic eingewechselte Wallauer Torhüter Rominger einen Gegenstoß nicht abfangen konnte.

Zwar verkürzte Wallau kurz vor der Pause auf 14:17 (26.), doch der THW nutzte eine Überzahlsituation nach Zeitstrafe gegen Werum und zog zur Halbzeit wieder mit 19:14 davon. Das war die höchste Pausenführung der Zebras in der gesamten Saison.

Auch in der zweiten Halbzeit konnte der THW zunächst seine klare Führung behaupten. Maßgeblichen Anteil hatte daran auch Davor Dominikovic, der trotz seiner schweren Blutergüsse gut in der Deckung stand und in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit vier Treffer beisteuerte - der THW führte mit 26:20 (40.).

Hielt den Sieg fest: Mattias Andersson.
Hielt den Sieg fest: Mattias Andersson.
Doch dann machte sich der erwartete Kräfteverschleiß beim deutschen Meister bemerkbar, die Gäste verkürzten - nun mit Lavrov statt Weber als Spielmacher - bis zur 45. Minute 24:26. In dieser Phase machte der inzwischen wieder eingewechselte Zoran Djordjic im Wallauer Gehäuse dem THW das Leben schwer. Die Hausherren wehrten sich nach Kräften, aber die Gäste kamen nun Tor um Tor heran und hatten beim 28:29 (51.) den Anschluß geschafft. Doch der Ausgleich gelang nicht, denn der in der 48. Minute für den keineswegs enttäuschenden Ege eingewechselte Andersson parierte nun unglaublich stark, machte zig Hundertprozentige der SG zunichte.

Jubel beim THW nach dem Sieg.
Jubel beim THW nach dem Sieg.
Die THW-Youngster Preiß und Wisotzki bewiesen in den letzten Minuten Nervenstärke und hielten mit ihren Treffern den THW mit 31:29 in Führung. Andersson wurde nun für die Wallauer zu einer schier unüberwindbaren Mauer. Auf der Gegenseite machte Nikolaj Jacobsen mit seinen Treffern zum 32:29 (Strafwurf, 59.) und 33:29 (Gegenstoß, 59.) dann alles klar. Der Lohn war stehende Ovationen der Kieler Fans, die die wohl beste Saisonleistung der Zebras gesehen hatten.

In einer tollen Mannschaft waren Jacobsen (8/5) und Bjerre (7) die besten Werfer. Für Wallau war Kreisläufer Krauthoff (7) am erfolgreichsten.

Hier geht's zum Video vom Spiel gegen Wallau...

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Schwalb, SG-Manager Aksen.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Schwalb, SG-Manager Aksen.
SG-Trainer Martin Schwalb:
Glückwunsch an den THW.

Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, haben nicht ins Spiel gefunden. Man hat gemeint, einige der Spieler sitzen noch im Bus, waren sich der Tragweite dieses Spiels nicht bewußt. In der ersten Halbzeit hatten wir keinen Zug in der Abwehr, waren nicht aggressiv und engagiert genug. Der 14:19-Rückstand ging vollends in Ordnung.

In der zweiten Halbzeit haben wir dann einiges besser gemacht. Zu unserer schon in der ersten Halbzeit guten Angriffsleistung kam eine bessere Abwehr. Beim 28:29 hatten wir die Chance auf einen Punkt, haben uns diese aber durch unser eigenes Verhalten genommen, haben da diverse Bälle frei vergeben. Aber keinen Vorwurf an die Spieler, die vergeben haben. Der Schlüssel zur Niederlage lag nicht da, sondern in der ersten Halbzeit. Da haben wir es versäumt, Engagement und Kampfbereitschaft zu zeigen.

Dem THW muß man zu einer guten Leistung gratulieren, er hat zu Recht gewonnen.

Wir waren beim 28:29 dran, hatten toll ins Spiel zurückgefunden. Unsere Angriffsleistung war einer der besten in der Bundesliga, aber in der Deckung können wir den Abgang von Olalla, Fuhrig, Rastner und Schmetz noch nicht kompensieren.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wir haben fast mit sechs Mann durchgespielt, hatten vor drei Tagen noch ein hartes und fast brutales Spiel in Rumänien, in dem sich einige Spieler noch Blessuren zugezogen haben. Wir wußten, daß gegen Wallau 100 Prozent nicht reichen würden. Wir standen heute sehr aggressiv in der 6:0-Deckung, waren bis in die Haarspitzen engagiert, vorne haben wir gegen die 5:1-Deckung super gespielt. Was wir in den ersten 20 Minuten vorne gespielt haben, war unglaublich, das hätte ich der Mannschaft fast nicht zugetraut. 19 Tore in der ersten Halbzeit, das hatten wir diese Saison noch nicht.

In der zweiten Halbzeit hat Djordjic einige gute Bälle gehalten, wir haben es nicht mehr geschafft, immer rechtzeitig auf die Schützen herauszugehen. Das war aber verständlich, ich hatte mich schon in der ersten Halbzeit gefragt, wie lange die Kraft noch reichen würde. Zum Glück hat Mattias Andersson zwei, drei schwere Bälle am Ende gehalten.

Ich bin so zufrieden, wie schon lange nicht mehr. Ich muß der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, das war schon super...

[Frage: Keine Zeitstrafen, war die Deckung zu brav?]
Wir waren vor ein paar Wochen ganz hinten auf der Zeitstrafenliste. Heute mußten wir gegen diese Rückraumschützen ganz aggressiv vorgehen, das war unsere Vorgabe. Das haben wir geschafft, ohne Zwei-Minuten zu kassieren.

[Zu Stefan Lövgren:]
Er hat nun zwei Tage trainiert, hat leicht mit dem Ball gearbeitet. Der Arzt sagt, wenn er in zwei, drei Tagen wieder spielt, kann nichts passieren. Ich werde morgen ein Einzeltraining mit ihm absolvieren, aber ich bin guten Mutes, daß er am Samstag spielen kann. Gegen Vardar Skopje, die eine aggressive 3:2:1-Deckung bis zu 13, 14 Metern spielen, brauchen wir einen Mann, der weiß, was zu spielen ist.

SG-Manager Bülent Aksen:
Die 2:2 Punkte aus der Nordtour sind zufriedenstellend, die Jungs haben alles gegeben. Es war ein tolles Spiel vor einem tollen Publikum, ein Handball-Event, ein Handball-Klassiker.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Daß die Jungs heute auf diesem Niveau gespielt haben, konnte man nicht erwarten. Riesenkompliment, die Mannschaft hat taktisch hervorragend gespielt, Wallaus Deckung nach allen Regeln der Handballkunst auseinandergenommen. Auch an Wisotzki und Preiß ein Kompliment, sie haben mit ihrer Kaltschnäuzigkeit auf sich aufmerksam gemacht.

Ich hoffe, daß das Publikum diese Leistung honoriert und uns am Wochenende im schweren Champions League-Spiel noch ein wenig zahlreicher unterstützt. Ich hoffe auf eine gut gefüllte Ostseehalle, das haben sich die Jungs mit dieser Leistung verdient.

THW-Rückraumspieler Morten Bjerre gegenüber den Kieler Nachrichten:
Ich habe in den letzten Wochen neues Selbstvertrauen gewonnen. Nicht zuletzt in den Spielen mit der dänischen Nationalmannschaft beim World Cup. Das zahlt sich nun mehr und mehr aus.
THW-Kreisläufer Sebastian Preiß gegenüber den Kieler Nachrichten:
Wir haben dort angeknüpft, wo wir beim Pokalerfolg in Hamburg und im Europapokal in Bukarest jeweils in der zweiten Halbzeit aufgehört hatten. Das war eine tolle Mannschaftsleistung.

11. Spieltag: 13.11.02, Mi., 20.00: THW Kiel - SG Wallau-Massenheim: 34:30 (19:14)

Logo THW Kiel:
Ege (16.-48. und ein 7m), Andersson (1.-16. und 48.-60.); Preiß (6), Pettersson (3/2), Jacobsen (8/5), Przybecki (1), Bjerre (7), Petersen, Schmidt (n.e.), Scheffler (n.e.), Wisotzki (4), Dominikovic (5); Trainer Serdarusic
Logo SG Wallau-Massenheim:
Djordjic (1.-18., 31.-60. und ein 7m), Rominger (18.-30.); Immel (4), Hens (4), Rose (6/2), Weber, Bengs (1), Jönsson (3), Behrends, Meyer, Werum (1), Lavrov (4/1), Krauthoff (7); Trainer: Schwalb
Schiedsrichter:
Andler (Remseck)/ Andler (Stuttgart)
Zeitstrafen:
THW: 0;
Wallau: 2 (Bengs, Werum)
Siebenmeter:
THW: 9/7 (Pettersson und Jacobsen scheitern an Djordjic, Jacobsen verwandelt den Nachwurf);
Wallau: 3/2 (Rose scheitert an Ege)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 4:1, 4:2, 7:2, 7:3, 8:3, 8:4, 9:4, 9:5, 10:5, 10:6, 11:6, 11:7, 12:7, 12:8, 14:8, 14:9, 16:9, 16:12, 17:12, 17:14, 19:14;
2. Hz.: 19:15, 20:15, 20:16, 21:16, 21:17, 22:17, 22:18, 23:18, 23:19, 24:19, 24:20, 26:20, 26:24, 27:24, 27:25, 28:25, 28:26, 29:26, 29:28, 30:28, 30:29, 33:29, 33:30, 34:30
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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