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25.02.2004 EM 2004

Von allem etwas - Die EM aus THW-Sicht

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Kein anderer Klub stellte ein größeres Kontingent an Nationalspielern für die Europameisterschaften 2004 als der THW Kiel. Zehn von 14 Spielern weilten mit ihren Nationalmannschaften in Slowenien, der 15. im Bunde, Florian Wisotzki, war inzwischen in die Schweiz gewechselt. Mit Nikolaj Jacobsen fiel wegen andauernder Kniebeschwerden ein weiterer Spieler aus. Sebastian Preiß, Adrian Wagner und Mattias Andersson hätten allein in der Halle gestanden. Um sich fitzuhalten, schickte Trainer Noka Serdarusic sein daheimgebliebenes Trio daraufhin zum benachbarten Zweitligisten TSV Altenholz, wo er kurzerhand selbst einige Übungseinheiten von Ex-Zebra Wolfgang Schwenke übernahm.
Als Serdarusic später zu den EM-Finalspielen selbst an die Adria reiste, kam er gerade rechtzeitig, um den größten deutschen Erfolg nach 1978 selbst hautnah mitzuerleben. "Ich freue mich natürlich ganz besonders für meine drei Jungs, dass sie jetzt endlich Europameister geworden sind", ist Serdarusic stolz auf Klaus-Dieter Petersen, Henning Fritz und Christian Zeitz. "Aber in erster Linie", ergänzt Serdarusic, "ist dieser Triumph kein Erfolg des THW Kiel, sondern des deutschen Handballs, an dem auch drei Spieler vom THW Kiel mitgewirkt haben. Ich hoffe jetzt nur, dass meine drei deutschen Nationalspieler ihre Mannschaftskameraden pushen."

Den Kieler EM-Erfolg müsse man ohnehin differenziert betrachten, so Serdarusic. "Ich habe auch vier Schweden im Kader, die enttäuscht aus Slowenien nach Hause gekommen sind." Stefan Lövgren, Johan Pettersson sowie Martin Boquist und Marcus Ahlm wurden nicht nur als Titelträger entthront, auf Rang sieben verpassten sie zudem die ersehnte Qualifikation für Athen 2004 und Lövgren und Pettersson zudem ihre vielleicht letzte Chance auf das fehlende olympische Gold. Kapitän Lövgren entschuldigte sich anschließlich gar via Fernsehen bei seinen Landsleuten für das Auftreten des Tre-Kronor-Teams.

Demetrio Lozano erging es auf Rang zehn nicht besser. "Wir haben verdammt schlecht gespielt", denkt der Spanier nicht gern an das Turnier zurück. Immerhin hatten sich die Iberer das Olympia-Ticket schon während der vorangegangenen Weltmeisterschaft gesichert. Davon kann Piotr Przybecki nur träumen. Bei seiner ersten großen internationalen Meisterschaft blieb dem Polen das gesundheitliche Pech treu: Statt zu spielen, hütete er mit Grippe das Hotelbett und konnte nicht verhindern, dass seine Auswahl auf Rang 16 EM-Schlusslicht wurde.

Drei Goldmedaillen und eine silberne stehen für die Zebras zu Buche. Mit einem Kreuzbandriss musste sich der Slowene Roman Pungartnik seine Vize-Meisterschaft allerdings äußerst teuer erkaufen. "Wir haben von allem etwas dabei", fasst THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker die kontinentalen Titelkämpfe aus Kieler Sicht zusammen. "Wenn durch die Europameisterschaft der Handball in Deutschland weiter in die Medien und das öffentliche Interesse gerückt ist, dann darf man das Turnier auch aus THW-Interesse als Erfolg bezeichnen", ergänzt Serdarusic.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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