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08./10.03.2004 - Letzte Aktualisierung: 10.03.2004 Bundesliga

Zebras sollen in Minden bluten

Minden fühlt sich von den Schiedsrichtern verschaukelt - Gegen den THW will man nun verlorene Punkte wieder herein holen

Update #1 Aktualisierung vom 10.3...

Am Mittwoch Gegner des THW Kiel: GWD Minden.
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Am Mittwoch muss der THW bei GWD Minden antreten. Keine leichte Aufgabe für die Zebras, sollen sie doch nach Meinung von GWD-Coach Niemeyer für die letzten beiden Spiele "bluten", bei denen GWD 1:3 Punkte holte und sich stark benachteiligt fühlte. Anpfiff in der Kampa-Halle ist um 19.30 Uhr, wir berichten live im Ticker.
GWD liegt derzeit mit 17:31 Punkten auf Platz zwölf der Tabelle. Auswärts gab es bei 2:24 Punkten für Dankersen fast nichts zu holen, 15 der 17 Pluspunkte holte man auf heimischem Boden. Nur Magdeburg, Nordhorn und Gummersbach konnten in der Kampa-Halle gewinnen. Geschlagen geben musste sich dagegen unter anderem Wallau/Massenheim. Mit einem Heimsieg über Stralsund ging Minden in die EM-Pause, gewann dann bei der SG Kronau/Östringen und eben gegen Wallau (siehe Kurve Minden). Nach einer Niederlage in Großwallstadt stand man dann in eigener Halle gegen Essen kurz vor einem Sieg, doch die GWD-Verantwortlichen mussten sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben und machten die Unparteiischen dafür verantwortlich - ebenso wie in Göppingen, als GWD 50 Minuten lang führte, dann aber nach eigenem Bekunden verpfiffen wurde und noch mit 24:29 verlor.

"Ich bin stinksauer. Das, was in Göppingen abgelaufen ist, war einfach nicht normal", sagte GWD-Trainer Rainer Niemeyer dem Mindener Tageblatt. "Den Jungs kann man keinen Vorwurf machen. Wir haben uns als Team präsentiert, haben auf alle taktischen Schachzüge des Gegners eine Antwort gewusst. Das Resultat täuscht völlig über den Spielverlauf hinweg", erklärte der Weltmeister von 1978. Den Frust über die Niederlage will Niemeyer nun in eine "Jetzt-erst-recht-Stimmung" umwandeln. "Wir hätten bei entsprechenden Schiedsrichterleistungen den Klassenverbleib schon fast sicher haben können", ärgerte sich der GWD-Coach über die verpassten Punkte aus den Spielen gegen Essen und Göppingen. Niemeyer gegenüber der NWZ: "Dann muss jetzt eben Kiel am Mittwoch bluten." Die Zebras sollen "für all die Vorkommnisse in Göppingen büßen". In der Kampa-Halle ist also eine aufgeheizte Atmosphäre zu erwarten.

Das Hinspiel in der Ostseehalle gewann der THW im Oktober ungefährdet mit 32:24 (14:11). Die letzten drei Spiele in Minden gewann der THW ebenfalls (siehe Gegnerdaten). Im letzten Jahr siegten die Zebras knapp mit 22:21 (11:11) (siehe Bericht).

Arne Niemeyer: Mit 131 Toren gefährlichster GWD-Spieler.
Klicken Sie zum Vergrößern! Arne Niemeyer: Mit 131 Toren gefährlichster GWD-Spieler.
Das Team von GWD stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Bester Schütze bei Minden ist bisher Arne Niemeyer, Nationalspieler und Sohn des Trainers. Der Halblinke, der zuletzt in Göppingen fünf Mal traf, kann bisher 131/3 Tore vorweisen. Ihm folgen Rechtsaußen Tomas Axner (97/24), Kreisläufer Dimitri Kusilew (83) und der Linksaußen Lars Rasmussen (68/24), der am vergangenen Wochenende 8/1 Tore erzielte.

Schiedsrichter der Partie sind die Unparteiischen Damian (Bingen) / Wenz (Mainz).

Aktualisierung vom 10.3.

"Wir sind in einer Jetzt-Erst-Recht-Stimmung", sagt GWD-Trainer Rainer Niemeyer gegenüber dem Mindener Tageblatt, "und werden alles versuchen, um dagegenzuhalten, auch wenn der Gegner übermächtig erscheint." Niemeyers Rezept lautet, im Angriff die richtige Mischung aus Lockerheit und Disziplin zu finden. Und ganz wichtig: "Das überragende Konterspiel" des THW unterbinden.

Angesichts des THW-Kaders dämmt Niemeyer gegenüber dem Mindener Tageblatt aber die Hoffnungen: "Einen Sieg zu erwarten, wäre etwas zu viel des Guten". Der Weltmeister von 1978 hofft darauf, dass der THW sein Team unterschätzt und die Zuschauer die Grün-Weißen nach vorne peitschen. Personell kann Niemeyer fast aus den Vollen schöpfen, nur Andreas Simon (Bänderriss) fällt aus. Aaron Ziercke (zuletzt Fieber) und der Spanier Juan Jose Panadero sind wieder mit an Bord.

Lesen Sie den Vorbericht der Kieler Nachrichten zum Spiel...

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...

 

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 8.3.2004:

"Gute Ausgangsposition nicht aufs Spiel setzen"

THW Kiel tritt heute mit viel Selbstvertrauen bei GWD Minden an
Kiel - Monate lang hatte sich der THW bescheiden auf den Tabellenrängen fünf und sechs versteckt, spätestens seit Sonnabend und dem 29:26-Triumph über Meister TBV Lemgo sind die Kieler zurück im Fokus der Öffentlichkeit und sitzen den heißen Titelanwärtern der Handball-Bundesliga im Nacken. Um weiter Jäger spielen zu können, ist heute ein Sieg beim Tabellenzwölften GWD Minden Pflicht. Anpfiff: 19.30 Uhr in der Kampa-Halle.

Die neue Aufmerksamkeit spürte gestern auch Stefan Lövgren. Kurzfristig hatte sich ein Fernsehteam angekündigt: Homestory beim THW-Kapitän in Melsdorf. Um elf Uhr rückte ein Aufnahmeteam von R 24 Lokal-TV in den Lövgrenschen Haushalt ein, nach zweistündiger Drehzeit hatten die Bewohner ihr Privatleben zurück. Öffentlichkeitsarbeit gehöre nun mal zum Profihandball dazu, sagt Kiels 33-jähriger Spielführer ohne Groll. "Damit habe ich keine Probleme." Gesendet wird der Beitrag morgen ab 20.15 Uhr.

Erst seit 1995 zählt GWD Minden wieder zum erlauchten Erstliga-Kreis. Davor war der Traditionsklub, damals noch als Grün-Weiß Dankersen, fast für ein Jahrzehnt in tiefe Bedeutungslosigkeit abgetaucht. Nach zunächst erfolgreicher Rückkehr stehen die Nachfolger von Handball-Legende Herbert Lübking jetzt erneut mit dem Rücken zur Wand. "Wir leben in einer wirtschaftlich schwierigen Region", erklärt Manager "Hotti" Bredemeier die sportlich schwierige Situation. Ohne Moos nichts los. Talant Duschebajew trug einst das grüne Trikot, oder Frank von Behren, Aleksandr Tutschkin und Martin Frandesjö. Schnee von gestern. Ersetzt wurden die klangvollen Namen von Jungspunden wie Arne Niemeyer (23), Jan Fiete Buschmann (23), Andreas Simon (20) oder Moritz Schäpsmeier (20).

Der "Nachwuchs" schlug sich achtbar, aber Spitzenhandball sieht anders aus. Den bekommen Mindens Fans nur noch bei Besuchen der Bundesliga-Hochkaräter geboten. Heute zum Beispiel, wenn der THW seine Visitenkarte abgibt. "Alles andere als ein Sieg, wäre enttäuschend", formuliert Stefan Lövgren selbstbewusst das Ziel. Die Historie gibt ihm Recht. Die letzte Kieler Niederlage (27:29) setzte es am 30 Dezember 1998. Auch die Gesamtbilanz spricht für den Gast. 33 Mal trafen beide Teams aufeinander, es gab 24 THW-Siege, bei acht Niederlagen und einem Unentschieden.

Schließe die Mannschaft dort an, wo sie zuletzt aufgehört habe, sei ihm nicht bange, sagt Manager Uwe Schwenker vor der Reise nach Ostwestfalen. "Es wird kein einfaches Spiel, aber die Jungs haben sich die gute Ausgangsposition hart erarbeitet. Und die wollen sie nicht aufs Spiel setzten."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2004)

 

 

User-Tipp:

GWD Minden - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

Oddset-Quote:

ODDSET-Quote:
Sieg Minden:2,75
Unentschieden:7,15
Sieg THW:1,35

 

Radio- und Internet-Tips:

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    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
     
  • Internet: Wir werden in unserem Live-Ticker Zwischenergebnisse und weitere Informationen aus Minden liefern, wir haben unsere Berichterstatterin Gitta vor Ort.


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