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06.04.2004 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Staffan Olsson: "Flensburg ist Favorit, Kiel gewinnt"

Restprogramm spricht für SG und THW - Nenad Perunicic zum Nordrivalen?

Aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2004:

Kiel - Die Handball-Bundesliga 2003/04 biegt in die Zielgerade ein. Sieben Spieltage vor dem Saison-Kehraus haben sich mit Flensburg, Kiel, Lemgo und Magdeburg vier Mannschaften als Titelaspiranten herausgeschält. Vor dem Nordschlager am Sonnabend zwischen Flensburg und dem THW werden die beiden führenden Teams von der Konkurrenz als Favoriten auf den Schild gehoben.
"Ganz klar," sagt Volker Mudrow, "die besten Karten halten die beiden Nordlichter." Der Trainer von Titelverteidiger TBV Lemgo sieht seine Mannschaft nur in der Rolle des Außenseiters. "Das Problem ist: Wir haben es nicht mehr in eigenen Händen." Mudrow muss zudem mehrere Wochen auf Spielmacher Marcus Baur (Leisten-Operation) und Jörg Zereike (Knie) verzichten. Trotzdem ist der Blick nach vorn gerichtet. "Solange wir eine Titelchance besitzen, geben wir nicht auf."

Niederlagen gegen Underdogs brachten den SC Magdeburg um eine bessere Platzierung. Für Trainer Alfred Gislason keine Überraschung. "Wir haben oft über unserem eigentlichen Leistungsvermögen gespielt." Langfristige Verletzungsausfälle erfahrener Kräfte wie Perunicic oder Kuleschow habe das Team nicht kompensieren können. Auch Gislason glaubt an Kiel oder Flensburg als kommenden Meister. "Für beide spricht das Restprogramm." Der SCM-Coach will 2004/05 wieder angreifen. Dann aber ohne den Ex-Kieler Nenad Perunicic. Perunicic' auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. "Möglich ist, dass Nenad nach Flensburg wechselt", verrät Magdeburgs Trainer.

Eine Vorentscheidung im Titelkampf könnte am Sonnabend in der mit 6000 Zuschauern längst ausverkauften Campushalle fallen. Triumphiert die SG im Nord-Klassiker (15 Uhr, live im NDR-Fernsehen), rückt der lang ersehnte erste Titelgewinn in greifbare Nähe. Für Torhüter Jan Holpert ginge ein Traum in Erfüllung. "Es könnte klappen", sagt der bald 36-jährige Schlussmann, der seit 1993 zwischen den SG-Pfosten steht und alle Höhen und Tiefen mit Flensburg durchlebt und durchlitten hat. "Wir spielen in diesem Jahr einen anderen Handball, wir sind konstant und kompakter." Wie die Zebras, so steppt auch die SG noch auf allen drei Hochzeiten. Hätte Holpert die Wahl, würde er einen Triumph in der Champions League ganz vorne anstellen. "Erst wollten wir dort nur Spaß haben, jetzt stehen wir im Finale. Wann", fragt er, "ergibt sich so eine Chance denn ein zweites Mal?"

Auf einen Titel im 100. Jubiläumsjahr hofft der THW. "Gewinnen wir in Flensburg, könnte es sogar mit der Meisterschaft klappen", sagt Manager Uwe Schwenker. "Verlieren können nur die Flensburger, wir können mit unserer neu formierten Mannschaft nur gewinnen." Mentale Unterstützung traf gestern aus Schweden ein. Staffan Olsson macht mit seiner Familie einen Osterbesuch in Kiel, er hat Turnschuhe dabei und wird einige Trainingseinheiten unter Noka Serdarusic mitmachen. Ob das ehemalige Zebra live beim Derby dabei ist, ließ er offen. Sein Tipp: "Flensburg ist Favorit, aber Kiel gewinnt."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.04.2004)

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