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03.-05.05.2004 - Letzte Aktualisierung: 05.05.2004 Bundesliga

Gummersbach zum Schaulaufen in die Ostseehalle?

Update #3 Aktualisierung vom 05.05., vom 04.05. (#2) und vom 04.05. (#1)...

Das Team des VfL Gummersbach.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des VfL Gummersbach.
Am kommenden Mittwoch empfängt der THW den VfL Gummersbach. Für die Oberbergischen, die sich mit sechs Punkten Vorsprung vor Verfolger Essen als Tabellensechster aller Vorausssicht nach für den Europapokal qualifiziert haben, ist der Auftritt in der Ostseehalle (Anwurf 20 Uhr) wohl nur noch Schaulaufen, während der THW unbedingt weiter auf Kurs Champions League-Qualifikation bleiben will.
Von Saisonbeginn an stand der VfL nie schlechter als Platz neun und nach einer Siegesserie im November - der THW verlor beim VfL in der Kölnarena mit 23:24 (12:13) (siehe Bericht) - stabilisierte sich Gummersbach weiter und rückte bis Februar auf Platz sechs vor (siehe Kurve Gummersbach). Das Team des VfL stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor.

Zur aktuellen Situation beim VfL lesen Sie bitten den ausführlichen Bericht von Thomas Ammermann.

Die Partie wird geleitet von den Unparteiischen Dang (Kriftel) / Zacharias (Mainz).

Aktualisierung vom 04.05.

Weiteren Vorbericht und Interview mit Steinar Ege ergänzt...

2. Aktualisierung vom 04.05.

"Natürlich sind wir in Kiel Außenseiter, aber wir fahren nicht dort hin, um kampflos die Punkte abzugeben", sagt VfL-Manager Carsten Sauer gegenüber Oberberg-Aktuell. Weil Gummersbach die Europacup-Qualifikation sicher hat, könne man unbeschwert auftreten. Nicht mit dabei ist Alexander Mierzwa, sein Muskelfaserriss, den er sich gegen Göppingen zuzog, ist laut Oberberg-Aktuell noch nicht ausgeheilt.

Aktualisierung vom 05.05.

Lesen Sie den Vorbericht der Kieler Nachrichten zum Spiel...

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...

 

 


Aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2004:

Alex Bommes als "Maskottchen" für den THW

Gegen Altmeister Gummersbach will THW heute den nächsten Schritt in Richtung Champions League machen
Kiel - In den Köpfen summt noch das verlorene Halbfinale gegen die SG Flensburg, doch an die Tür des Handball-Bundesligisten THW Kiel klopft bereits laut der VfL Gummersbach. Mit einem Sieg über den zwölfmaligen deutschen Meister (heute, 20 Uhr, Ostseehalle) könnten die Zebras einen dicken Stein aus dem Weg räumen, der sie in die Champions League führen soll.

"Wenn wir so spielen wie gegen Flensburg, dann packen wir das", gibt sich Stefan Lövgren optimistisch. Der verletzte Schwede wird voraussichtlich gegen Magdeburg schon wieder mitspielen. "Es ist ja nur das Außenband gerissen." Allerdings hat der THW-Kapitän bei der 31:33-Pokalschlappe die Erkenntnis gewonnen, dass auch er ersetzbar ist. "Beim nächsten Spiel gegen Flensburg setze ich aus. Dann haben wir eine Chance." Die Begeisterung kann sein Trainer Noka Serdarusic nicht ganz teilen: "Einige sind an ihre Grenzen gestoßen." Bedenken, dass seinem auf elf Spieler geschmolzenen Kader die Luft ausgeht, hat Serdarusic jedoch nicht. "Meine Jungs können immer 60 Minuten rackern." Ausgenommen Torhüter Mattias Andersson. Der Schwede steht mit Rückenproblemen nur im Notfall als Ersatz für Henning Fritz parat.

Mit dem VfL Gummersbach stellt sich ein Klub vor, auf dessen Visitenkarte nicht nur angestaubte Titel stehen. Zum ersten Mal seit 13 Jahren hat sich der Traditionsverein wieder für den Europapokal qualifiziert. Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Verbandes (DHB) und zuvor 14 Jahre lang VfL-Vorsitzender, hatte den Verein mit einer umstrittenen "Lex Gummersbach" vor vier Jahren aus dem Finanz-Sumpf gezogen. Entgegen allen Regeln gab VfL-Mitglied Strombach dem mit 900000 Mark verschuldeten Klub eigenmächtig die Lizenz.

Alles Schnee von gestern - mit dem Umzug in die Kölnarena sprudeln beim VfL wieder die Quellen und machten Neuzugänge wie Frank von Behren, Mark Dragunski, Cedric Burdet oder Ex- Zebra Steinar Ege möglich. Und geht es nach Alexander Bommes, der zwei Jahre für den VfL spielte, dann ist Gummersbach nicht chancenlos. "Die sind entspannt und haben Lust, den THW zu ärgern." Ein Ass hat Kiel aber im Ärmel: Immer wenn Bommes, der heute für den Zweitligisten TSV Altenholz spielt, die Auswärtsspiele seiner Ex-Kollegen besuchte, verlor der VfL. "Gegen Kiel bin ich auch dabei."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2004)

 

 

Gewachsenen Selbstvertrauen beim VfL Gummersbach

Von Thomas Ammermann

Am kommenden Mittwoch, 5. Mai 2004, gastiert der VfL Gummersbach beim THW Kiel. Viel hat sich getan im Oberbergischen in den letzten beiden Jahren: nachdem in der Vorsaison die sportliche Etablierung auf einem einstelligen Tabellenplatz erreicht wurde, lautete das Ziel in diesem Jahr, die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb in der Saison 2004/2005 sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Mannschaft noch einmal wesentlich verstärkt; der Kader mit den Zugängen Steinar Ege, Cedric Burdet, Mark Dragunski, Frank von Behren, Alexander Mierzwa und Michael Spatz wurde bereits im Hinspielvorbericht vorgestellt. Drei Spieltage vor Schluss (ausgenommen das Nachholspiel in der Ostseehalle) kann man beim VfL zufrieden auf die Saison schauen; nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist Platz 6 den Gummersbachern mit derzeit 40:18 Punkten praktisch nicht mehr zu nehmen, so dass nach 13 Jahren wieder Auftritte auf europäischer Bühne erfolgen werden. Der nächste Verfolger TuSEM Essen hat bereits 36:26 Punkte.

Insofern ist die Saison für die Blau-Weißen praktisch gelaufen; die Auftritte in Kiel und vier Tage später in Halle/Westfalen (Gerry-Weber-Stadion) gegen Lemgo haben da fast schon den Charakter eines Schaulaufens. Sicherlich wird man sich dennoch nicht ganz wehrlos ergeben; immerhin steht die laufende Serie des VfL bei 13:1 Punkten aus den letzten 7 Spielen seit der unglücklichen Heimniederlage gegen den SC Magdeburg und ein Ziel haben die Oberbergischen eben noch nicht erreicht: den Sieg bei einer großen Mannschaft. So wurde in dieser Saison bereits in Flensburg, Hamburg und Magdeburg verloren. Und bei TuSEM Essen reichte es kürzlich immerhin zu einem 29:29-Unentschieden. Allerdings zeigte die Leistungskurve zuletzt nach unten; in den letzten Spielen daheim gegen Großwallstadt, beim TuSEM, in Köln gegen Göppingen und gegen Wetzlar bot man regelmäßig schwache Leistungen. Dass es trotzdem für 7:1 Punkte reichte, spricht für das gewachsene Selbstvertrauen beim deutschen Rekordmeister. Bester Schütze ist - wieder einmal - Kyung-Shin Yoon (229/74), der sich wie im Vorjahr mit Flensburgs Lars Christiansen um die Torjägerkrone streiten wird, weiter Kapitän Francois-Xavier Houlet (100/26), Ivan Lapcevic (87), Andreas Rastner (85) und Alex Mierzwa (80/4). Frank von Behren (67) hat leider nach seiner langen Verletzungspause im Vorjahr noch nicht an die Mindener Leistungen anknüpfen können. Hoch motiviert dürfte sicher Steinar Ege gegen seine ehemaligen Kieler Kollegen sein; regelmäßig erhält er den Vorzug vor Henning Wiechers im Gummersbacher Gehäuse. Die Startformation wird voraussichtlich mit Mierzwa, Lapcevic, Houlet, Yoon, Spatz und Rastner gebildet, wobei Houlet gegen Burdet in der Abwehr auswechselt.

Schließlich wirft auch schon die neue Saison ihre Schatten voraus. So werden mit Tobias Schröder (RL, RM) und Dirk Hartmann (RA) zwei junge Spieler den Verein gen Nettelstedt-Lübbecke verlassen. Schröder war einst mit hohen Erwartungen aus Herdecke geholt worden. Nach ordentlichen Leistungen in der Vorsaison konnte er sich in dieser Saison gegen die namhafte Konkurrenz im Rückraum nicht durchsetzen. Dirk Hartmann teilt seine Spielzeit mit Michael Spatz; sehr häufig setzt Coach Sead Hasanefendic aber Cedric Burdet als RA ein, um keinen Angriff-Abwehr-Wechsel vornehmen zu müssen. Daher bekamen die Youngster auf RA nur sehr wenig Einsatzmöglichkeiten. Verlassen wird den VfL nach zwei Jahren auch Andreas Rastner. Kürzlich gab die Vereinsführung als Ersatz die Verpflichtung von Ian-Marko Fog bekannt. Der Däne, bisher bei Nordhorn, spielte bereits von 1997 bis 2001 in Gummersbach und trifft sich jetzt mit alten Bekannten wieder (Yoon, Houlet, Ege, Ilper). So hofft man, den früheren Publikumsliebling möglichst geräuschlos in die Mannschaft integrieren zu können, um in der kommenden Saison weiter nach oben zu stoßen.

(Von Thomas Ammermann)

 

 

Gummersbach im Euro-Fieber

Der deutsche Rekordmeister ist auf dem Weg zurück ins internationale Geschäft
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Lange Zeit gab es keine guten Nachrichten rund um den VfL Gummersbach. Die Spiele blieben oft Magerkost, man dümpelte im Mittelfeld der Liga umher und machte allenfalls mit seinen schwerwiegenden finanziellen Querelen auf sich aufmerksam, die den Verein bis an den Rande des Abgrunds brachten. Doch die Verantwortlichen im Gummersbach haben diese schwere Zeit und alle Krisen überstanden und das Schiff auf Kurs gehalten. Man könnte von einer regelrechten Renaissance reden, die das Team um Manager Carsten Sauer, nicht zuletzt dank spektakulärer Verlegungen der Heimspiele in die über 16000 Zuschauer fassende Köln-Arena, hervorgerufen hat.

Der VfL Gummersbach hat wieder große Pläne: Nur noch fünf Spiele trennen den Klub vom großen Ziel. Nach dem schwer erkämpften 29:29-Remis beim TuSEM Essen und dem 27:23-Sieg gegen Göppingen wähnt sich der VfL nun beinahe in Europapokalgefilden. Sechs Punkte beträgt nun der Vorsprung auf Essen, den einzigen noch verbliebenen Konkurrenten um Platz sechs in der Bundesliga. "Eigentlich darf jetzt nichts mehr passieren", freute sich Carsten Sauer gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Europapokal - das wäre wie ein Ausflug in die ruhmreichen 1980er Jahre, in denen Gummersbach die Handballhallen Europas beherrschte. Und zugleich ein notwendiger Schritt in die Moderne. Von den Erfolgen der Vergangenheit allein lässt es sich nun mal nicht leben.

Eine bisher hervorragende Saisonbilanz erreichte der VfL bei den Spielen in der Kölnarena (siehe Kurve Gummersbach). Den Siegen bei den Handballfeten gegen Essen, Hamburg, Flensburg und auch Kiel steht nur die unglückliche Niederlage gegen den SC Magdeburg gegenüber und an den Zuschauerzahlen gemessen ist man hier schon in ganz andere Dimensionen eingetaucht - ausverkauftes Haus vermeldete der Verein zuletzt sogar gegen den vermeintlich unattraktiven Gegner Göppingen.

Auch im Mannschaftskader sollen die Grundlagen für die kommende Saison gelegt werden. Gerüchten zufolge soll die Bundesligamannschaft der Gummersbacher auf wichtigen Positionen weiter verstärkt werden. Interesse habe man beispielsweise an den Gille-Brüdern, die derzeit noch in Hamburg unter Vertrag stehen, sowie an Nationalmannschafts-Rechtsaußen Florian Kehrmann. Was zurzeit noch schreckt, sind die fälligen Ablösesummen, da die Spieler aus ihren Verträgen herausgekauft werden müssten. Doch möglicherweise könnten dem VfL finanzielle Schwierigkeiten in anderen Vereinen zu Hilfe kommen. So wendet sich das Blatt.

Fest steht bislang, dass Tobias Schröder und Dirk Hartmann den Verein in Richtung Nettelstedt verlassen werden. Nachdem bereits bekannt wurde, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag mit Torwart Henning Wiechers verlängert wurde, war die Einigung mit Rückraumspieler Ivan Lapcevic nach erfolgreichen Gesprächen nur noch reine Formsache.

Der Verbleib des Rückraumspielers war umso drängender, als man mit Schröder einen nicht unwichtigen Spieler verloren hat. Auch die Verträge mit Mannschaftskapitän Francois-Xavier Houlet und Kreisläufer Jörn Ilper wurden verlängert. Nicht verlängert wurde der Vertrag mit Kreisläufer Andreas Rastner, für ihm kommt Ian-Marko Fog aus Nordhorn.

Zu den Neuverpflichtungen wollten weder Hans-Peter Krämer, Chef der Kreissparkasse Köln und Aufsichtsratsvorsitzender beim VfL, noch Manager Sauer etwas sagen. Krämer: "Wir wollen nicht wieder fünf bis sechs neue Spieler verpflichten." Grund dafür sei, dass die Spieler auch alle in die Mannschaft integriert werden müssten und dies viel Zeit koste. Außerdem habe sich das Team jetzt gefunden und sei erfolgreich. Dennoch laufen die Verhandlungen. "Wir führen zurzeit mit mehreren Spielern Gespräche, aber es ist noch nichts entschieden", so Sauer beim "Gummersbacher Fan-Stammtisch".

Veränderungen sind in der Tat nötig: Vor allem auf den Außenpositionen muss sich der Verein verstärken, will man in der kommenden Saison national an der Spitze mitspielen und international bestehen. Auch am Kreis ist Handeln geboten, da der Vertrag von Andreas Rastner ausläuft. Möglich ist, dass mit Rastner um ein Jahr verlängert wird, wenn sich ein Wechsel von Bertrand Gille zerschlägt. Beide Gille-Brüder wären spektakuläre Neuverpflichtungen und exzellente Ergänzungen für den Kader. Mit Mark Dragunski und Bertrand Gille wäre der Kreis mit zwei Nationalspielern sehr gut besetzt. Guillaume würde den Rückraum bestens ergänzen. Zusammen mit Kyung-Shin Yoon, der zuletzt sein 2000. Bundesligator für den VfL warf, Frank von Behren und auch Ivan Lapcevic könnte der VfL in der nächsten Saison hochkarätig auflaufen. Dies sind zwar alles noch Spekulationen, doch man darf gespannt sein, ob sie sich tatsächlich oder zumindest teilweise verwirklichen lassen. Man merke jedenfalls: die Konkurrenz schläft nicht.

Viel los also beim Vfl und eine gute Gelegenheit für den THW an diesem Tage, sich für die knappe 23:24-Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

Steinar Ege im Interview: "Wir befinden uns auf gutem Weg"

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Steinar Ege.
Klicken Sie für weitere Infos! Steinar Ege.
Der Vfl Gummersbach hält seit seiner letzten Europacup-Qualifiktion 1991 endlich wieder Kurs in Richtung Europa. Mit dabei und nicht unwesentlich am Erfolg des Rekordmeisters beteiligt ist der Ex-Kieler Steinar Ege. Thomas Fischer (living sports) unterhielt sich mit dem 32-jährigen Norweger über die Wandlung seines alten und neuen Vereins, den VfL Gummersbach, alte Zeiten beim THW und auch über persönliche Ausblicke des Nationaltorwarts in seine eigene Welt des Handballs.

Zebra:
Du kehrst nun mit dem VfL Gummersbach an deine alte Wirkungsstätte, die Kieler Ostseehalle zurück. Wie fühlst du dich dabei?
Steinar Ege:
Sehr gut. Ich hatte ein paar schöne Jahre in Kiel, die ich nicht missen möchte. Ich wäre auch gerne geblieben, aber jetzt freue mich natürlich auf das Kieler Publikum und darauf, alte Freunde wieder zu treffen. Vor allem hoffe ich aber, dass es ein schönes Spiel wird. Wenn man älter ist, hat man natürlich einige alte Wirkungsstätten und es ist immer wieder schön, dorthin zurück zu kommen.
Zebra:
Wie geht es dir nun in Gummersbach? Du stehst dort ja schon das zweite Mal (nach 1997 - 1999) zwischen den Pfosten.
Steinar Ege:
Ich fühle mich mit meiner Familie sehr wohl hier. Meine Tochter geht jetzt in den Kindergarten und meine Frau spielt hier Handball für Leverkusen. Sowohl sportlich als auch vom weiteren Umfeld her geht es mir wirklich gut.
Zebra:
Würdest du sagen, dass sich in Gummersbach in Hinblick auf die Mannschaft und das Umfeld viel verändert hat seit deiner Zeit dort zwischen 1997 und 1999?
Steinar Ege:
Hier hat sich tatsächlich einiges geändert, aber durchweg im positiven Sinne. Dem Verein geht es wirtschaftlich wesentlich besser und durch unsere Gastspiele in der Köln-Arena ist das Feeling für den Handball schon ganz anders als zuvor. Ich denke, das Umfeld ist noch professioneller geworden und die Mannschaft zeigt ja momentan die beste Leistung seit gut zehn Jahren.
Zebra:
In der Presse war zuletzt zu hören, dass sich der VfL gerne mit weiteren Hochkarätern wie den Gille-Brüdern vom HSV und Florian Kehrmann vom TBV Lemgo verstärken würde. Die Zeit des Bangens um die Bundesligalizenz scheint also endgültig Vergangenheit zu sein. Wann glaubst du, ist die Mannschaft wieder reif für neue Titel?
Steinar Ege:
Bis dahin ist es natürlich noch ein langer Weg und es wartet noch viel Arbeit auf uns. Eine Abschätzung, wann es soweit sein wird, ist ganz schwierig - vielleicht nächstes Jahr, vielleicht auch niemals. Man kann nie wissen, was passiert, geschweige denn Erfolge voraussagen. Der Weg zur Meisterschaft ist sicherlich von allen der längste und es wird dementsprechend noch Jahre brauchen, bis wir dort mitspielen können. Im Pokal hingegen gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Man darf aber nicht vergessen, dass es nicht lange her ist, als Gummersbach noch völlig am Boden lag. Wir befinden uns jedenfalls auf einem guten Weg und wenn wir beharrlich so weiter machen, wird sich die Mühe auch irgendwann im Erfolg auszahlen. Zu möglichen Neuverpflichtungen kann ich natürlich nichts sagen, aber solche Spieler wären für jede Mannschaft eine Verstärkung.
Zebra:
Das Erfolgsrezept in Gummersbach geht bisher auf und die Zuschauerzahlen überschlagen sich dank der Köln-Arena mit Superlativen. Braucht der VfL nicht künftig auch die großen Erfolge, um die Begeisterung für den Verein aufrecht zu halten?
Steinar Ege:
Zunächst einmal wäre es für den Verein sehr wertvoll, wieder im Europapokal zu spielen. Das wäre ein großer Erfolg, welcher für Gummersbach schon mehr als zehn Jahre her ist. Wichtig ist, dass wir in der Köln-Arena mit den Zuschauern im Rücken auch viele wichtige Spiele gewinnen konnten und dass die Zuschauer gekommen sind, um uns zu sehen, nicht den Gegner. Zum Beispiel hatten wir zu Ostern über 16000 Zuschauer gegen Göppingen. Wir müssen dem Publikum natürlich auch was bieten, damit es wiederkommt.
Zebra:
Ihr steht momentan ziemlich sicher auf dem sechsten Tabellenplatz, welcher euch die Teilnahme am EC-Cup sichern würde. Bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Steinar Ege:
Ja, das kann man sagen. Wir liegen bisher voll im Soll, unser angestrebtes Ziel, die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb, zu erreichen. Wir haben mittlerweile sechs Punkte Vorsprung auf den Nächstplatzierten, den TuSEM Essen, und können mit unserer Leistung recht zufrieden sein.
Zebra:
Wie wichtig wäre die Qualifikation für das internationale Geschäft für dich persönlich und letztlich auch für den Verein?
Steinar Ege:
Das internationale Geschäft hat sicherlich eine große Bedeutung, sowohl für die Spieler als auch für den Verein. Es wäre ein großer Erfolg und auch eine riesige Herausforderung für Gummersbach, dem Rest Europas zu zeigen, dass man nach so vielen schwierigen Jahren wieder obenauf ist. Zudem machen mir persönlich internationale Auftritte immer besonders viel Spaß.
Zebra:
Ihr konntet das letzte Spiel gegen den THW in der Köln-Arena knapp mit 24:23 für euch entscheiden. Glaubst du, dass ihr diesen Erfolg in Kiel wiederholen könnt?
Steinar Ege:
Möglich ist alles, allerdings wäre dazu auch eine gewaltige Leistungssteigerung nötig, da es bei Heimspielen des THW meist doppelt so schwer ist, das Spiel für sich zu entscheiden. Wir sind zwar Außenseiter, aber ich sehe uns keineswegs chancenlos.
Zebra:
In der Hinrunde haben sich deine alten Weggefährten bei 19 Paraden deinerseits letztendlich die Zähne an dir ausgebissen. Bist du besonders motiviert, das Torhüterduell auch in der Ostseehalle für dich zu entscheiden?
Steinar Ege:
Nein, ich denke, ich bin ganz normal motiviert. So wie ich es in meiner eigenen Zeit beim THW mitbekommen habe, sind die Gegner des THW vielleicht allgemein besonders motiviert, da es gilt, sich mit einer Top-Mannschaft zu messen und man auf gar keinen Fall schlecht aussehen möchte. Es ist etwas anderes, mit dem VfL Gummersbach aufzutreten als mit dem THW Kiel. Ich hatte in der Hinrunde gegen Kiel einen guten Tag erwischt und hoffe natürlich, dass ich meine gute Leistung wiederholen kann.
Zebra:
Die Meisterschaft hat Kiel für dieses Jahr mit der Niederlage in Flensburg fast abgeschrieben. Was traust du den Zebras in dieser Saison noch zu?
Steinar Ege:
Ich weiß nicht, ob der THW die Meisterschaft wirklich abgeschrieben hat. Sollte Flensburg eines der nächsten Spiele verlieren und am letzten Spieltag in Hamburg unterliegen, so könnte sich die Meisterschaft vielleicht doch noch am Torverhältnis entscheiden - vorausgesetzt der THW gewinnt seine letzten Spiele.
Zebra:
Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Möchtest du deine Karriere in Gummersbach ausklingen lassen?
Steinar Ege:
Ich habe bisher noch nicht weiter geplant, als dass ich noch einen 2-Jahresvertrag in Gummersbach habe, den ich erfüllen möchte. Es kann im Leben und im Handball immer so viel passieren, dass ich eigentlich noch nicht darüber hinaus planen möchte.
(Das Interview führte Thomas Fischer für living sports, aus dem THW-Hallenmagazin Zebra)

 

 

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