03.-05.05.2004 - Letzte Aktualisierung: 05.05.2004 | Bundesliga |
Update #3 | Aktualisierung vom 05.05., vom 04.05. (#2) und vom 04.05. (#1)... |
Das Team des VfL Gummersbach.
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VfL |
Zur aktuellen Situation beim VfL lesen Sie bitten den ausführlichen Bericht von Thomas Ammermann.
Die Partie wird geleitet von den Unparteiischen Dang (Kriftel) / Zacharias (Mainz).
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2004:
"Wenn wir so spielen wie gegen Flensburg, dann packen wir das", gibt sich Stefan Lövgren optimistisch. Der verletzte Schwede wird voraussichtlich gegen Magdeburg schon wieder mitspielen. "Es ist ja nur das Außenband gerissen." Allerdings hat der THW-Kapitän bei der 31:33-Pokalschlappe die Erkenntnis gewonnen, dass auch er ersetzbar ist. "Beim nächsten Spiel gegen Flensburg setze ich aus. Dann haben wir eine Chance." Die Begeisterung kann sein Trainer Noka Serdarusic nicht ganz teilen: "Einige sind an ihre Grenzen gestoßen." Bedenken, dass seinem auf elf Spieler geschmolzenen Kader die Luft ausgeht, hat Serdarusic jedoch nicht. "Meine Jungs können immer 60 Minuten rackern." Ausgenommen Torhüter Mattias Andersson. Der Schwede steht mit Rückenproblemen nur im Notfall als Ersatz für Henning Fritz parat.
Mit dem VfL Gummersbach stellt sich ein Klub vor, auf dessen Visitenkarte nicht nur angestaubte Titel stehen. Zum ersten Mal seit 13 Jahren hat sich der Traditionsverein wieder für den Europapokal qualifiziert. Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Verbandes (DHB) und zuvor 14 Jahre lang VfL-Vorsitzender, hatte den Verein mit einer umstrittenen "Lex Gummersbach" vor vier Jahren aus dem Finanz-Sumpf gezogen. Entgegen allen Regeln gab VfL-Mitglied Strombach dem mit 900000 Mark verschuldeten Klub eigenmächtig die Lizenz.
Alles Schnee von gestern - mit dem Umzug in die Kölnarena sprudeln beim VfL wieder die Quellen und machten Neuzugänge wie Frank von Behren, Mark Dragunski, Cedric Burdet oder Ex- Zebra Steinar Ege möglich. Und geht es nach Alexander Bommes, der zwei Jahre für den VfL spielte, dann ist Gummersbach nicht chancenlos. "Die sind entspannt und haben Lust, den THW zu ärgern." Ein Ass hat Kiel aber im Ärmel: Immer wenn Bommes, der heute für den Zweitligisten TSV Altenholz spielt, die Auswärtsspiele seiner Ex-Kollegen besuchte, verlor der VfL. "Gegen Kiel bin ich auch dabei."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2004)
Am kommenden Mittwoch, 5. Mai 2004, gastiert der VfL Gummersbach beim THW Kiel. Viel hat sich getan im Oberbergischen in den letzten beiden Jahren: nachdem in der Vorsaison die sportliche Etablierung auf einem einstelligen Tabellenplatz erreicht wurde, lautete das Ziel in diesem Jahr, die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb in der Saison 2004/2005 sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Mannschaft noch einmal wesentlich verstärkt; der Kader mit den Zugängen Steinar Ege, Cedric Burdet, Mark Dragunski, Frank von Behren, Alexander Mierzwa und Michael Spatz wurde bereits im Hinspielvorbericht vorgestellt. Drei Spieltage vor Schluss (ausgenommen das Nachholspiel in der Ostseehalle) kann man beim VfL zufrieden auf die Saison schauen; nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist Platz 6 den Gummersbachern mit derzeit 40:18 Punkten praktisch nicht mehr zu nehmen, so dass nach 13 Jahren wieder Auftritte auf europäischer Bühne erfolgen werden. Der nächste Verfolger TuSEM Essen hat bereits 36:26 Punkte.
Insofern ist die Saison für die Blau-Weißen praktisch gelaufen; die Auftritte in Kiel und vier Tage später in Halle/Westfalen (Gerry-Weber-Stadion) gegen Lemgo haben da fast schon den Charakter eines Schaulaufens. Sicherlich wird man sich dennoch nicht ganz wehrlos ergeben; immerhin steht die laufende Serie des VfL bei 13:1 Punkten aus den letzten 7 Spielen seit der unglücklichen Heimniederlage gegen den SC Magdeburg und ein Ziel haben die Oberbergischen eben noch nicht erreicht: den Sieg bei einer großen Mannschaft. So wurde in dieser Saison bereits in Flensburg, Hamburg und Magdeburg verloren. Und bei TuSEM Essen reichte es kürzlich immerhin zu einem 29:29-Unentschieden. Allerdings zeigte die Leistungskurve zuletzt nach unten; in den letzten Spielen daheim gegen Großwallstadt, beim TuSEM, in Köln gegen Göppingen und gegen Wetzlar bot man regelmäßig schwache Leistungen. Dass es trotzdem für 7:1 Punkte reichte, spricht für das gewachsene Selbstvertrauen beim deutschen Rekordmeister. Bester Schütze ist - wieder einmal - Kyung-Shin Yoon (229/74), der sich wie im Vorjahr mit Flensburgs Lars Christiansen um die Torjägerkrone streiten wird, weiter Kapitän Francois-Xavier Houlet (100/26), Ivan Lapcevic (87), Andreas Rastner (85) und Alex Mierzwa (80/4). Frank von Behren (67) hat leider nach seiner langen Verletzungspause im Vorjahr noch nicht an die Mindener Leistungen anknüpfen können. Hoch motiviert dürfte sicher Steinar Ege gegen seine ehemaligen Kieler Kollegen sein; regelmäßig erhält er den Vorzug vor Henning Wiechers im Gummersbacher Gehäuse. Die Startformation wird voraussichtlich mit Mierzwa, Lapcevic, Houlet, Yoon, Spatz und Rastner gebildet, wobei Houlet gegen Burdet in der Abwehr auswechselt.
Schließlich wirft auch schon die neue Saison ihre Schatten voraus. So werden mit Tobias Schröder (RL, RM) und Dirk Hartmann (RA) zwei junge Spieler den Verein gen Nettelstedt-Lübbecke verlassen. Schröder war einst mit hohen Erwartungen aus Herdecke geholt worden. Nach ordentlichen Leistungen in der Vorsaison konnte er sich in dieser Saison gegen die namhafte Konkurrenz im Rückraum nicht durchsetzen. Dirk Hartmann teilt seine Spielzeit mit Michael Spatz; sehr häufig setzt Coach Sead Hasanefendic aber Cedric Burdet als RA ein, um keinen Angriff-Abwehr-Wechsel vornehmen zu müssen. Daher bekamen die Youngster auf RA nur sehr wenig Einsatzmöglichkeiten. Verlassen wird den VfL nach zwei Jahren auch Andreas Rastner. Kürzlich gab die Vereinsführung als Ersatz die Verpflichtung von Ian-Marko Fog bekannt. Der Däne, bisher bei Nordhorn, spielte bereits von 1997 bis 2001 in Gummersbach und trifft sich jetzt mit alten Bekannten wieder (Yoon, Houlet, Ege, Ilper). So hofft man, den früheren Publikumsliebling möglichst geräuschlos in die Mannschaft integrieren zu können, um in der kommenden Saison weiter nach oben zu stoßen.
(Von Thomas Ammermann)
Lange Zeit gab es keine guten Nachrichten rund um den VfL Gummersbach. Die Spiele blieben oft Magerkost, man dümpelte im Mittelfeld der Liga umher und machte allenfalls mit seinen schwerwiegenden finanziellen Querelen auf sich aufmerksam, die den Verein bis an den Rande des Abgrunds brachten. Doch die Verantwortlichen im Gummersbach haben diese schwere Zeit und alle Krisen überstanden und das Schiff auf Kurs gehalten. Man könnte von einer regelrechten Renaissance reden, die das Team um Manager Carsten Sauer, nicht zuletzt dank spektakulärer Verlegungen der Heimspiele in die über 16000 Zuschauer fassende Köln-Arena, hervorgerufen hat.
Der VfL Gummersbach hat wieder große Pläne: Nur noch fünf Spiele trennen den Klub vom großen Ziel. Nach dem schwer erkämpften 29:29-Remis beim TuSEM Essen und dem 27:23-Sieg gegen Göppingen wähnt sich der VfL nun beinahe in Europapokalgefilden. Sechs Punkte beträgt nun der Vorsprung auf Essen, den einzigen noch verbliebenen Konkurrenten um Platz sechs in der Bundesliga. "Eigentlich darf jetzt nichts mehr passieren", freute sich Carsten Sauer gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Europapokal - das wäre wie ein Ausflug in die ruhmreichen 1980er Jahre, in denen Gummersbach die Handballhallen Europas beherrschte. Und zugleich ein notwendiger Schritt in die Moderne. Von den Erfolgen der Vergangenheit allein lässt es sich nun mal nicht leben.
Eine bisher hervorragende Saisonbilanz erreichte der VfL bei den Spielen in der Kölnarena (siehe Kurve Gummersbach). Den Siegen bei den Handballfeten gegen Essen, Hamburg, Flensburg und auch Kiel steht nur die unglückliche Niederlage gegen den SC Magdeburg gegenüber und an den Zuschauerzahlen gemessen ist man hier schon in ganz andere Dimensionen eingetaucht - ausverkauftes Haus vermeldete der Verein zuletzt sogar gegen den vermeintlich unattraktiven Gegner Göppingen.
Auch im Mannschaftskader sollen die Grundlagen für die kommende Saison gelegt werden. Gerüchten zufolge soll die Bundesligamannschaft der Gummersbacher auf wichtigen Positionen weiter verstärkt werden. Interesse habe man beispielsweise an den Gille-Brüdern, die derzeit noch in Hamburg unter Vertrag stehen, sowie an Nationalmannschafts-Rechtsaußen Florian Kehrmann. Was zurzeit noch schreckt, sind die fälligen Ablösesummen, da die Spieler aus ihren Verträgen herausgekauft werden müssten. Doch möglicherweise könnten dem VfL finanzielle Schwierigkeiten in anderen Vereinen zu Hilfe kommen. So wendet sich das Blatt.
Fest steht bislang, dass Tobias Schröder und Dirk Hartmann den Verein in Richtung Nettelstedt verlassen werden. Nachdem bereits bekannt wurde, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag mit Torwart Henning Wiechers verlängert wurde, war die Einigung mit Rückraumspieler Ivan Lapcevic nach erfolgreichen Gesprächen nur noch reine Formsache.
Der Verbleib des Rückraumspielers war umso drängender, als man mit Schröder einen nicht unwichtigen Spieler verloren hat. Auch die Verträge mit Mannschaftskapitän Francois-Xavier Houlet und Kreisläufer Jörn Ilper wurden verlängert. Nicht verlängert wurde der Vertrag mit Kreisläufer Andreas Rastner, für ihm kommt Ian-Marko Fog aus Nordhorn.
Zu den Neuverpflichtungen wollten weder Hans-Peter Krämer, Chef der Kreissparkasse Köln und Aufsichtsratsvorsitzender beim VfL, noch Manager Sauer etwas sagen. Krämer: "Wir wollen nicht wieder fünf bis sechs neue Spieler verpflichten." Grund dafür sei, dass die Spieler auch alle in die Mannschaft integriert werden müssten und dies viel Zeit koste. Außerdem habe sich das Team jetzt gefunden und sei erfolgreich. Dennoch laufen die Verhandlungen. "Wir führen zurzeit mit mehreren Spielern Gespräche, aber es ist noch nichts entschieden", so Sauer beim "Gummersbacher Fan-Stammtisch".
Veränderungen sind in der Tat nötig: Vor allem auf den Außenpositionen muss sich der Verein verstärken, will man in der kommenden Saison national an der Spitze mitspielen und international bestehen. Auch am Kreis ist Handeln geboten, da der Vertrag von Andreas Rastner ausläuft. Möglich ist, dass mit Rastner um ein Jahr verlängert wird, wenn sich ein Wechsel von Bertrand Gille zerschlägt. Beide Gille-Brüder wären spektakuläre Neuverpflichtungen und exzellente Ergänzungen für den Kader. Mit Mark Dragunski und Bertrand Gille wäre der Kreis mit zwei Nationalspielern sehr gut besetzt. Guillaume würde den Rückraum bestens ergänzen. Zusammen mit Kyung-Shin Yoon, der zuletzt sein 2000. Bundesligator für den VfL warf, Frank von Behren und auch Ivan Lapcevic könnte der VfL in der nächsten Saison hochkarätig auflaufen. Dies sind zwar alles noch Spekulationen, doch man darf gespannt sein, ob sie sich tatsächlich oder zumindest teilweise verwirklichen lassen. Man merke jedenfalls: die Konkurrenz schläft nicht.
Viel los also beim Vfl und eine gute Gelegenheit für den THW an diesem Tage, sich für die knappe 23:24-Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
Steinar Ege. |
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