05./06.12.2004 - Letzte Aktualisierung: 06.12.2004 | Champions League |
Update #3 | Spielbericht und Stimmen ergänzt... Spielbericht der KN und Statistik komplettiert... |
Konnte am Ende wieder mitspielen: Christian Zeitz. |
Im ausverkauften Schmuckstück Tratran Presovs, der Tatran Arena, sorgten die 1500 Fans des Gastgebers in den ersten Minuten für ein Tollhaus. Die Zebras kamen zunächst mit der hitzigen Atmosphäre und den aggressiven Gastgebern kaum zurecht, konnten das Spiel aber ausgeglichen gestalten. Bis zum 9:9 (16.) hielt Presov mit Macht dagegen. Als Christian Zeitz einen Ball derart unglücklich ins Gesicht bekommen hatte, dass er nicht mehr weiterpielen konnte, fürchtete man Schlimmes. Roman Pungartnik nahm Zeitz' Platz in Angriff und Defensive ein und der THW drehte fortan auf, packte in der Abwehr konsequent zu und erleichterte seinem Torhüter Henning Fritz damit die Arbeit, der nun seinen Kasten förmlich zunagelte. Vorn stimmte nun auch das Zusammenspiel vom überragenden Boquist und Ahlm, der mit sechs Treffern deutlichen Anteil an der Kieler Führung hatte, die Pungartnik in der 24. Minute per Tempogegenstoß auf 16:9 ausbaute. Bis zur Halbzeit kassierte der THW-Halbrechte allerdings schon zwei Zweiminutenstrafen, so dass den Zebras die Alternativen im Rückraum auszugehen schienen. Dessen ungeachtet, und mit insgesamt acht Ahlm-Treffern ging man aber mit einer beruhigenden 20:13- Halbzeitführung in die Kabinen.
Auch die zweite Hälfte änderte wenig am überlegenen Kieler Auftritt in der Slowakei. Ruhig wurden die Angriffe aufgebaut, konsequent auf einen sicheren Abschluss gewartet. Beim 26:19 (40) war die Begegnung eigentlich schon entschieden, zumal auch Frode Hagen erneut einen guten Tag erwischt hatte. Dem guten Kieler Rückraum hatten die Gastgeber wenig entgegen zu setzen, dass auch das faire Publikum mit laufender Spielzeit ruhiger wurde. Petterssons 27:19 läutete eine Phase ein, in der sich die Kieler im Hinblick auf die schweren Aufgaben der nächsten Wochen schon ein wenig zurückzunehmen schienen. Am Ende sprang für die Zebras ein souveräner Hinspielsieg auf fremdem Terrain heraus. Und auch Christian Zeitz konnte schließlich wieder eingesetzt werden und freute sich wie der Rest des Teams über den sechs Tore-Vorsprung, den die Zebras mit in das Rückspiel am kommenden Sonntag nehmen.
Alle Ergebnisse finden Sie unter Champions League, Achtelfinale.
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Nachrichten.
Flensburg hatte uns Kassetten von ihren Spielen gegen Presov geschickt, so dass unsere Vorbereitung auf das Spiel erleichtert wurde. Presov konnte sein taktisches Spiel zu keiner Zeit gegen uns durchziehen, wodurch sie ein wenig nervös wurden und Vieles nur noch durch Einzelaktionen versucht haben. Henning hat gut gehalten, dadurch konnten wir uns zur Pause mit sieben Toren absetzen, ehe uns Presovs 3:2:1-Abwehr in der zweiten Halbzeit ein wenig den Rhythmus nahm. Trotzdem hatten wir unseren Gegner gut im Griff, wenn wir am Sonntag noch einmal konzentriert spielen, sind wir eine Runde weiter.
Wir haben heute sehr konzentriert gespielt, wenngleich wir anfangs ein paar Probleme in der Deckung hatten. Von den starken zehn Minuten, in denen wir uns deutlich absetzen konnten, haben wir das gesamte Spiel profitiert. Insgesamt lieferten wir eine souveräne Vorstellung ab. Wenn wir Sonntag ähnlich konzentriert zu Werke gehen, und dazu sind wir auch gegenüber den mehr als 9000 Zuschauern, die dann in der Ostseehalle sein werden, verpflichtet, sind wir eine Runde weiter.
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Im EHF-Pokal schlug Magdeburg Rokometno Drustvo Termo (SLO) mit 32:21 (16:12), Gummersbach besiegte US Dunkerque HB mit 24:16 (12:8) und Essen wahrte mit der knappen 23:24 (11:10)-Niederlage bei RK Fidelinka Radnicki Subotica (SCG) alle Chancen auf ein Weiterkommen. Im Europapokal der Pokalsieger gewann der HSV Hamburg bei Crvena Zvezda Belgrad (SCG) klar mit 37:26 (17:10).
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.12.2004:
Dann werden rund 10 000 Zuschauer in den Kieler Handball-Tempel strömen. Und was dürfen diese nach dem Auswärtstriumph erwarten? "Eine ordentliche Leistung", verspricht Manager Uwe Schwenker, "das sind wir unserem treuen Publikum schuldig."
Es war laut in der Tatran Arena von Presov. Auf der Gegengeraden war die Vereinsfarbe Grün Trumpf, die Fans schrieen sich schon Minuten vor der Partie die Lunge aus dem Hals und bekamen zusätzliche Unterstützung durch den Krakehler am Hallenmikrofon, der nahezu jede Aktion akustisch verfolgte. Die Kieler ließen sich davon nur am Anfang beeindrucken. Bis zum 8:8 (14.) war es ein zerfahrenes Spiel, als Zeitz dann seine erste Zeitstrafe abbrummen musste, legte der THW in Unterzahl die erste Zwei-Tore-Führung vor. Die Gastgeber, ohnehin durch den Ausfall ihres Spielmachers Kukucka gehandicapt, verloren vollends den Faden, packten verzweifelt die Brechstange aus und mussten die Zebras ziehen l assen. "Ihre taktischen Vorhaben klappten nicht, weil meine Jungs nichts zuließen. Das hat sie aus dem Konzept gebracht", sagte THW-Coach Noka Serdarusic. Dadurch habe man Presovs Rückraum zu überhasteten Würfen gezwungen. Henning Fritz bedankte sich mit insgesamt 18 Paraden, die oft Grundlage für das THW-Konterspiel waren. "Das fiel mir heute nicht so schwer", wehrte Fritz bescheiden ab, "meine Abwehr hat super gearbeitet und mir das Leben leichter gemacht."
Eine Schrecksekunde hatte der THW in der 19. Minute zu überstehen, als Christian Zeitz nach einem schweren Kopftreffer von Tabacko zu Boden ging. Sichtlich mitgenommen wankte der 24-Jährige auf die Bank, und wurde mit Eisbeuteln versorgt. Roman Pungartnik schloss die Lücke auf Halbrechts allerdings problemlos und ist nach seiner langen Verletzungspause auf einem guten Weg. Den hat gestern auch Marcus Ahlm nach kurzer Durststrecke wiedergefunden. Der schwedische Kreisläufer war gestern bester Kieler Feldspieler, ein Fels in der Abwehr, im Angriff nicht zu stoppen. Neun Mal setzte er den Ball ins Netz der überforderten Tatran-Torhüter. Der Schwede war entscheidend daran beteiligt, dass Serdarusic schon bei Halbzeit erleichtert konstatierte, "diese Partie ist vorentschieden."
Flensburg hatte es vor einigen Wochen im Gruppenspiel vorgemacht und eine klare Sieben-Tore-Führung in Presov noch aus den Händen gegeben. Die Zebras ließen sich gestern nicht mehr aus der Siegspur werfen. Es gab einige leichte Ballverluste, aber gestützt auf die Routine von Frode Hagen und dem entschlossen zu Werke gehenden Martin Boquist in der Mitte, schaukelten die Kieler ihren Vorsprung über die Runden.
Presovs Fans war es egal. Die "Grünen" feierten ihre eigenen Helden wie triumphale Sieger. "Darauf können wir stolz sein", sagte Trainer Peter Hatalcik. Bis zum nächsten Auftritt muss er vermutlich ein ganzes Jahr warten, denn das "Wunder von Kiel" dürfte für Tatran ausbleiben.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.12.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.12.2004:
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.12.2004)
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