Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2004:
Hamburg - Nach dem Acht-Punkte-Abzug prüft der HSV Hamburg juristische Schritte gegen die
"Handball-Bundesliga GmbH". "Wir überlegen ernsthaft, Berufung einzulegen und alle Mittel
auszuschöpfen, um den Punktabzug zu verhindern", sagte Manager Dierk Schmäschke gestern.
Schmäschke
war Teil einer fünfköpfigen Delegation, die am Mittwoch dem Ligavorstand der Handball-Bundesliga
(HBL) einen Plan zur Rettung des Vereins vorlegen wollte. Angeblich hatte die HSV-Delegation
inhaltlich nur wenig Konkretes zu bieten. Nicht mit dabei war HSV-Präsident
Heinz Jacobsen, der offiziell aus privaten Gründen fehlte. Nach
KN-Informationen hatte tatsächlich Sanierungshelfer Jürgen Hunke den Kieler ausgeladen, weil
das HBL-Gremium nicht mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden verhandeln wollte. Trotz der beinahe schon
aussichtslosen Lage und dem drohenden Lizenzentzug möchten die Spieler des finanziell angeschlagenen
Clubs vorerst in der Hansestadt bleiben. "Wir wollen alle, dass es weitergeht", sagte Kapitän
Thomas Knorr.
Schon am 2. Weihnachtstag will das leidgeprüfte Team im Bundesliga-Punktspiel beim SC Magdeburg
Charakterstärke zeigen. "Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken", kündigte der nach dem
Urteil "sehr enttäuschte" Trainer Bob Hanning an. "Der Verein braucht endlich die Strategie des
vorsichtigen Kaufmanns, nicht die des Neuen Marktes", brachte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann
die Probleme auf den Punkt. Nach Informationen der "Bild-Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) fehlen dem
HSV 3,5 Millionen Euro, um überleben zu können.
(aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2004)