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27.01.2005 Mannschaft

KN: Henning Fritz: Auch ohne WM immer was los

THW-Torhüter Henning Fritz pendelt zwischen Familie, Reha, Training und Presseterminen

Kiel - Diese Szene hat sich in das Gedächtnis eines jeden Handball-Fans eingebrannt: Daniel Stephan setzt mit dem verwandelten Siebenmeter gegen Spanien den Schlusspunkt hinter das Viertelfinale im olympischen Turnier, Deutschland steht im Halbfinale, und über den Lemgoer macht sich die gesamte jubelnde Spielertraube her. Allen voran THW-Torhüter Henning Fritz, der eigentliche Held des Siebenmeterdramas von Athen.
Den Lohn für eine überragende Saison mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der EM in Slowenien sowie Olympia-Silber strich Henning Fritz zu Beginn der Woche mit seiner Berufung zum "Handballer des Jahres" (siehe Extrabericht) ein. 5030 Punkte sammelte der 30-Jährige bei der Wahl durch die "Handballwoche". Die Konkurrenz blieb weit zurück. Christian Schwarzer (3732) und Florian Kehrmann (2284, beide Lemgo) folgten genau so mit respektvollem Abstand wie der viertplatzierte Christian Zeitz (1428).

Weitere Großtaten, zum Beispiel bei der zurzeit in Tunesien stattfindenden Weltmeisterschaft, muss sich der gebürtige Magdeburger vorerst verkneifen. Anfang Januar entfernten die Ärzte Gelenkkörperchen aus seinem rechten Ellenbogen. Fritz' WM findet vor dem Fernseher statt. "Ärgerlich", sagt er, "aber ich habe mich abgefunden."

Langweilig wird es ihm in diesen Tagen sowieso nicht. Im Gegenteil: Am 15. Januar kam Marike zur Welt, seine zweite Tochter. "Ein sehr bewegender Moment", sagt der Jungvater, der bei der Geburt dabei war. Mutter Babett und die Kleine sind inzwischen aus dem Krankenhaus zurück. So pendelt Henning Fritz' Rhythmus täglich zwischen Familie, Reha-Behandlung bei THW-Physiotherapeut Uwe Brandenburg und Training, das er seit Montag wieder aufgenommen hat. Hinzu kommen ständig Anfragen von Pressevertretern, Fernsehen und Radio. Die Meinung des besten deutschen Handball-Torhüters ist gefragt. Und: Henning Fritz muss sich um sein Buch kümmern, das am 27. Februar in Münster der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Sehr oft sehe man sich wirklich nicht, bemerkt Ehefrau Babett. "Stimmt", gibt Henning Fritz zu, "wir haben so viel um die Ohren, ich wüsste nicht, wie das alles gehen sollte, wenn ich bei der WM wäre."

Am 16. Februar beim Pokalknaller gegen Lemgo will Henning Fritz wieder zwischen den THW-Pfosten stehen. "Die Heilung macht gute Fortschritte", sagt er. Den Kontakt zur WM in Tunesien pflegt er derweil über SMS-Unterhaltung mit Sebastian Preiß und Christian Zeitz: "Die halten mich auf dem Laufenden."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2005)

Außerdem steht natürlich auch noch die Wahl zum "Welthandballer des Jahres" an. Unterstützen Sie Henning Fritz! Mehr Informationen zu der "Welthandballer des Jahres"-Wahl finden Sie in diesem Extra-Bericht.


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