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11.03.2005 Champions League

Kieler Nachrichten: Barca und der Mythos Palau Blaugrana

Barcelona - Wie in fast jeder spanischen Großstadt steht Fußball über allem. Auch in Barcelona. Doch egal in welcher Sportart, für die Mitglieder der Katalanen ist die eigene Mannschaft überdies gleichbedeutend mit dem Glanz der Krone. Die Handballer haben sich die vollkommene Anerkennung und Bewunderung zwischen 1996 und 2000 erarbeitet, als Barca die Champions League fünfmal in Folge gewann und als "Dream Team" in die Historie einging. Genau wie die Heimspielstätte, der Palau Blaugrana. Er ist Teil der gigantischen Sportstadt "Joan Gamper", die sich in Sant Joan Despi auf einem Terrain über 300 000 Quadratmeter erstreckt.
Immer wenn Barca seine Fans braucht, ist die Halle ausverkauft. Im Finale 2000 gegen den THW hätte auch problemlos der größere Palau Sant Jordi (15 000 Zuschauer) gefüllt werden können. Aber mit Rücksicht auf die Vereinsmitglieder, die den größten Teil der Karten bekommen, verzichtete der Verein auf diese Option.

Hauptmerkmal des 1971 von den Architekten Francesc Cavalle und Josep Soteras konstruierten Gebäudes, wo außerdem die Basketball-, Inline-Hockey- und Hallenfußball-Teams der "Azulgrana" beherbergt sind, ist seine mit armiertem Beton erbaute Kuppel. Außerdem drapieren Trikots von Barcas ehemaligen Helden die Wände. Neben den Trikots der Handballer Joan Sagales, Oscar Grau und Inaki Urdangarin wird übrigens auch bald der Dress mit der Nummer vier von Xavi O'Callaghan hängen. Der 35-Jährige gab kürzlich seinen Abschied zum Saisonende bekannt.

Jeder, der in die seit dem Ausbau 1994 8000 Zuschauer fassende Arena kommt, will nur eines: seine Mannschaft siegen sehen. Dafür sind die Anhänger bereit, alles zu geben. Sie schreien und pfeifen solange, bis sich das Blatt zu Gunsten Barcas wendet. Der Mythos des Palau Blaugrana ist in den Erfolgen der Vergangenheit begründet. Dabei hat Barca bereits zweimal eine Fünf-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel ausgemerzt. 1995 gegen Wallau und drei Jahre später gegen Veszprem. Allerdings gelang es schon drei Mannschaften, den Katalanen ihre Siegesfeier auf eigenem Parkett zu vermiesen. Nach Wallau (1993) und Portland San Antonio (2001) war es beim letzten Mal - der THW Kiel. Die Zebras entführten 2002 den EHF-Pokal (siehe Spielbericht) aus der "Höhle des Löwen".

(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 11.03.2005)


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