05.-07.03.2005 - Letzte Aktualisierung: 07.03.2005 | Champions League |
Update #7 | Spielbericht der KN, EC-Infos, Fotos, Stimmen, Foto-Links, Statistik und Spielbericht ergänzt... |
Johan Pettersson jubelt über das 30:25. |
Starke Leistung: Stefan Lövgren. |
Marcus Ahlm setzt sich hier gegen Iker Romero durch. |
Dragan Skrbic traf in Halbzeit zwei sieben Mal. |
Nach einer heißen Begegnung, die trotz aller Rivalitäten in sportlich fairem Rahmen verlief, stand für den THW ein nicht mehrfür mölich gehaltener Fünf-Tore-Vorsprung zu Buche, der die Verantwortlichen ein wenig optimistisch auf das Rückspiel in einer Woche blicken lässt. Ein starker THW Kiel besiegte einen starken FC Barcelona: Teil eins des "Duelles der Giganten" hielt, was er versprach...
(Christian Robohm)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Lesen Sie auch die KN-Artikel "Schwarzer Tag für den Schwarzmarkt" sowie "Die Spieler dürfen wieder Oliven essen".
Lesen Sie auch den Nachbericht der Dithmarscher Landeszeitung.
Auch das Kieler Onlinemagazin kiel4kiel.de hat eine Menge Fotos veröffentlicht.
Wir haben heute zwei Handballspiele gesehen: Das erste dauerte 57 Minuten, das zweite 3 Minuten. Ich bin sehr stolz und zufrieden mit meiner Mannschaft, was die ersten 57 Minuten betrifft. Doch dann haben wir ein komplett anderes Spiel gesehen. Wir haben den Ball bekommen und dann gleich wieder verloren. Wir werden sehen, wie wir im Rückspiel den 5-Tore-Rückstand kompensieren können.
[Zur Leistung von Henning Fritz]: Fritz war einer der wichtigsten Faktoren heute. Ich hätte nie erwartet, dass er alle unsere Siebenmeter hält, denn wir haben gute Schützen.
Wenn man die ersten 55 Minuten betrachtet, hätte auch Barcelona als Sieger vom Feld gehen können. Nach diesem Ergebnis kann man nicht sagen, ob wir weiterkommen oder Barcelona.
[Zur Verletzung von Mattias Andersson:] Mattias hat in den letzten Wochen super Spiele abgeliefert. Auch wenn Fritz nun endlich wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat, wirft uns das zurück - man braucht zwei starke Torhüter, wenn man erfolgreich sein will.Das habe ich nie für möglich gehalten. Dieses Ergebnis spiegelt nicht das Spiel wider, aber natürlich freuen wir uns darüber.
[gegenüber Sport 1:]In Barcelona kann man auch untergehen.
Im Vorfeld wäre ich mit diesem Ergebnis hochzufrieden gewesen, und das bin ich jetzt auch. Es wird aber dennoch richtig schwer in Barcelona.[gegenüber Sport 1:] Das ist eine sehr gute Ausgangsposition. Es ist zwar noch ein weiter Weg bis ins Halbfinale, aber wir nehmen genügend Selbstvertrauen mit nach Katalonien. Barcelona hat Respekt vor uns. Vor dem Spiel hätte ich nie an einen solchen Sieg gedacht.Wir haben jetzt ein bisschen mehr Hoffnung als vorher. Mehr nicht. Es wird richtig schwer. Wie stark Barca ist, hat man ja heute gesehen
Henning Fritz: "Das gleicht einer Sensation". |
Das gleicht einer Sensation, so hoch zu gewinnen. Wir haben in der zweiten Halbzeit vorn unsere Chancen besser genutzt. Wir müssen nun aber den Ball flachhalten. Barcelona ist sensationell stark besetzt, aber auch die kann man zum Wanken bringen.
Ich hatte das Gefühl, dass die Spanier am Ende gar kein Tor mehr werfen wollten.
Ich hätte nicht mehr damit gerechnet, dass wir noch so deutlich gewinnen. Ein Fünf-Tore-Vorsprung hat aber nicht viel zu sagen.
Wenn wir im Rückspiel ähnlich gut spielen wie am Anfang der Partie, werfen wir den THW raus.
Das ist ein sehr gutes Ergebnis für Kiel. Am Ende haben die strittigen Entscheidungen der Schiris dem THW ein bisschen geholfen. Ein Sieg mit ein, zwei Toren wäre gerecht gewesen.
Aus kiel4kiel.de:
30:25 - THW schlägt Barcelona dank starker Schlussphase
Der THW Kiel hat die Chancen auf den Halbfinaleinzug in der Champions League gewahrt: Im ersten "Duell der Giganten" mit dem spanischen Spitzenklub FC Barcelona siegten die Zebras dank starker letzter 3 Minuten in der Ostseehalle doch noch deutlich mit 30:25 (13:14) und fahren somit mit einem 5-Tore-Polster zum Rückspiel am nächsten Samstag. Neben den starken Kreisläufern Marcus Ahlm und Sebastian Preiß setzte vor allen Dingen Nationaltorwart Henning Fritz mit 4 gehaltenen Siebenmetern die Glanzpunkte vor frenetischem Kieler Publikum.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Im EHF-Pokal-Viertelfinale gewann der SC Magdeburg am Sonnabend bei A1 Bregenz HB (AUT) mit 30:28 (17:13). Der VfL Gummersbach verlor bei Dunaferr SE (HUN) mit 30:35 (15:18). Essen zeigte im schweren Auswärtsspiel bei BM Granollers (ESP) eine starke Leistung und erreichte ein 29:29 (14:14)-Remis. vor sich. Im Europapokal der Pokalsieger unterlag Hamburg am Sonnabend dem spanischen Spitzenklub Ademar Leon (ESP) mit 25:29 (11:17).
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2005:
Er habe heute zwei Spiele gesehen, sollte ein fassungsloser Xesco Espar anschließend sagen. "Das erste ging bis zur 57. Minute. Mit dem war ich sehr zufrieden." Doch drei Minuten reichten, um den "Barca"-Trainer tief zu erschüttern. Hilflos musste der 42-Jährige erleben, wie sein bis dato souveränes Starensemble den Taktstock aus der Hand legte. Wie ein müdes Publikum noch einmal aus den Sitzen sprang, als Christian Zeitz endlich sein erstes Tor warf und die Kieler 28:25 führten. Wie sich die Ostseehalle doch noch in ein Tollhaus verwandelte, als die guten Schiedsrichter Arnaldsson/Vidarsson dem THW in der letzten Sekunde einen Siebenmeter zusprachen. Ein Geschenk zwar, weil Lundström über seine eigenen Beine stolperte. Ein Geschenk, dass sich die Kieler mir ihrer unglaublichen Moral aber verdient hatten.
Stehende Ovationen, "Johan, Johan"-Rufe aus 10 250 Kehlen: Johan Petersson gegen den starken Torhüter Dejan Peric, der im letzten Jahr mit dem slowenischen Spitzenklub Celje die Champions League gewann. Einen Siebenmeter hatte der Schwede zuvor verworfen, diesen setzte er cool links unten in die Ecke und riss die Arme in die Höhe. Aus. 30:25 - damit hatte keiner mehr gerechnet. Die Barca-Stars schon gar nicht. "Wir hatten einen völligen Blackout", stammelte der serbische Kreisläufer Dragan Skrbic. "Kiel hat das eiskalt ausgenutzt."
Der ehemalige Welthandballer spielte eine überragende zweite Halbzeit, in der er ganz allein acht der elf "Barca"-Tore warf. Den Preis zahlten die Kieler gerne, schließlich ließen sie mit ihrer aggressiven Abwehr die Luft aus dem hochgelobten Rückraum um Lars Krogh Jeppesen. Der Ex-Flensburger wurde auch an seinem 26. Geburtstag gnadenlos ausgepfiffen und stürmisch gefeiert, als er für zwei Minuten auf die Strafbank musste. "Das mag ich", meinte der Däne, der sich am Ende aber betrogen fühlte. "Da haben wir nicht nur gegen die Halle und den THW, sondern auch gegen die Schiris gespielt." Der Frust saß tief, war die Gelegenheit für Barcelona doch so günstig wie nie, erstmals die Ostseehalle zu stürmen. Mussten die Kieler doch auf Torhüter Mattias Andersson verzichten, dem nach einem erneuten Bandscheibenvorfall eine mehrwöchige Pause droht. Zudem konnte Christian Zeitz nur mitspielen, weil eine Spritze den Schmerz im überlasteten Wurfarm abschaltete. Seine Teilnahme am Turnier der Nationalmannschaft in Paris (24. bis 28. März) will der Linkshänder absagen.
Eine unbekannte Größe war außerdem der grippekranke Frode Hagen, der erst seit zwei Tagen wieder fieberfrei war. "Skifahren wäre nicht möglich gewesen, Handball schon", meinte der Norweger, der sich erinnerte, einmal Sterne gesehen zu haben. Wahrscheinlich meinte er die Szene, als er Jeppesen den Ball zuspielte. Als er dachte, er würde noch beim FC Barcelona spielen. Doch Hagen rackerte unermüdlich, warf vier Tore und war einer der Väter des Erfolges. Held des Abends war aber einer, der in spanischen Albträumen inzwischen eine feste Größe ist: Henning Fritz. Als Nationaltorhüter ließ er unlängst beim olympischen Viertelfinale gegen Spanien im Siebenmeterwerfen kein einziges Tor zu. Zwischen den Pfosten des THW Kiel hielt er am Sonnabend alle vier Strafwürfe des FC Barcelona. "Wir haben als Team ein super Spiel abgeliefert", wehrte der 30-Jährige gewohnt bescheiden alle Gratulationen ab. "Barcelona ist sensationell stark besetzt, aber auch die kann man zum Wanken bringen." Möglich, dass sie in der Champions League am Sonnabend erstmals gegen Kiel auch fallen werden.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.03.2005)
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