Aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2005:
Kiel - Gegen 2.30 Uhr rollte der Mannschaftsbus am Mittwochmorgen vor dem
THW-Vereinsheims aus. Auf den Längsseiten des mächtigen Gefährts wirbt ein
großer Sponsor für sein Produkt: "Hier kommt die Energie". Die dunkle Nacht
verdeckte diese Lüge. Ausnahmslos müde Gestalten traten nach vierstündiger
Autobahnfahrt schlaftrunken ins Freie. "Die Jungs haben noch ein schnelles
Bier getrunken, und dann war nicht mehr viel zu hören", verriet Trainer
Noka Serdarusic. Der mit großer Moral
errungene 34:33-Sieg bei der HSG
Nordhorn hatte aus den zuletzt arg gebeutelten Körpern und Seelen letzte
Reserven gelockt. Gestern durften die müden Helden ihre Beine baumeln
lassen. Trainingsfrei.
Ab heute aber steht auf dem Trainer-Plan: Vorbereiten für den Endspurt in
der Handball-Bundesliga. "Von frei wird man nichts", erklärt
Serdarusic.
Die nächste Begegnung beim HSV steigt erst am Dienstag, den 29. März, in
der Color Line Arena. Abgesehen von dem Benefizspiel am Sonntag (15 Uhr) in
Frankfurt-Höchst bei der SG Wallau-Massenheim wird beim THW in der
Zwischenzeit Kondition getankt.
Henning Fritz und
Sebastian Preiß bleibt
die Fron erspart. Beide finden sich am Montag bei Bundestrainer Heiner
Brand ein: Trainingsmaßnahme für das Vier-Länder-Turnier in Paris Bercy vom
25. bis 27. März (siehe
Vorbericht).
Christian Zeitz, dritter aktueller Kieler
Nationalspieler, ist nicht dabei: Pause für die linke lädierte Schulter.
Obwohl die Zebras mit Nordhorn einen schweren Auswärtsbrocken aus dem Weg
geräumt haben und Titelkonkurrent Flensburg gestern Abend in Großwallstadt
verlor, bleibt "Meisterschaft" ein Unwort im THW-Vokabular. "Wir reden
nicht über Titel. Nicht in der Mannschaft und nicht im Umfeld", sagt
Serdarusic. Ernsthaft wolle er sich mit diesem Thema erst nach den Spielen
beim HSV, gegen Pfullingen und beim SC Magdeburg beschäftigen. "Holen wir
alle sechs Punkte, dann dürfen wir uns in die Brust werfen."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2005)
Lichtlein überragte
Aschaffenburg - Der deutsche Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt hat drei Tage nach dem dramatischen
Ausscheiden in der Champions League beim TV Großwallstadt mit 25:27 (12:17) verloren. Vor 4000 Zuschauern
fehlte dem Team von Trainer Harry Kent-Andersson gegen eine starke Großwallstädter Truppe letztlich die
Kraft, um das Spiel trotz einer Leistungssteigerung nach der Pause noch umzubiegen. Nach zwölf Minuten
führten die Gastgeber 7:3 und Mitte der zweiten Halbzeit sogar 20:13. Überragender Großwallstädter war
Torhüter Carsten Lichtlein, der unter anderem vier Siebenmeter hielt.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2005)