THW-Logo
12./13.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 13.04.2005 DHB-Pokal

Final-Four-Pressekonferenz: Fast nur Außenseiter dabei

Update #2 KN-Bericht und Foto ergänzt...

Von links: HBL-Geschäftsführer Bohmann, THW-Geschäftsführer Schwenker, HASPA-Vorstand Dr. Dreyer, FAG-Manager Schweickert.
Klicken Sie zum Vergrößern! Von links: HBL-Geschäftsführer Bohmann, THW-Geschäftsführer Schwenker, HASPA-Vorstand Dr. Dreyer, FAG-Manager Schweickert.
Die Final Four-Pokalendrunde wirft ihren Schatten voraus: auf einer Pressekonferenz am Dienstag im Hamburger HASPA-Gebäude trafen die Verantwortlichen der vier Final Four-Teilnehmer erstmals komplett aufeinander. Nach den Grußworten von HASPA-Vorstand Dr. Dreyer, in denen er seine Freude über den "Handball-Leckerbissen" und das Engagement seines Unternehmens im Rahmen der Finalrunde zum Ausdruck brachte, äußerten sich die Verantwortlichen der vertretenen Vereine und der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), Frank Bohmann, zu dem am kommenden Wochenende stattfindenden Turnier.
Auffällig: bis auf die SG Flensburg-Handewitt gaben sich alle Beteiligten Mühe, eine Favoritenstellung von sich zu weisen. Die Stimmen der Vertreter von Frisch Auf Göppingen, dem THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt und der HSG Nordhorn auf der Pressekonferenz am Dienstag:

Stimmen zum Final Four:

FAG-Manager Andreas Schweikert:
Für Frisch Auf Göppingen ist es ein riesiges Highlight, gemeinsam mit den drei besten Mannschaften des Nordens beim Final Four anzutreten. Wir wollen am kommenden Wochenende den Süden mit seiner etwas anderen Kultur würdig vertreten. 1300 Fans werden mit uns die Reise in den Norden antreten, wobei ich klarstellen muss, dass das Final Four kein Betriebsausflug werden wird: Wir wollen unsere Außenseiterchance nutzen!
THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker:
Natürlich wollen wir auch unsere Außenseiterchance nutzen. Spaß beiseite: Der THW Kiel will jedes Spiel gewinnen, das ist unser Anspruch. Wir freuen uns über die Qualifikation für das Final Four in einer der schönsten Städte und Hallen Deutschlands. Dennoch gehen wir mit gemischten Gefühlen in dieses Wochenende, schließlich haben zwei ebenfalls qualifizierte Teams in dieser Saison schon relativ erfolgreich gegen uns gespielt und jeweils drei Punkte gegenden THW gewonnen.
Es wird auf jeden Fall ein schweres Halbfinale, wir hoffen gegen FAG aber auf eine Revanche. Vier Teams können in Hamburg den Pokal gewinnen, es werden packende und interessante Spiele. Ich hoffe natürlich auf eine gute Rolle des THW, wobei es für uns sehr schwer werden wird.
SG-Geschäftsführer Thorsten Storm:
Das Final Four hat für uns eine große Bedeutung, schließlich hatten wir in Hamburg in den vergangenen Jahren schon schöne Erlebnisse. Die Finalrunde ist ein Highlight für die SG und ganz Handball-Deutschland. Wenn wir das gleiche Glück wie der THW in den vergangenen Wochen haben, sieht es beim Final Four ganz gut für uns aus.
Zur Meisterschaftsentscheidung:Wenn der THW in Magdeburg gewinnt, ist er durch. Wir schauen aber nicht auf Kiel - das war unser Fehler in der Vergangenheit - sondern nur auf uns.
HSG-Manager Bernd Rigterink:
Auch wir freuen uns auf das Final Four. Zwar ist die HSG nur Außenseiter, so wie wir jedoch in der Bundesliga momentan spielen, wird Flensburg es schwer haben, zumal wir keine Verletzten zu beklagen haben und Vranjes wieder völlig fit sein wird.Wir rechnen uns schon etwas aus und wollen kein drittes Mal im Halbfinale ausscheiden.
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann:
Die Handball Bundesliga freut sich jetzt seit einem jahr auf diese Veranstaltung der Superlative, die erneut restlos ausverkauft sein wird.. Natürlich sind wir auch hoch erfreut, mit der HASPA einen kompetenten Partner langfristig gewonnen zu haben.
Das Final Four hat sich in den letzten Jahren stetig weiter entwickelt. Während 1991 alle beteiligten Mannschaften noch 30000 Mark für ihre Teilnahme bezahlen mussten, können die qualifizierten Teams in diesem Jahr jeweils rund 100 000 Euro an Einnahmen mit nach Hause nehmen.
Wir werden vier gleichwertige Mannschaften sehen, bei denen kein Favorit auszumachen ist. Der Beste wird am Ende die Nase vorn haben.
Das Spiel um en dritten Platz findet nur statt, wenn sich die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel für das Finale qualifizieren. Ansonsten entfällt dieses Spiel.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.04.2005

Von Glück und Können - oder Pech gepaart mit Unvermögen

Final-Four-Atmosphäre zwischen THW Kiel und SG Flensburg schon angeheizt
Hamburg - Das Final Four am Wochenende in der Hamburger Color Line Arena ist angeheizt. Falle seiner SG das Glück zu, das der THW Kiel in den Bundesligaspielen für sich gepachtet habe, "dann glaube ich an die Verteidigung des DHB-Pokals", sagte Thorsten Storm, Manager des deutschen Handball-Meisters Flensburg-Handewitt gestern bei der Pressekonferenz in Hamburg.

Die Gesichtsfarbe seines Kieler Managerkollegen wechselte kurz in den rötlichen Bereich. "Glück und Können liegen dicht beieinander", giftete Uwe Schwenker zurück, "genau wie Pech und Unvermögen, das die Flensburger im Falle der Champions-League-Niederlage gegen Montpellier an den Tag gelegt haben." Eine Gegenantwort blieb Storm schuldig. Er wäre nicht gekommen, um sich zu streiten, sagte er und verließ die Veranstaltung sofort nach Beendigung des offiziellen Teils. Eine Replik seitens seiner Mannschaft kann frühestens im Finale am Sonntag (14.30 Uhr, live im NDR-TV) erfolgen. Zunächst aber müssen beide Mitfavoriten ihre schweren Halbfinals am Sonnabend heil überstehen. Der THW trifft um 12.45 Uhr auf Frisch Auf Göppingen (live im SWR), Flensburg bekommt es ab 15 Uhr mit der HSG Nordhorn zu tun. Der NDR überträgt das zweite Halbfinale ab 15 Uhr live und zeigt Ausschnitte der Partie Kiel gegen Göppingen.

Derweil hat Schwenker Nordhorn als Geheimfavoriten ausgemacht. "Die machen es", sagte er in Richtung Manager Bernd Rigterink, der sich ebenfalls kämpferisch gab. "Wir sind zweimal im Halbfinale rausgeflogen, ein drittes Mal wird das nicht passieren." Nordhorn, so Rigterink weiter, habe zurzeit einen prima Lauf. "Mit uns ist zu rechnen."

Obwohl Lokalmatador HSV Hamburg im Viertelfinale die Segel streichen musste, ist das Turnier bis auf wenige Restkarten ausverkauft. Damit ist auch gewährleistet, dass pro Teilnehmer rund 100 000 Euro ausgeschüttet werden, wie Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann bestätigte. Sollte es zu einem Finale Kiel gegen Flensburg kommen, wird ein Spiel um Platz drei fällig. Der Sieger wäre für den Europacup der Pokalgewinner qualifiziert.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.04.2005)


(12./13.04.2005) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite