Von Dr. Oliver Schulz:
Nach der 23:31-Auswärtsniederlage in Plock habe der Optimismus der
Brester Fans einen herben Rückschlag erlitten, sei doch das Weiterkommen
ins Achtelinale in weite Ferne gerückt, wie das weißrussische Internetportal
"Pressball" feststellt. Selbst die Teilnahme am Pokalsieger-Wettbewerb
als Gruppendritter sei nach der Hälfte der Gruppenphase in der
Champions League-Gruppe E schwer.
Wisla zwang die Brester Rückraumspieler immer wieder zu Würfen aus
unguten Positionen. Die sonst gefählichen Halben der Weißrussen blieben
an der Weichsel daher erschreckend stumpf: aus 15 Versuchen der fünf
eingesetzten Akteure resultierte ein einziges mageres Törchen durch
Kurilenko. Plock, bei dem hingegen das Rückraumtrio Witkowski,
Zolotenko, Titow zwölf Treffer markierte, zog aus der Angriffsschwäche
des Gegners von jenseits der Grenze großen Nutzen.
Während bei den Polen insbesondere Wleklak, Paluch, Zolotenko sowie
Torwart Wichary zu überzeugen wußten, taten sich bei den Gästen die
Außen Ragozin sowie Motschalow positiv hervor. Der letztgenannte LA
verwandelte alle sieben Strafwürfe für die Weißrussen.
Wislas Trainer Kisiel bemerkte nach dem Spiel, die Zuschauer hätten
zwei ganz verschiedene Halbzeiten erlebt: seine Mannschaft habe vor
der Pause schnell ihre Überlegenheit unter Beweis stellen wollen
und daher häufig überhastet abgeschlossen oder Ballverluste erlitten.
Brest sei drangeblieben, dies erkläre die knappe Führung zur Pause.
Entscheidend sei dann der Beginn der zweiten Hälfte gewesen, als Plock
sich mit acht Toren absetzen konnte. Brest habe keineswegs schlecht
gespielt, sondern sei vielmehr mit dem Ziel eines Sieges angereist
und habe dafür auch viel getan. Zum Glück jedoch seien die Gäste auf
harten Widerstand gestoßen, und er habe den Eindruck, es sei ihnen
dann die Luft ausgegangen.
Auch Brests Coach Wladimir Sawko sah den Beginn der zweiten Halbzeit
als kritisch an. Man habe die in der Kabine besprochenen Maßnahmen
nicht umsetzen können. Einzig die Außen hätten eine befriedigende
Leistung gezeigt. Plock habe sich so präsentiert, wie man es erwartet
habe: eine dynamische und gut organisierte Mannschaft mit guter
Umschaltung von Abwehr auf Angriff, die jeden Fehler bestrafe.
(Von Dr. Oliver Schulz)
- Wisla Plock (POL ):
-
Marszalek,
Wichary (ab 31. und für 1 Siebenmeter);
Niedzielski 1,
Ilin (1),
Titow (5),
Szyczkow (2),
Witkowski (2),
Paluch (4),
Wisniewski (3),
Wleklak (6),
Wuszter (2),
Zolotenko (5),
Twardo,
Kwiatkowski
- Brest HC Meshkov (BLR ):
-
Krainov,
Sokolowskij (22.-33. und ab 50.);
Botscharnikow (3),
Klimovets (1),
Kurilenko (1),
Motschalow (10/7),
Ragozin (8),
Naganow,
Nechaitschik,
Usatschow,
Margun,
Ostrowskij,
Chuzejew
- Schiedsrichter:
-
Josip/Rudic (CRO)
- Zeistrafen:
-
Plock: 7 (Niedzielski, Wisniewski, Zolotenko 2, Twardo 2, Kwiatkowski);
Brest: 6 (Naganow 2, Usatschow 2, Nechaitschik 2)
- Zeistrafen:
-
Plock: 1/0 (Wuszter überweg);
Brest: 7/7
- Spielfilm:
-
1. HZ.: 0:1, 2:1, 2:3, 3:4 (6.), 7:4 (13.), 8:5, 8:7, 11:10, 13:10, 13:11;
2. HZ.: 15:11, 15:12, 17:12, 17:13, 21:13 (41.), 21:15, 25:18, 27:18 (50.), 28:21, 31:23
- Zuschauer:
-
700 (Hala Sportywna, Plock (POL))