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28.04.2006 Interview

SG-Manager Storm im Sport1-Interview: "Wir können noch Meister werden!"

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Im Interview mit Sport1.de spricht Flensburgs Manager Thorsten Storm über die Titel-Chance der SG, die Flensburger Erfolgsserie in der Ostseehalle und das Kribbeln vorm Derby (siehe Vorbericht).
Aus Sport1:

München/Flensburg - Mühsam quälten sich die Flensburger Spieler am vergangenen Wochenende zum 30:29-Sieg über die HSG Nordhorn. Statt Selbstvertrauen für das Spiel der Spiele zu tanken, gab es mit Ach und Krach zwei Punkte. Keine idealen Voraussetzungen für das Duell beim Erzrivalen THW Kiel am Samstag. "Mit unserer Leistung bin ich nicht zufrieden", sagt SG-Coach Kent-Harry Andersson. "Einige Spieler waren 50 Minuten nicht richtig dabei."

"So etwas will ich nicht sehen"

Flensburgs Manager Thorsten Storm pflichtet ihm bei. "Ich hatte das Gefühl, dass einige Spieler diese Partie nur irgendwie über die Runden schaukeln wollten - so etwas will ich nicht sehen", poltert Storm. Immerhin: Die Bühne für den Handball-Gipfel ist bereitet. Flensburg schloss nach Pluspunkten auf dem Meister, hat aber ein Spiel mehr absolviert und das schwerere Restprogramm vor sich. Der Druck lastet bei der SG. Davor ist Thorsten Storm nicht bange. Im Sport1.de-Interview spricht der 41-Jährige über die Chance auf den Meistertitel, die SG-Erfolgsserie in der Ostseehalle und das große Kribbeln.
Sport1:
Herr Storm, ist die Meisterschaft nach dem Spitzenspiel am Samstag entschieden?
Thorsten Storm:
Wenn Kiel gewinnen sollte, ist die Meisterschaft entschieden. Wenn wir in der Ostseehalle gewinnen - und davon gehe ich aus -, dann bleibt die Meisterschaft spannend. Und ich sage: Wir können noch Meister werden!
Sport1:
Flensburg sah in Kiel in den vergangenen Jahren immer gut aus, gewann zuletzt sogar das Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale deutlich. Weshalb tritt die SG in der Ostseehalle so stark auf?
Thorsten Storm:
Das ist eine Sache des Kopfes. Man hat sicherlich großen Respekt vor der Ostseehalle und auch vor dem Gegner, aber seit vier Jahren fahren wir nun gerne nach Kiel, weil wir das Bewusstsein der eigenen Stärke verinnerlicht haben. Irgendwie ist es dann so, dass man keinen Druck hat, wenn man in Kiel antritt.
Sport1:
Ist es auch dieses Mal so, wenn es für Flensburg um die letzte Chance geht?
Thorsten Storm:
Das tut unserer Mannschaft gut. Wir brauchen keine besonderen Motivationsmaßnahmen. Die braucht man eventuell bei anderen Spielen. Vor diesem Derby sind alle Spieler heiß.
Sport1:
Was wird Samstag den Ausschlag geben?
Thorsten Storm:
Ganz wichtig ist, dass unsere Spieler ihr Leistungspotenzial abrufen. Ausfälle im Mannschaftsgefüge darf man sich nicht leisten, das bestraft der THW sofort. Wenn die Einstellung und die Leistung aller Spieler stimmen, dann sind wir auch in der Ostseehalle nur schwer zu schlagen.
Sport1:
Doch gegen Nordhorn hat ihr Team sicherlich kein Selbstbewusstsein getankt.
Thorsten Storm:
Alle hatten von uns einen hohen Sieg erwartet. Wir sicherlich auch. Aber mit den Gedanken war keiner so richtig dabei. Viele dachten, man könne die Partie einfach so herunter spielen. Gegen eine Mannschaft wie Nordhorn kann das natürlich fatal werden. Die HSG war heiß, wir waren es nicht. Aber diese Frage wird sich vor einem Spiel gegen Kiel definitiv nicht stellen. Wahrscheinlich steckte diese Partie schon in den Hinterköpfen der Spieler.
Sport1:
Wie beurteilen Sie die Ausgangslage? Vorteil Kiel als Tabellenführer oder Vorteil Flensburg als "Angstgegner" in der Ostseehalle?
Thorsten Storm:
Bei dieser Partie spielt keine Rolle, wer Tabellenführer ist. Favorit ist natürlich die Mannschaft, die zu Hause spielt. Aber: Wer viel gibt, wird wird auch viel bekommen. Und ich weiß, dass unsere Mannschaft in solchen Spielen immer sehr viel geben kann.
Sport1:
Hat das Kribbeln schon begonnen?
Thorsten Storm:
Nein, bisher noch nicht. Wir spielen ja jetzt das sechste Mal in dieser Saison gegen Kiel. Aber es ist trotzdem immer wieder etwas Besonderes, wenn diese beiden Teams aufeinander treffen.
Sport1:
Bei einer Flensburger Niederlage muss die SG aber den Blick nach hinten richten.
Thorsten Storm:
Darüber mache ich mir überhaupt keinen Kopf. Nach hinten schaue ich nicht, ich schaue immer nur nach vorne. Wir spielen nicht um Platz drei, wir spielen um Platz eins - nur das zählt.
(Das Gespräch führte Christian Nier, © 2006 Sport1)


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