Aus den Kieler Nachrichten vom 08.09.2006:
- Kieler Nachrichten:
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Herr Gislason, Gummersbach ist mit einem neuen Trainer und einer
umgekrempelten Mannschaft in die Saison gegangen. Der
Sieg über Kiel war imponierend. Greift Ihr
VfL jetzt schon in die bisherige Phalanx der
norddeutschen Klubs Kiel und Flensburg ein?
- Alfred Gislason:
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Nein, das ist völlig utopisch, in zwei bis drei Jahren hoffen
wir, soweit zu sein, dass wir ernsthaft um den Titel
mitspielen können. Wir arbeiten natürlich schon heute hart.
Es sieht auch viel versprechend aus, vor allem weil ich ein
Team habe, das hungrig ist. Der Sieg über Kiel war natürlich
wunderbar, aber das ist nur eine Momentaufnahme.
Der THW wird immer stärker, je länger die Saison andauert.
Es geht für die anderen starken Teams wie Flensburg,
Hamburg, Magdeburg oder uns nur darum, wer Zweiter hinter
dem THW wird. Ich bin mir sicher, dass Kiel auch 2007
wieder Meister wird, darauf verwette ich mein Haus.
- Kieler Nachrichten:
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Vielleicht müssen Sie nah Saisonende in eine Mietwohnung umziehen, denn der
Handball, den der VfL zeigte, war höchst modern...
- Alfred Gislason:
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Das stimmt, wir haben das System umgestellt von
langsam auf schnell. Das war unsere Absicht,
deswegen ist auch Yoon gegangen, mit ihm hätten
wir unser neues Spiel wohl nicht so praktizieren
können. Tempohandball ist das Spiel der Zukunft.
Die Partie in der Ostseehalle hat es gezeigt.
Obwohl beide Torhüter super gehalten haben,
diverse Bälle am Pfosten und neben den Toren
landeten, kam es zu 76 Toren. Es gab weit über
100 Angriffe - doppelt so viele wie noch vor
zwei, drei Jahren. Man könnte meinen, die Deckungen
hätten nicht gut gestanden. Aber das war nicht der Fall.
- Kieler Nachrichten:
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Am Sonnabend können Sie einen weiteren Streich in Flensburg
landen. Was erwarten Sie?
- Alfred Gislason:
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Im Stillen hatten wir auf zwei Punkte aus dem Norden
gehofft, dass wir die jetzt schon haben, ist
überraschend. Wir fahren ohne Druck an die
dänische Grenze. Schön wäre es natürlich, ein
oder zwei Punkte mitzunehmen. Sollten wir nicht
gewinnen, hängt mich aber keiner auf - außer
Noka vielleicht.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.09.2006)