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08.11.2006 WM 2007

Zebra: Die Teams der Ostseehalle - Teil 1

Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:

Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt.
Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt.

Keine 11 Wochen mehr ist es hin bis zur 20. Handball-Weltmeisterschaft. Vom 19. Januar bis zum 4. Februar kämpfen 23 Teams darum, Titelverteidiger Spanien zu beerben. Auch in dem Handballtempel schlechthin, der Kieler Ostseehalle.Sechs Vorrunden-Partien der Gruppe E werden in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt ausgetragen. Das "Zebra" stellt Ihnen die vier Nationalmannschaften von Dänemark, Norwegen, Ungarn und Angola in dieser und den kommenden Ausgaben etwas ausführlicher vor.
Dänemark - der ewige Dritte in Europa
Wie schon zu den letzten beiden Weltmeisterschaften in Portugal (2003) und Tunesien (2005) gehört Dänemark auch diesmal wieder zu den Titelfavoriten. Grund dafür sind die jeweils starken Leistungen der dänischen Nationalmannschaft bei den vorherigen kontinentalen Meisterschaften. Die Titelträume bei den Europameisterschaften in Schweden (2002), Slowenien (2004) und der Schweiz (2006) endeten immer erst in der Vorschlussrunde, letztlich sprang zumindest immer die versöhnliche Bronzemedaille heraus. Jedoch tat sich der EM-Halbfinalist mit der Favoritenbürde stets schwer im folgenden Jahr: In Portugal sprang 2003 - bei der ersten WM-Teilnahme nach 1995 - lediglich der 9. Platz heraus, 2005 in Tunesien erwischte es die Skandinavier sogar noch schlimmer: In der "Todesgruppe" A bekam es die Mannschaft vom damaligen Trainer Torben Winther u.a. mit dem euphorisierten Gastgeber, den seit Jahren in der Weltklasse angesiedelten Franzosen und den durch die spezielle Förderung zur vorangegangenen Olympiade in Athen starken Griechen zu tun.

Dänemark gewann auch drei von fünf Spielen, schied aber dennoch als Gruppenvierter unglücklich in der Vorrunde aus. Nach der WM übernahm der ehemalige Damen-Nationaltrainer Ulrik Wilbek das Ruder - seine Popularität allein lässt die dänischen Handballfans schon vom größten WM-Erfolg ihrer Mannschaft seit der Silbermedaille 1967 in Schweden hoffen. Seitdem erreichten die Rot-Weißen zumindest noch dreimal das Halbfinale, wurden aber sowohl 1970 in Frankreich, als auch bei der Heim-WM 1978 sowie 1982 bei den letzten Titelkämpfen in Deutschland jeweils nur undankbarer Vierter.

Talente wie Sand am Meer
Nun also soll im Nachbarland der große Coup gelingen. Wilbek setzt dabei traditionell auf eine gesunde Mischung aus arrivierten Legionären und jungen Talenten aus der dänischen Liga. Das Grundgerüst bilden dabei - wie schon in den vergangenen Jahren - die Spieler von der SG Flensburg-Handewitt, allen voran die "Flügelzange" Lars Christianen und Sören Stryger. Mit dem "Traktor" Joachim Boldsen und Kreisläufer Michael Knudsen werden mindestens zwei weitere Spieler des deutschen Vizemeisters eine tragende Rolle im dänischen Team einnehmen. Weitere Stars sind die Legionäre aus der spanischen "Liga Asobal" wie zum Beispiel Claus Möller Jacobsen (Ademar Leon) oder Lars T. Jörgensen und Weltklasse-Torhüter Kasper Hvidt (beide Portland San Antonio). Auch Neu-Zebra Lars Krogh Jeppesen konnte sich nach seiner langen Verletzungspause durch gute Leistungen im Kieler Trikot wieder fürs Nationalteam empfehlen und wird Mitte November bei zwei Testspielen gegen den späteren WM-Gruppengegner Norwegen sein Comeback im A-Team Dänemarks feiern.

Beeindruckend ist aber vor allem die breite Spitze bei den dänischen Handballern. Junge Talente sprießen in der heimischen Liga wie Pilze aus dem Boden. Insbesondere die Spitzenclubs der dänischen Liga bringen immer wieder aufstrebende junge Spieler hervor wie z.B. Spielmacher Bo Spellerberg (27), Torwart Anders Petersen (23) oder Kreisläufer Jesper Nöddesbo (26) von KIF Kolding oder Thomas Thordal Mogensen (23) vom aktuellen THW-Gruppengegner in der Champions League, GOG Gudme Svendborg TGI. Aufgrund dieses Überangebots an guten Spielern meldete der dänische Handballverband für die europaweite Länderspielpause Ende Oktober gleich zwei Teams: Während sich das sogenannte "B-Team" um Lars Krogh Jeppesen und den Neu-Flensburger Linksaußen Anders Eggert beim Grundfos-Cup in Posen durch Siege gegen Norwegen (33:29), Gastgeber Polen (35:33) und Portugal (29:24) keine Blöße gab, spielte die erste Garnitur beim prestigeträchtigeren Statoil World Cup.

Nach überzeugenden Siegen in der Gruppenphase in Hannover gegen Serbien (37:31) sowie in Bremen gegen Kroatien (34:33) und das DHB-Team (29:25) wurde die Mannschaft von Ulrik Wilbek letztlich nach der unglücklichen Halbfinalniederlage gegen Tunesien (32:33 nach Siebenmeterwerfen) und einem 24:26 gegen Co-Gastgeber Schweden "nur" Vierter. Den Dänen ging in den abschließenden Platzierungsspielen in Helsingborg und Malmö vor allem die Puste aus, weil mit Claus Möller Jakobsen und Joachim Boldsen zwei angeschlagene Leistungsträger geschont wurden und Sören Stryger mit einem Kreuzbandanriss verletzt ausfiel. Doch die Tatsache, dass man gegen den Olympiasieger Kroatien und den WM-Gastgeber siegen konnte und in den deutschen Handballhallen ungeschlagen blieb, dürfte dem Team doch genügend Auftrieb in den letzten Wochen auf dem Weg zur WM geben.

"zebra"-Tipp: Dänemark geht als klarer Favorit in die Gruppenphase in der Kieler Ostseehalle. Ob es für die Skandinavier dann letztlich endlich wieder für einen Platz unter den besten vier Mannschaften der Welt reicht, wird sicherlich auch davon abhängen, ob Nationaltrainer Ulrik Wilbek aus dem großen Fundus der Weltklassespieler die richtige Mischung auswählen konnte. Stimmt diese Mischung, und bleiben die Dänen vom Verletzungspech verschont, ist ihnen mehr als nur eine Halbfinalteilnahme zuzutrauen.

Die Spiele Dänemarks in der Ostseehalle:

  • Samstag, 20. Januar 2007; 20.15 Uhr: Dänemark - Ungarn
  • Sonntag, 21. Januar 2007; 18.15 Uhr: Angola - Dänemark
  • Montag, 22. Januar 2007; 20.15 Uhr: Dänemark - Norwegen
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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