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08./09.11.2006 - Letzte Aktualisierung: 09.11.2006 Mannschaft

Karabatic muss operiert werden - Jetzt schon vier langfristig Verletzte

Freie Gelenkkörperchen stoppen starken Franzosen

Update #1 Bericht der KN ergänzt...

Ernste Mienen: Moritz Weltgen, Nikola Karabatic und Noka Serdarusic.
Klicken Sie zum Vergrößern! Ernste Mienen: Moritz Weltgen, Nikola Karabatic und Noka Serdarusic.
Wie ein Häufchen Elend saß Nikola Karabatic am Mittwoch auf der Kieler Ersatzbank. Zwar im Trikot, aber gleichwohl wissend, dass er dem Team nicht wird helfen können. Dieses gewann zwar nach toller Leistung mit 43:22 gegen Melsungen, musste aber die nächste Hiobsbotschaft verkraften. Auch Nikola Karabatic wird dem THW wochenlang fehlen.
In den letzten Tagen waren die Schmerzen im Wurfarm des Franzosen unerträglich geworden. Diagnostiziert wurden frei Gelenkkörperchen im Ellenbogen des rechten Arms. Am Donnerstag wird Nikola Karabatic bereits operiert. "Ich weiß nicht, wie lange er ausfallen wird, da müssen wir erst die Operation abwarten", gab THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker bekannt, "aber mehrere Wochen müssen wir ohne Nikola planen."

Sein Trainer fasste mit ernstem Gesichtsausruck die unglaubliche Kieler Verletztenmisere zusammen, damit
Warten auf das Comeback: Vid Kavticnik, Viktor Szilagyi und Lars Krogh Jeppesen müssen noch verletzt zuschauen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Warten auf das Comeback: Vid Kavticnik, Viktor Szilagyi und Lars Krogh Jeppesen müssen noch verletzt zuschauen.
auch niemand der Anwesenden "Gefahr" lief, angesichts der Vielzahl von Langzeit-Verletzten den Überblick zu verlieren: "Fangen wir mit Viktor Szilagyi an, er braucht nach seinem Kreuzbandriss noch mindestens zwei Wochen, ehe er ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Von diesem Zeitpunkt sind drei Wochen Trainingszeit realistisch, ehe Viktor uns wieder helfen kann. Kommen wir dann zu Vid Kavticnik. Er konnte nach seinem Bänderriss im Fuß die letzten Tage nicht laufen, heute nur humpeln. Auch mit Vid kann ich die nächsten zwei bis drei Wochen nicht rechnen. Lars Krogh Jeppesen wird nach seinem erneuten Rippenbruch wahrscheinlich auch mindestens zwei, eher drei Wochen ausfallen. Und Nikola hatte solche Schmerzen, dass er nicht mal mehr werfen konnte."

Uwe Schwenker schloss unterdessen weitere Verpflichtungen kategorisch aus, auch "weil der Markt derzeit keinen Spieler hergibt, der uns kurzfristig weiterhelfen könnte." Man könne an der Situation, dass gleich drei Spieler auf einer Position ausfallen, eben nichts ändern. "Gleichwohl können wir unter diesen Umständen nicht mehr an den Erwartungen vor der Saison gemessen werden. Es kommen harte Wochen auf uns zu, aber da müssen wir gemeinsam durch."

(Christian Robohm)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2006:

THW im Pech: Karabatic wird heute operiert

Kiel - Nikola Karabatic hatte auf der Spielerbank Platz genommen, in Trainingsjacke und kurzer Hose. Vor den schweren Dezember-Aufgaben mit Bundesliga-Spitzenspielen und dem Champions-League-Halbfinale werde Kiels letzter verbliebener Halblinker wohl geschont, mutmaßten die Ostseehallen-Zuschauer. Ein fataler Irrtum. Auch Nikola Karabatic ist verletzt: das linke Ellenbogengelenk, zwei kleine und ein größeres Gelenkkörperchen machen das Bälle werfen unmöglich.

Das unglaubliche Verletzungspech bleibt dem THW treu. Die Kernspintomografie brachte den Schaden im Ellenbogengelenk gestern ans Licht. Heute Morgen schon wird der Franzose bei Dr. Frank Pries in Kronshagen operiert. Passiert sei es am Donnerstag gegen Gudme, erklärte der 22-jährige Franzose, "die Schonung danach brachte keine Erleichterung."

Nach kurzer Beratung zwischen Spieler, Trainer und dem medizinischen Team entschlossen sich die Zebras, sofort zu handeln. "Über den Sieg kann ich mich nicht freuen", sagte Trainer Noka Serdarusic in Moll-Tonlage. Vier bis fünf Wochen fällt sein Leistungsträger aus. Da auch Viktor Szilagyi (Kreuzband) und Lars Krogh Jeppesen (Rippenbruch) mindestens noch vier Wochen pausieren müssen, steht der THW ohne linken Rückraum da. Außerdem muss auch Linkshänder Vid Kavticnik mindestens noch zwei Wochen pausieren. Kurzfristigen Ersatz werde es nicht geben, erläuterte Manager Uwe Schwenker. "Das liegt nicht an fehlenden finanziellen Möglichkeiten, sondern einfach daran, dass der Markt zurzeit nichts hergibt." Durchhalteparolen prägen jetzt die Stimmungslage. Schwenker: "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Da müssen wir durch."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.11.2006)


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