Nach dem
35:32-Sieg in Lemgo und dem damit verbundenen
fünften Einzug in das Pokal-Final-Four in Folge bleibt den Zebras nicht
viel Zeit, sich auf diesem Erfolg auszuruhen. Am Samstag geht es in der
Bundesliga wieder um Punkte. Der THW Kiel muss ab 20 Uhr beim Tabellenvorletzten, der
HSG Wetzlar, antreten. Zeitnahe und ausführliche Informationen zu diesem Spiel
sowie natürlich die aktuellen
Zwischenstände gibt
es wie gewohnt unter
www.kiel-liveticker.de
Für die Mittelhessen lief die bisherige Saison nicht unbedingt wie gewünscht.
Von Beginn an stand die HSG Wetzlar mit dem Rücken zur Wand, fand sich sofort
wieder im Absteigskampf, mit dem man eigentlich möglichst schnell nichts mehr
zu tun haben wollte. Dieser Plan scheint auch in dieser Spielzeit nicht aufzugehen, zu
katastrophal war hierfür der Start. Elfmal in Folge verloren die Hessen, stürzten
ohne Punktgewinn bis an das Ende der Tabelle und entließen Trainer Dragan Markovic, der
bereits im Oktober seinen Hut nehmen musste. Seinen Platz nahmen mit
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Neu-Coach Robert Sighvatsson gibt Vlatko Mitkov Anweisungen
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Robert Sighvatsson und Wolfgang Klimpke gleich zwei Interimscoaches ein. Diese
Maßnahme zeigte erst spät Wirkung, allerdings konnte kurz darauf ein Zwischenspurt für etwas
Beruhigung in Wetzlar sorgen. Mit einem Unentschieden gegen Balingen, einem
Sieg in Minden, dem Heimerfolg gegen Düsseldorf und den zwei Punkten aus
dem Auswärtsspiel in Hildesheim konnte die HSG gegen direkte Konkurrenten
im Abstiegskampf die Big Points auf ihrer Seite verbuchen. Der Anschluss an
die Nichtabstiegsränge ist seitdem wieder hergestellt, da jedoch bis zur
WM-Pause drei weitere Niederlagen folgten, muss Wetzlar bis zum
heutigen Tag mit dem vorletzten Platz vorlieb nehmen (siehe auch
Tabelle und
Gegnerkurve HSG Wetzlar).
Hart traf die Hessen vor allem die langwierige Verletzung von Spielmacher
Nebojsa Golic. Klar, dass man angesichts des unklaren Heilungsveraufes nach
Verstärkungen Ausschau hielt. In Kreso Ivankovic von Medvescak Zagreb (CRO) fand
man einen Spielmacher, der die Anforderungen genau erfüllte. "Als sehr wichtig erachte
ich die Verpflichtung von Kreso Ivankovic. Er kann ein Spiel führen.
Zusammen mit Timo Salzer bringt er zudem die für den Gegner unberechenbaren
Momente ins Spiel" ist sich Sighvatsson angesichts der bisherigen Leistungen des
kroatischen Mittelmannes sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben.
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HSG-Star vor dem Abflug: Weltmeister Lars Kaufmann
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Kurzfristig legten die Mittelhessen drei Wochen vor dem Ende der
WM-Pause
noch einmal nach: Milan Vucicevic, der zuvor beim VfL Gummersbach im rechten Rückraum aushalf,
verstärkte die HSG bereits im Jahresauftaktspiel gegen den TV Großwallstadt - und wurde
mit sechs Treffern gleich erfolgreichster Torschütze für seine neuen Farben. Nicht mehr
im
Kader der HSG steht hingegen Micke Naesby, der die in ihn
gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte, weshalb sein Vertrag mitten in der Spielzeit
aufgelöst wurde.
Unbestrittener Star seit der
WM ist natürlich Nationalspieler Lars
Kaufmann, der bereits vor dem Weltmeisterschafts-Triumph auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten
weckte. "Ich habe mir die Entscheidung alles andere als leicht gemacht", so der 26-Jährige
nach seiner Unterschrift beim TBV Lemgo für die nächste Saison. Kein Wunder,
dass der Halblinke seinen Abschied mit guten Leistungen krönen möchte: "Für mich steht
es außer Frage, dass einzig und allein die HSG Wetzlar im Mittelpunkt steht.
Bis zum Ende der Saison werde ich alles geben, dass wir den Klassenerhalt schaffen!"
Den übrigen Kader der HSG Wetzlar stellten wir bereits im
Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor.
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Großer Rückhalt: Torhüter Valter Matosevic
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Am Samstag erwartet die Kieler in der modernen Rittal-Arena in Wetzlar bestimmt ein
heißer Tanz. Nicht mithelfen, zwei Punkte von dort zu entführen, können auf Kieler
Seite die immer noch verletzten
Henning Fritz und
Lars Krogh Jeppesen. Ob
Viktor Szilagyi
nach seinem Magen-Darm-Infekt wird auflaufen können ist fraglich. In den letzten sieben
Bundesligapartien konnte der THW Kiel stets siegreich das Feld verlassen, zuletzt
verloren die Zebras am 06.10.2002 in Wetzlar (siehe
Spielbericht und
auch
Gegnerdaten Wetzlar). Im
Hinspiel fuhr der
THW übrigens beim
40:22 ihren ersten Heimsieg dieser
Spielzeit ein, wobei neben dem starken Torhüter-Gespann
Fritz/
Omeyer
vor allem
Kim Andersson und
Marcus Ahlm
mit je acht Torerfolgen aus einer starken Zebra-Herde hervorstachen. Dennoch sind die
Kieler vor ihrem Auswärtstrip nach Hessen gewarnt, hatte unlängst doch der TV Großwallstadt
in der Rittal-Arena nur nach großem Kampf mit 27:24 gewinnen können. Und die HSG-Fans erinnern sich
auch noch an die knappe Niederlage gegen Lemgo (29:30),
bei der die HSG lange Zeit wie der Sieger aussah...
Die Schiedsrichter am Sonntag sind
Colin Hartmann und Stefan Schneider (Magdeburg / Barleben).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2007:
Volker Mudrow soll die HSG Wetzlar retten
Heutiger Gegner des THW Kiel verpflichtete kurzfristig neuen Trainer
Wetzlar - Wenn der THW Kiel heute Abend (20 Uhr) in der
Rittal-Arena der HSG Wetzlar antritt, dann trifft er auf
einen alten Bekannten: Gestern verpflichtete der Tabellen-17.
der Handball-Bundesliga Volker Mudrow als neuen Trainer.
Der 37-Jährige, im Dezember vom TBV Lemgo beurlaubt, leitete
am Abend bereits die erste Übungseinheit seiner neuen Mannschaft,
die bislang erst ein Heimspiel gewonnen hat. Mudrow trat
damit die Nachfolge des Isländers Robert Sighvatsson an,
der seinerseits den glücklosen Bosnier Dragan Markovic im
Oktober 2006 beerbt hatte. Sighvatsson, der mit der HSG die
letzten vier Pflichtspiele in Folge verlor, war nach der
jüngsten 24:27-Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt
in die Kritik geraten. Manager Rainer Dotzauer hatte dem
188-fachen Nationalspieler "Konzeptlosigkeit" vorgeworfen
und Kontakt zu "Wunschkandidat" Mudrow aufgenommen. Der
zweifache Familienvater, der mit dem TBV Lemgo 2003
Deutscher Meister wurde und in der vergangenen Saison
den EHF-Pokal gewann, unterschrieb nun einen Vertrag
bis Juli 2010, der auch für die Zweite Liga gültig ist.
HSG-Geschäftsführer Axel Geerken,
einst Torhüter beim THW Kiel, freute sich über den
Coup: "Hätten wir bis zum Ende der Saison gewartet,
wären unsere Chancen, einen Trainer wie Mudrow nach
Mittelhessen zu locken, gegen Null gesunken."
Star der Wetzlarer, die im Oktober 2002 zuletzt gegen
die Zebras siegten, ist Nationalspieler Lars Kaufmann (24),
einer der deutschen WM-Helden. Kaufmann
und der serbische Linkshänder Milan Vucicevic (28), der
im Januar vom VfL Gummersbach kam, sorgen im Rückraum
für Qualität. Mit dem Kroaten Valter Matosevic (36),
immerhin Olympiasieger und Weltmeister, steht auch zwischen
den Pfosten der HSG ein Fachmann.
"Im Moment ist jede Mannschaft gefährlich für uns", meinte
THW-Trainer Noka Serdarusic, der gestern
Vormittag mit gemischten Gefühlen die Reise in die mit 5000
Zuschauern ausverkaufte Rittal-Arena antrat.
So wird sich erst heute Morgen entscheiden, ob Nikola Karabatic
mitspielen kann. Den Franzosen, der zuletzt nur ohne Ball
trainierte, plagt eine Knochenhautentzündung im rechten
Ellenbogen, die beim 35:32-Pokalsieg in Lemgo
wieder aufbrach. Da Lars Krogh Jeppesen
(Rückenprobleme) die Reise erst gar nicht antrat, bleibt
Viktor Szilagyi die einzige Alternative
im linken Rückraum. Der Österreicher feierte nach seinem
Kreuzbandriss gegen den HSV Hamburg (33:33)
zwar ein 19-Sekunden-Comeback. Anschließend legte ihn aber eine
Magen-Darm-Grippe flach. Große Hoffnungen setzt
Serdarusic aber nicht in den 28-Jährigen,
der neun Monate lang pausieren musste. "Er befindet sich in einer
Phase, in der wir ihm helfen müssen und nicht er uns."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.02.2007)
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HSG Wetzlar - THW Kiel:
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