01./02.09.2006 - Letzte Aktualisierung: 02.09.2006 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht und Update vom 1. September ergänzt... |
Das Team der HSG Wetzlar.
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HSG |
Lars Kaufmanns Einsatz in Kiel ist ungewiss. |
Ansonsten wurde das Gerüst des Teams um Golic, Kaufmann, Linksaußen Andreas Lex, Rechtsaußen Karipidis, die beiden Kreisläufer Clößner und Werum und das Torhütergespann Matosevic/Weber gehalten und um einige hoffnungsvolle Talente erweitert:
Timo Salzer (rechts) ist bislang bester Torschütze bei der HSG. |
In bislang 17 Pflichtspielduellen mit der HSG Wetzlar bzw. der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen konnte der THW Kiel elfmal gewinnen, dreimal trennten sich die Kontrahenten unentschieden, ebenfalls dreimal verließen die Hessen das Parkett als Sieger. Dabei hatten die Zebras jahrelang vor allem einen Auswärtskomplex:
Micke Naesby bringt internationale Erfahrung ins junge Team.
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HSG |
Die Schiedsrichter am Sonntag sind Lars Schaller und Sebastian Wutzler (Leipzig / Dresden).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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Das Ticketcenter der Ostseehalle öffnet zudem am Sonntag von 14 Uhr an bis zum Spielbeginn. Neben dem Erwerb von Bundesliga-Karten besteht dann auch die Möglichkeit, sich noch die Tickets für die Champions League-Gruppenspiele zu sichern. Diese sind noch in allen Preisklassen zu haben.
Auch wenn die Geschichte der Aufeinandertreffen des THW Kiel mit der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, wie die HSG Wetzlar nach ihrem Aufstieg in die erste Bundesliga 1998 noch hieß, relativ kurz ist, so birgt sie doch einige interessante Anekdoten.
Eine davon ist weitläufig bekannt und bietet Stoff für eine "Unendliche Geschichte mit Happy End". Von Beginn an hatten die stets hochfavorisierten Kieler so ihre Probleme mit Wetzlar - allerdings nur auswärts, denn zuhause verloren die Kieler gegen die HSG bisher nur einen - wenn auch denkwürdigen - Punkt. Alles begann am 23. Januar 1999, als die um die deutsche Meisterschaft kämpfenden Zebras in der rappelvollen Dutenhofener Sporthalle gegen eine sich aufopfernde Mannschaft und ein frenetisches Publikum überraschenderweise nur ein Remis holten. Der überragende Goran Stojanovic war es, der mit einem gehaltenen Siebenmeter zumindest den Punktgewinn sicherte. Dass dieser der Beginn einer beinahe traumatischen Auswärtsbeziehung zwischen Wetzlar und Kiel führen sollte, war da noch nicht abzusehen.
Im Dezember des gleichen Jahres deutete sich der "Fluch" erstmals wirklich an, mit 21:23 verloren die Zebras damals - trotz einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung und elf Toren von Nenad Perunicic. Leistungsträgern versagten die Nerven und Noka Serdarusic stellte fest, dass die Kieler "eine ihrer schlechtesten Leistungen aller Zeiten geboten" hätten. Nichts Neues auch am 7. März 2003 - außer vielleicht der Tatsache, dass der THW dieses Mal mit 23:29 förmlich unter die Räder kam. Und Serdarusic musste wieder feststellen. "Der Angriff war schlecht, die Abwehr noch schlechter." Im Oktober des gleichen Jahres das gleiche Bild. Lozano erzielte neun Tore, Petersen sah die Rote Karte und es gab nur ein 22:22-Unentschieden. Eines war aber anders: Der THW hatte erst in der Schlussphase den Ausgleich durch Scheffler erzielt, sodass man erstmals sogar zufrieden nach Hause fuhr. Ganz und gar nicht zufrieden war man dann im Oktober 2002, als man mit einem 28:33 (12:19) aus Dutenhofen zurück kehrte. "Es ist für uns nichts Neues in Wetzlar zu verlieren. Neu ist allerdings, in der ersten Halbzeit vorgeführt zu werden", war Serdarusic nicht nur ob der Niederlage erbost. Denn der THW zierte nach diesem Verlust mit 2:10 Punkten das Tabellenende - ein seltener Anblick.
Nach dieser Ernüchterung sollte die unheimliche Serie bald ein Ende haben. Zuvor aber gab es ausnahmsweise auch in einem Heimspiel Probleme für den THW mit der HSG Wetzlar: Die Fanseele kochte am 16. April 2003 beinahe über, als das Schiedsrichtergespann Ehlers/Schnarre mit einem wahren Zeitstrafengewitter über die Zebras herein brach. Zeitweise stand mit Stefan Lövgren nur ein Feldspieler auf dem Feld, gemeinsam mit Mattias Andersson stürmte und verteidigte der Kapitän gegen eine komplette Wetzlarer Sieben, die diese Übermacht lediglich zu einem Siebenmetertreffer nutzen konnte. Denkwürdig auch dann das endgültige Ende der "Schwarzen Serie": Am 29. Februar 2004 erzielte der THW 41 Treffer bei der HSG, nie zuvor hatte er in der Bundesliga auswärts so oft treffen können. Und Serdarusic freute sich diebisch über das Ende der Serie, schließlich sei es eine große "Herausforderung gewesen, hier einmal zu gewinnen. Eigentlich könnte ich jetzt aufhören..."
Diese nicht ganz ernst gemeinte Rücktritts-Ankündigung machte der Erfolgstrainer zum Glück nicht wahr, denn es sollen ja noch viele weitere spannende Duelle der HSG Wetzlar gegen den THW Kiel für Gesprächsstoff sorgen.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
Wetzlar, eine bescheidene kleine Stadt in Hessen. 50.000 Einwohner, ein mittelalterlicher Stadtkern, alles in allem ruhig und beschaulich. In diese Umgebung passt der Spielmacher der HSG Wetzlar, Nebojsa Golic, genau hinein. Der 29-Jährige, seit 2001 bei der HSG Wetzlar und damit gemeinsam mit Axel Geerken dienstältester Spieler, steht trotz seines Könnens nicht im großen Rampenlicht, sondern stellt sich komplett in den Dienst seines Teams. Keine großen Berichte, kein Hervorheben seiner eigenen Leistung. Ruhig und gelassen. Seit Jahren ist der Bosnier unter den Toptorschützen der Liga, doch über den Menschen Golic abseits des Handballfeldes ist nur wenig bekannt.
HSG-Spielmacher Nebojsa Golic |
Das Saisonziel "Platz 14" zu erreichen, sollte für das Team von Trainer Dragan Markovic machbar sein. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich der Kader der Grün-Weißen quantitativ verstärkt. Markovic hat nun auf jeder Position zwei Spieler zur Verfügung und kann so wichtigen Spielern wie Golic und Kaufmann auch mal eine Verschnaufpause gönnen.
Auch die Stadt Wetzlar würde sich über eine interessante und erfolgreiche Saison freuen. Sie ist im Januar einer der Austragungsorte der Weltmeisterschaft und könnte mit Lars Kaufmann, der vielleicht die Chance auf den Sprung in den Kader der Nationalmannschaft hat, Werbung in eigener Sache betreiben und sich auf der internationalen Bühne präsentieren.
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2006:
Lövgren, der mit Cortison-Spritzen für das Dienstag-Spiel gegen den HSV Hamburg (38:30) aufgerichtet wurde, war gestern schon wieder fit genug, um in der heimischen Küche eine gute Figur abzugeben. Sohn Linus hatte sich zum Abschluss der ersten Schulwoche Lasagne a la Papa gewünscht und bekommen. Rückschlüsse auf seine Spielfähigkeit, so Lövgren, ließen sich daraus aber nicht ableiten. "In den ersten Tagen nach dem HSV-Spiel habe ich kaum Fortschritte gemacht", sagte der 35-Jährige, "gestern ging es mir plötzlich viel besser."
An Wetzlar hat der Kapitän besondere Erinnerungen. Einmal gaben die Kieler einen Punkt an die Hessen ab. Im April 2003, als die Unparteiischen in einem kuriosen Spiel fünf Zebras zeitgleich vom Platz stellten, ein wütender Trainer Noka Serdarusic die Rote Karte sah und Lövgren als einziger Feldspieler nur ein Siebenmetertor zuließ. Ähnliche Dramatik ist morgen nicht zu erwarten. Ohne die verletzten Säulen Lars Kaufmann, Nebojsa Golic und Robert Sighvatsson hat das Auswärtsspiel des Vorletzten den Charakter einer Klassenfahrt. In Michael Allendorf (19) und Sebastian Weber (20) stehen zwei Junioren-Europameister im Kader, mit Timo Salzer einer, der diesen Titel vor zwei Jahren gewann. Dem 22-jährigen Mittelmann, der bei der 25:32-Auftaktniederlage gegen Flensburg sieben Tore warf, bescheinigt Axel Geerken eine große Zukunft. Geerken, der von 1998 bis 2001 das THWTor hütete, verabschiedet sich derzeit scheibchenweise aus dem Leistungssport. Der 33-Jährige soll spätestens im Januar Manager Rainer Dotzauer beerben.
Guter Brauch bei Geerken & Co ist es, sich DSF-Spiele gemeinsam anzusehen. Das war beim famosen Sieg der Kieler in Hamburg nicht anders. "Tief beeindruckt", so beschrieb Geerken, seien die Kollegen gewesen, "in Kiel wird das Gewinner-Gen von Generation zu Generation weiter gegeben."
Was der THW angesichts der Personalsorgen und der bisherigen Leistungen bieten kann, ist so unklar wie die Lottozahlen. Eine katastrophale Schlussphase gegen Großwallstadt (26:26), eine perfekte zweite Hälfte in Hamburg - der Rahmen, in dem sich der Meister derzeit bewegt, ist groß. Erklärungsversuche: "In der Vorbereitung lief es wohl zu gut für uns", sagte Lövgren, "deshalb war die Situation neu, als gegen Großwallstadt gar nichts mehr klappte." Die gute Nachricht für die Zuschauer: Beide THW-Spiele hatten hohen Unterhaltungswert. So oder so.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.09.2006)
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