Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
Dennis Klockmann wollte immer in der ersten Handball-Bundesliga spielen.
Im Sommer 2006 kehrte er dafür dem
THW Kiel, wo er "nur" ein Zweitspielrecht besaß,
sowie dem TSV Altenholz den Rücken. Es verschlug
den gebürtigen Kieler erstmal zum Zweitligisten
SV Post Schwerin. Heute steht der 2,10-Meter-Mann
das erste Mal wieder in der Kieler Ostseehalle im
Tor - mit der MT Melsungen ist
Klockmann wieder in der
Handball-Bundesliga angekommen.
- Zebra:
-
Vor etwas mehr als einem Jahr standest du noch in der Ostseehalle für den
THW Kiel im Tor und hast Erfolge gefeiert. Wie ist das Gefühl, wieder
in die alte Heimat zurückzukehren?
- Dennis Klockmann:
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Es ist wirklich ein schönes Gefühl, wieder in Kiel zu sein.
Ich verbinde mit dem THW Kiel absolut nur Positives und
freue mich auf das Spiel an meiner alten Wirkungsstätte.
- Zebra:
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Was erwartet dich?
- Dennis Klockmann:
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Die stärkste Handballmannschaft der Welt. Und natürlich
sitzt in der Kieler Ostseehalle ein faires Publikum,
welches mich zwei Jahre lang unterstützt hat. Ich freue
mich auf viele alte Gesichter!
- Zebra:
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Du gingst zum SV Post Schwerin, spielst nun bei der MT Melsungen.
Was ist bei dir alles passiert?
- Dennis Klockmann:
-
Ich habe ein Jahr lang in Schwerin Zweitliga-Luft geschnuppert,
viele Spielanteile bekommen und Erfahrungen sammeln können.
Nun möchte ich aber in der ersten Liga angreifen und hoffe,
dass bei der MT Melsungen das alles so läuft, wie ich mir es vorstelle.
- Zebra:
-
Schwerin spielt in der zweiten Handball-Bundesliga und die
MT Melsungen in der ersten - doch bei Schwerin warst
du Stammtorhüter, Melsungen geht diese Saison mit drei
Torhütern an den Start.
- Dennis Klockmann:
-
Dieses "wilde Hin und Her" war so sicherlich nicht geplant,
doch ich wollte die Chance, in der ersten Handball-Bundesliga
spielen zu können, beim Schopfe packen und habe mich
dann schweren Herzens aus Schwerin verabschiedet.
Die erste Liga war immer mein Ziel und wenn einem das geboten
wird, dann schlägt man dieses Angebot nicht aus.
- Zebra:
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Wie hast du dich ins neue Team eingefunden?
- Dennis Klockmann:
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Anfang Juli haben wir mit dem Training begonnen und ich fühle
mich wirklich wohl in meiner neuen Mannschaft. Es ist eine
lustige Truppe und auch wenn es hier und da mal Verständigungsprobleme
gibt, freue ich mich, mit den Jungs trainieren und zusammen spielen zu können.
- Zebra:
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Wie hast du die Erfolge des THW in der letzten Saison erlebt?
- Dennis Klockmann:
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Ich habe die Spiele und auch die Titelgewinne wie jeder andere
im Fernsehen mitverfolgen können. Ich freue mich wirklich für
die Jungs; einfach unglaublich, was die in der letzten Saison
erreicht haben. Viel Kontakt besteht leider nicht mehr. Ab
und zu wird noch mal eine SMS hin- und hergeschickt, doch
wir haben alle ein volles Programm und viele Termine.
- Zebra:
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An dir, und auch zum Beispiel an Sebastian Preiß,
sieht man ganz gut, dass ein Zweitspielrecht bei einem
Erstligisten ein gutes Sprungbrett sein kann.
- Dennis Klockmann:
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An dieser Stelle möchte ich mich erstmal bei Wolfgang Schwenke,
Noka Serdarusic und Pitti
bedanken - alle drei haben mich in meiner Zeit beim THW Kiel und beim
TSV Altenholz begleitet und ich habe eine Menge in dieser Zeit
lernen können. Ohne diese zwei Jahre in Kiel wäre ich heute
nicht da, wo ich bin - in der ersten Handball-Bundesliga.
Aber ganz klar, ein Zweitspielrecht bei einem Erstligisten ist
eine klasse Sache und man sieht, dass es einem jungen Sportler
viel bringt und man sich als Spieler weiter entwickelt.
- Zebra:
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Was sind deine Ziele in dieser Saison?
- Dennis Klockmann:
-
Persönlich möchte ich mich in diese Mannschaft integrieren und
mich fest als zweiter Torwart etablieren. Für uns als Mannschaft
hoffe ich, dass wir möglichst viele Plätze über unserer letzten
Saisonendplatzierung liegen und somit viele Punkte in der Saison
einfahren. Es steckt auf jeden Fall viel Potenzial in der Mannschaft.
- Zebra:
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Etwas Besonderes, dann auch noch die Saison hier zu eröffnen?
- Dennis Klockmann:
-
Als ich in die erste Liga wechselte, habe ich mich sowieso schon
gefreut, dass ich dann ja auch wieder einmal nach Kiel kommen
werde. Dass das nun schon gleich am ersten Spieltag sein soll,
ist zwar auch schön, doch macht es keinen besonderen Unterschied.
So haben wir nun den schwersten Gegner gleich als erstes.
Realistisch gesehen, haben wir wohl sowieso keine großen Chancen.
Aber vielleicht ist es ein Vorteil, zum Anfang nach Kiel zu kommen,
wenn sie vielleicht noch nicht ganz eingespielt sind - vielleicht gehen
wir so nicht ganz unter.
(Das Gespräch führte Annika Stöllger, aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports)