23./25.08.2007 - Letzte Aktualisierung: 25.08.2007 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt ... |
Das Team der MT Melsungen.
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Mit ihm kam der Erfolg: Robert Hedin
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Hedin leitete den Umbruch einer Mannschaft ein, die für die Zukunft gerüstet sein soll. Mit Predag Kontic und Benedikt Hütt (beide zur HSG Gensungen/Felsberg), Torwart-Oldie Zoran Djordjic und Giorgios Chalkidis (beide zur HSG Wetzlar), dem Ex-Kieler Karsten Wöhler (ThSV Eisenach) und Sead Kurtagic (Ziel unbekannt) mussten gleich sechs Profis der Melsunger "Verjüngungskur" weichen. Im Gegenzug holte Hedin eine Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten, die im Nordhessischen zu einem weiteren Aufschwung beitragen sollen. Hierzu gehört auch ein bekanntes Gesicht: Dennis Klockmann, von 2004 bis 2006 mit Zweitspielrecht auch in Diensten der Zebras und mit dem THW Kiel zwei Mal Deutscher Meister, soll nach seinem kurzen Gastspiel bei Zweitligist Post Schwerin nun wieder in der Beletage des Handballs für Furore sorgen. "Dennis ist mit seinen 2,10 Metern im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr großes Talent und ein junger, hungriger Spieler, der darauf brennt, sich in der ersten Liga zu etablieren", ist MT-Sportchef Alexander Fölker überzeugt von den Talenten des 24-jährigen Schlussmannes, der die Nachfolge von Zoran Djordjic antreten soll. Vor ihm und dem weiteren Torwart-Neuzugang Mario Kelentric (kam von St. Marcel-Vemon aus Frankreich) setzt Hedin in Zukunft auf den 1,95-Meter-Kreisläufer Thomas Klitgaard als wichtiges Pfund neben Defensiv-Chef Spyros Balomenos. "Mit ihm haben wir einen weiteren Spieler zur Stärkung unserer Abwehr", sieht Melsungens Coach den dänischen 100-Kilo-Neuzugang von Aab Aalborg aber nicht nur im Zentrum der 6-0-Abwehr, "im Angriff ist er sehr schnellkräftig und setzt sich gut am Kreis durch."
Rückkehrer: Dennis Klockmann
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Pfund in Abwehr und Angriff: Thomas Klitgaard
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Klar, dass bei der Vielzahl an Neuzugängen die Vorbereitung eher wechselhaft verlief. Nach einem Trainingslager in Ystad, einer Gegend, die sich laut Hedin "hervorragend für Dauer-Läufe eignet", schlug Melsungen zunächst überraschend den in Bestbesetzung angetretenen TBV Lemgo mit 31:30, beim Sparkassen-Cup setzte es hingegen Niederlagen gegen den TuS N-Lübbecke (27:31) und Absteiger HSG Düsseldorf (25:31), während EHF-Pokal-Teilnehmer Großwallstadt mit 33:25 besiegt werden konnte. Die gute Frühform unterstrich die MT dann mit dem Gewinn des Linden-Cups, der durch einen knappen 31:30-Sieg gegen Hessen-Rivale HSG Wetzlar eingefahren wurde. Zuletzt sorgte Melsungen mit einem 30:29-Erfolg gegen den spanischen Erstligisten BM Granollers für Aufsehen.
Auch außerhalb des Feldes wurde in der jüngeren Vergangenheit die Weichen gestellt: So wurde mit dem Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel eine "strategische Partnerschaft" auf den Weg gebracht, die unter anderem zu einer besseren Vermarktung beider Klubs führen soll. Außerdem gilt es als sicher, dass Melsungen neben den Kassel Huskies ab 2009 in einer von VW gesponserten neuen, sich noch in Planung befindlichen Multifunktionshalle in Kassel spielen soll.
Aus Ystad nach Hessen: Anders Jacobson
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Dass man in einem Auftaktspiel bereits einhundertprozentig konzentriert zur Sache gehen muss, wissen die Zebras spätestens seit der letzten Saison, als man zum Auftakt gegen den TV Großwallstadt nur ein 26:26-Unentschieden holen konnte. Deshalb werden die Kieler am kommenden Samstag auch nicht davon blenden lassen, bisher eine lupenreine Weste gegen die MT zu haben. In bisher vier Aufeinandertreffen gewannen die Zebras jeweils mit mehr als fünf Toren Unterschied. Die Kieler Fans, die heiß auf ein Wiedersehen mit ihren Helden der letzten Saison sind, würden sich über eine Fortsetzung dieser Serie am Samstag mit Sicherheit nicht ärgern, schließlich haben sie und der THW Kiel auch in dieser Saison wieder Großes vor...
Die Schiedsrichter der Partie am Samstag sind Colin Hartmann und Stefan Schneider (Magdeburg/Barleben).
(Christian Robohm)
Lesen Sie bitte auch einen KN-Bericht über Dennis Klockmann.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2007:
So haben die Zebras nach dem ersten Sieg in der Champions League ihr Vereinswappen nicht nur mit einem Stern vergoldet. Wenn Kapitän Stefan Lövgren die Neuzugänge Filip Jicha, Börge Lund und Igor Anic auf das Feld führen wird, geschieht dies im Rahmen einer aufgefrischten Einlaufzeremonie. Zudem startet der NDR heute sein neues TV-Magazin: Künftig wird jeweils sonnabends ab 17.30 Uhr in "Liga 1" eine halbe Stunde lang über drei Handball-Spiele berichtet. Von dem THW-Auftakt gegen Melsungen versprach der Sender, der das neue Format gemeinsam mit dem WDR produziert, acht Fernsehminuten. Live überträgt "hbl.tv" das heutige Auswärtsspiel der SG Flensburg-Handewitt bei TuS N-Lübbecke. Das TV-Projekt von Sportfive und der Handball- Bundesliga (HBL) hat mittlerweile 50 000 Nutzer. Da die Pläne, via Satellit oder Kabel auf Sendung zu gehen, bislang nicht umgesetzt werden konnten, wird "hbl.tv" mit entsprechenden Qualitätsverlusten ("Ruckel-TV" in Fankreisen) weiter als Livestream im Internet ausgestrahlt. Neu auch, dass Toyota in den Arenen sichtbar Einzug halten wird. Der japanische Autokonzern kaufte der Liga für zwei Millionen Euro pro Jahr die Namensrechte ab. Rund 70 000 Euro pro Saison kassiert jeder der 18 Erstligisten, die sich durch begleitende Werbung des Sponsors weitere Einnahmen erhoffen.
Zum Sport: In der vergangenen Saison hatten die Zebras ihre Nerven bei der Premiere nicht im Griff und gaben nach einer Sechs-Tore- Führung einen Punkt gegen den TV Großwallstadt (26:26) ab. "Das Spiel habe ich schon aus dem Gedächtnis gestrichen", meint THW-Manager Uwe Schwenker, der nach dem beeindruckenden 41:31-Sieg im Supercup gegen die Rhein-Neckar Löwen einen noch stärkeren THW in Aussicht stellt. "Wenn unsere Neuzugänge integriert sind, werden wir uns auch auf einem viel höherem Niveau bewegen können." Schlechte Nachrichten für die Konkurrenz, die in großer Demut dem Triple-Sieger schon vor dem ersten Ballwurf zur 14. Meisterschaft gratulierte.
Die Melsunger, die gestern in Rendsburg übernachteten, besuchen ohne große Hoffnungen die künftige Sparkassen-Arena, in der die Kieler seit 353 Tagen kein Pflichtspiel mehr verloren haben. Allerdings: Obwohl mit dem Serben Vladica Stojanovic und dem Griechen Grigorios Sanikis zwei Säulen im linken Rückraum fehlen, sind die Hessen mehr als eine Vorspeise. Im Team des Schweden Robert Hedin, das in der Vorbereitung den TBV Lemgo und seine sechs Weltmeister 31:30 besiegte, tummeln sich Spieler aus acht Nationen und die internationale Erfahrung von mehr als 1000 Länderspielen.
Spiel Nummer eins: Die THW-Spieler zählen nach einer intensiven und von Pokalübergaben gekennzeichneten Vorbereitung mit feuchten Händen die Stunden bis zum Anpfiff. Filip Jicha, mit neun Toren bester Werfer beim Supercup, der Kiel viel Lob und 15 000 Euro einbrachte, dachte schon Minuten nach dem Sieg gegen die Löwen nur an das eine: "Ich bin richtig heiß auf Samstag."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2007)
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