26./27.09.2007 - Letzte Aktualisierung: 27.09.2007 | Bundesliga |
Update #2 | Spielbericht der KN, Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt... |
Nikola Karabatic erzielte neun Treffer. |
Thierry Omeyer zeigte 8/1 Paraden. |
Mit seinen Anweisungen spielte der WHV auch weiterhin gut mit, die Köhrmann-Brüder - Oliver als Spielmacher und Christian als Siebenmeterschütze - trafen und hielten ihr Team bis zum 10:7 (15.) gut im Spiel. Dann aber häuften sich die Fehler im Aufbauspiel, Karabatic konnte erstmals einen Tempo-Gegenstoß erfolgreich zum 12:7 abschließen. Es folgten weitere Konter von Klein, sehenswerte Rückraumhammer mit über 100 km/h von Karabatic und Andersson sowie spektakuläre Paraden Omeyers gegen Bedzikowski und Rui per Gegenstoß - über 14:8 (20.) und 19:10 (25.) zogen die Zebras von dannen. Erst zum Ende des ersten Durchgangs fing sich Wilhelmshaven wieder, verkürzte auf 13:20, doch Kim Andersson und Dominik Klein stellten aber bis zum Halbzeitpfiff den Neun-Tore-Abstand wieder her.
Marcus Ahlm schaffte keinen Treffer, erarbeitete aber mehrere Siebenmeter für den THW. |
Im Gefühl des sicheren Sieges probierte Noka Serdarusic nun einige neue Spielzüge aus, brachte Anic für Ahlm, den leider etwas übermotivierten Börge Lund und später Viktor Szilagyi als Spielmacher, Rechtshänder Henrik Lundström auf Rechtsaußen und Dominik Klein vorgezogen gegen den überragenden Wilhelmshavener Angreifer Oliver Köhrmann. Jedoch wollte den Kielern in den letzten zwanzig Minuten einfach nicht mehr viel gelingen. Die Gäste spielten ihre Angriffe in aller Ruhe runter, abgeblockte oder von Andersson parierte Würfe landeten immer wieder in den Händen des WHV. Die Zebras hingegen waren bei ihren Angriffen zumeist überhastet, so dass das Publikum zum Ende hin etwas unruhig wurde. Angesichts der schweren Auswärtsaufgabe am kommenden Samstag bei den seit über acht Jahren in der Champions League zu Hause ungeschlagenen Franzosen von Montpellier HB aber verständlich, dass die Kieler ein bis zwei Gänge zurück schalteten. Die zwei Punkte für den THW waren ja schließlich nie in Gefahr.
(Sascha Krokowski)
Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Nein, Ziel war es heute nicht, dass alle Spieler Spielpraxis bekommen. Aber in zwei Tagen fliegen wir schon nach Montpellier. Nikola hat mir schon fünf Minuten vor der Pause gesagt, dass er kaum noch Power habe. Auch Stefan hat zu lange gespielt, Vid muss zudem fast immer über 60 Minuten ran. Ich habe Lundström auch nicht auf Rechtsaußen gestellt, damit er dort Spielpraxis sammelt - er weiß doch gar nicht, was er dort soll (lacht).Aber die drei Angesprochenen brauchten ihre Pausen, damit wir am Samstag in der Lage sind, volles Tempo zu gehen. Das bedeutet auch, dass die drei - Stefan, Nikola und Vid - eventuell durchspielen müssen, ansonsten haben wir in Montpellier keine Chance. Natürlich hätte ich mir von den "Ersatzspielern" gewünscht, dass sie so spielen, wie es von ihnen verlangt wird. Aber es ist nicht schlecht, wenn sie einmal sehen, wie sch..... sie spielen - vielleicht glauben sie dann ihrem Trainer, wenn er ihnen Ratschläge erteilt (lacht).
Im Übrigen haben wir heute über 40 Minuten vielleicht noch ein ordentliches Spiel abgeliefert, dann gab es technische Fehler am laufenden Band, weshalb wir die zweite Halbzeit auch mit vier Toren verloren haben.
Zunächst einmal ist bei mir die Erleichterung groß, dass Jacek Bedzikowski trotz umgeknickter Hand keine Verletzung davon getragen hat. Es war ein netter Abend, ein Riesen-Erlebnis vor allem für meine Youngster Babin und Kelm. Ich bin ein "Kölsche Jung", bin deshalb berauscht von der Köln-Arena - aber der Handball-Tempel steht nun einmal in Kiel. Der Halbzeit-Rückstand heute ist meiner Meinung nach zu hoch ausgefallen, aber wir haben ein paar technische Fehler zuviel produziert - ansonsten bin ich zufrieden.
Man sieht, dass Noka trotz unserer bescheidenen zweiten Halbzeit durchaus noch Punkte benennen kann, die ihn zufrieden stimmen. Aber wir müssen wissen, dass uns in Montpellier ein ganz, ganz schweres Spiel erwartet. Sie sind seit sieben oder acht Jahren in der Champions League zu Hause ungeschlagen, haben ein absolutes Top-Team, werden eine gesunde Härte an den Tag legen und für Stimmung in ihrer kleinen, engen Halle sorgen. Wir fahren mit Respekt nach Frankreich, wissen aber auch um unser Selbstbewusstsein. Zunächst gilt unser Augenmerk nur dem Montpellier-Spiel am Samstag, an Gummersbach denken wir deshalb überhaupt noch nicht. Und die Ausfälle von Filip Jicha und Christian Zeitz, der hoffentlich in zwei bis drei Wochen wieder zur Mannschaft stoßen kann, machen die Aufgabe nicht gerade leichter. Uns erwartet in Montpellier ein ganz heißer Tanz.
Das Ergebnis heute geht in Ordnung - wir wussten ja eigentlich schon bei der Hinfahrt, dass wir heute kaum eine Chance haben werden. Aber ich muss vor der Leistung meiner Mannschaft den Hut ziehen, nur weil wir in der frühen Phase der Saison schon sechs Punkte gewonnen haben, werden wir unsere Saisonziele aber nicht ändern. Das wäre Blödsinn. Als bekennendem THW-Fan sei mir noch eine Anmerkung erlaubt: Ich möchte mich für die letzte Saison bedanken, was der THW für den Handball in Deutschland und Europa getan hat, war famos. Kleine Einbrüche sind bei dem Programm, das den Zebras abverlangt wird, kein Wunder.
Wenn man mir vorher gesagt hätte, wir verlieren mit fünf Toren, wäre ich zufrieden gewesen, aber so bin ich es nicht. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele einfache Bälle weggeworfen. In der zweiten Halbzeit ist das Spiel dann dahingeplänkelt und Kiel hat sich geschont, das kam uns natürlich entgegen.
Mir geht es ganz gut, aber ich bin noch nicht da, wo ich hin will. Gegen Montpellier müssen wir die Aggressivität über 60 Minuten hochhalten, das haben wir heute nicht geschafft. Wilhelmshaven war ein mutiger Gegner, die haben ihren Stiefel runtergespielt und Köhrmann hat das Spiel gut organisiert.gegenüber den KN:
Wilhelmshaven ist hier mutiger und organisierter aufgetreten als einige andere Mannschaften zuvor. Der SC Magdeburg im Pokal inklusive. Mit ihren langen Angriffen haben sie uns ein bisschen das Feuer genommen. Das darf eigentlich nicht passieren.
Am Wochenende spielen wir in Montpellier, da wollten wir heute einige Abläufe ausprobieren.gegenüber den KN:
Uns haben sich heute im Angriff einfach zu viele Möglichkeiten geboten, und daraus resultierte unsere hohe Fehlerquote.
Wir haben nicht attraktiv gespielt. Aber wer das versucht, der geht hier unter. Für die Mannschaften aus der unteren Hälfte der Tabelle kann es in der Ostseehalle nur darum gehen, das Tempo zu drosseln. Kiel hat uns die ganze Zeit dominiert.
Die zweite Halbzeit war leider zu kurz.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Stefan Lövgren.
Aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2007:
Die diversen Erregungszustände des 57-Jährigen an der Seitenlinie schwankten gestern zwischen stehendem Grübeln mit verschränkten Armen und einer Hand am Gesicht, sitzendem Amüsement mit den Ellenbogen auf den Knien und kompletter Entspannung, tief in den "Sessel" gelehnt. Diese Reihenfolge indes stand gestern in völligem Gegensatz zur Leistungskurve der "Zebras". Die sahen sich in der ersten Halbzeit zwar einer der eigenen Trikotwerbung ("Nordfrost") entsprechend von Oliver Köhrmann "cool" geführten Wilhelmshavener Mannschaft gegenüber, die sich in immer wiederkehrenden Abläufen zuweilen sicher versuchte und am Tempo des Spiels nicht zerbrach. Das Stellungsspiel in der Kieler Deckung, ein kompakter Block mit Kim Andersson, Marcus Ahlm und Nikola Karabatic zwang den WHV jedoch zu Fehlern, die gewohnte Tormaschinerie aus Kombinations- und Tempospiel, gepaart mit individuellen "Zungen-Schnalzern", hatte beim 15:9 (21.) und spätestens beim 18:10 (24.), einer sehenswerten Kombination von Karabatic, Dominik Klein und dem Torschützen Stefan Lövgren, endlich Fahrt aufgenommen. Serdarusic stand und dirigierte.
Das dominante Spiel des THW setzte sich in Halbzeit zwei fort. Lövgren im Fallen (24:14, 33.), Lövgren per Körpertäuschung (25:15, 34.), Lövgren frei vom Kreis (26:15, 35.) - die Leidenschaft des 36-jährigen Kapitäns, der insgesamt zehnmal traf, ließ an diesem Abend eine Lust am Handball verspüren, die den Fans auf den Rängen Aufschluss über eine weitere Zukunft in Schwarz-Weiß zu vermitteln vermochte. Der Schwede riss mit, arbeitete, überschaute und leitete in gewohnter Souveränität. Als er ging, Serdarusic schonte auch Karabatic und Ahlm, kam der Bruch. Der WHV holte, insbesondere dank Oliver Köhrmann, vom 29:19 (44.) zunächst bis auf 32:25 (51.) auf, und Serdarusic stützte lächelnd seine Ellenbogen auf die Knie.
"Wir haben 40 Minuten lang ordentlichen Handball gespielt, danach technische Fehler am laufenden Band gemacht", sagte das Chef-"Zebra" später. "Es ging nicht darum, Spielern wie Lund Spielpraxis zu geben, sondern Lövgren, Ahlm und Karabatic eine Pause zu gönnen." Eine Pause im Hinblick auf den Champions-League-Start am Sonnabend in Montpellier. Als seine Spieler in der Schlussphase die Bälle in den WHV-Abwehrblock droschen. Als Viktor Szilagyi zweimal neben das Tor warf und der Gast auf 34:29 (58.) verkürte, saß Noka Serdarusic tief in den "Sessel" gelehnt, die Beine angewinkelt. Phasenweise vermittelten die 60 Minuten doch den Eindruck einer Pflichtaufgabe.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2007)
(26./27.09.2007) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |