30./31.10.2007 - Letzte Aktualisierung: 31.10.2007 | Verein |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt... |
Hein Dahlinger mit Ehefrau Waltraud. |
Hein Dahlinger erhielt zahlreiche Ehrungen. Hier wird das THW-Idol zu Schleswig-Holsteins Sportler des Jahres 1962 gekürt. |
Die Kriegsjahre verhinderten eine noch größere Karriere von Dahlinger. Denn erst mit 28 Jahren bestritt er sein erstes Länderspiel. Und weil er schlecht aufhören konnte, trat er erst mit 43 Jahren von der Handball-Bühne
Hein Dahlinger. |
"Hein, daddel los", hat Dahlinger mal ein Zuschauer im Spiel zugerufen. "Danach hatte ich meinen Spitznamen weg", erinnert sich der Vater der
Hein Dahlinger. |
Doch um den einstigen Vereins-Helden, der höchstens mal 25 Mark und ein schönes Essen für einen deutschen Meistertitel bekam, ist es inzwischen stiller geworden. Dahlinger hat in seiner Karriere so manche Blessur erlitten, aber die trafen ihn nicht so hart wie die heutigen Wehwehchen, die ihm ein Spielverbot der Ärzte einbrachten: Herz-Schrittmacher, zwei neue Hüften, Operation an einer fast verstopften Halsschlagader. Zuletzt machte ihm eine Darminfektion zu schaffen. "Ich krabbele mich wieder hoch", sagt Dahlinger optimistisch, der sich mit dem Sportler-Ruhestand schwer tut, war er doch auch ein hervorragender Segler und Hobby-Tennisspieler.
"Beides kann ich nicht mehr machen", erklärt der einstige Tatmensch Dahlinger. Der "Hein Daddel", seit 61 Jahren mit Ehefrau Waltraut verheiratet, hat immer noch Spaß am Sport, vor allem an seinen fünf Enkeln. "Die spielen Fußball, Handball, Tennis oder machen Karate. Wenn's geht, sind meine Frau und ich dabei", sagt Dahlinger, der am Geschehen seines "geliebten Handball" aktuell teilnimmt, nicht nur an dem seines THW. "Toll war er den Gewinn der Weltmeisterschaft 2007 der deutschen Nationalmannschaft. Die Jungs haben Charakter, Leidenschaft, Siegeswillen gezeigt. Ich glaube, die holen mit Heiner Brand in Peking die Goldmedaille."
(Von Joachim Neußer, sid)
Der THW Kiel gratuliert Hein Dahlinger recht herzlich zu seinem Ehrentag und wünscht ihm alles Gute!
Aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2007:
Zu seinem 85. Geburtstag hatte der THW zu einem Empfang geladen - und neben der Familie waren rund 60 Freunde, Weggefährten wie "Kuddel" Boyens oder Heinz Singer und einige THW Kiel-Offizielle gekommen. "Is doll!", kommentierte und genoss das ehemalige Handball-Ass dieses Ereignis. "Deine Erfolge will ich gar nicht erwähnen, das ist so eine lange Latte, das kann man gar nicht alles aufzählen", sagte Gastgeber und Vereinsvorsitzender Dieter Hein in seiner Begrüßung.
Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz hatte genau nachgelesen. "1871 Spiele, 5423 Tore und nie eine Gelbe oder Rote Karte", lobte sie "den Jungen vom Ostufer", der seit seinem 14. Lebensjahr beim THW Handball spielte und mit den "Zebras" fünf Deutsche Meisterschaften gewann. Dazu kommen noch zwei Feldhandball-WM-Titel. Zweimal wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen. "Wir verneigen uns vor Ihnen. Sie sind ein Idol. Danke, dass Sie so sind, wie Sie sind."
LSV-Vizepräsident Heinz Jacobsen erinnerte sich an gemeinsame Handballzeiten und auch Uwe Schwenker, Manager des aktuellen Champions-League-Siegers, fand sehr persönliche Worte. Sein Vater habe ihm am Sonntag nach dem Mittagessen immer von den goldenen 50er und 60er Jahren des Handballs erzählt. Als es für die Handballer noch keine Luxusmannschaftsbusse und keine reservierten Parkplätze vor der Ostseehalle gab. "Man kam mit dem Fahrrad zum Spiel." Dahlinger sei einer von denen gewesen, die die Basis gelegt hätten für den heutigen Erfolg des THW.
Der viel Gelobte bedankte sich artig bei allen, ganz besonders und ganz typisch aber bei seiner Frau: "Waltraud, wat wär ick ohne dir?" Einen Wunsch aber hat er auch nach diesem Geburtstag noch. Nicht für sich, sondern für das Publikum der Ostseehalle: "Ein Kieler Jung im THW-Team, das wäre ein echter Bonbon!"
(von Anke Pipke, aus den Kieler Nachrichten vom 31.10.2007)
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